Der VfB Leipzig in der Saison 2001/2002 - LOCOMOTION live dabei !
Die RÜCKRUNDE Die HINRUNDE
18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 FS1 P4
Freundschaftsspiel
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MI, 16.01.02 VfB Leipzig - FC Bayern München 2:1 (1:0) |
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Trotz eisigen Wetters war
heute seit ellenlanger Zeit wieder mal Zahltag in Probstheida. Die Massen
strömten ins ehrwürdige "Bruno", dass es eine Freude war. Grund dafür war kein
Geringerer als der amtierende Fußball-Weltpokalsieger, Champions-League-Gewinner
und Deutsche Meister - der FC Bayern München!
Dieser hatte sich auch dank dem nimmermüden Einsatz des Präse Herrn
Bauernschmidt zu einem offiziellen Freundschaftsmatch gegen unseren VfB Leipzig
bereit erklärt, um die arg belastete Vereinskasse etwas zu entlasten. Eine
DSF-Live-Übertragung scheiterte allerdings an einer zusätzlichen Garantiesumme
für die Münchner, aber so war dieses Spiel eben ein ausgesprochenes
Vorort-Highlight für die knapp 9.000 Besucher.
Kurz vor der Pause nickte Mike S. das Runde in das Eckige, der Welttorwart
konnte nur an den Pfosten lenken und Mike setzte nach zum umjubelten 1:0. Dann
konnten ein paar Fans zur Halbzeit kästenweise Reudnitzer gewinnen, wenn, ja
wenn sie unsern Ersatzkeeper Frank S. per Elferschuß überwinden. Klar, dass
einige trafen, klar auch, das der Spektakel-Moderator Achim H. hieß.
Nun, vor Beginn der zweiten Fünfundvierziger kollektiver Spielerwechsel bei den
Bayern, aber Kompliment an das Management, die versprochenen Stars wurde samt
und sonders gebracht.
Aber unser VfB wehrte sich mit viel Kampf und schnellem Kurzpassspiel, was der
hart gefrorene Rasenplatz zu ließ, es war ein echter Spitzentanz. Als die Bayern
mehr Gas geben wollten, konterte der VfB wie das Wetter heute, nämlich eiskalt -
es fiel das 2:0 durch Nico K.. Was nur die altersschwache Anzeigetafel
überforderte, denn Alexander Z. schaffte bald darauf den Anschlußtreffer.
Dass es am Ende nur der Ehrentreffer für den großen Champion war, konnte man da
nur erhoffen. Aber selbst, als unser VfB dreimal 3 neue Spieler brachte, kam
keine Unruhe ins Team, es blieb beim viel umjubelten 2:1 für den VfB -
Glückwunsch an die Sieger, die Oberliga-Rückrunde kann kommen!
Fanmäßig machten die Infernos im extra abgetrennten Mittelblock durchgängig gute
Stimmung, aber nicht nur die per Megaphon eingepeitschten Gesänge machten die
Runde, sondern auch spontane wie "Ihr wollt Deutscher Meister sein!", als es 2:0
stand. Im Gästeblock tummelten sich derweil die meisten der heute anwesenden
Bayern-Fans, auch eine Fahne aus Stuttgart wurde gesichtet.
Reini
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Punktspiele
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SA, 02.02.02 Energie Cottbus 2. – VfB Leipzig 0:1 (0:0) |
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Trainingslager Cottbus
Das heutige Oberligaspiel des VfB führte uns nach Cottbus.
Was für mich diesmal hieß, 7.30 Uhr aufstehen und ab zum Hbf. Während der
Strecke zum Hbf gesellten sich Vize und Siegbert noch dazu. Die
Bus/Straßenbahnfahrt dauerte 30 Minuten, in der Zeit trank man schon 2 der
mitgebrachten Dosen des leckeren Karlsquell Edelpilses.
Die erste Dose wurde exakt 8.39 Uhr von Vize geöffnet.
Dieses Bier wurde erst vor kurzem ausgezeichnet für Leistung und Qualität von
CMN. Außerdem ist es eine Markenqualität aus deutschen Landen.
Auf dem Hbf waren wir die Ersten, war ja auch klar um 9.14 Uhr.
Mittlerweile erschienen noch einige Leute und dann kamen die HFCer, ca. 100.
Leider hatten sie nur einen kurzen Aufenthalt in L.E., da sie nach Plauen
weiterreisen mussten.
Nach und nach trudelten dann auch alle ein. Locomotion, Inferno, Connewitzer
Jungs...
Auf dem Weg zum Zug erkannte man 2 Gleise weiter, dass dort ein Unfall passiert
sein musste. Eine Person wurde vom hereinfahrenden Zug überrollt.
Endlich ging es 10.49 Uhr in Richtung Cottbus los.
Im Zug verteilt, waren ca. 100 Lokisten anwesend. Es wurde mächtig getrunken -
deswegen auch „Trainingslager“ in der Überschrift. Zur heutigen Besatzung der
Locomotions, es waren Sven, Alex, Mischa und natürlich ich Bluesky anwesend.
Reini zog lieber und auch verständlich die Geburtstagsfeier seiner Mutter vor
(70ten kann man nicht schwänzen/ d. Red.). Captain Cook hatte um die 20
Fotofilme mit, die man sich dann auch kurz eingezogen hatte. Wieder einmal gab
es lästige Probleme mit der Schaffnerin, die wieder erwartungsgemäß kurz vor der
Eskalation stand.
Nach 1,5 Stunden langer Zugfahrt voller Erwartungen erreichten wir um die
Mittagszeit Cottbus – Chósebuz. Erwartet von mindestens 50 Polizeikräften,
wurden wir aus dem Bahnhof geleitet. Auf dem nahe liegenden Parkplatz konnte
sich mindestens die Hälfte aller Zugfahrer absetzen, da die Polizei total
versagte. Eine Gruppe von 20 Personen, zum größten Teil Inferno, traf sich dann
am Ende des riesigen Parkplatzes um ein Buschwerk, wo Körperflüssigkeiten aus
Alkoholmissbrauch abgesondert wurde.
Nachdem das an der Kreuzung liegende Mac Doof gestürmt wurde, versammelte sich
die Polizei mit mindestens 20 Leuten davor. Da wir eine Etage höher waren, und
ein Einkaufszentrum direkt daneben grenzte, wurde dort „El Terminator“ postiert.
El Terminator war ein Polizist mit einem übelsten V-Kreuz mit Sonnenbrille.
Ich glaube, er hat es bis heute nicht verkraftet, dass keiner Respekt vor ihm
hatte und jeder, der ihn ansah, lachen musste...
Nachdem bei Mac Doof diniert worden war und jeder ein Fähnchen und einen
Luftballon mit sich hinaus führte, ging es ab zur Straßenbahn-Haltestelle. Dort
teilte uns die Polizei mit, dass die Straßenbahn für uns gesperrt sei und dass
wir laufen müssten. Aber wir standen dort schon mindestens 10 Minuten, bis es
den Beamten einfiel, uns zu informieren. Als wir den Bereich der Haltestelle
verlassen hatten, traf die Straßenbahn ein. Ein Versuch von 10 Leuten, die
Straßenbahn zu stürmen und so zum Stadion zu gelangen, verhinderte die Polizei
im letzten Moment. Nun hieß es laufen. Der Teil, der die Straßenbahn fast
gestürmt hatte, setzte sich ab, um ohne Polizeieskorte das Stadion zu finden.
Wir hatten nach 20 Minuten das Stadion gefunden und kamen damit rechtzeitig zum
Anpfiff. 5 Euro musste ich Eintritt bezahlen, was wieder voll ins Geld ging.
Im Stadion wurde am Anfang verteilt gesungen. Aber nach 30 Minuten hatte keiner
mehr Bock sich aktiv zu beteiligen. Die Sonne strahlte wie H***** auf unsere
adonisförmigen Körper. Da ich am Zaun saß, hörte ich es auf einmal schnaufen, es
konnte kein Mensch sein. Es stellte sich dann heraus, dass es ein Hund war, der
seinen Hundeführer genau erklärte, was er zu machen hat. Nach und nach legte
sich die Euphorie des 1. Auswärtsspiels…
Zur Halbzeit stand Kasper vor mir am Bratwurststand, er erklärte den Verkäufern,
dass er nun eine Bratwurst verzehren würde. Aber nicht weil er Hunger hätte,
sondern nur als Test. Er bekam extra einen Zusatz-Bonus, da seine Toastscheibe
extra und nur für ihn gegrillt wurde.
Endlich schoß der VfB das erhoffte und entscheidende Tor. Das Spiel neigte sich
dann dem Ende entgegen und eine kleine Stadion-Besichtigung wurde noch gemacht.
Die Locomotion-Mitglieder machten auch schnell noch ein paar Fotos.
Das Spiel war zu Ende, mein Anwalt war auch da und viele bekannte Gesichter
auch. Die Reudnitzer (Jäger & Sammler) hatten diesmal keinen Erfolg, da es
diesmal wohl keine Programme gab (genauso war es/ blamabel für einen BL-Verein
/d. Red.).
Die nahe liegende Shell-Tankstelle wurde ein Heim für uns, da es dort genügend
Bier für die Rückfahrt gab. Aber eine Plünderung wurde von Polizeikräften in der
Tankstelle verhindert. Nachdem die Locomotions es lieber vorzogen zu Fuß zum
Bahnhof zu gelangen, wurde unterwegs viel gelacht und rumgespaßt. Auf dem
Bahnhof konnte ich mit den letzten Euros mir was zu Essen leisten. Im „Gleis 13“
wurde einmarschiert und vorzüglich gespeist (wer noch Geld hatte). Dort wurde
uns auch erklärt, dass Onkel Wolli schon Richtung L.E. mit dem Zug unterwegs
sei. Ich glaube, es war heute nicht sein Tag... Im Zug wurde viel gesungen und
getrunken. 4 Mädels saßen rein zufällig in dem Wagen, wo wir uns niederließen.
Kasper vollführte noch ein Kunstwerk, in dem er seinen Naseninhalt malerisch
bzw. sprüherisch an der Scheibe verteilte. Dieses erquickende Ereignis führte
dazu, dass Siegberts und meine Bauchmuskeln kurz vor dem Zerreißen waren.
Viele Lieder wurden gesungen und ab Falkenhain wurde die Locomotion–Endlosschleife
wieder eingeleitet. Zuerst machte das komplette Abteil mit, dann die nächsten 2
Anhänger bis zur Lokomotive. Und jetzt das Unfassbare: Eine Truppe von
mindestens 80 Personen bewegte sich mit „Oh, FC LEIPZIG“ durch den ganzen Zug.
Alles wurde mitgenommen, die Toiletten wurden besetzt, überall erklang das
entzückende Lied. Es setzte sich bis zur Ankunft in L.E. fort.
Alle machten nun mit, in der Osthalle wurde dieses Lied in Verbindung mit einer
Ufta 10 Minuten vollführt. Am Bahnhofsvorplatz wurde es noch über 15 Minuten
gesungen, einfach traumhaft.
So klang erst bei Vize seiner Geburtstagsnachfeier in der „Einheit“ in
Liebertwolkwitz der Abend aus...
Bluesky
Übrigens: Das Tor
des Tages wird von Ronny auf der Fanpage, der einzig wahren VfB-Homepage (!),
wie folgt beschrieben:
Die Anfangssekunden der zweiten Hälfte hatten es dann in sich. Es waren erst
knappe 30 Sekunden gespielt, da holt der bereits verwarnte Marokkaner Hamid
Termina Mario Nacev recht brutal von den Beinen und sah zu Recht vom gut
pfeifenden Schiedsrichter Binkowski aus Berlin die Gelb-Rote Karte. Den
anschließenden Freistoß aus knapp 22 Metern zieht Libero Jörn Lenz aufs
Energie-Tor - der "Hammer-Freistoß" wird vom Bein von Davor Krznaric noch leicht
abgefälscht und senkt sich ins rechte Dreiangel zum umjubelten und verdienten
1:0 für den VfB!
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SA, 09.02.02 VfB Leipzig gegen Eintracht Sondershausen 1:0 (0:0) |
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Das erste Heimpunktspiel
nach der Winterpause lockte gerade mal 1600 Zuschauer nach Probstheida – es ist
eben noch keine Zeit der entscheidenden Spiele.
Die, die heute kamen, wurden auf eine lange Geduldsprobe gestellt, denn erst
nach 56 Minuten gelang der Führungstreffer…
Aber gehen wir chronologisch vor. Bereits am Eingang konnten Eintrittskarten und
Informationen für das TOP-Spiel nächste Woche in Dresden erworben werden,
eingedenk auch der schlechten Gästeblock-Versorgung bei Dynamo in den letzten
Jahren. Die Info-Zettel der LOK-Infernos galten aber nicht nur der gemeinsamen
Zugfahrt am Samstag, dem 16.02. um 10:49 ab Hbf., sondern auch dem Supporten des
Sonntagsspiels des HFC in Jena tags darauf (10:17 ab LE, über Halle) – das wird
dann ein volles Wochenend-Reiseprogramm.
Aber zunächst stand ja der heutige Spieltag an und die neue Anstoßzeit 14:30
hatte sich wohl noch nicht überall herumgesprochen, denn es war eine halbe
Stunde vorher schon allerhand los, selbst Alex und sogar seine bessere Hälfte
waren schon da. Dank einer ausreichenden mittäglichen Daheim-Versorgung konnte
der Brawu-Test heute getrost entfallen und so fand man sich pünktlich zum Anstoß
in der Gegengeraden ein. Bluesky hatte einen auch gleich ausgespäht und rückte
an, gleich noch mit einem Mitgliedskandidaten im Schlepptau. Per Handy wurde nun
Alex gesucht und am zweiten „Bad Liebenwerda“ -Werbeschild auch entdeckt.
Gemeinsam zog man sich nun die erste Spielhälfte mit samt den Großchancen des
VfB rein – aber kein Ball fand den Weg ins Eintracht-Tor.
Zur Pause machte sich Bluesky aus dem Staub, und auch wir anderen wechselten den
Betrachtungsstandort. Im hinteren Fankurvenbereich wurde man nun sogar mit den
aktuellen Bundesliga-Spielständen versorgt, sehr zum Leidwesen von Alex, der
sich ja lieber beim „ran“-TV überraschen lässt. Von hier aus konnte man jetzt
auch die etwa 30 Fans aus Sondershausen im Gästeblock erkennen, die sich auch
mit etlichen Zaunfahnen sichtbar gemacht hatten – zu hören war allerdings nicht
viel.
Dann fiel endlich das Tor des Tages, per Elfmeter, der Gefoulte schoß selber,
was ja nichts für Abergläubige sein soll, aber mit Mike S. ging es heute gut.
Wer nun dachte, jetzt geht’s los, wurde leider enttäuscht. Zwar gab es noch zwei
VfB-Chancen, aber dann kamen die Sondershäuser ziemlich gefährlich auf. Schon
vor dem 1:0 hatten sie zwei Knaller auf Gunnar losgelassen, die dieser aber in
gewohnt erstklassiger Manier entschärfte. Aber der Wind trug heute auch einiges
zum teils ungeordneten Spiel auf beiden Seiten bei, wenn man da nur an den einen
Abschlag des Gästetorwarts in der 1. Hz denkt, der wie eine Kerze vor ihm
herunterfiel.
Übrigens, die Favoriten siegten heute alle, mehr oder weniger klar, die Abstände
bleiben also – der nächste Samstag kann kommen. Der Sonntag allerdings weniger –
der HFC verlor daheim klar 0:3 gegen Abstiegskandidat Zittau…
Fazit: Das nicht nur von der Presse erwartete Schützenfest fand heute nicht
statt. Dafür verantwortlich zeichnen 1. der Wind und 2. der Eintracht-
Catenaccio und 3. die Stürmer treffen das Tor nicht (außer einmal Mike S.). Aber
noch ist nichts verloren, der nächste Dreier kommt bestimmt!
Reini
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SA, 16.02.02 Dynamo Dresden - VfB Leipzig 1:1 (0:1) |
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Lok-Fans fahren mit dem Zug!
Dieser prägnante Satz, vor Jahresfrist in Inferno-Kreisen als Aufforderung zur
gemeinsamen Bahnreise kreiert, sollte in dieser Woche für viele Aufreger in
Behörden und bei Entscheidern der Bahn sorgen. Um 10:49 war die Abfahrt mit dem
Regionalzug für alle Fans geplant, entsprechende Flyer und Internetnews
kursierten seit dem Bayernspiel in der Fanszene, Plötzlich hieß es in den
hiesigen Zeitungen in der Woche, für alle sei kein Platz im Zug, Zusatzwaggons
gibt’s nicht, es möge ein Teil der Fans doch schon den Zug um 10:00 nehmen, die
„dürfen“ dann auch in Dresden auf dem Bahnhof warten – wenn das kein
„Sonderangebot“ ist. Selbst die Bahnhofsansage wollte die VfB-Fans im
Minutentakt noch dafür gewinnen. Nun, das war für die überwiegende Zahl der
Lok-Anhänger kein Thema, und auch die Locomotions verabredeten sich für den
zweiten Hauptzug. Insgesamt konnten wir heute 9 Leute für zwei WE-Tickets für
die Dünnamo-Tour aktivieren, neben Alex, Sven, Micha, Bluesky und meiner
Wenigkeit waren unser Neumitglied nebst Freundin, Frank und der Randleipziger
dabei, unser Thomas hatte sich (leider…) schon bei den Hallensern „eingeklinkt“.
Das Polizeiaufgebot hier schon recht stark, und am Bahnsteig 21 hatten sie auch
eine erste Überraschung für uns parat, eine Reisegepäck-Durchsuchungsschleuse.
Zuvor hatte schon ein von den Cops verhängtes totales Alkverbot die Runde
gemacht, was zu verstärktem Vor-Ort-„Vernichten“ der mitgebrachten Vorräte
führte. Dann gab’s eine Lockerung, jetzt waren auf einmal zwei Flaschen Bier
erlaubt, so kam es wohl auch im Bericht des mdr herüber, die ein Kamerateam für
diesen Fußballtag dabei hatten.
Für DB-Verhältnisse pünktlich zwei Minuten später setzte sich der Regionalzug in
Bewegung, natürlich überfüllt, aber man selbst konnte sich über eine
Sitzgelegenheit freuen. Die Unterwegsbahnhöfe wurden von vielen zum Ablassen
diverser überflüssiger Flüssigkeiten genutzt, denn die Zugtoiletten waren
geschlossen bzw. die eine hoffnungslos überlastet. Gegen 12:40 erreichte der Zug
den Hauptbahnhof in Dresden, alle verließen die Waggons, um sich einem schönen
Fußballerlebnis zu widmen, aber was war jetzt los?! Hunderte der Grünen
umsäumten den Bahnsteig, wieder war eine Personenschleuse aufgebaut, und
tatsächlich wurden von jedem (!) die Personaldokumente eingelesen, per
Handcomputer. Es machte sich Unmut breit, war das überhaupt rechtens, wie lange
sollte das denn dauern, waren die brennendsten Fragen. Keiner kam weg, auch die
schon datentechnisch durchleuchteten. Nur in Einzelfällen wurden Ausnahmen
gemacht, eine solche nutzten der Randleipziger und ich, einzigstes „Opfer“, die
eigenen Fansachen musste man vorübergehend unsichtbar machen. So gelangte man
aber noch rechtzeitig zum Stadion, und in mitten der Dynamofans am Haupteingang
wurden schnell Programme (A5/ 1,50 €) besorgt und das Umfeld fotografisch
registriert. Am langen Zaun zur Lennéstraße hin warteten nämlich wie an der
Schnur gezogen die Dynamos auf unseren Fantroß vom Bahnhof, denn es waren
vielleicht noch 20 Minuten bis zum Spielbeginn. Unser Block nebenan war aber
schon mächtig gut gefüllt, sicher 700 Leute standen hier schon oder hatten es
sich auf den elastischen Schalensitzen bequem gemacht. Für uns vorher aber noch
der obligatorische Brawu-Test, hier gab's eine glatte 4, fettig-sowjetisch in
uraltem schwarzem Bratfett gewälzt, das konnte nicht gut sein, man spürte es
später auch am eigenen Leibe.
Kurz vor 14 Uhr dann die Ankunft der weiteren Zugfahrer, ein Dutzend Blaulichter
vorneweg, sie belebten den riesigen VfB-Block, der nun auf etwa 1.000 Fans
angewachsen war. Uns gegenüber machten zwei prallvolle Dynamo-Kurven gute
Stimmung, setzten auch schwarze und gelbe Wedelfähnchen ein, die lange
Ultra-Fahne war der Blickfang, darüber fast unscheinbar das rotweiße „Red-Kaos“
aus Westsachsen.
Die Dynamo-Kicker legten los, als wollten sie drei Spiel auf einmal gewinnen,
unsere heute verstärkte Abwehr geriet ein ums andere Mal unter Druck, zog sich
aber mit Glück und viel Geschick ohne Gegentreffer aus der Belagerung („Gunnar
für Deutschland!“). Das Team setzte im Gegenteil einen feinen Konter über Ferle
und erzielte dank Krznaric’ Schuß von der Strafraumgrenze das viel umjubelte
1:0! Was dem Spiel sichtbar eine Wende gab, denn nun passierten viel gelungene
VfB-Spielaktionen, sehr oft stand man vor dem vielleicht entscheidenden zweiten
Treffer, die Dynamos waren stehend K.O.
Zu Beginn der 2. Halbzeit wurde eine blaugelbe Müllsäcke-Tüte über unseren Block
gestülpt, ein Tapetenbanner mit „Hässliche Dresdner überall“ machte über die
Köpfe die Bahn, eine sogenannte Choreo der Infernos, eigentlich zu Spielbeginn
geplant, aber die Verspätung eben… Und die berühmten „Sch***-Dynamo, sch***-Dynamo!“-
Rufe machten die Runde.
Die zweite Spielhälfte begann verhalten, keine Mannschaft wollte zunächst was
riskieren. Der VfB besaß ein paar gute Möglichkeiten, aber ein Laufduell
zwischen Lenz und einem Dresdner Stürmer endete mit einer Grätsche in unserem
Strafraum – Elfmeter, Proteste, Tumulte. Ob berechtigt oder nicht, der Ball
hätte schon vorher weggeschlagen gehört, aber hinterher sind wir immer klüger.
So konnte sich der Heidrich wenigstens den Frust wegschießen, denn er wurde von
uns permanent bei Ballbesitz ausgebuht, dank seiner „Verdienste“ bei uns in der
Abstiegssaison! Jetzt kamen die Dynamos wieder besser ins Spiel und man musste
kurzzeitig schon um unser Team fürchten, aber das fing sich wieder. Hatte selber
noch gute Chancen, die beste durch Gunkel, der 5 Meter vor dem Tor frei zum
Schuß kam, nach einem Freistoßabpraller. So blieb es beim Remis, was eigentlich
beiden gerecht wurde, aber wenn man 1:0 führt, wären drei Punkte besser gewesen.
Aber die Saison ist noch lang genug, und ein Erfolg ist das 1:1 in jedem
Falle.….
Per Stadionsprecher wurde der Dynamo-Anhang zum Spielende aufgerufen, nicht den
Ausgang Linné-Straße zu benutzen, denn hierüber sollte die Route unserer Fans
zum Bahnhof führen. Nach etlichen Verzögerungen und Planungsproblemen unserer
„Grünen Freunde“ setzte sich 20 Minuten nach Spielende der Troß wieder in
Bewegung, vorneweg der Videowagen, umringt von Hunderten Polizisten. Sogar aus
Thüringen wurden Cops eingesetzt, dann BGS und Zivi’s, und jeder wollte es
besser wissen, es gab mehrfach unklare Entscheidungsfälle. Da um uns herum in
Büschen oder hinter Häusern versteckt Dresdner lauerten, waren Störfälle
vorprogrammiert. Leuchtraketen, Bengalos und Pflastersteine flogen in unsere
Richtung, wenn was kam, wurden gleich grüne Trupps aktiv und versuchten diese
Leute zu erhaschen. Erst am Bahngelände wurde es ruhiger, konnte unser Pulk im
immer noch Schneckentempo zum Hauptbahnhof gelangen. Dort stand man lange Zeit
unten vor dem Bahnsteigzugang, weil niemand wusste, wie es weiter gehen sollte.
Ist der Zug nun schon weg, müssen wir noch zwei Stunden warten? Als es hoch
ging, wieder Copsperre, zentimeterweise bewegten sich die Massen auf dem
Bahnsteig Richtung Zug, das Motto „Hier kommt der Castor!“ hätte 100%ig gepasst.
Eine Weile saß man noch im Zug, dann gegen 17:10 rollten wir endlich aus dem
Bahnhof, nahmen eine Ausweichstrecke nicht über DD-Neustadt, hielten nirgendwo
an und kamen nach 90 Minuten Fahrt gegen 18:40 in Leipzigs Hbf. an.
Fazit: Sicherheitsstufe Eins beim Sachsenderby in Dresden – hier war vor
allem bei den Fans Geduld gefragt. Eins zu Eins im sportlichen Duell – hier
bleibt für beide Vereine noch die Aufstiegschance erhalten, obwohl für unseren
VfB heute mehr drin war, vielleicht…
Reini
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FR, 22.02.02 VfB Leipzig gegen VfB Chemnitz 2:0(2:0) |
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Der angekündigte Schneesturm
blieb zum Glück aus, aber bitterkalt war es trotzdem an diesem Freitagabend,
weswegen sich nur 1148 Besucher zum Punktespiel gegen den Chemnitzer
Namensvetter ins Plache-Stadion „verirrten“.
Eigentlich wollte man diesmal frühzeitig den Ort des Geschehens erreichen, aber
ein Unfallcrash in Grünau zwischen einer Tram und einem voreiligen Automobil
brachte alle Planungen zu Fall. Erst nach einer halben Stunde ging es weiter, am
Depot Angerbrücke dann der nächste Ärger, weil dort so ziemlich alle Trams
erstmal einrückten. Das dauerte, trotz neuer Umfahrung und dank neuer
Ampelregelung, seine Zeit und so erreichte man erst kurz vor Spielbeginn das
Stadion – und damit ging auch das aktuelle „Plache-Echo“ für mich flöten (und
sonstige Verabredungen, sorry!).
Auf der Gegengeraden fand man nach kurzer Suche den Randleipziger und Loco-Alex,
auch Loco-Praktikant Marcel, mit denen man sich das Spiel rein zog. Bluesky
hatte sich für heute Abend ausgeklinkt, denn er hatte am Tage eine unsanfte
Begegnung mit einem Blechteil in seiner Firma, aber telefonieren konnte er schon
wieder ausdauernd. Das Handicap für Locomotion dabei: Zum dritten Mal in Folge
war unser Zaunbanner nicht bei einem VfB-Pflichtspiel dabei. Das soll sich aber
ändern, für das kurzfristig verlegte Auswärtsmatch bei Dresden-Nord (im
Harbig-Stadion, weil es die Dresdner Polizei so will…) sind schon die ersten
Planungen erfolgt. Aus dem Gästeblock vernahm man einiges wild artikuliertes,
dies waren aber keine Chemnitzer, sondern gelangweilte LOK-Infernos, die etwas
provozieren wollten, sich mit ihren „Artgenossen“ auf der Geraden stimmungsvoll
„unterhielten“.
Das VfB-Team machte auf dem Rasen derweil viel Druck und so dauerte es nur bis
zur 20. Minute, ehe das 1:0 fiel, der Gunkel-Schuß sah dabei aus wie ein
Rückgabe-Roller, aber der Ball fand links unten den Weg ins Tor. So durfte man
darauf hoffen, dass es heute einen unkomplizierten Sieg geben würde. Und zehn
Minuten später fiel tatsächlich das 2:0, ein toller Kopfball nach
Freistoßflanke, das Kommen hatte sich schon gelohnt.
Den Brawu-Test nahm heute wieder der Randleipziger vor, eine glatte 1 minus,
wegen dem eiskalten Brötchen, aber sonst: Top!
Für die zweite Hälfte hatten sich nun auch die Gäste mehr vorgenommen, denn
plötzlich ergaben sich auch Chancen, die aber der wieder aufmerksame Gunnar im
Tor zunichte machte. Es war fortan ein offenes Spiel, in dem sich beide Teams um
weitere Treffer bemühten – am Ende blieb’s aber beim 2:0.
Die Rückfahrt in der Linie 15 geriet dann wieder mal zum Possenspiel, denn vor
dem Augustusplatz gab es nach mehreren Notklingeln (die bis dahin ignoriert
wurden) eine Vollbremsung, die entnervte Fahrerin gab Sturmklingelsignal, und
nach längerer Erkennungszeit stiegen die begleitenden Cops aus ihrem Bus, um die
jugendliche Fanschar rabiat aus dem Tramfahrzeug zu vertreiben.
Fazit: Echtes Bemühen unseres Teams um ein flottes torreiches Spiel, es wurde
nur zum Teil belohnt. Aber der Ball lief schon besser als gegen Sondershausen,
wir spielen uns ein...
Reini
18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 FS1 P4
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MI, 27.02.02 FV Dresden-Nord gegen VfB Leipzig 0:1 (0:0) |
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Kurzfristig wurde dieses
Auswärtsspiel auf den Mittwoch vorgezogen, und dann noch ins Harbig-Stadion
verlegt, angeblich aus Sicherheitsgründen, weil die Dynamos selber Samstag in
ihrem Stadion zu spielen haben.
Mit und unter kräftigem Zureden von Bluesky wollte man sich dennoch dieses
weitere Endspiel für den VfB um den Staffelsieg live anschauen, einmal weil es
doch bei Sieg direkt an die Tabellenspitze gehen konnte – Grimma sei Dank, 2:0
am Wochenende gegen Plauen – zum anderen war man vorige Saison gegen den
gleichen Gegner vom Schwarzen Mann total verpfiffen worden, und außerdem war man
ja lange nicht in Dresden…
Pünktlich um dreiviertel fünf am späten Nachmittag startete die Locomotion-Crew
mit Bluesky, Alex, Marcel und mir per Automobil ab Hbf. Von hier hatten sich,
verteilt auf zwei Züge, schon an die 60 Personen auf der Schiene auf den Weg
gemacht, und sie sollten sich wieder auf harte Kontrollen der Cops dort gefasst
machen.
In gut eineinhalb Stunden erreichten wir die Hochwasser führende Elbmetropole,
nicht ohne zuvor auf einer Raststelle die mitgeführten Banner ( „Locomotion“ und
„Böhse Lokfanz“) fototechnisch auszustellen, ehe die letzten Sonnenstrahlen
verschwunden waren. Am Terassenufer parallel durchfuhr man die City, ehe scharf
rechts die neue Richtung eingeschlagen wurde, am gläsernen VW-Werk vorbei zum
Harbig-Ground. Das Bier forderte schon mächtig seinen direkten Abgang, es war
höchste Zeit für PP. Und man traute anschließend seinen Augen kaum, wie schon
vor Wochenfrist gegen Dynamo hatten die Cops wieder ihren gesamten Autopark im
Stadion eingerichtet. Für 6 € konnte der Vollzahler das Stadion betreten, das
A5-Programm (Werbeheft plus aktueller Flyer) kam noch mal 50 Cent. Aber
irgendwie haben die Macher den heutigen Gegner noch nicht geschnallt, denn über
den Teamaufstellungen prangte bei Grundmann & Co. „SV 1919 Grimma“, die waren
aber schon mal da gewesen…
Im Block der Gastgeber hatten sich doch rund 300 DD-Anhänger versammelt, samt
„Sportgemeinschafts-Fahne“ und anderem schwarzgelben Inventar. Unseren Block
schätzte man auf etwa 200 Leute, also machte es sich der Rest der insgesamt
heute anwesenden 945 Besucher auf der VIP-Tribüne und Gegentribüne gemütlich.
Denn mit dem Wetter hatte man enorm Glück, kein Regen und noch angenehme
Temperaturen.
Das Team spielte heute mit schwarzen Armringen, der Trauerflor zeigte die
Anteilnahme am Unfalltod von Nikola, der langjährigen Freundin unseres Spielers
Hansi Weiß.
Der VfB begann ziemlich schwungvoll, man wollte ein schnelles Führungstor, aber
die Nordstädter sind schon seit je her ein harter Brocken, sie verteidigen
geschickt und setzen gefährliche Konter. Und tatsächlich, auch heute hatte unser
Gunnar mehrmals gut zu tun, damit es am Ende ohne Gegentor abging. Gegen Ende
der 1. Halbzeit musste auch noch Görks raus, er stand hart vor der Gelbroten.
Da macht man dann mal lieber gleich den obligaten, na sicher, Brawutest.
Interessant dabei, was hat sich getan, seit wir beim letzten Mal vor 10 Tagen
das vernichtende Note 4-Urteil abgaben. Also, der langatmige Service und der
fettige Geschmack sind geblieben, aber ganz so Bratfett-schwarz wie zuletzt
mussten wir diesmal zum Glück nicht, Note befriedigend. Für 1,60 € gerade noch
akzeptabel und Hunger stillend, die 2,50 € für den Becher Bier (ohne Pfand) fand
man dann doch ziemlich happig.
Nun, nach einer Stunde wurde unsere Geduld endlich auch belohnt, denn die
Torglatze Mike Sadlo machte das Tor des Tages, fortan ging es auch richtig
stimmungsvoll im Block weiter, auch das „Oh, FC Leipzig“ durfte nicht fehlen.
Verging die Zeit zuvor viel zu schnell, so zählte man nun dauernd die Minuten,
die noch zu spielen waren. Aber es ging gut und die drei Punkte sicher –
Spitzenreiter, Spitzenreiter, He, He!
Der Abmarsch wurde wieder stark eskortiert, die Bahnreisenden verschwanden im
nächtlichen Dresden. Wir fanden schnell unseren fahrbaren Untersatz und
anschließend auch die richtige Auffahrt, diesmal über DD-Neustadt. Bei Nossen
wurde dann noch für ne gute halbe Stunde Imbiss getätigt, das
Raststätten-Personal entpuppte sich zum einen dabei als offenherzig-maulig (weil
die Currywurstschnipsel jeder einzeln bestellte und dann auch wertvolle
Pappschalen „versaut“ wurden/ die Wurst war mäßig, aber die Soße!!!). Die andere
Mitvierzigerin turnte währenddessen eifrig putzend auf (!) der chromierten
Kücheneinrichtung rum, fehlte nur noch der passende Sound zum table dance.
Gegen halb elf war LE erreicht, der Hbf. erster Ausstiegsort, und zufrieden mit
dem erfolgreichen Tag ging’ s nach Haus in alle Himmelsrichtungen….
Fazit: Ein schwer erkämpfter Auswärtssieg, der uns im Rennen um den
Staffelsieg bleiben lässt.
Reini
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FR, 08.03.02 VfB Leipzig gegen VFC Plauen 1:2 (0:0) |
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Überall nur enttäuschte
Gesichter, keine Spur mehr von Spitzenreiter-Euphorie – der Ausgang dieses
Spieles gegen den Tabellenführer aus Plauen vor 4.125 Besuchern war schon
ernüchternd, war’s das nun mit dem Aufstieg?
Ich meine Nein, denn trotz der deutlichen Niederlage – 1:2 ist zwar knapp, aber
heute hatte das Team keine echte Siegchance – gibt es noch ausreichend viele
Möglichkeiten, am Ende doch noch als Staffelsieger oben zu stehen. In noch 11
Punktspielen kann noch viel passieren, wichtig ist nur, dass das Team das Spiel
nach intensiver Auswertung abhakt und sich wieder voll konzentriert auf die
kommenden Aufgaben stürzt.
Dem aufmerksamen Beobachter wird aber auch nicht entgangen sein, dass es heute
leider nur die Fortsetzung der jüngsten spielerisch doch recht schwachen Spiele
in der Rückrunde zu erleben gab. Waren da die Gegner zum Teil noch viel zu
schwach, um unseren VfB echt zu fordern, so sind die Plauener da ein anderes
Kaliber. Bis auf die nervöse erste Viertelstunde verstand es die Mannschaft von
Trainer René Müller ziemlich gut, mit laufintensivem, aggressivem Pressing unser
Team erheblich beim Spielaufbau zu stören und in der Folge auch ein paar
gefährliche Konter zu fahren. Hier kam die umformierte VfB-Abwehr ohne M. Nacev,
die besonders über rechts anfällig war, ein paar Mal ins Schwimmen, man war nach
45 Minuten echt froh, dass Pause zum Durchatmen war.
Zuvor hatte man die Hinfahrt in den frühen Abendstunden mal ohne Tramverspätung
überstanden, nur hatte einer hier Probleme mit der vollen Blase, sein Urinieren
an die Wagentür wurde zu seinem Pech aber vom begleitenden Cop-Fahrdienst
bemerkt und an der nächsten Haltestelle hieß es für ihn Aussteigen und
Personalienfeststellung. Der Beamte ließ es sich dabei nicht nehmen, dem
Jugendlichen noch einen Tritt in den Allerwertesten zu verpassen, was zu
lautstarken Unmutsäußerungen im Wageninneren führte. Recht zeitig eine
Dreiviertelstunde vor dem Anpfiff erreichte man dennoch heute das Stadion, der
Andrang war schon ziemlich groß, trotzdem hatten nur die Hälfte aller Kassen
geöffnet, linker Hand führten drei Schlangen zu den vier offenen Kassen, ich
stand in der Mitte, so ging es ganz fix. Der Randleipziger und sein Kollege aus
dem Grimmaer Land hatten drinnen dagegen schon den heutigen Brätertest
absolviert, mit dem Ergebnis: Note 2,5 (oder zwei bis drei), Wurst lecker aber
lau, Brötchen so lala.
Im Block wurde gerade die Locomotion-Fahne mittig am Gegengeradenzaun
angebracht, auch hier ging der Randleipziger unserem hauptamtlichen
Fahnenverantwortlichen Bluesky tatkräftig zur Hand. Und der Bluesky hatte heute
wohl die gesamte choreographische Leitung im Fanblock, zu dem obligatorischen
Dutzend Doppelhaltern kamen heute blaue und gelbe Fahnenfolien an Schwenkstäben
hinzu, bedeckt vom blauweißen Blockfahnentuch, welches er über die Fanköpfe
dirigierte. So nebenbei übergab er mir außerdem drei neue ausgedruckte
Vorschläge für eine künftige Loco-Fahne, gute Ideen, mal abwarten…
Die Plauen-Fans waren anfangs auch noch nicht komplett, ihr Großteil erschien
erst zum Ende der 1. Halbzeit, Busverspätung, wir kennen das unsererseits ja
noch aus dem Hinspiel. Dann war auch was zu hören, mehr natürlich dann nach dem
schnellen 0:1 unmittelbar nach Wiederanpfiff. Eine Fußspitze von Spranger
überraschte Gunnar G. im VfB-Tor, nur die Fortsetzung einiger Unsicherheiten von
ihm schon aus der 1. Spielhälfte. Die Wechselspekulationen unter der Woche in
der Presse – geht er nun zu Dresden-Nord oder bleibt er, wie es der Pit sehen
will – haben wohl Wirkung gezeigt, verstehen kann man einen solchen Wechsel ins
Fußball-Niemandsland bei einem so ehrgeizigen Profi wie Gunnar-für-Deutschland
sowieso nicht.
Jetzt hatten endlich alle VfB-Spieler den Ernst der Lage erkannt, denn nach
kurzem Schock-Verdauen wurde mit enormem Einsatz eine Chance auf die andere
herausgekämpft, blitzten auch spielerische Aktionen gelegentlich auf. Selbst
unser Präsi Reinhard B. hatte sich im hellen Lodenmantel gut sichtbar hinterm
Tor des Gegners aufgestellt, ob das aber nun Anfeuerung oder Drohung für die
Spieler sein sollte, war nicht zu ermitteln, mit Schecks hat er jedenfalls nicht
gewedelt…
Die Gäste überstanden dies alles mit viel Geschick und Glück, und als fünf
Minuten vor Schluß die VfB-Abwehr wieder mal überlaufen wurde, brauchte ein
Plauener Spieler nur noch einzuschießen – das 0:2, alle Messen waren gelesen,
für heute.
Fazit: Das abschließende 1:2 durch den neu frisierten Gunkel hatte zwar keine
punktemäßige Bedeutung mehr, sollte aber für alle VfB-Fans als Signal gelten:
Aufgeben ist nicht!
Reini
Nachtrag:
Sicher kann man jetzt auch die Unzulänglichkeiten unserer Oberligakicker in
alle Einzelheiten zerpflücken und alle Fehler analysieren, denn die stereotype
Lang-Hoch-Weit-Spielweise der Mannschaft bringt einen noch Stunden und Tage
später auf die Palme – weil’s gegen die langen Kerls der Plauener Abwehr nix
bringen konnte. Wir spielen nun mal nicht in der Premium-Liga, trotzdem dachte
ich, wir wären schon weiter. Denn es ist nach so einem Spiel verdammt schwer,
noch an den vom Präsidium beschworenen Aufstieg zu glauben, mir geht es da nicht
anders. Aber bei der Ausgeglichenheit der vier, fünf Oberligamannschaften oben
ist ein Staffelsieg sowieso nicht real planbar, also hilft da letztlich nur
bedingungsloser Optimismus, inklusive dem weiteren Hoffen auf Fehler der
Staffelkontrahenten.
Durch die angespannte finanzielle Situation sind wir sowieso immer in der
Zwickmühle. Steigen wir auf, muß in die Mannschaft investiert werden, die Kosten
durch weite Auswärtsreisen kommen dazu und die alten Schulden / Bürgschaften
verschwinden auch nicht von alleine.
Schaffen wir den Aufstieg nicht, fällt die Mannschaft auseinander, gehen sicher
auch Sponsorenverträge verloren und ist die Kölmel-Unterstützung wieder in frage
gestellt, dazu die Schulden, siehe oben.
Deshalb – so lange unsere Titelchancen noch intakt sind, muß auch die
Anhängerschaft zum Team stehen und nicht alles nur schlecht reden. R.
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SO, 17.03.02 VfB Zittau gegen VfB Leipzig 0:3 (0:1) |
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alle Fotos von www.vfb-leipzig.de |
Böhse LOKfanz
unterwegs...
Es ist 5.30 Uhr, der Wecker klingelt, verdammt, warum nur so zeitig an einem
vernebelten Sonntag. Es war klar - es kann nur der Fußball sein, der einen so
zeitig aus den warmen Federn meines Bettes treibt...
Nachdem man den Bus Richtung L.E. 6.18 Uhr nahm, Vize zustieg, ging es ab zum
heutigen Auswärtsspiel nach Zittau. Eine kleine Abordnung von Inferno (6 Leute)
waren schon am Vortag gestartet, um den Ritualen des Neugersdorf-Spieles
nachzugehen J.
Kasper rief zum Zug um 7.14 Uhr auf, da wir Mitfahrer noch auf den größten
Polenmarkt in Polen wollten. Es waren in unserem Zug genau 8 Personen, die
Kasper zusammentrommelte.
Der Reise-Proviant wurde noch bei „Nimms mit“ und bei „Mc Ente“ eingekauft.
Auf der Zugfahrt über Hoywoy wurde viel geredet und getrunken. Kasper hatte noch
eine „Coupé“ mitgebracht.
Nach sagenhaften 4 Stunden Zugfahrt erreichten wir Görlitz. Von dort aus fuhren
wir dann mit dem Bus eine ¾ Stunde nach Zittau. Im Bus mussten wir uns ruhig
verhalten, was der Busfahrer mit Ach und Krach durchsetzen konnte!
Gegen 12 Uhr reichten wir dieses Dorf in Schlesien - Zittau.
Schon auf der Zugfahrt konnte man sich die Immobilien am Rande ansehen und man
dachte, dass man gerade in Russland oder Sibirien angekommen wäre. Nachdem man
seine Notdurft überall verteilte und die einen oder anderen Souvenirs mitnahm
fürs Spiel, kamen wir endlich am Polenmarkt an.
Nachdem man die Fälschungen begutachtete, gingen wir in das Restaurant „Orient“.
Dort outete ich mich, da ich ein großes Bier bestellte und die anderen nur ein
kleines...
Jens L. von den Aschenbahnern war auch da, er versicherte uns, nur rein zufällig
dort zu sein, um ein Bierchen zu trinken. Für nur 3,40 Euro hatte man auch noch
köstlich gespeist. Am Stand, wo ich meinen Zigaretten-Vorrat auffrischte, kaufte
man noch für 3 Euro 20 Gelbe Tüten für eine Choreo...
Kurz vor Spielanfang erreichte man durch den Wald das Stadion, es war schön
idyllisch gelegen. Sofort mit Absprache der Infernos ging es auf die
Haupttribüne. Dort versammelten sich so ca. 20 Lokisten. Dort wurde kräftig
gesungen und gefeiert. Bis, ja wirklich, bis die Security-Leute kamen. Nach
heftigen Streitereien zischten sie wieder ab. Keiner hatte so richtig
verstanden, warum sie da waren. Es fiel bloß auf, dass der Dicke & Hallenser
fehlten. Schnell war uns klar, dass wir für die nur Fans sind und somit eben der
Pöbel. Denn auf einmal kamen sie wieder, bloß nun zu acht. Sie erklärten, dass
wir die Tribüne verlassen sollten, da wir dort nicht hin gehörten. Obwohl wir
dafür bezahlt hatten. Schnell wurde auch der Anwalt vom VfB (sehr ordentlicher
Mann, schon sehr gute Erfahrungen gemacht) mit eingeschaltet. Nun wurde es
heftiger, und nachdem eine kleine Schubserei angefangen hatte und sich nun auch
die Polizei mit beteiligte, wurde Cartman mitgenommen.
Dummerweise kam es bei dem Handgemenge zu einem Zwischenfall, da ein Polizist
über eine Sitzreihe stolperte und stürzte. Nun wurde auch Glauchau in Würgegriff
genommen und weggebracht. Wir Restlichen verließen nun unter starker Bewachung
die Tribüne.
Auch nach zahlreichen Gesprächen mit Fraunholz übers Telefon und den
Verantwortlichen des Vereins kam es zu keiner Einigkeit. Es wurden insgesamt 2
Anzeigen erstattet, wobei ich mich auch mit als Zeuge gemeldet habe. !!!„Einer
für alle – alle für Einen“!!!
Nun gelangten wir zum Ende der 1. Halbzeit in den Gästeblock, in dem „alle
Leipziger“ drin sein sollten. Schnell wurde die Loco-Fahne gehisst und alle
restlichen heute anwesenden 3 Mitglieder unseres Fanclubs begrüßten sich. Als es
am Eingang immer weitere heftige Diskussionen gab, wurde auch noch mein Rucksack
von mindestens 10 Polizisten kontrolliert. Die 2 Stangen Kippen und die Coupé
interessierte die Ordnungsmacht nicht - ABER die 20 PLASTIKTÜTEN wurden
„entfernt“. Ich wollte es kaum glauben, was jetzt hier abging! Jeder hatte die
Schnauze voll bei soviel Sinnlosem, was hier passiert ist. Mit ein paar ruhigen
Worten hätten alle Probleme geklärt werden können, aber so?!...
Das Spiel geriet für mich nun zum Nebenereignis, etwas Stimmung war schon da -
aber man merkte wieder mal, wie die Fans des VfB Leipzig behandelt werden.
Auf dem Rückweg zum Zug wurde noch bei der DEA-Tankstelle vorbeigeschaut und ein
Collie Bier gekauft!
Auf dem Rückweg wurde auch noch der „Post-Minister“ freigelassen und er
erzählte, dass er
nur auf einen Berg wollte und einfach verhaftet wurde, als er dort eintraf. Er
ließ es sich nicht nehmen, einige schöne Lieder zu singen wie z. B. „Rösslein
entsprungen...“. Es wurde heftig applaudiert und auch einige Polizisten konnten
sich das lachen nicht verkneifen.
Auf der Fahrt in Richtung DD fuhren wir über Wilthen, Neugersdorf und
Oberoderwitz.
In Oberoderwitz wurden damals die Torgauer zum Neugersdorfspiel verhaftet. Und
was in Wilthen gebrannt wird, kennt ja wohl jeder. Und erst recht, was in
Radeberg gebraut wird...
In Dresden-Neustadt trafen wir auf die Dynamo-Ultras. Ich persönlich dachte ja,
dass das keine Kinder sind. Aber so ein Kindergarten - total lächerlich...
Nachdem ich bei BurgerKing die Verkäufern darauf hinwies, dass sie mich mit Sie
anzureden hat und als dann auch mein Doppel-Wopper mit ziemlicher Verspätung
kam, eskalierte ich dort drinne...
Auf der Rückfahrt wurde viel diskutiert, aber das Lachen hatte wieder jeder
vergessen.
Kurz bevor wir ausstiegen, wurde Vize mitgenommen unter Bewachung von 5
Polizisten, da er ein T-Shirt an hatte mit einem Adler + LOK-Zeichen + „Wir sind
die Größten der Welt“.
Vor dem Revier des BGS im Bahnhof wartete ich fast 20 Minuten auf ihn. Er wurde
erkennungsdienstlich behandelt, fotografiert und fast die Fingerabdrücke
abgenommen.
So endete der Abend...
Bluesky
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SA, 23.03.02 VfB Leipzig gegen FC Carl Zeiss Jena 0:1 (0:1) |
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Trotz des klaren
3:0-Auswärtssieges war schon vor diesem Ostderby zwischen Lok und Jena irgendwie
die Luft raus, zu tief saß bei vielen wohl noch der Schock der Heimniederlage
gegen die Vogtländer. Dies sah man auch an der heutigen Zuschauerresonanz, denn
nur knapp 3000 Leute fanden den Weg nach Probstheida.
Das regnerische Wetter tat ein Übriges, auch beim Verfasser dieser Zeilen hatte
sich in den letzten 10 Tagen der obligatorische Atemwegsinfekt festgehustet,
keine rosigen Aussichten also. Im Jenaer Block waren etwa 400 bis 500 Fans zum
Teil auch recht aktiv zugegen, so entwickelte sich in einer lautstarken
Atmosphäre ein ansehnlicher Kick. Zuvor hatte Präsident Bauernschmidt die
anwesenden Leipziger nochmals zum eifrigen Spenden auf ein extra eingerichtetes
Sonderkonto animiert - „Spenden Sie, was Sie wollen…“ – damit soll ein
Kassenloch von ca. 430.000 € gefüllt werden, ein illusorischer Gedanke. Es
stellt sich die Frage, woher diese Summe, die seit einer Woche durch die Presse
geistert, plötzlich herkommt und warum das alles genau am 31.03.2002 fällig sein
soll. Von der mal vollmundig angesagten Transparenz im Verein kann da keine Rede
mehr sein, so schlittern wir wohl unweigerlich in die nächste Pleite.
Zwei elfmeterreife Situationen im Jenaer Strafraum, bei denen der wieder
schwache Schiri alles anders sah, stand die eine ominöse in der 42. min
gegenüber, bei der sich der Gunnar nicht sehr geschickt gegen den Jenaer Stürmer
verhielt, und der Argentinier Sanchez verwandelte eiskalt ins rechte Eck den
Strafstoß – mit dem 0:1 ging es in die Pause.
Danach machte das VfB-Team mächtig Druck, kämpfte um jeden Ball, verzettelte
sich aber alsbald in vielen ungenauen Passspielen, hier merkte man sehr
deutlich, dass fast jeder unsicher und nervös war. Die Stimmung schlug so leider
schnell um, erst wurde Rocky Embingo ein Opfer der Zuschauerproteste (der hat
aber auch ´nen Stiefel zusammengespielt und hätte eher raus gehört!), dann
brüllte ein kleiner Haufen Infernos was von „Ihr seid alle arbeitslos“ und
schließlich gab es nach dem Schlusspfiff noch verbale Prügel für den einzigen
VfB-Spieler, der zu den Fans an die Gegengerade kam. Wie man später hörte, hatte
sich Gunnar über eben diese Fanrufe beschwert, musste sich dann auch noch
einiges dümmliches anhören, das passte dann noch irgendwie zum Tag.
Da feierten die Jenaer schon ihre Helden am Gästeblock, sie hatten das Nötige
getan, um weiter im Aufstiegsrennen dieser inflationären Oberliga-Nordost zu
bleiben – wir hingegen machten uns auf den Heimweg, wieder gefrustet wie gegen
Plauen, aber nun auch ohne Illusionen, Gute Nacht, VfB?!
Reini
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SA, 30.03.02 FC Sachsen Leipzig gegen VfB Leipzig 0:1 (0:1) |
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Dieses Derby am Ostersamstag
stand unter besonderen Vorzeichen. Rein sportlich wollten die Leutzscher mit
einem Sieg punktemäßig an uns vorbei ziehen (wenngleich ihnen die konsequenten
OFC-Neugersdorfer da durch das geplatzte Punktspiel vom letzten WE einen großen
Strich durch die Milchmädchenrechnung machten…). Finanziell gab es in den beiden
Vorwochen dazu beim VfB über diverse Presseerklärungen des Präsidiums plötzlich
große Kassenlöcher festzustellen, die nun aber mit Hilfe von filigranen
Spendenaktionen von Gönnern und Fans schon erheblich geschrumpft sind. Laut BS
stehen die Rettungschancen nicht schlecht, oder gut, oder eben fifty-fifty.
Brisanz war also noch mehr gegeben, also strömte das Fanvolk in Scharen, umringt
von einem großen Aufgebot an Behelmten und Umzäunungen, welche die blaugelben
von den grünweißen Anhängern bereits von außerhalb her in ihre Bereiche
dirigieren sollten.
Ein Teil unseres Fanclubs traf sich, wie traditionell üblich vor
Auswärtsspielen, am Hauptbahnhof. Mit dabei waren neben Loco-Alex auch unser
Ehrencoach Jürgen aus dem fernen Schwabenländle, Lutz und Berni aus Franken
sowie der Randleipziger. Von hier ging es per S-Bahn nach Leutzsch, nachdem man
den planmäßigen Zug gerade noch so schaffte, denn das obligatorische Reisebier
wollte erst noch im Supermarkt beschafft werden. Der Bahnhof L-Leutzsch, immer
noch im 30-er-Jahre-Outfit vor sich hin gammelnd, quoll bei unserer Ankunft fast
über von der riesigen LOK-Fanschar, dies beeindruckte sichtbar auch die
unvermeidlichen Profivideofilmer der Cops, die auch später im Stadion ihre
neuwertige Digitaltechnik in Lauerstellung brachten.
Am Gästeeingangsbereich gab es zwei geöffnete Kassen, die gut frequentiert
waren, denn nicht jeder hatte sein Billett schon im Vorverkauf erworben. Für
manche ein gravierender Fehler, weil kurz nach Spielbeginn, als sich drinnen
gerade die grünweiße Choreo am Norddamm breit machte, die Kassen einfach
geschlossen, so ca. 300 VfB-er vor dem Stadion ausgesperrt wurden (darunter auch
Loco-Sven, der hinterher trotz des Sieges mächtig sauer war…). Der Veranstalter
ließ die Tore schließen, angeblich wegen Überfüllung des Gästeblockbereichs,
nachdem bis zuletzt alle bei den Sachsen liegen gebliebenen alten Karten gegen
Union, Zwickau, Aue, Zittau etc. als heutige Eintrittskarten abgesetzt wurden,
kein Wunder, dass dann der Überblick fehlte. Einige hatten sich dann auf
Dammsitz oder Tribüne ins „feindliche Lager“ begeben müssen – für LOK nimmt man
halt jedes Opfer auf sich.
Man hatte sich zusammen mit dem Randleipziger einen Platz im Geradenbereich
gesichert, konnte so noch eine Seite des Platzes gut in Augenschein nehmen. Der
VfB startete sehr konzentriert und schnürte die Grünweißen gleich durch
Dauerdruck in deren Hälfte ein, startete auch ein paar gute Gegenangriffe. Mitte
der ersten Halbzeit in unserem Block, nachdem ein paar BFC-er ihr schwarzes
Banner über die Fanfahnen gehängt hatten, wurde von Inferno-Leuten mitten im
Block eine Tüte weißen Pulvers zur Zündung gebracht. Dichter Qualm mit beißendem
weißen Rauch machte sich blitzschnell im dicht gedrängten Zuschauerblock breit,
alles flüchtete in Panik zum oberen Begrenzungszaun, viele sprangen durch das
Gitter den einen Meter hinunter zum Imbissbereich. Diese gefährliche Unsitte, in
den eigenen Fanblocks solche Rauchbomben zu zünden, hätte hier, wo die Leute wie
die Heringe standen und eigentlich nur ein Fluchtweg vorn zum Kassenbereich
vorhanden war, eine Massenpanik auslösen können – vielleicht überlegen sich die
Leute das auch mal vorher! Nichts gegen Rauchschwaden und kontrolliert
abgebrannte Bengalos, aber wenn das alles wild durcheinander geworfen wird, ist
das schon zum Teil gefährlich für die Gesundheit der Fans. Augenscheinlich hatte
man das bei den Betreffenden auch später eingesehen, denn eine zweite Rauchbombe
in der 2. Spielhälfte wurde hinter dem Block gezündet.
Ja, nach der zehnminütigen Spielunterbrechung, als dann Cops und Security-Buddys
an den Block am Spielfeldrand rückten, beruhigte sich alles. Auch, weil Rock
Embingo sich vor der Mittellinie den Ball schnappte, übers ganze Feld zum
Strafraum der Leutzscher rannte und trocken abzog – links unten schlug es ein im
Tor von Eckstein, dem verblüfft drein schauenden FC Sachsen-Keeper, der VfB
führte 1:0 beim Erzrivalen. Langsam machte sich Jubel breit, spät, auch weil es
viele durch den Rauch der zwanzig Bengalow vorher kaum erkennen konnten (wir
sahen es auch erst später im TV…). Bis zur Pause, man verfolgte das Geschehen
vom Versorgungspunkt aus mit Blick auf die Anzeigetafel, passierte nichts
Entscheidendes mehr.
Sieben Minuten nach 15 Uhr begann die 2. Halbzeit, in der sich die Chemiker mehr
in unserer Hälfte festsetzten, aber kaum zu Torchancen kamen, bis auf einen
Pfostentreffer, aber etwas Glück gehört halt auch zum Fußball. Zum Ende hin, als
die Feiergesänge der rund 3000 VfB-er immer lauter wurden, gab es auch noch gute
Konterchancen und daraus folgende Freistöße, die aber allesamt knapp vergeben
wurden.
Machte nix, nach zwei berechtigten Nachspielminuten und noch einer „Roten“ für
den FCS-Libero nach einer Notbremse gegen Sadlo, war das Spiel Geschichte. Es
spielten sich tolle Jubelszenen am großen Zaun hinter dem Tor ab, VfB-Spieler
wiegten sich daran in Jubelpose und feierten ausgelassen mit ihren treuen Fans –
vergessen all die Unstimmigkeiten der letzten Tage und Wochen, die
Stadtmeisterschaft geht in dieser Oberligasaison punktemäßig klar an LOK!
Der anschließende Abmarsch der VfB-Fans verlief ohne Probleme, bis am Leutzscher
Bahnhof der Eingang von den Cops dicht gemacht wurde, angeblich war der
Bahnsteig überbelegt. Vereinzelte Durchgekommene, die auf ihre Kumpels warten
wollten, wurden unter Gewaltandrohung auf den Bahnsteig gescheucht, andere, die
durch den Fahrradtunnel an der Straßenkurve auf die andere Seite des Bahnhofs
wollten, wurden von Chemie-Fanatikern mit Schottersteinen beworfen. Auch wurden,
wie man hörte, einheimische Streifencops von einer Horde Auswärtiger in Überzahl
attackiert, was nicht ohne Verluste auf beiden Seiten geendet haben soll.
Nach 20minütigem Warten vor dem Bahnhofseingang wurde man dann auf den
Abfahrtsbahnsteig rausgelassen, aber auch nicht alle, dann ging die Sperre
wieder zu, die Restlichen verflüchtigten sich dann aber in andere Richtungen.
Nur ein Chemiker traute sich auf den Nachbarbahnsteig, was mit verbalen
Kommentaren bedacht wurde. Auf dem Hauptbahnhof erwartete uns wie gehabt ein
weiteres Großaufgebot des uniformierten Beamtentums und es wurde schön
abgesungen in der Westhalle.
Wir Locomotions machten uns nun zur Tagesabschlussfeier auf, die richtete unser
Alex aus, der auf den Tag genau vor 24 Jahren in diese Welt eintauchte. So wurde
bei Nudelsalat (der Spezialität des Hauses AT!) mit Würstchen und allerlei
leckeren Häppchen und einigen mehr oder weniger prozentigen Getränken dieser
historische Sieg gemeinsam gefeiert. Natürlich gehörte das Anschauen der wenigen
Minuten des aufgezeichneten mdr-Spielberichts genauso dazu wie endlose
Diskussionen um das Wohl und Wehe unseres Vereins. Nur das Musikprogramm war
nicht immer allgemeiner Zustimmung, aber je später der Abend, desto
wohlwollender die Gäste…
Fazit: Allen Widrigkeiten und Vorhersagen zum Trotz hielt unser VfB-Team voll
dagegen und zeigte allen Leipziger Fußballfans, wer die Nummer Eins in der Stadt
im Fußball ist. Dass dies leider immer noch in Liga 4 ist, gehört zum Fatalen
der Leipziger Fußballgeschichte dieser Tage, ist aber wahrscheinlich auf
absehbare Zeit nicht zu ändern.
Reini
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FR, 05.04.02 VfB Leipzig gegen SV Wacker 07 Gotha 1:0 (0:0) |
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Nach dem tollen
Derby-Siegerlebnis letztes Wochenende bei unseren speziellen Freunden in
L-Leutzsch folgte am heutigen Freitagabend für uns VfB-Fans wieder der graue
Oberliga-Alltag. Sprich – es kommen nur die treuesten LOK-Anhänger, der Gegner
stammt aus dem Niemandsland dieser Liga (was Tabellenplatz und Namen angeht),
wenig Programmhefte (ich selbst wurde auf den Pokal-Mittwoch vertröstet, denn
die Hefte sind als Doppelausgaben auch fürs Halbfinale gegen Zwickau) und das
Wetter hatte nichts mehr vom Frühsommer in Leutzsch – also mussten die
Winterklamotten wieder raus.
Mit Krampf erreichte man gerade noch zu Spielbeginn die Probstheida-Arena, der
Imbisstest wurde wie immer in vertrauliche randleipziger Hände und Münder
gelegt. Heraus kamen da Noten zwischen 2 und 2,5 für Buletten, Steaks und
Bratwurst - zuviel Senf und etwas zähes Steakfleisch waren die wesentlichsten
Kritikpunkte der wohl ziemlich hungrigen Tester. Übrigens, um das Thema gleich
abzurunden, der Verfasser hatte in der Halbzeitpause selbst zur Brawu gegriffen,
und eine glatte Eins-Minus vergeben, ja der Senf trieb einen schon Tränen in die
Augen…
Wacker 07 aus Gotha, was konnte da schon passieren, mögen sich viele gedacht
haben. Fanmäßig jedenfalls lärmten so an die 35 Leute im Gästeblock herum,
Trommel und Tröte inklusive, das konnte die Gästemannschaft schon zu
Höchstleistungen animieren. Tat es aber nicht, weil zum einen das VfB-Team
sofort "volles Rohr" spielte und sich eine Torchance nach der anderen richtig
erarbeitete. Mal rettete ein Wacker-Kopf, mal der Pfosten oder der Schlenzer
rauschte knapp am Dreiangel vorbei – das 1:0 hing förmlich in der Luft. Das
übrigens nicht nur sprichwörtlich, sondern auch authentisch in A3-Papierform
groß in schwarzer Schrift, Infernos hatten sie zuvor unter Gegengeraden-Fans
verteilt. Nicht nur das, auch zwei lange Spruchbänder zeigten besonders dem
Gegenüber auf Tribüne und Dammsitz, was manchen Fans auf der Seele brennt.
Allerdings sollte Kritik auch weiterbringen, und die Feststellung „Funktionäre,
Präsidenten und Trainer gehen – WIR bleiben ein Leben lang!“ ist für die
schwierige existentiell bedeutsame Lage unseres Vereins und des erwähnten
Personenkreises, der sich hautnah in der Wirtschaft und bei den Stadtoberen
jeden Euro-Cent erkämpfen muß, nicht sehr aufmunternd und motivierend.
Zur Frage „Stadionverbot = Eure Fanarbeit??“, die auf dem zweiten Banner
gestellt wurde, fehlen mir die konkreten Hintergründe, fest steht nur, dass die
momentane „kontrollierte Fanarbeit“ des Vereins bei vielen auf wenig Gegenliebe
stößt, weil kaum einer bei geplanten Aktionen mitwirkt.
Bis zur Pause gelang unserem engagiert angreifenden Team leider kein Treffer
mehr, die Gäste besaßen dagegen nicht eine Torchance. Da man sich noch mit
Loco-Alex und Vadder Jürgen verabredet hatte, ging es zur 2. Halbzeit in die
Kurve. Von da aus sah man die erwähnten Banner richtig, aber auch den Treffer
des Tages, von Daniel Ferl, der beherzt aus BILD-gemessenen 12 Metern abzog.
Endlich, mochte man schreien, aber die 3 Punkte gerieten nun noch des Öfteren in
Verlustgefahr, weil die Gäste nun plötzlich den Angriffsfußball für sich
entdeckt hatten, und unsere Abwehr mehrfach Probleme kriegte, die knapp 1300
Besucher zitterten weiter. Die Konter waren dagegen nicht immer bis auf Letzte
ausgespielt – aber wie so immer, am Ende zählt nur der SIEG!
Fazit: Immer noch 5 Punkte Rückstand zur Oberligaspitze, die Finanzprobleme
wieder weg geschoben – aber es geht weiter für den VfB, das ist für uns erstmal
die Hauptsache.
Reini
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Landespokalspiel
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HF - MI, 10.04.02 VfB Leipzig gegen FSV Zwickau 1:2 (0:1) |
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Als Ende letzten Jahres die
Auslosung für die Halbfinals bekannt wurde, sah man diese als echten Glücksfall
an. Denn auch das Heimrecht des Finales hatte der Sieger der heutigen Paarung
gleich mit gewonnen – also alles Paletti!
Ja, aber leider spielte da unser sonst so verlässliches VfB-Team heute nicht
mit. Unerklärlicherweise verpufften nach starken Anfangsminuten jegliche
konstruktive Angriffsbemühungen, wurden die Gäste auch noch durch eigene Fehler
stark gemacht. Die erste Abwehrlücke bei uns brachte dann gleich den
0:1-Rückstand, die ca. 200 FSV-Fans (in drei Fanbussen gekommen) erlebten ab
diesem Zeitpunkt aus ihrer Sicht ein tolles Ereignis und machten daher mächtig
Stimmung. Und obwohl sich die Infernos auf der Gegengerade redlich bemühten,
Choreo und Spruchbanner einsetzten (Bluesky immer mittendrin!) und auch
supportmäßig voll mithielten, waren die Ereignisse auf dem Rasen nicht zu
überspielen.
Von der Fankurve sah man alle Bereiche in bester Perspektive, es wurde dabei
wegen der momentanen ergebnistechnisch unattraktiven Gegebenheit über alles
mögliche Andere (z.B. Euromünzen sammeln, Insolvenzen, VfB hat nicht genug
Schiris für den nächsten Landespokal, Leverkusens Supersieg gegen die Reds,
sichere Bayernniederlage bei Real heute Abend – letzteres Spiel hat uns hier
etliche Zuschauer gekostet! - was machen die ehemaligen LOK-Spieler heute plus
wie kommt der Hobscher nach Jena usw.) geplaudert – die Zeit verrann.
Auch nach der sicher intensiven Kabinenpredigt von Trainer Dixi D. flackerte in
der 2. Hälfte nur kurze Zeit etwas von spielerischem Aufbäumen durchs Plache,
aber spätestens nach dem 0:2 verschwanden auch die letzten Hoffnungen der VfBer
auf einen glücklichen Spielausgang. Nun kamen die Pyroabteilungen beider
Fanlager zur Geltung, was dann nach 4 Bengalos bei uns auch die Ordnungsmacht in
den Gegengeradenblock einrücken ließ. Quotenheischende Security nahm sich unter
Polizeischutz nun, wie von Augen- und Ohrenzeugen berichtet wurde, die Frei- und
Unverfrorenheit, wahllos ein paar Teens aus dem Block zu zerren. Wie die
Kopfgeldjäger haben die sich aufgeführt, und auch Fanbetreuer Bernd F. konnte
sich keinen Reim drauf machen - so der Randleipziger später im Telefonat.
Ein Tor fiel noch, das 1:2 vom Räbscher, aber der nächste und letzte VfB-Angriff
brachte nicht den gewünschten Ausgleich – verdientes Ausscheiden und extrem
vertriefte Finalchance für uns!
Aber Spieler sind auch nur Menschen, was selbst Fanatiker einsehen können. „Wir
wolln die Mannschaft sehn!“ schallte es aus dem Infernoblock, was unsere Kicker
doch noch zum Trösten an den Zaun bringen konnte.
Fazit: Nie war das Losglück uns vorher so hold in diesem Wettbewerb – und da
muß es gleich voll in die Hosen gehen. Auch dem Görks war das hinterher im
mdr-Gespräch unklar. Sachsenpokal ohne uns auf lange Zeit, weil nicht genug
Schiris da, wer hat da geschlafen – SFV-Funktionäre oder Fehler im
VfB-Vereinssystem - fragt sich der normale Fan?
Reini
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SO, 14.04.02 SV Braunsbedra gegen VfB Leipzig 0:3 (0:3) |
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IM AUTOKONVOI NACH
BRAUNSBEDRA – so lautete der Blickfang des aktuellen Flyers der
inferno-lok-leipzig-ig, welcher zum verpatzten Pokalspiel gegen Zwickau unter
den Besuchern verteilt wurde. Die Initiatoren rechneten mit etwa 20 Fahrzeugen
insgesamt aus beiden Treffpunkten, was dann aber kam, übertraf alles…
Alex und ich machten uns also am Sonntagmorgen zunächst per Tram auf ins ferne
Probstheida, man wollte von Beginn an der Aktion „Konvoi in die Provinz“
beiwohnen. Um 10.30 Uhr sah man im Casino schon auf Bluesky, Marcel, wenig
später erschienen auch Frank und Sven, die letzteren beiden bildeten mit uns
unsere heutige Autobesatzung. Immer mehr VfB-Fans trafen jetzt ein, das Casino
platzte aus allen Nähten, schönes Biergeschäft zum Sonntagmorgen für die
Inhaber.
Viel diskutiert wurde natürlich die Ereignisse zum Pokalspiel am Mittwoch und
das Verhalten des Bernd F., seines Zeichens Fanbeauftragter und Sicherheitschef
in einer (Un-)Person. Nicht erst seit dem letzten Fanrattreffen vor Ostern, als
er ziemlich unverschämt den eigenen Fans mangelndes Interesse am Verein vorwarf
(nur, weil das mit dem Spendensammeln am zweiten Tag nicht ordentlich publik
gemacht wurde und deshalb wenig Fans kamen), scheint er mir in Resignation
verfallen zu sein. So benutzte er seine Allmacht im Stadion diesmal gegen die
eigenen Fans, zwei ausgesprochene Stadionverbote sind die fatale Folge.
Auch die Mannschaft wurde gesichtet und begrüßt, als sie in den großen Saal zum
Essen fassen marschierte. Viertel nach elf Uhr ging es dann richtig los, alles
zu den Autos, Schals raus und auf zunächst zum zweiten Treffpunkt Saalepark/
IKEA. Der Fahrer des Führungsfahrzeugs (VfB-Kleinbus mit Olaf am Steuer) wusste
allerdings nichts von der Sperrung der Connewitzer Brücke, weshalb es zu Beginn
in Richtung Chemnitz ging. Aber alles blieb auch nach roten Ampeln dicht
beieinander und über Markkleeberg, Grünau, Rückmarsdorf erreichten alle (von
Bluesky handgezählten) 21 Fahrzeuge den Parkplatz vor IKEA. Dort gabs ein großes
Hallo mit weiteren VfB-Fanatikern, darunter auch die Ex-Locomotions Winnie,
Steffen, Mario und Kupfer-Andy. Letzterer hatte mit unsrem Eintreffen 33 PKWs
gezählt, dahinter rollten noch fünf Automobile ein – nach einer Viertelstunde
Raucher- und Pinkelpause hieß es also für 38 Fahrzeuge um 12.15 Uhr: Auf nach
Braunsbedra!
Ein imposantes Bild, was sich da den verdutzten Bewohnern an den Straßenrändern
bot, sie dachten wohl zunächst an eine größere Autobahn-Umleitungswelle. Leider
hatten es die Ersten unter uns besonders eilig, die Durchschnittsgeschwindigkeit
wurde immer größer, und das trotz einsetzenden Sprühregens – man kam kaum
hinterher. Kurz vor 13 Uhr erreichten alle das Stadiongelände, fast alle, nur
Freund Alex musste 200m vor dem Ziel noch mal P.P. machen – nichts Neues für
uns. Die Vereinsgastlichkeit hatte heute leider nichts für Leipziger und
sonstige Gäste übrig, aus behördlichen Verfügungen geschlossen. Einige taten
sich an der anliegenden Tanke gütlich, man selbst sorgte stattdessen eher für
pünktlichen Karten- (4,50 €), Programm- (0,60 €) und Nadelabzeichen-Erwerb (3,20
€). Das Imbissangebot im Stadion war echt gediegen, leckere Bratwurst und
Bockwurst mit frischem Brötchen (je 1,50 €) oder Fischsemmeln. Die Brawu wurde
allgemein von den Testern und auch von mir mit „2+“ bewertet, Bier wurde echtes
ausgeschenkt am Nachbarstand.
Das VfB-Team startete recht verhalten, erst allmählich arbeitete man sich
Chancen heraus, von denen gleich die erste zum 0:1 genutzt wurde, Ferle war der
Schütze. Jetzt war der Knoten geplatzt, spielte sich unser Team frei. Die beste
Kombination über links über mehrere Stationen und tollem Einsatz schloß
Derby-Siegtorschütze Rock E. nach einer halben Stunde zum begeistert bejubelten
0:2 ab, so konnte es weitergehen! Und ging es auch, nur eine Minute später
versenkte Mike S. eine Rechtsflanke super-direkt per Seitfallzieher zum 0:3 in
die Maschen – ein Supertor! Also ab sofort war bei den anwesenden gut 300
VfB-Fans Abfeiern angesagt. Die gute Stimmung war auch nötig, denn der Regen
wurde immer stärker, nässte uns und die beigehängten Fahnentücher völlig ein.
Nach der Pause ließen es die VfB-Spieler etwas ruhiger angehen, was leicht ins
Auge hätte gehen können, da die Gastgeber zu guten Tormöglichkeiten kamen. Dann
gabs Trouble unter den 20 Braunsbedra-Fans links auf der Tribüne gegenüber, die
Ordnungsleute schnappten sich ein Opfer und führten es beiseite. Auch in unseren
Reihen gab es welche, denen die Bierprozente mächtig zusetzten, und da dauert es
schon mal ein paar Minuten mit dem Zigarettenanzünden…
Dann war endlich Schluß, es fiel kein Tor mehr, dennoch wurde gemeinsam am Zaun
gejubelt, und der Regen war immer dabei.
Auch der Konvoi löste sich bald im Trüben auf, über Merseburg ging unsere
Rücktour Richtung L.E. , welches wir gegen 17 Uhr auch problemlos erreichten,
nur schade, dass manch einer nicht alles für sich behalten konnte
(Insiderinformation, im wörtlichen Sinne)…
Fazit: Ein gemütlicher Sonntagsausflug konnte den gut 300 VfB-Fans (bei 734
Gesamt-Besuchern) nur der einsetzende Dauerregen etwas trüben, das Team machte
durch zwei gute Spielzüge schnell alles klar für den Sieg.
Schade nur, dass er in der 2. Halbzeit nicht noch klarer ausfiel, aber das
Aufstiegsrennen ist wohl durch Dynamos 2:0-Auswärtserfolg bei Carl-Zeiss Jena
bereits entschieden.
Reini
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SA, 20.04.02 VfB Leipzig gegen Hallescher FC 4:1 (4:1) |
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alle Fotos von www.vfb-leipzig.de |
Trotz des klaren
Auswärtssieges in Braunsbedra glauben wohl nicht mehr viele VfB-Anhänger an den
„Platz an der Sonne“, denn nur 1608 Besucher fanden zum fußballerischen Duell
der beiden benachbarten Großstädte im mitteldeutschen Ballungsraum den Weg ins
Plache-Stadion.
Die vor allem jüngeren Fans beider Team verbinden ja seit einiger Zeit ziemlich
enge freundschaftliche Bande, was das gemeinsame Supporten und Abfeiern angeht.
So waren zum heutigen Spiel etwa 400 HFC-Fans im Gästeblock, daneben probten im
Block der Gegengeraden unsere VfB-Fans den kollektiven Aufstand, mit Bannern
auch gegen die Vereinsführung. Aber alles sollte gesittet abgehen, ohne andere
Anhänger zu gefährden oder etwa einen Abbruch zu riskieren.
Die zahlreichen Doppelhalter wurden jeweils zu Beginn der Halbzeiten in beiden
Fanblocks hochgehalten, den eigentlichen Spielstart um 14.30 Uhr hatte ich aber
wegen diverser „Verfrühungen“ bei der Tram (und vielleicht geringer eigener
Verspätung…) glatt verpasst, den Jubel zum Treffer von Görks vernahm man so noch
draußen auf der Connewitzer.
Das Spiel verlief schon kurios. Die Hallenser kombinierten recht gekonnt, ließen
unser Team schwer ins Spiel kommen. Aber ihre Abwehr verhielt sich bei den
wenigen VfB-Kontern wie die kaiser-berühmten „Schülermannschaften“, und so stand
es plötzlich 3:0, die gute Stimmung in unseren Reihen inklusive. Selbst die
HFC-Fans hatten genug und skandierten „Häfner raus!“, obwohl der sich auch nicht
mehr selber einwechseln kann. Einen harmlosen Pressschlag im eigenen Strafraum
zwischen Ersatzkeeper Schöne und einem HFC-Stürmer wertete der (wie meist
üblich) hochnäsig über den Dingen stehende sogenannte Unparteiische als Foul und
gab Elfmeter. Dieser wurde zweimal verwandelt, es zählte aber nur als ein
Gegentor, Glück gehabt…. Vor der Pause erzielte der VfB dann noch ein weiteres
Tor zum alten Abstand, mit 4:1 ging es für die Spieler in die Kabinen und für
mich an den Brawu-Stand. Test heute Note drei, aus geschmacklichen und
temperaturtechnischen Gründen.
Die zweite Spielhälfte schaute man sich dann aus der Fankurve an, weil man ja
weiß, dass auf dem Spielfeld ohnehin nix mehr passiert… Aber in den Fanlagern
machten sich noch etwas Rauch und Fahnensprüche breit. „Lok ohne Fans ist wie
ein Puff ohne Nutten“ lautete ein launischer Spruch aus dem Fanvolke, und schon
klarer das „Lieber Stadionverbot als Hörigkeit“, was wenig später fast wieder
aktualisiert werden musste. Denn nachdem etwa 15 Bengalos geordnet in
wohlsortierten Fanhänden in der Gegengerade hochgehalten wurden, musste sich
gleich darauf die muskelbepackte schwarze Sheriff-Abteilung überflüssigerweise
in den Fanblock drängeln, um potentielle Attentäter aufzuschnappen. Dies gelang
nicht, der lautstarke Protest der Massen verwirrte sie derart, dass sie alle (weg-)laufen
ließen… Anschließend stellten sie sich in den umzäunten Zwischenraum, um weiter
zu beobachten, denn hier lauerte die Gefahr!
Die Spieler auf dem Rasen brachten auch nichts mehr Anrechenbares zustande,
obwohl man sich alle Mühe gab und auch die Torbegrenzungen kräftig antestete.
Die Runde machte natürlich auch der Endstand aus Dynamo-Land, dass uns die
Leutzscher so einen guten Gefallen tun würden, war nicht abzusehen (und wird
ihren Fans wohl mindestens eine schlaflose Nacht gebracht haben!).
Im Casino wurde nach Spielschluss bei alkfreiem Bier das Geschehen und ihre
teils heftigen Auswirkungen auf die Fangesundheit (Glauchau) ausgewertet und die
Regionalligaberichte aus dem mdr verfolgt, die Oberliga kam erst viel zu spät
(für mich) an die Reihe…
Fazit: Wieder nur eine Halbzeit torerfolgreicher Powerfußball, allerdings mit
dankbarer Hilfe der HFC-Abwehr. Friedliche gemeinsame Fanaktionen von Halle und
Leipzig wurden nur getrübt durch das unpassende gewaltsuchende Einschreiten der
Sicherheitstruppe im Heimfanblock.
Reini
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SA, 04.05.02 FC Stahl Riesa 98 gegen VfB Leipzig 0:3 (0:3) |
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keine Bilder vorhanden! |
Stahl Riesa - wieder mal ein
Gegner aus alten Oberliga-Tagen. Zwar war die Hoffnung auf den zur Relegation
berechtigenden Platz Nr. 1 in der Tabelle schon fast abgefahren, doch
Allesfahrer (na ja fast) lassen sich Riesa nicht entgehen. Zumal im Vorfeld des
Spiels die schon traditionelle Sammlerbörse in der „Stadionklause“ lockte... So
fuhr man schon relativ zeitig in die ehemalige Stahlstadt und ließ sich in
besagter Kneipe gegen halb elf nieder. Wie immer war das Angebot dort bescheiden
und die Zeit wurde mit diversen Fachgesprächen über die Runden gebracht...
Anderthalb Stunden vor Anpfiff enterte man den Gästeblock; natürlich war man
damit unter den Top Five der Leipziger, die nichts Besseres zu tun hatten, als
so zeitig im Stadion abzugammeln. Bis zum Kick sammelten sich dann etwa 250
Lokisten an, die somit fast die Hälfte der Gesamtzuschauerzahl ausmachten.
Locker flockig wurde bis zur Halbzeit Riesa überrannt und ein 3:0
herausgeschossen. Danach legte sich der Club auf die faule Haut und das Spiel
plätscherte nur noch dahin. Die Fans nahmen’s gelassen und feierten sich selber.
Diverse Rülpser ins Megafon waren symptomatisch für Spiel und Flair an diesem
Tage! Zum Glück hatte es nicht noch geregnet... Nun ja, das Spiel lockte zudem
auch noch einige Gestalten der Ultras Dynamo an. Lok zieht halt immer noch...
Ansonsten war die Rückfahrt noch das Kultigste an der ganzen Angelegenheit. Auf
dem Bahnsteig und im Abteil selber kamen aller paar Minuten die neuesten
Nachrichten des Bundesligafinales an, die je nach Sympathie bejubelt oder
verflucht wurden. Richtiges Bundesligaflair wurde erreicht. Da wurde mehr
mitgefiebert als beim eigenen Verein, na ja fast. Das Megafon wurde zudem
mehrmals das Objekt der Begierde! Die Älteren unter dem Zugfahrermob waren ob
dieser Kommunikationsmöglichkeit höchsterfreut und gaben dem Nachwuchs auf dem
Bahnhof Riesa eine Lehrstunde in diversem Lok-Schlachtliedgut... Inklusive der
Erläuterung, wann welches Lied gesungen wurde (O-Ton: „Diesen Song gaben wir vor
20 Jahren vor den Toren Magdeburgs zum Besten!“, etc.) Kult!
Wer nicht dabei war, hat was verpasst! Zumindest die Bahnsteigsession...
th
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MI, 08.05.02 VfB Leipzig gegen FSV Hoyerswerda 4:0 (1:0) |
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Fotos von www.vfb-leipzig.de |
Was ist nur mit den
Leipziger Fußballfans los? Keine 750 Zuschauer letzte Woche zum Punktspiel
der Leutzscher gegen Chemnitz, dann die blamablen nur 1.100 im groß angesagten
„Bundesliga-Hit“ im Kunze-Sportpark gegen Hertha BSC – und heute 841 Besucher
beim viertletzten Oberliga-NO-Punktspiel unseres VfB gegen Hoywoy. So lauten die
nackten Zahlen-Tatsachen. Erklärungen werden versucht. Urlaub dank
„Brückentage“, weniger Geld in den Taschen, keine fußballerischen Qualitäten in
der 4. Liga, der eigene Aufstieg ist wohl bei den meisten abgehakt, Finanzchaos
in den Vereinen „dank“ wettbewerbsfeindlicher Rahmenbedingungen und Sanktionen
durch die Fußballverbände, und zu Hause gibt's Computerspiele, Prüfungen zu
schreiben, Gartenarbeit usw. usf.
Nach dem letzten Wochenende, als alle 4 Noch-Aufstiegsaspiranten ihre Matches
gewannen, stand für den heutigen Mittwoch wieder ein Kantersieg gegen die „unterklassigen“
Ex-Pumpenaktivisten an. Gästefans waren gar keine anwesend, übrigens auch
Stammsprecher Achim H. nicht, der heute durch eine weibliche Person am
Stadionmikrofon vertreten wurde. Sie machte ihre ungewohnte Sache mit Herzblut
auch recht ordentlich, einzelne Verhasperer sind der Aufregung geschuldet.
Locomotion als Fanclub hatte sich zahlreich zu fünft auf der Gegengeraden
platziert, dazu noch Herr S. als befreundeter Anhänger, dagegen war Bluesky samt
Fahne heute nicht zu sehen. Gegenüber am Dammsitz stand noch Fanclub-Mitglied
Antje V., die sich zu Spielbeginn leider dazu benutzen ließ, eine anklagende
Schrift des VfB-Präsidiums an die Fans zu verlesen, sollte das die Aufgabe einer
Fanratssprecherin sein???
Es ging um die vom NOFV verhängte 2/3 – Strafe für die Pyroaktionen beim Derby
in Leutzsch, beim (Straf-) Geld hört die Freundschaft zwischen Verein und Fans
wohl schlagartig auf! Dass Rauchbomben in überfüllten Fanblocks und das Werfen
von brennenden Bengalos aufs Spielfeld oder in Menschenansammlungen überhaupt
ziemlich gefährlich sind und deshalb verboten gehören, sollte jedem
vernunftbegabten Wesen klar sein. Dagegen sollten fan-kontrollierte
Abbrenn-Aktionen innerhalb eines Bereiches nicht nachhaltig vom Verein bekämpft
werden, wie immer entscheidend ist der Umgang miteinander und nicht gegen alle
und jeden. Verbote nehmen für sich nur in Anspruch, keine andere einvernehmliche
Lösung gefunden zu haben.
Das Spiel verlief zunächst sehr einseitig, ein erstes Tor durch Sadlo fand keine
Anerkennung, die Schiris sahen Abseits. Aber der Räbscher machte gleich darauf
das 1:0, mit dem es in die Pause ging. Die Bratwurst unten für einsfünfzig war
jeden Cent wert, in Schulnote eine Eins. Auf dem Rasen wurde inzwischen vom
Präsi BS höchstpersönlich ein paar euphorische Worte zum 60. Ehrentag eines
unserer LOK-Idole verloren - Glückwunsch an Henning Frenzel, den Fußballgott der
Siebziger in Probstheida!
Zur zweiten Halbzeit legten die heutigen Gäste dann ihre Harmlosigkeit etwas ab,
sodass sich ein flottes Spielchen entwickelte. Selbst Uns-Gunnar musste einmal
richtig gut eingreifen, ehe dann auf der Gegenseite doch noch die Tore
purzelten, sehenswert besonders das 3:0 von Mr. Wuselflink Nico K.. Jubel am
Ende nicht nur über den Sieg, denn es wurde auch vom Unentschieden aus Plauen
berichtet, „kurz vor Schluß steht’s 0:0“, dabei hatten die noch über eine halbe
Stunde Spielzeit, weil’s da erst 19.30 Uhr los ging.
Fazit: Am Ende gewann Plauen noch 1:0 gegen Favorit Jena, weshalb die vier
Tore heute gegen Hoywoy’s Feierabend-Fußballer ein nicht unwichtiger Beitrag zum
immer noch möglichen Staffelsieg sein könnte…
Reini
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SA, 11.05.02 SV 1919 Grimma gegen VfB Leipzig 1:1 (0:1) |
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Geradezu hellseherische
Fähigkeiten müssen sie gehabt haben, diejenigen VfB-Fans, welche am heutigen
teils verregneten Samstag nicht die Fahrt ins benachbarte Grimma angetreten
hatten (und stattdessen die Leipzig-Arena-Jubelfeier olympischen Ausmaßes live
erleben wollten – wie clever terminlich gelegt von den Stadtoberen!!!).
Denn nur ein Sieg hätte unserem Verein noch die realistische Chance gelassen,
den ersten Tabellenplatz am Ende zu erreichen. Das Ergebnis ist bekannt, mit
einer jämmerlichen zweiten Halbzeit verhalf man den Feierabendkickern des SV
Grimma zum unerwarteten Punktgewinn, fast noch zum Sieg, gegen den Abstieg.
Viertel nach zwölf starteten Loco-Alex und ich per PKW die rund 30 km nach
Grimma. Mit Gewittergetöse und einem ordentlichen Platzregen wurde man vor Ort
begrüßt, ehe man eine nähere Parkmöglichkeit suchen konnte. Aber heute fand hier
wohl gleichzeitig eine Bikerveranstaltung statt, denn hunderte (!) dieser
dreirädrigen Fahrgestelle befuhren im Konvoi die Hauptstraße, ohne sich im
Geringsten um rote Ampeln zu kümmern. Viele Ampelphasen später konnte man dann
endlich eine günstige Abstellfläche finden und erreichte eine halbe Stunde vor
Spielbeginn den Ground. Hier kam gleich der erste Hammer, für einen normalen
Stehplatz wollten die sage und schreibe 10 € abzocken, ermäßigt noch 8 €. Das
sind bei beiden Kategorien jeweils 4 € Zuschlag, so TOP kann ja gar kein Team
sein (unseres heute sowieso nicht…)! Viele Leute beschwerten sich lautstark („Da
ist ja die Bundesliga billiger!“/ „Üble Abzocke der Fans!“), aber den Kassierern
waren natürlich die Hände gebunden. Dies sollte man aber an geeigneter Stelle
noch mal zur Sprache bringen. A5-Programme mit aktuellem Einleger erhielt man
für 50 Cent, so stellt man sich normale Preise vor. Direkt oben in den Zaun
integriert stand ein Imbisshäuschen, hier gab’s Bowu und alkfreies Bier, was
nicht schmeckte. Unten war noch ein weiterer Stand, wo zwar das Bier nicht
anders war, aber Gebratenes angeboten wurde. Die verzehrte Wurst bekam von uns
das Prädikat „Knapp-Gut“, wegen der Toastbrotscheibe halt.
Das Spiel begann dann im Regen, unser Team drängte auf eine schnelle
Entscheidung, es dauerte dennoch eine Weile, ehe Mike Sadlo das erlösende
Führungstor gelang. Bis zur Pause fiel aber kein weiteres Tor mehr, obwohl z.B.
Ferle noch eine gute Chance hatte. Die Grimmaer kamen wie ausgewechselt aus der
Kabine, sie wollten mit Macht den Ausgleich, das sah man ihrem Spiel auch an.
Davon ließ sich unser Team beeindrucken, und dieses kleine bisschen Druck
reichte schon aus, um unsere Spieler zu verunsichern und zu Fehlern zu
verleiten. Und nach dem Ausgleich - ein dummes Tor nach einem abgefälschten
Schuß, Gunnar ohne Chance - stand die Abwehr der Gastgeber bombensicher. Unser
Team versuchte zwar alles, wurde plötzlich (…) auch wieder mit LOK-Rufen der
rund 400 Leipziger - Gesamtbesucherzahl 800 - nach vorn gepeitscht, es reichte
aber nicht mehr für den Sieg – aus, Aufstieg endgültig vorbei!
Frustriert machte man sich in aller Ruhe auf den Heimweg, als am Weg zu einem
Gartenverein ein paar VfB-Fans auf ein Bierchen winkten, na gut, ein gepflegtes
Blondes hatte man als geplagter Fan immer verdient. Die vermeintliche Kneipe
entpuppte sich allerdings als einfache Gartenlaube eines verlebten Mitvierzigers,
der sich mit Gespielin und Nachkömmlingen darin eingenistet hatte, darunter noch
Freunde und Freundinnen. Der Inhalt des einzigen Bierkastens war – gegen
Bezahlung versteht sich, man will ja keine Existenzen gefährden – schnell
geleert, die ca. 20 Jung-Lokis fegten ihren Frust mit manchen Späßchen weg. Die
beiden weißen hauseigenen Struppis wurden dauerapportierend über Rasen und Beete
gejagt, und als hinter zwei Gärten am Stadion – man war ja immer noch in dessen
unmittelbarer Nähe - der VfB-Bus auftauchte, wurde lauthals „Wir woll’n die
Mannschaft sehen!“ gebrüllt, und nach „Mike Sadlo!“ gerufen. Auch die
Örtlichkeit hier erinnerte an längst vergangene (Plumps-Klo-) Zeiten, wie man
von weitem bemerken konnte. Wie das alles ausging, ist uns nicht bekannt, Alex
und ich wollten dann doch noch zügig Richtung L.E.-City.
Am Abend wurde bei Bier, Schampus und leckerem Nudelauflauf à la Diana das
Berliner DFB-Pokalfinale im Breitbild-TV angeschaut, am Ende setzte sich der
Schalker Siegeswillen gegen die armen Leverkusener Dauer-Vizes eindrucksvoll
durch – 4:2.
Fazit: Für den Aufstieg viel zu leicht befunden – der leichte Grimmaer
Gegenwind fegte unser Team aus dem Rennen, auf ein weiteres Jahr NOFV-Staffel
Süd – Oberliga, unser Fan-Schicksal.
Reini
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SO, 19.05.02 VfB Leipzig gegen OFC Neugersdorf 0:0 |
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Fotos von www.vfb-leipzig.de |
Letztes Heimspiel in der
Saison, ohne Bedeutung für uns in der Tabelle, dazu Pfingsten und schlechtes
Wetter – da konnte eigentlich nur ein Minus-Zuschauerwert herauskommen. Dazu
erschien mit den Oberlausitzern aus Neugersdorf ein ehrgeiziger Gegner mit
intakten Klassenerhaltschancen, aber wenig Fanpotenzial, auch das noch…
Also lassen wir die Katze aus dem Sack, nur 572 Besucher wurden heute im
Plache-Stadion gezählt, und sie wurden auch noch konzentriert auf Dammsitz und
Tribüne verteilt, denn der Verein machte den Rest einfach dicht: Keine
Stehplätze heute offen, Gästefans wurden auch keine gesichtet! Die Preise
blieben aber „kurvengerecht“, so dass sich keiner benachteiligt fühlen konnte,
eher das positive Gegenteil. Das VfB-Team wollte sich laut Manager Peter G. (im
Programmheft erzählt) heute mit vielen Toren von seinen treuen Fans
verabschieden, musste aber mit erheblicher Gegenwehr rechnen. Dennoch ergaben
sich etliche Torchancen, die aber allesamt in den 90 Spielminuten versiebt,
vergeben und schlussendlich vergessen wurden – 0:0, recht blamabel. Dazu fehlte
mit Görke der Stammkapitän, laut Trainer Dixi D. hat er sich im Training nicht
angeboten, ein Schelm, wer Böses dabei denkt… Gesprochen hat er jedenfalls nicht
mit dem Betreffenden, laut dem Betreffenden. Hinterher floss im Casino das
Freibier in Strömen, die Anwesenden konnten ja dasjenige der Nichterschienenen
heute mit trinken, gut, gut.
Fragen bleiben trotzdem, z. B. weshalb gab’s keine ordentliche Verabschiedung
der Scheidenden, denn schließlich waren Thorsten G., Daniel F., Nico K. und Ch.
Schmidt alles Jungs, die mit Herzblut unserm VfB „gedient“ haben – dies sollten
die „Regierenden“ im Verein nicht vergessen. Sind alles Menschen mit Stärken und
Schwächen und keine Spielfiguren, die bei Vereinswechsel in die Ablage fallen!
Sowas wird auch von außerhalb registriert und bringt keinen so sehnsüchtig
gesuchten neuen Topspieler aus Überzeugung dazu, bei uns unter Vertrag zu gehen.
Vom Image in der Öffentlichkeit ganz zu schweigen, aber Sponsoren haben wir ja
jetzt wohl genug, oder?
Die anderen TOP-Teams der Oberliga-NO-Süd haben heute ihre Hausaufgaben
vollzählig erledigt, wenigstens bleibt’s noch spannend bis zum Schluß, wenn
(leider) auch ohne uns…
Fazit: Hoffen wir, dass am nächsten Wochenende in Zwickau noch mal ein paar
mehr VfB-Fans sich zur Live-Unterstützung aufmachen (auch die, die sich diesmal
beim VfB Chemnitz gegen die Hallenser „herumtrieben“…), denn wer sonst wenn
nicht wir Fans sind die Hoffnung auf eine gute und bald mal
aufstiegserfolgreiche Zukunft des VfB Leipzig!
Reini
(nach Berichten von
Livebesuchern, selber leider verhindert)
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SO, 26.05.02 FSV Zwickau gegen VfB Leipzig 0:0 |
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Fotos von www.vfb-leipzig.de |
Dieses Spiel endete torlos,
wobei wir die überlegenere Spielanlage hatten, die Zwickauer aber dafür die
besseren Torchancen. Insgesamt sahen angegebene 772 Besucher dieses Spiel, davon
ca. 180 VfB-Fans, die ihr Team auch ganz gut anfeuerten.
Obwohl ja bereits vorher klar war, dass keine Mannschaft irgendwelche Lorbeeren
hier noch wird ernten können, konnte man mit dem Gezeigten ganz zufrieden sein.
Zoff gab es nur bei der unsensiblen Zaunabsperrung für die VfB-Spieler nach Ende
der Partie, als sie mit ihren Fans den Saisonabschluss feiern wollten - so ging
dies nur aus der Entfernung.
Reini (nach Insider-Berichten, selber leider verhindert)
Was war, was bleibt – ein kurzes Saisonfazit
Die Saison 2001/02 in der
Oberliga-NO ist nun Geschichte, zumindest was die Spiele der beiden
Meisterschaften in Nord und Süd angeht. Erneut hat es der VfB Leipzig nicht
geschafft, aufzusteigen.
Gründe gibt es da einige, alles aber nur auf die Mannschaft abzuladen, wäre wohl
zu einfach.
Auch das Umfeld und die Rahmenbedingungen spielen eine nicht zu unterschätzende
Rolle, wenn es darum geht, das Maximale im komplexen Spielverständnis einer
Mannschaft herauszuholen. Denn nicht zufällig versagte unser Team besonders bei
den Heimspielen gegen die TOP-Teams, die drei Niederlagen gegen Dresden, Plauen
und Jena und das 1:1 im Derby sprechen da eine deutliche statistische Sprache.
Obendrein gab das allgemein schnell unzufriedene und sogar zum Teil
beleidigend-provozierende Publikum in Probstheida (besonders in
Trainerbank-Nähe…) schon oft Anlaß zu mindestens unverständlichem Kopfschütteln.
Aber auch die unsäglichen Finanzquerelen und deren unterschiedliche Darstellung
in der Öffentlichkeit durch den Präsidenten brachte ziemliche Unruhe ins Team,
dass durch diverse Presseartikel teils noch geschürt wurde. Dem konnte auch ein
eigentlich erfahrener Trainer wie Dixi Dörner nicht immer konstruktiv-beruhigend
entgegen wirken, um einfach noch mehr Leistungsprozente aus den Kickern
herauszukitzeln. Dörner hatte aber auch einen schweren Einstand kurz vor
Saisonbeginn, als er als großer Zampano geholt und zum Aufstieg verdammt wurde
durch das eigene Präsidium – da brauchte die Konkurrenz mit diebischer Freude
nur auf unsere Fehler warten.
Entscheidend aber war doch die zu dünne Spielerdecke von Spielern mit
Regionalliganiveau, denn nur daran muss man sich messen lassen, wenn man in eine
höhere Spielklasse aufsteigen will. Grundmann, Kanitz, Görke, Lenz und Ferl
kamen dem am nächsten, andere wie Jülich, Gunkel, Sadlo, Großmann und Embingo
standen dicht davor.
Hier soll und will der Verein ansetzen, um in der nächsten Saison wieder
anzugreifen und eine gute Rolle in der Oberligaspitze zu spielen. Die
Kontrahenten werden wieder Jena und Plauen sein, dazu der Ortsnachbar aus
Leutzsch, vielleicht noch Absteiger DSC und mit Abstrichen Zwickau und der HFC.
Auf jeden Fall sind es die Vereine, die unter so genannten „Profibedingungen“
ihre Mannschaften ins Rennen schicken können (müssen…). Denn die harte Realität
im bezahlten Fußball der unteren Ligen zwingen sie dazu, und sie stehen relativ
alleine da, um die Geldquellen im rauen Fußballosten aufzuspüren und sprudeln zu
lassen.
Und Verbände wie DFB, NOFV und Berufsgenossenschaft überbieten sich beinahe im
Auftürmen von Hindernissen und Schikanen, wenn es um eigene
Funktionärsinteressen gegenüber Vereinsbefindlichkeiten geht – wobei doch ihre
Aufgaben und Satzungen genau das Gegenteil bewirken sollte. Als schlechte
Beispiele mögen der Spielbetriebsausschluss von insolventen Clubs, viel zuwenig
Gelder von den Medien und nur vereinslastige Risiken beim
Invaliditätsversicherer gelten, aber da gibt’s wohl noch viel mehr Hürden, die
der gemeine Fan nur erahnen kann.
Viele meinen, es kann doch nur gut sein, wenn diesmal Dynamo den Aufstieg
schafft, wieder ein Konkurrent weniger. Genauso klang das aber letztes Jahr mit
Magdeburg, ähnlich beruhigend vorher beim Aufstieg des CFC, als wir nur knapp
Zweiter wurden. Dennoch - leichter wurde und wird es nimmer mehr, und die nun
oberklassige Konkurrenz des mitteldeutschen Umlandes nimmt uns weiter ständig
immer wieder die TOP-Spieler aus der Region weg. Ein Los, was wir mit unseren
Mitstreitern in der neuen Oberliga-NO-Süd-Staffel 2002/03 teilen müssen – am
besten befreien wir uns davon mit einem Aufstieg!
Reini