+++ Endzeitstimmung bei LOK - das Team verliert trotz Superchancen und großem Kampf glatt 0:2 beim SV Nordwest in Leipzig-Lindenau! +++ 1.417 Zuschauen waren dabei, und nur wenige Einheimische konnten am Ende jubeln. +++ Trost für Fans und Spieler: Das nächste Spiel kommt schon am Ostersonntag! Dann geht es um den Einzug ins Bezirkspokalfinale: FSV Krostitz gegen LOK im Ilburgstadion zu Eilenburg, Anstoß ist 14 Uhr! +++

 

Donnerstag, 05.04.2007  SV Nordwest Leipzig – 1. FC Lok Leipzig 2:0 (0:0)

 

Welch ein Widersinn, welch eine Dramatik am Gründonnerstag auf dem Lindenauer Willi-Kühn-Sportplatz, als unser 1. FC Lokomotive aus unzähligen Großchancen gegen einen hochmotivierten SV Nordwest keinen einzigen Treffer erzielen konnte. Im Gegenteil kassierte man auch noch zwei blitzsaubere Konter der Einheimischen  – bitter, unfassbar!

Dabei hatte man sich doch nach den letzten beiden sieglosen Spielen in Sermuth und Machern soviel vorgenommen, wollte den treuen LOK-Anhängern heute quasi ein tolles Ostergeschenk in Form eines klaren Sieges bieten. Aber, und da ist vielleicht ein Grund für die Misere zu sehen, wenn du als Spieler von allen Seiten immer wieder in die klare Favoritenrolle gedrängt wirst, kommt es bei ausbleibendem Erfolg häufig zu eigener Verunsicherung. Das ist wie ein Virus, der die Mannschaft befällt, sie lähmt und ansonst banale Dinge wie Ballstoppen, Kurzpässe oder  Kopfballduelle unglaublich erschwert. Selbst Torschüsse aus wenigen Metern vom Tor entfernt gehen vorbei – heute wieder im Dutzend erlebt und erleidet. Das Einzige, was diese Fußballkrankheit stoppen kann, ist ein Erfolgserlebnis – das wissen auch Mannschaft und Trainer. Denn wie sie sich bis zum Schluss darum bemühten, auch unter aus Fansicht verständlichen Schmährufen, nötigt Hochachtung und Respekt ab. Sahen übrigens am Ende auch die meisten Lokisten so. Als die Mannschaft nach dem Spiel nach kurzem Auslaufen geschlossen an den Fans vorbei in die Kabine schritt, folgte aufmunternder Beifall aus den Fanreihen. Dabei gab es gerade noch ein „Wir ha’m die Schnauze voll!“ – was gleichermaßen auch das Team so sehen wird. Aber – noch ist nicht mehr als ein Spiel verloren, auch andere Mannschaften mit viel höheren Etats in viel höheren Ligen kennen diese fußball- aber auch rein menschlichen Probleme…

Gegen 17 Uhr erreichte man nach kurzem Fußweg von der Bushaltestelle der Linie 80 an der Merseburger/ Schomburgkstraße den Eingangsbereich des Sportplatzes. Dort wurden gerade die neusten Infos zum Zentralstadion-Auftritt unseres Vereins am 21.04. zum „Auswärtsspiel“ gegen den SV Naunhof 1920 verbreitet, vom Chef Steffen K. persönlich an Forumuser UKW. Die in der Presse genannten Eintrittspreise von bis zu 11 € wurden nämlich zu Recht schon als Abzocke der Fans gehandelt, sodass eine Klarstellung dringend notwendig wurde. Für 7 € (ermäßigt 5) kann man als Lokist in den Bereich der Nordkurve (Gästeblock) – da sollten doch 3000 plus X drin sein. An mehr kann aus heutiger Sicht wohl noch nicht gedacht werden… Von zwei jungen Damen am Eingang empfing man Karte (4 €) und auf Wunsch und Nachfrage drei Programmhefte gratis dazu. Wie vom Macher Dirk Lebe bereits angekündigt, war dem Ursprungsprogramm vom 3. März ein brandaktueller Einleger hinzugefügt. Tabelle, letzte Ergebnisse und die Details zu den beiden Teams waren topaktuell. Der Autor betätigte sich dabei auch noch als Hellseher, denn seine Prognosen „die Lisiewicz-Elf … steht … heute schon gehörig unter Druck. Der SV Nordwest muss versuchen, genau diese Nervosität der Gäste auszunutzen, um für eine Überraschung zu sorgen.“ und „Einziger Lichtblick ist (bei Nordwest) im Moment die stabile Abwehr“ sollten am heutigen Abend leider voll zutreffen. Bemerkenswert an dem informativen und locker beschriebenen Heft sind die recht ordentliche Fotoqualität und die wohltuend dezente Sponsorenwerbung – da haben wir schon anderes gesehen.

Vom Fanclub wurden neben Udo auch Thomas, Mike sowie Alex mit seinem Sprössling David gesichtet und begrüßt. Und da letzterer neben seiner super und lautstarken Begeisterung für „L-O-K!“ auch guten Hunger hatte, verbrachte man die ersten Minuten des Spiels zunächst an der Bratwurstbude. Schon interessant zu beobachten, wie sich kalkweiße Würstchen in endlosen Minuten zu schmackhaften Thüringern verwandeln, währenddessen sich die blauen Kicker des FCL nebenan um die ersten Torchancen zerrissen – grausam.

Noch schlimmer, dass nicht endlich der Torschrei der Erlösung erklang. dies passierte auch bis zur Pause nicht, denn die vielen Hochkaräter von z. B. René Heusel, René Ledwoch oder Anton Köllner fanden keinen Weg ins Nordwesttor. Selbst ein Freistoßhammer unseres Kapitäns Holger Krauss wurde vom SVNW-Keeper Kuppe tadellos entschärft.

Pause und Besinnung, auf die eigenen Stärken. Kampfkraft, Kondition und Schussvermögen – so sollten die Gastgeber nun endlich bezwungen werden. Von den Fans ertönte leider nur spärlich lautstarke Unterstützung, nur vereinzelt gab es Sprechchöre, die Leute wurden ungeduldig. Und dann der Schock – ein Konter gegen uns und der Ball ist drin, 0:1. LOK bäumte sich auf, wieder rannte man an, der von Beginn spielende Rico Engler mit einem Riesen, vorbei. Dann der zweite Punch: Schnitzer von Holger Krauss, Nordwest mit Rico Nuelken zum 0:2 ins lange Eck von Jan Evers’ Tor – Frust pur bei den Lokisten. Dennoch kam die Mannschaft wieder, wollte mit der Brechstange den Anschluss – aber nicht mal der gelang, heute war alles zu spät…

Zu spät kam dann auch noch der LVB-Bus, sodass man bis 20.35 warten durfte, ehe ein nagelneuer Solaris-Bus als E-Wagen den Weitertransport in Richtung Grünau übernahm – irgendwie passendes Ende eines missglückten vorösterlichen Fußballerlebnisses.

Reini

 

Willi-Kühn-Sportplatz Leipzig-Lindenau:  1.417 Zuschauer

Schiedsrichter:  Rainer Petsch (Altenbach)

1:0 Harenburg (52.), 2:0 Nuelken (62.)

Gelb-Rot:  Marx (72./Nordwest)

 

Fotos zum Spiel

Vom Ausfall des ersten Termins 03.03.2007