+++ "Linientreuer" Schiedsrichter schaffte ein 1:1 für Sermuth gegen unermüdlich kämpfende LOK-Elf! +++ Nach schwacher 1. Halbzeit drehte unser Team im zweiten Durchgang voll auf - und Pierre Trinko gelang als Abstauberblitz das Führungstor für LOK. Da war die Welt für die zahlreich erschienenen Fans in blaugelb noch okay - bis in den Schlussminuten drei Sermuther im eigenen Strafraum zu Fallobst mutierten. Der Referee nahm dies dankbar zum Anlass, auf den 11m-Punkt zu zeigen - Ausgleich, Danke, Ende des Spiels... +++

 

Sonntag, 18.03.2007  SV Eintracht Sermuth – 1. FC Lok Leipzig  1:1 (0:0)

 

Nach zwei vorangegangenen Siegen in der Meisterschaft, die jedoch alles andere als glanzvoll erspielt wurden, kam es nun zum Auswärtsspiel gegen Eintracht Sermuth. Nachdem am Vortag der Spitzenreiter Delitzsch und auch Naunhof ihre Spiele gewannen, mussten wir also mit einem Sieg nachziehen, um nicht weiter wertvollen Boden gegenüber der Konkurrenz einzubüßen.

Da die Anreise in diesen Großbothener Stadtteil (der am Zusammenfluss der Zwickauer und Freiberger Mulde liegt) mit den öffentlichen Verkehrsmitteln doch etwas umständlich war, entschloss man sich, per PKW dort hin zu fahren. Mitreisende waren Reini, Sven, dessen Schwiegervater und natürlich der Fahrer (sprich: Ich). Auf der Fahrt durch Wolks sahen wir am Straßenrand zufällig noch den Lokisten BeBe, den seine Fahrgemeinschaft auf Grund von Überfüllung ihres PKW`s nicht mitnehmen konnte. Die Benutzer der Rückbank rutschten etwas zusammen und so nahmen wir dann auch Ihn noch mit. Ca. 50 Minuten vor Spielbeginn trafen wir am Sportplatz in Sermuth ein. Der dortige Verein hatte extra für dieses Ereignis eine Wiese zum Parken der Autos abgesperrt, auf welche man dann auch geleitet wurde. Erfreulicherweise wollte man dafür keinen Extra-Obolus, dafür wurde (fast) jedes Auto beim Befahren des Parkplatzes von der Polizei per Foto und handschriftlicher Notierung registriert. Ob dies datenschutzrechtlich überhaupt erlaubt ist, mag ich sehr bezweifeln. Man ist halt als Fußballfan ein potentieller Gewalttäter in diesem Land und somit jeder staatlichen Repressalie wehrlos ausgesetzt.

Zuerst besorgten wir uns für unsere Sammlungen die Programme des Spieles und dazu eine sehr schön gestaltete Eintrittskarte. Da man den Lokisten maximal die Hälfte des Sportplatzes zugestand, war es auf dieser Seite sehr voll und einige mussten schon sehr lange Hälse machen, um das gesamte Spielfeld überblicken zu können.

Die 1. Halbzeit war wie eigentlich jede in diesem Jahr, unsere Mannschaft spielte Schlafwagenfußball, sodass kaum Torgefahr für den Gastgeber bestand.

Nach einer wahrscheinlich ordentlichen Gardinenpredigt durch den Trainer in der Halbzeitpause änderte sich die Einstellung unserer Kämpen und es wurde endlich mehr gefightet. Nach einer dummen Attacke flog dann Eiselt vom Platz. Das stachelte unsere Jungs aber noch einmal so richtig an. Getragen von der jetzt auch guten Stimmung auf unserer Seite setzte man den Gastgeber permanent unter Druck und tatsächlich gelang Trinko endlich das 1:0. Leider versäumten es unsere Spieler, das dann wahrscheinlich spielentscheidende 2:0 nachzulegen. Aber auch der Schiri wollte wohl an diesem Tag nicht, dass wir den Platz als Sieger verlassen. Er pfiff ständig gegen uns, verwehrte uns einen glasklaren Handelfmeter, beließ es nach einer Tätlichkeit des Sermuther Torhüters gegen einen unserer Spieler bei einer gelben Karte und zur Krönung gab er den Sermuthern 2 Minuten vor Schluss einen Elfmeter. Dabei fielen drei Sermuther Spieler - und wahrscheinlich zukünftige Oscar-Preisträger - hintereinander wie vom Blitz getroffen in unserem Strafraum ohne größere Einwirkung unserer Spieler um und der Schiri zeigte auf den 11 Meter Punkt. Ich fühlte mich fatal an den 22.03.1986 erinnert, als auch ein Schiri unseren 1. FC Lok (damals gegen den BFC) so verpfiff.

Der Schütze ließ sich diese Chance nicht entgehen und somit stand es 1:1.

Als beim anschließenden Angriff ein Spieler unserer Mannschaft im Sermuther Strafraum gefoult wurde und es hier dann aber keinen Elfmeter gab, kochte die Volksseele (zumindest die der hunderter Lokisten). Am Anschluss daran sah unser Spieler Knoof dann auch noch die gelb/rote Karte.

Dann war Abpfiff und die Security, verstärkt durch Polizei und unseren

1. Vorsitzenden, hatten alle Hände voll zu tun, den Schiri beim Abgang vor vereinzelten aufgebrachten Lokisten zu schützen.

Pappesatt verließen wir nach diesem offensichtlichen Betrug Sermuth und es ging zurück nach Hause.

Hoffentlich war dies für die Mannschaft aber noch einmal ein Schuss zur rechten Zeit vor den Bug, damit sie ihre zukünftigen Spiele von vornherein aggressiver und mit der nötigen Einstellung beginnt! Dann sollte es doch wohl mit dem Aufstieg in die Landesliga klappen!

UKW

 

Sportplatz Muldenvereinigung Sermuth:  1.060 Zuschauer

Schiedsrichter:  Peter Pflock (Schildau)

0:1 Trinko (69.), 1:1 Lichtenberger (89./Foulelfmeter)

Gelb-Rot:   Knoof (90./Lok) , Rot:  Eiselt (55./Lok)

 

Fotos zum Spiel

 

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

Dämpfer für Lok in Sermuth

Außer sich vor Wut waren die Spieler des Fußball-Bezirksligisten 1. FC Lok gestern nach dem 1:1 (0:0) bei Abstiegskandidat Eintracht Sermuth. Sie fühlten sich von Schiedsrichter Peter Pflock (Schildau) betrogen, der den Gastgebern kurz vor dem Abpfiff einen Elfmeter zusprach, den Kapitän Maik Lichtenberger sicher verwandelte. Als im Gegenzug der Probstheidaer Marcel Hensgen im Strafraum fiel, blieb der Pfiff aus wie auch bei einem Handspiel von Sermuths Robert Wetzig (54.). „Ich weiß, dass es bei uns derzeit nicht so läuft. Aber wir hätten das 1:0 über die Runden geschaukelt. Doch der Schiedsrichter hat uns klar benachteiligt“, wetterte Lok-Kapitän Holger Krauß. Trainer Rainer Lisiewicz sprach gar von drei nicht gegebenen Elfmetern für Lok. Was die Sermuther völlig anders sahen. „Der Schiedsrichter hat seine Linie durchgezogen. Wenn die Leipziger es versäumen, das 2:0 zu machen, müssen sie sich über den Ausgleich nicht wundern“, so Eintracht-Coach und Ex-Lok-Spieler Matthias Lindner. Der starke Sermuth-Libero René Schmidt, früher auch in Probstheidaer Diensten, verweigerte Elfmeterdiskussionen. Denn er verbrachte den gestrigen Abend damit, sein Gesicht zu kühlen. „Das waren drei klare Fouls hintereinander. Beim zweiten kriege ich einen Faustschlag ins Gesicht. Jetzt fehlt mir ein Schneidezahn und die ganze Lippe ist geschwollen.“ Die Überraschung: Beide Parteien waren sich sogar einmal einig. Eintracht-Keeper Michael Bretschneider hätte nach seiner Attacke (77.) gegen Rico Engler vom Platz fliegen müssen. Doch der Referee beließ es bei Gelb. „Ich hatte mit Rot gerechnet“, gestand der Sünder. „Aber wenn mich Engler trifft, ist mein Bein durch.“ Die Gäste waren zu diesem Zeitpunkt nur noch zu zehnt. Mittelfeldspieler Eric Eiselt hatte sich gegen Marcel Schweineberg einen Kopfstoß (52.) gegönnt, was Lok-Chef Steffen Kubald als Dummheit bezeichnete. Ausgerechnet danach fanden seine Jungs phasenweise zu ihrem Spiel, was mit dem 1:0 durch Pierre Trinko (68.) belohnt wurde. Doch die spielerisch enttäuschenden Probstheidaer ließen nun, auch zum Unmut vieler Fans, mehrere hochkarätige Chancen ungenutzt oder scheiterten am nur 1,68 Meter großen Bretschneider, der gar nicht mehr hätte mitspielen dürfen.

(Quelle "Leipziger Volkszeitung" vom 19.03.2007 - von Norbert Töpfer)

 

 Zwei Punkte und zwei Kicker verloren - die bittere Bilanz vom Auswärtstrip des 1. FC Lokomotive Leipzig am 20. Spieltag der Bezirksliga Leipzig zum Drittletzten SV Eintracht Sermuth. Vor 1.060 auf dem windigen Sportplatz "Muldenvereinigung" (wo sich Freiberger und Zwickauer Milde vereinen) stand es nach hitzigen 91 Minuten nur 1:1 (0:0)-Unentschieden. Doch selbst die heimischen Anhänger der Sermuther bestätigten - das war auch Landesliga-Schiri Peter Pflock aus Schildau (sonst ein guter Referee) zu verdanken. Dieser traf (besonders in Halbzeit zwei) einige sehr eigenartige Entscheidungen, beeinflusste aus Lok-Sicht negativ den Spielverlauf und sorgte dementsprechend für viel Ärger nach dem (viel zu zeitigen) Schlusspfiff ...

(Fazit des Spielberichts der LOK-Homepage vom 19.03.2007 - von Ronny John)

Lok-Ausflug aufs Dorf mit fadem Beigeschmack

Der Auftritt des großen 1. FC Lok war ein Fußballfest im windigen Muldedorf Sermuth. Dafür sorgten die rührigen Gastgeber mit einer perfekten Organisation. Sie machten ihr Geschäft mit dem Alkoholausschank – außerhalb der Sportstätte. Und wurden mit einem unerwarteten 1:1 und 1060 Zuschauern belohnt. Zahlreiche Lok-Anhänger, die sich am enttäuschenden Auftritt ihrer Lieblinge beim Abstiegskandidaten nie erwärmen konnten, pendelten so zwischen Freiluft-Tresen auf extra eingerichtetem Parkplatz und Stadiongelände. Leibesvisitationen von Securities und Polizei nahmen sie locker hin. Trotz hektischen Matches gab es außerhalb des Spielfeldes keine Probleme. Die Lok-Spieler kämpften zwar 90 Minuten lang. Aber gut spielt der Bezirksliga-Zweite derzeit nicht. Auch beim Drittletzten blieben die Schützlinge von Trainer Rainer Lisiewicz weit unter ihren Möglichkeiten. Der Auftritt war über 90 Minuten von Hektik geprägt. Ob angesichts des Aufstiegsdrucks bei einigen die Nerven blank liegen? Viele der Probstheidaer Akteure suchten am Sonntag die Schuld bei Schiedsrichter Peter Pflock. Die eigene, schwache Leistung räumte nur Kapitän Holger Krauß ein. Vor der umstrittenen Elfmeterszene hatte Stephan Knoof im Mittelfeld unnötig den Ball verloren. Zahlreiche Fans, die ihre Lieblinge auf den 46 Kilometer langen Ausflug begleitet hatten, waren entsetzt. „Das hat doch mit Fußball nichts zu tun“, ärgerte sich nicht nur Walter Hempel. Trotzdem gab es keine Pfiffe der Schlachtenbummler gegen ihre Jungs. Der Wut gegen den Unparteiischen verliehen die Leipziger Fans nach Abpfiff zwar deutlich Ausdruck, aber es blieb ruhig. Was für Katrin Pahlhorn keine Überraschung ist. „Unsere Fans haben sich schon immer so anständig verhalten“, sagte die Lok-Schatzmeisterin, die nach dem Abpfiff Sermuths Trainer Matthias Lindner wütend beschimpfte. „Du brauchst Dich nicht zu freuen“, rief sie dem ehemaligen Lok-Akteur zu. Eine Privatfehde habe sie mit ihm nicht. „Ich hatte nur das Gefühl, dass er seinen Spielern Order gegeben hatte, sich schnell fallen zu lassen. Eine solch schlechte Leistung des Schiedsrichters müssen wir mit einer guten sportlichen Leistung beantworten.“ Was den Probstheidaern an Sonntag deutlich misslang.

(Quelle "Leipziger Volkszeitung" vom 20.03.2007 - von Norbert Töpfer)