+++ Der 1. FC Lokomotive gewinnt sein erstes Auswärtsspiel bei der SG Seehausen klar 8:1 - knapp 2000 Zuschauer sahen das Spiel live vor Ort! +++ Wieder das obligatorische Gegentor, soll man sich dran gewöhnen? +++ Nächsten Sonntag wieder Doppelveranstaltung im Bruno: 11 Uhr Frauenfußball, anschließend ab 15 Uhr Männerfußball gegen die Paunsdorf Devils - Tore sind wohl garantiert!!! +++
Sonntag, 12.09.2004 SG Seehausen – 1. FC Lokomotive Leipzig 1:8 (1:3)
Der am Rande von Leipzig gelegene Sportplatz in Seehausen wurde heute zum Mekka aller Lok-Fans. Schon in den vergangenen Wochen war einiges vorbereitet worden, um der Flut an Anhängern mit ihren Fahrzeugen Herr zu werden. So gab es das Angebot, für nur 2 € vom Treibhaus am Torgauer Platz per LVB-Busshuttle direkt nach Seehausen gefahren zu werden, dabei musste jeder Mitfahrende löhnen, auch blaugelbe Tramfahrer… Vom Parkplatz Sachsenpark und der Endstelle der Linie 16 sollten wohl auch Gelenk-Busse der LVB im Einsatz sein, der Dispatcher der Verkehrsbetriebe war jedenfalls auch direkt am Sportplatz anwesend.
Die Inferno-Gruppe setzte derweil auf eine andere Fortbewegungsmöglichkeit: Pferdestärken! In „rasanter“ zweieinhalbstündiger Tour kutschierten etwa 20 Leute vom Bruno in Probstheida aus urgemütlich mitten durch die Stadt. Motto: Hoch auf dem gelben Wagen, schließlich war die Plane des zweispännigen Gefährts auch gelb, wie passend. Zu guter Letzt erschien als nächste kollektive Fahrgemeinschaft ein großer Busdoppeldecker im Londoner Knallrot, als Beweis für die fanatischen LOK-Insassen war der Bus mit gelbem Tuch einer FCL-Fahne regelrecht umwickelt.
Von Grünau fuhr dagegen nichts besonderes, sodass man die Mitfahrgelegenheit in einem PKW dankend annahm. Parkmöglichkeiten gab es in Seehausen heute nur in den Nebenstraßen, aber ein kleiner achtminütiger Fußweg zum Stadion konnte zum Sonntagnachmittag ja auch nicht schaden.
Erste Überraschung für Nicht-den-Vorverkauf-Nutzer am Eingang waren die Karten: Bunt mit beiden Logos der Vereine und außerdem kostengünstig für 2 €. Drinnen herrschte eine Stunde vor dem Match schon allerhand Betrieb. Der Platz präsentierte sich in gutem Zustand, schien leicht abschüssig und war mit rotweißem PVC-Flatterband jeweils zwei Meter vom Spielfeldrand weg ringsum abgesteckt. Das Banneranbringen gestaltete sich zum Problem, da es nur an der Gegengerade einige wenige hüfthohe Zäune gab und das Torabfangnetz zur Straße hin recht instabil wirkte. Unterhalb des Netzes konnte dann ein Platz gefunden werden, der heftige Wind ließ unser Banner dafür heute mächtig flattern.
Inzwischen hatte sich das Areal umfassend gut gefüllt, selbst das Dach der vereinigten Trainerbank (beide Teams campierten hier direkt nebeneinander) war besetzt, der Seehausener Vereinsvideograph samt seiner Kamera hatte hier in luftiger Höhe Stellung bezogen.
Pünktlich um 14 Uhr begann das „hochbrisante Spiel“, zuvor gab es ein Kombifoto beider Teams. Die FCL-Mannschaft legte gleich überlegen los und markierte schnell das erste Tor, wenig später fiel der zweite Treffer, Innenpfosten und drin. Stürmerstar Ronny Richter trug sich nach 20 Minuten ebenfalls in die heutige Schützenliste ein – das 3:0. Also wieder ein Schützenfest, dachte jeder. Die Gastgeber, schon von Anfang an durch ihre guten läuferischen Aktionen auffallend (viele junge Spieler, sicher aus der A-Jugend, im Einsatz), hatten aber was dagegen. Und tatsächlich machten sie ihren ersehnten Treffer, als wieder mal ein weiter Abschlag ihres Torwarts an unserem Strafraum herunter kam – 1:3, ein ganz windiges Tor. Jubel kam von etwa 50 Einheimischen, das ist dann auch der sonstige Besucherschnitt der SG, wie man einem Vereinsordner entlocken konnte.
Halbzeit, Erholungszeit für Fans und Mannschaften. Bratwurst (1,50€) und Getränke wurden an zwei verschiedenen Ständen angeboten, es gab Bier (1,50) und rote Limo (0,50) vom Fass.
Dann ging es weiter, zunächst mit etwas Rauch. Seehausen gab nun dem Nachwuchs eine weitere Chance, der ehrwürdige Tarzanbulle im Tor wich einem jugendlichen Leichtgewicht mit Basecape, die Bemützung war aber auch nötig wegen der strahlenden Gegensonne. Starke Gegenwehr aber weiterhin von den Gastgebern, unsere Loksche tat sich heute doch ziemlich schwer. Aber alle kämpften vorbildlich, erst recht, als unser (!) Sprecher Mirko die Zuschauerzahl bekannt gab: Eintausendneunhundertfünfzig Leute sahen die LOK heute live! Jetzt fielen auch wieder Tore, die natürlich frenetisch bejubelt wurden. Kleiner Disput dann am Spielfeldrand, als der teils überforderte Schiri erneut mit seiner Entscheidung daneben lag. Aber der Lok-Chef Steffen K. höchstpersönlich, zufällig gerade am Ort, klärte schnell die Lage, sodass es in Ruhe weitergehen konnte bis zum Schlusspfiff. Am Ende fertigte das dunkelblau-hellgelbe Dreamteam ihren Kontrahenten satt mit 8:1 ab – und ließ sich im allgemeinen Platzsturmtrubel von den eigenen Fans gebührend feiern!
Fazit: Nichts gegen eine Fusion, aber diese Tippeltrappel-Tour über die Randleipziger Dörfer hat doch das gewisse Flair – eines Kultvereins!
Reini
Sportplatz Seehausen: 1950 Zuschauer
0:1 Schreiber (5.), 0:2 Heusel (12.), 0:3 Richter (19.), 1:3 Kwiatkowski (32.), 1:4 Heusel (64.), 1:5 Schreiber (75.), 1:6, 1:7, 1:8 Heusel (77., 83., 85. – echter Hattrick!)