Das Skat-Lesebuch

Von Kiebitzen, Schneidern, Jungfrauen und Luschen

- von Bernd Imgrund -

 

192 Seiten, gebunden, mit teils farbigen Fotos,

ISBN 3-89533-366-2,  16.90 €, Verlag Die Werkstatt Göttingen

 

 

Verlagsinformation:

Wussten Sie, warum beim Skat der simple Bauer besser sticht als der vornehme König? Wieso der "Schneider" eben Schneider heißt, und weshalb man einstmals auf die Idee verfiel, zwei Karten als "Stock“ beiseite zu legen? Vielleicht muss man das nicht wissen. Doch überzeugte Skatspieler werden sich dafür interessieren. Die Antwort auf diese und viele andere Fragen rund um das populäre Kartenspiel finden Sie in dem "Skat-Lesebuch", das jetzt im Verlag Die Werkstatt erschienen ist.

Der Autor, Bernd Imgrund, ist seit frühester Jugend selbst ein passionierter "Skater", und das merkt man dem Buch an. Zwar berichtet er kurzweilig und im intelligenten Plauderton über die Geschichte dieses "deutschen Spiels", das vor etwa 200 Jahren im sächsischen Altenburg aufkam und sich dann rasant über die deutschen Lande verbreitete. Doch genauso interessiert den Autor die Kultur und Geselligkeit des Skatspiels. Er zeichnet die Typen nach, die man beim Skat anzutreffen pflegt ("Maurer", "Buch­halter", "Nervtöter", "Fuchs") und beschreibt das Herzklopfen, das einen Spieler erfasst, wenn er das "absolute Blatt" erwischt hat. Man erfährt, warum die Kirche Kartenspiele einst für Teufelszeug hielt, wie der Skat Eingang in die große deutsche Literatur fand und warum alle Versuche vergebens waren, die französischen Kartenbilder deutsch-national umzumodeln. Kurzum: Das mit Fachkenntnis und Leidenschaft verfasste sowie reich illustrierte "Skat-Lesebuch" ist für den echten "Homo scatus" ein saftiger Grand mit Vieren. (Übrigens, wussten Sie, warum der "Grand" eben Grand heißt...?)

 

Rezension:

Selten habe ich einen so vergnüglichen Text zu lesen gekriegt, in den man neben historischen Gegebenheiten des allseits beliebten deutschen Kartenspieles SKAT auch jede Menge „fachchinesisch“ auf die lustige Art, der Skatsprache eben, hineingeschrieben hat. „Wenn der Rollmops mit der Oma baden geht“ zeigt die ganze Palette, im Kapitel „Delikatesse für Skater: Der Bierlachs“ geht’s um die Bierrundenzählweise wider der üblichen Turnierlisten und auch dass das Skatspielen auch im Computerzeitalter noch nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat.

„Skat ist in deutschen Landen entstanden und wird bis heute beinahe ausschließlich von Deutschen im In- und Ausland gespielt“, so länderspezifisch wie in Japan das Sumo-Ringen oder der Baseball in den USA.

Der Autor beschreibt die letzten rund 200 Jahre, seit dem es den Skat als solches Spiel gibt, in kurzweiliger und aufklärender Art und Weise, geht auch auf politische Hintergründe ein und zeigt sich als leidenschaftlichen Spieler, wenn es gilt, das „absolute Blatt“ gegen eine „perfekte Oma“ gegeneinander aufzurechnen.

 

© Reinhard T., VfB Leipzig-Fanclub LOCOMOTION