Flutlicht & Schatten

Die Geschichte des Europapokals

 

Von Ulrich Hesse-Lichtenberger

 

 

ISBN 3-89533-474-X  

Format 17,5 x 24,8 cm², 480 Seiten, gebunden, Verlag Die Werkstatt 2005

 

Ein Jubiläum der besonderen Art kann in diesem Jahr begangen werden: Der Europapokal im Fußball feiert sein 50-jähriges Bestehen und was liegt für einen Verlag, der sich intensiv mit Fußballthemen beschäftigt, näher, als dazu ein fundiertes Werk herauszubringen. Die Anfänge im Pokal der Meister mit den Gründungsvätern Gabriel Hanot von Frankreichs Sportzeitung L 'Equipe und Santiago Bernabéu von den "Königlichen" von Madrids Fußballclub Real sind detailliert beschrieben. Und alle Höhepunkte (Triumphe der deutschen Vereine in West und Ost) und Tiefschläge (Heysel-Katastrophe in Brüssel) finden sich in ausführlichen Artikeln wieder, chronologisch werden die Wettbewerbe für die europäischen Spitzenvereine in den vergangenen fünf Jahrzehnten abgehandelt. Der lockere Schreibstil mit allen Details der Torerzielung fesselt den Leser und lässt ihn immer tiefer in die Faszination Europapokal eindringen. Nochmal kann man nacherleben, wie Katsche Schwarzenbeck die Bayern 1974 erstmals zum Cupsieger der Landesmeister machte, wie Bayer Uerdingen nach 0:2 im Hinspiel und 1:3 zur Halbzeit im Rückspiel die SG Dynamo Dresden noch 7:3 bezwang - und auch, wie der 1. FC Lok im Cupsiegerfinale 1987 nur knapp an Ajax Amsterdam scheiterte. Alle Endspiele sind mit Teamaufstellungen und Torfolgen statistisch im Anhang erfasst und auch mit Fotomaterial, sämtlich in historisch passendem Schwarzweiß, wird nicht gegeizt.

Fazit: Ein unterhaltsames Werk mit großem Wiedererlebniswert für die älteren Fußballfans.

© Fanclub Locomotion 04/2005 - Reini

 

Verlagsinformationen:

Im Sommer 1955, vor genau 50 Jahren, begann die Geschichte des Fußball‑Europapokals. Einen spannenden Rückblick auf diese Zeit liefert das neu erschienene Buch "Flutlicht und Schatten" von Ulrich Hesse‑Lichtenberger. Als Prolog hat der Autor seinem Buch eine jener Geschichten vorangestellt, die den Mythos der europäischen Pokalwettbewerbe schufen: die an sich wenig spektakuläre Achtelfinal‑Begegnung zwischen den Glasgower Rangers und Sporting Lissabon, die dadurch in die Annalen einging, weil die Rangers von fünf Elfmetern nicht einen einzigen verwandeln konnten und schmählich ausschieden. Ein Jahr später übrigens, 1972, gewannen sie das Pokalfinale... Das Buch ist reich an solchen Geschichten. Doch nicht nur das. Es berichtet informativ über die Anfänge der Pokalwettbewerbe, über kühne Pläne und menschliche Eitelkeiten, über Geld, Medien und Politik. Und natürlich über die Größen des europäischen Fußballs, allen voran Real Madrid, das in den ersten fünf Jahren den Wettbewerb dominierte, aber auch über Manchester United, Bayern München oder Ajax Amsterdam. Die Entwicklung des Europapokals zum großen Business kommentiert er zwar kritisch, doch hat für Hesse Lichtenberger dieser Wettbewerb auch nach einem halben Jahrhundert noch seine Faszination bewahrt. Mit dem Buch, das durch ein Vereinslexikon und Statistik abgerundet wird, gelingt es dem Autor ausgezeichnet, diese Faszinationskraft dem Leser zu vermitteln.