Ultras, Kutten, Hooligans - Fußballfans in Ost-Berlin
 

Von Harald Hauswald (Fotos) und Frank Willmann (Texte)

 

 

Broschur, 120 Seiten, 87 Fotos, Format: 23 x 28 cm, 

ISBN 978‑3‑89773‑588‑0 , 14,90 €

Erschienen im Jaron-Verlag GmbH Berlin - 2008  

 

BFC Dynamo und 1. FC Union - zwei Fußballvereine, aber auch zwei Welten in der Fankultur der ehemaligen Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik.

Dieses imposante, reich bebilderte Werk beleuchtet in seinen Texten und Fotos die Fanszene Ostberlins aus den wilden Zeiten vor und nach der politischen Wende in Deutschland. Klar gegliedert behandeln die einzelnen Abschnitte auch verschiedene Sichtweisen auf den Fußball. Wird im ersten Teil eine kleine Historie des Ballsports beleuchtet, geht es im nächsten schon um mehr, eigentlich um alles im (Ost-) Berliner Fußball. Zwei Zitate mögen dafür stehen. „ Der oberste BFC-Fan hieß Erich Fritz Emil Mielke. Er war Ehrenvorsitzender des BFC, Vorsitzender des SV Dynamo und Chef der Staatssicherheit. Er sorgte sich zeit seines Funktionärslebens um seinen Lieblingsclub.“ - und zu Union heißt es „Der natürliche Feind aller Unioner war der BFC, er wurde ihrer Ansicht nach bevorteilt, er bekam… die besseren Spieler, mehr Geld, einfach mehr von allem.“  Bewegte Berichte aus den beiden Fanszenen untermauern die kontroversen Sichtweisen der Fans im Berliner Fußball. Es sind typische Insiderstorys, mit eigener Sprache. Dies gilt auch und besonders für das Kapitel „Gewalt beim Fußball“. in dem Textautor Frank Willmann eine geradezu detailforsche Dramaturgie an den Tag legt, mit Hang zum Actionstreifen. Der hätte bestimmt sogar Spielfilmlänge, bei immerhin acht zweispaltig beschriebenen A4-Seiten.

Die Fotos dazu sind Zeitdokumente - fröhliche, beklemmende, auch schockierende Bilder vom unmittelbaren Fandasein. Wenn auch nicht immer die jeweiligen Bildunterschriften stimmig scheinen. Die jeweilige Staatsmacht kommt auf den Fotos natürlich vor, aber nicht immer optisch gut weg.

Fazit: Es ist die blanke Fan-Realität im Berliner Fußballosten der letzten 25 Jahre. Dazu gehören neben treffenden Bildern auch realistische Texte - beides zu verbinden ist den beiden Autoren in diesem Buch bestens gelungen.

© Fanclub Locomotion - RT, im Dezember 2008

 

 

Presseinformation

 

‑ Großformatiger Text‑Bild‑Band von Fans für Fans

‑ Fußballbuch, Kunstbuch, Fanbuch, Kultbuch

- Neue Veröffentlichung des international renommierten Fotokünstlers Harald Hauswald

 

Was wäre Fußball ohne Fans! Als besonders radikal gilt die Szene in Ost‑Berlin. Die Anhänger der Vereine BFC Dynamo und FC Union sind berüchtigt für ihre Leidenschaft ‑ aber auch für ihre Gewaltbereitschaft. Bei Heim‑ und Auswärtsspielen krachte es meist gewaltig ‑ zu DDR‑Zeiten ebenso wie heute.

Diesem außergewöhnlichen Bildband gelingt es, das Lebensgefühl jener jungen Menschen einzufangen und die rauschhafte Emotionalität extremen Fantums zu vermitteln. Es geht um eine Kultur der Grenz­überschreitung, für die Außenstehende selten Verständnis aufbringen können.

Seit den 80er Jahren begleitet der renommierte Fotograf Harald Hauswald die Ost‑Berliner Fußballfans und Hooligans mit der Kamera.

Selten kam einer so nah ran. Seine Aufnahmen aus der Szene, die in diesem Band erstmals gezeigt werden, sind von packender Emotionalität.

Fan‑Interviews, Kurzreportagen, Geschichten und Hintergrundinformation, zusammengestellt von Fußball‑ und Szenekenner Frank Willmann, ergänzen das eindrucksvolle Bildmaterial.

Dabei werden sowohl die Entwicklung der Fußballszene im Osten Berlins bis heute geschildert als auch die sozialen und politischen Hintergründe von Gewalt und Randale beim Fußball beleuchtet.