Ins linke obere Eck - Ein Nationaltorhüter erzählt
 

Von René Müller

 

 

gebunden im farbigen Schutzumschlag, 160 Seiten,
Erschienen im Tauchaer Verlag - ISBN 978-3-89772-157-9

 

Mit großem Interesse, aber auch gemischten Gefühlen als LOK-Fan, ging man an diese Tatsachen-Lektüre unseres ehemaligen Weltklassetorhüters René Müller. Er gibt uns in diesen locker geschriebenen ca. 160 Seiten einen kleinen Einblick in sein langes Sportlerleben. Angefangen in den Jugendjahren, als er in Markkleeberg - genauer gesagt im Ortsteil Gautzsch - seine ersten Schritte auf dem Fußballplatz. Erst als Feldspieler, aber schon bald im Tor, machte er bei einem Knabenturnier Furore, stand gleich auf dem Zettel von FCL-Scout Gunther Böhme (der viel später auch die Erste trainieren sollte). Damit begann aber gleich der erste Zwiespalt im Fußballerdasein von René, denn seine elterlichen Wurzeln waren deutlich grünweiß. Der Vater war glühender Chemie-Fan, was sich naturgemäß auf den Nachwuchs übertrug, der fortan häufig im Leutzscher Sportpark weilte. Hier ist auch der Ursprung seines "Kindheitstraums Leutzsch" zu sehen, den er Anfang der Neunziger mal artikulierte und der in der blaugelben Fanszene für ziemliche Irritation sorgte. Nun also LOK, René musste sich anfangs überwinden, aber er wollte was erreichen. Einfach so ging das dann nie, denn es galt, sich gegen angestammte Kräfte durchzusetzen. Bei den Torhütern ist das unendlich schwer, weil meist lange am Stammtorwart im Verein festgehalten wird und hier auch besonders die langjährige Erfahrung eine Rolle spielt. René hat es immer irgendwie geschafft, wie genau, beschreibt er lebhaft unterhaltsam. Verschweigt auch nicht, wie später die Stasi seinen Weg in der DDR-Nationalmannschaft begleitet hatte, mehr blockierend als fördernd. Man erfährt viel in diesem Buch, aber hat auch irgendwie das Gefühl, dieser Mensch kann noch viel mehr erzählen und diskutieren - vielleicht ergibt sich da bald eine weitere literarische Fortsetzung. Dass er nun auch dem Club der Fünfziger angehört, verriet er mir mit seiner lieben Widmung in diesem Buch - dafür an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank!

 

© Fanclub Locomotion - Reinhard T., im Juli 2009

 

 

Presseinformation

 

Der 1959 in Markkleeberg geborene René Müller - bis heute das Idol mehrerer Generationen von Fußballfans - stand 264 Mal im Tor der Oberligamannschaft von Lokomotive Leipzig. Mit diesem Verein bestritt er 39 Europapokalspiele. Sein Spektakulärstes war das Halbfinale gegen Girondins Bordeaux, in dem er selbst als Schütze auftrat und mit einem gewaltigen Schuss

ins linke obere Eck

den frenetisch umjubelten Siegtreffer erzielte. Mit der DDR-Nationalmannschaft absolvierte er 46 A-Länderspiele und wurde zweimal zum besten Fußballer des Jahres gewählt. Nach der Wende war er Torwart bei Sachsen Leipzig, bei der SG Dynamo Dresden und beim FC St. Pauli. Die Erinnerungen des Sportlers an Freud und Leid im nationalen wie internationalen Bereich verknüpfen sich zu einem sehr persönlichen Bericht, der durch seine Offenheit ungewöhnlich berührt.