Samstag,
29.03.2014 1. FC Union Berlin 2. - 1. FC Lok Leipzig
0:1 (0:0)
LOK lebt noch und holt einen Dreier bei den Bubis von Union Berlin.
RT
Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark Berlin: 783 Zuschauer
0:1 Langner (53.)
Rot: Reimann (Union/ 40.
wegen groben Foulspiels), Gelb-Rot: Krug
(Lok/ 89. wegen Ballwegschlagens)
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PRESSESCHAU +++
Und dann kam die Wende…?
War das die Wende beim 1. FC Lok? Nach einem überzeugenden 1:0
(0:0) beim Tabellen-Dritten Union Berlin II bleiben die Probstheidaer
auch im vierten Spiel in Folge ungeschlagen. Vor 783 Zuschauern traf
ein Abiturient cool wie eine Eisscholle zum Sieg. Zuvor hatte Zielinsky
bereits einen unberechtigen Elfmeter verschossen. Kapitän
Markus Krug ließ sich kurz vorm Schlussgeräusch noch
zu einer Affekthandlung hinreißen. „Endlich haben
wir mal einen unerwarteten Dreier geholt.“, freute sich
Lok-Ersatzkapitän Krug am Samstagabend. Der stolze Raguhner
hatte den FCL zum zweiten Mal in dieser Saison als Kapitän
aufs Feld geführt und zum zweiten Mal holte sein Team wichtige
drei Punkte. „Und das keineswegs unverdient, denn wir hatten
noch mehrere Hochkaräter.“, so Krug. In der Tat: Lok erarbeitete sich gleich fünf gute
Möglichkeiten, die Zielinsky, Rolleder und Marzullo jeweils
liegen ließen. Als Zielinsky nach 40 Minuten zum Elfmeter
antrat, war Lok nur Millimeter von der Führung beim
Tabellen-Dritten Union Berlin II entfernt. Aber der Ex-Bundesligaprofi
scheiterte an Keeper Patzler. Kategorie ausgleichende Gerechtigkeit,
denn der Strafstoß war unberechtigt. Reimann spielte im
Zweikampf gegen den zunächst enteilten Steve Rolleder klar den
Ball, auch wenn er den Sturmtank danach abräumte. Elfmeter und
die Duschmarke für Reimann gab es trotzdem. Lok
spielte 50 Minuten in Überzahl und traf kurz nach der Pause
dennoch. Der für Patrick Grandner beginnende Alexander Langner
stibitze mit Selbstvertrauen der Unioner Hintermannschaft das
Spielgerät, umkurvte zwei Verteidiger, den Torhüter
und blieb noch im Fünfmeterraum aufgeräumt genug um
einzuschieben. „Mit 19 Jahren so selbstbewusst zu sein, das
ist groß.“, staunte selbst Langners Trainer Heiko
Scholz, der sich in seiner Entscheidung bestätigt sah, Langner
starten zu lassen. „Grandner lag die Woche mit Grippe flach.
Ich brauchte aber top fitte Leute gegen die quirligen
Berliner.“ Diese hatten allerdings trotz hoch gelobter Offensive (55 Tore bisher),
keine hundertprozentige Chance, sondern versuchten eher mit
Fernschüssen Julien Latendresse-Levesque im Lok-Tor zu
bezwingen. „Wir haben wieder ordentlich verteidigt. Nur
anfangs hatten wir Probleme mit dem neuen System.“, so Krug.
Das hatte auch Heiko Scholz erkannt, der zunächst mit einem
4:4:2 begonnen und dann wieder auf 4:1:4:1 umgestellt hatte.
„So konnten wir besser gegen die Außenpositionen
der Berliner verteidigen“, erläuterte Scholz, der
jedoch kurz vor Spielende noch einmal umbauen musste. Markus Krug hatte, schon Gelb verwarnt, den Ball weggeschlagen und sah
die Dusche folgerichtig eher als seine Mannschaftskameraden. Der
Kapitän nach dem Spiel sichtlich beruhigter: „Das
ist im Affekt passiert und war eine Dummheit von mir. Ein
Glück hat es noch zum Sieg gereicht.“ Wirklich
gefährdet war Lok am Ende nicht mehr, hatte sogar die
angesprochenen Möglichkeiten, um höher zu gewinnen.
Samstagabend hatte Scholz schon den Blick in die Zukunft gerichtet.
„Wir nehmen die Emotionen jetzt mit. Mittwoch kommt
Babelsberg, da wollen wir den nächsten Dreier holen und dann
wären wir wieder richtig dabei.“ Den Sonntag darauf
kommt Carl Zeiss Jena ins Plache-Stadion, Scholz wird beide diesen
vorab beobachten und auch noch mit René Gruschka
telefonieren. Der war Samstagmorgen umgekippt und verpasste die
Auswärtsfahrt. „Ich hab ihm vor dem Spiel
geschrieben, dass er sich wegen uns keine Platte machen soll und wir
für ihn gewinnen werden.“
Quelle:
L-IZ vom 29.03.2014 - von Marko Hofmann