Sonntag, 13.04.2014 Optik Rathenow - 1. FC Lok Leipzig 0:1(0:1)
Beim Nachbarn im Tabellenkeller der Regionalliga Nordost gelang ein
wichtiger Dreier. Das Tor des Tages fiel schon nach drei Minuten, als
unser Youngster Alex Langner aus dem Torraum am schnellsten reagierte.
Danach wollte das Team die Vorentscheidung, was bis zur Halbzeit nicht
gelang. Dann kam Optik, hatte was gegen eine Heimpleite und erspielte
sich etliche Chancen. Mit viel Glück und Geschick verteidigte LOK
die kostbare Führung, am Ende jebelten die mitgereisten Fans
über den knappen Auswärtssieg.
RT
Stadion Vogelgesang Rathenow: 728 Zuschauer
Schiedsrichter: Jacob Pawlowski (Berlin)
0:1 Langner (3.)
+++ PRESSESCHAU +++
Dampf und Krampf und Abstiegskampf
Eine gute und eine schlechte Halbzeit reichten dem 1. FC Lok für
einen wichtigen Auswärtsdreier. Beim Tabellenletzten Optik
Rathenow holten die Leipziger mit einem 1:0 (1:0) vor 728 Zuschauern
wichtige drei Punkte. Das entscheidende Tor erzielte Abiturient Alex
Langner bereits in der dritten Minute. Danach war Lok am Drücker,
hatte hinten raus aber Glück, dass es beim Sieg blieb. Er steckt
mitten im Abiturstress, dieser Blondschopf, der dem 1. FC Lok den
zweiten Auswärtsdreier in Folge bescherte. Alex Langner, 19 Jahre
alt, erzielte schon vor zwei Wochen bei Union Berlin II den
entscheidenden Treffer, am Samstag traf er auch bei Optik Rathenow. Auf
die Frage, was schwerer sei, das Abitur zu bestehen oder den
Klassenerhalt mit dem 1. FC Lok zu schaffen, lacht er nur. Ja, man
braucht nicht Mathe-Leistungskurs wie Langner zu belegen –
zweiter Leistungskurs Französisch - um zu wissen, dass die Lage
für den 1. FC Lok weiter bedrohlich ist. Auch wenn Lok diese
wichtigen drei Punkte beim Tabellenletzten geholt hat. Nun stehen die
Probstheidaer drei Punkte vor Rathenow auf dem vorletzten Platz und
haben bei sechs ausstehenden Spielen noch fünf Punkte
Rückstand auf das rettende Ufer (Halberstadt könnte den
Abstand am Sonntag aber wieder vergrößern). „Ich habe
immer gesagt, dass wir noch eine Chance haben, wenn wir vier Spieltage
vor Schluss vier oder fünf Punkte vom rettenden Ufer entfernt
sind.“, so Lok-Trainer Heiko Scholz, der nur mit der ersten
Halbzeit seiner Mannschaft zufrieden war. „Die zweite war dann
richtig schlecht.“ Genau andersherum kommentierte
naturgemäß Rathenows Trainerurgestein Ingo Kahlisch, seit 25
Jahren bei den Optikern und mittlerweile eine Grundfeste des
Vereinsgebildes, das Spiel. „Zu Hause musst du auch einfach ein
Tor machen. Nur, wenn du den Ball über die Linie bringst, kriegst
du eins. Das ist von der Kreisliga bis zur Bundesliga so.“, so
Kahlisch. Beim forschen Lok-Beginn und dem zeitigen Tor durch Langner,
der eine Grandner-Eingabe freistehend über die Linie drückte,
schauten die Gastgeber oft nur hinterher. Vor allem die ballsicheren
Dräger und Wendschuch dominierten das Mittelfeld. Lok kombinierte
sich nach vorn, löste fast jede Spielsituation spielerisch –
und verpasste das zweite Tor. Wendschuch, Grandner und Rolleder hatten
gute Gelegenheiten. Entweder ging der Ball drüber (Rolleder) oder
Rathenows Keeper Subke parierte (Grandner und Wendschuch). Aber mit
Wiederanpfiff war der Lok der Dampf entschwunden, die Gastgeber
marschierten, erkämpften sich die Mittelfeldhoheit. „Wir
haben es nicht mehr geschafft, eng am Mann zu stehen. In der ersten
Halbzeit standen wir viel besser“, so Andy Wendschuch, dem die
Bälle nur noch um die Ohren flogen, denn Rathenow
überbrückte das Spielfeld immer wieder mit langen
Bällen, die allerdings Krug und Paszlinsky in der
Lok-Innenverteidigung nur ein paar Mal vor Probleme
stellten. Normalerweise hätten diese paar Mal allerdings
für ein Tor der Gastgeber gereicht. Aber einmal rettete
Latendresse-Levesque gegen den eingewechselten und auf ihn zu
manövrierenden Printemps, einmal tunnelte Kapan zweimal Krug und
verzog aus zehn Metern und zum Dritten köpfte Ismaili eine Flanke
neben das Tor, nachdem der Francokanadier im Lok-Tor daneben gegriffen
hatte. Leipzig vermochte es nicht, das Spiel ab der 60. Minute offen zu
gestalten. Rolleder lief enorm viel, blieb allerdings glücklos.
Zudem musste Lok-Torschütze Langner zur Pause in der Kabine
bleiben. „Er hat einen Schlag auf seine Blinddarmnarbe bekommen.
Es ging nicht mehr. Er hat uns natürlich gefehlt.“,
kommentierte Scholz das zeitige Ausscheiden von Langner, der mit seiner
frischen und unbekümmerten Art, das Lok-Spiel in Hälfte zwei
sicher hätte entkrampfen können. Der Vorsprung auf Rathenow
könnte auch als Tabellen-15. noch bedeutend sein. Sollte der
Tabellen-Erste – derzeit die TSG Neustrelitz - in die 3. Liga
aufsteigen, würde dieser Tabellenplatz zum Klassenerhalt reichen.
Genauso, wenn noch ein Team zurückzieht, möglicherweise ja
Union II oder Hertha II nachdem Proficlubs künftig keine zweite
Mannschaft mehr stellen müssen. Entsprechende Anfragen seitens
L-IZ.de ließen beide Vereine bisher unbeantwortet. Nicht nur
für Abiturient Langner geht das Rechnen also weiter.
Quelle: L-IZ vom 13.04.2014 - von Marko Hofmann