Samstag, 26.10.2013 1. FC Lok Leipzig - VFC Plauen 0:0
Durch eine Unfall auf der Straßenbahnstrecken nach Probstheida
geriet man leider erst 20 Minuten später in den Genuss, dieses
Spiel live zu erleben. Der Schienenersatzverkehr der LVB hatte seinen
Betrieb schon eingestellt, sodass erst die folgende Bahn die Leute nach
15 Minuten Wartens an der Naunhofer Straße wieder weiter
befördern konnte. Nach Augenzeugenberichten aus dem Stadion sollen
die ersten 20 Minuten sehr anstrengend für die blaugelbe
Anhängerschaft gewesen sein, diese Chancen für die
Plauener…
Mit Riesenkampfgeist der Truppe von LOK-Idol Heiko Scholz bekam man das
Spiel dann in den Griff, und so ergaben sich auch gute
Torgelegenheiten. Allerdings blieb das alte Manko, dass die dinger zur
Zeit eben nicht reingehen. Am Ende durfte man sogar über den einen
Punkt froh sein, denn in der Schlussphase hatten die Gäste - ein
paar Fans waren im Gästeblock zu hören - die große
Chance zum Sieg knapp vergen, es wurde auf der Linie gerettet.
RT
Bruno-Plache-Stadion: 2136 Zuschauer
Keine Tore!
Fotos zum Spiel
+++ PRESSESCHAU +++
Lok – Plauen 0:0: Blut und Schweiß, aber keine Tore + "Videosendung Heimspiel TV"
Der FCL tritt weiter auf der Stelle. Unter den Augen von Erfolgstrainer
Uli Thomale kamen die Probstheidaer gegen Konkurrent VFC Plauen nur zu
einem 0:0. Vor 2.136 Zuschauern hätte Lok schon nach zwanzig
Minuten deutlich hinten liegen können, steigerte sich dann,
hätte aber den Sieg letztlich nicht verdient. Steve Rolleder
sorgte für den blaugelben Höhepunkt in der 1. Halbzeit. Als
der Sturmtank nach 25 Minuten nach längerer Behandlungspause
wieder auf den Platz kam, brandete Applaus auf. Der 30-Jährige
hatte wie schon in Neustrelitz eine Platzwunde am Hinterkopf erlitten,
musste behandelt werden. Dass bei seiner Rückkehr der
größte Applaus in der ersten Halbzeit zu vernehmen war, ist
vielsagend über das Lok-Spiel in dieser Phase. „Mich hat vor
allem die Art und Weise enttäuscht mit der wir aufgetreten
sind“, äußerte sich Heiko Scholz über das Spiel
seiner Mannschaft. Seine Truppe begann mutlos und hatte in der
Anfangsphase Glück, dass die selbstbewussten Plauener keine ihre
Großchancen nutzen konnten. Schubert köpfte nach 14 Minuten
an die Latte, Knolls Eingabe fingerte Braunsdorf gerade noch weg, wenig
später bugsierte Braunsdorf einen Schuss von Knoll aus fünf
Metern über die Latte. „In dieser Phase war ich mit meinem
Team richtig zufrieden“, so Plauens Trainer Hiemisch. Hiemisch
arbeitet unter ähnlichen Bedingungen wie Scholz, muss aus wenig
viel machen. Bisher hat Plauen dreizehn Punkte, neun mehr als Lok vor
dem Spiel. Die Gastgeber brachten erst nach 40 Minuten den ersten
Torschuss Richtung Plauener Tor zustande, hatten bis dato mit sich
selbst zu tun. Das war auch Scholz nicht entgangen. „In der
Halbzeit habe ich den Jungs gesagt, dass man mit einem Rucksack nicht
Fußball spielen und so mutlos nicht punkten kann.“ Die
Ansprache kam an, Lok zeigte eine Viertelstunde ein starkes Spiel und
hätte in Führung gehen müssen. Erst klärte
Schindler Englers überlegte Eingabe von der Torauslinie im
Fünfmeterraum kurz vor Rolleder, dann marschierte der Mann mit dem
Turban höchstselbst Richtung Tor, sein Schuss geriet allerdings
nur zur Gefahr für Ebersbachs Oberkörper, der den
unplatzierten Schuss wegboxen konnte. Aber Lok zeigte sich weiter
besser als im ersten Abschnitt, Plauen kam nur noch gelegentlich nach
vorn. „Nach der Pause kamen wir überhaupt nicht mehr ins
Spiel. Die Jungs haben sich irgendwie versteckt“, analysierte
Hiemisch. Einzig: Auch Lok hatte in der Schlussphase nur noch wenig
zuzusetzen und die vornehmlich kreativen Spieler Wendschuch und
Hildebrandt blieben in der Offensive weitgehend wirkungslos.
Überhaupt war das Lok-Spiel fußballerisch keine Feinkost.
„Wir haben in der zweiten Halbzeit Willen und Kampf gezeigt, aber
fußballerisch ist es einfach zu wenig. Hut ab vor den Zuschauern,
die haben ja schon geklatscht, wenn wir einen Doppelpass gespielt
haben“, bemerkte Scholz, der eine besondere Lösung zur
Behebung der spielerischen Probleme vorschlug. Normalerweise
müssten alle ein halbes Jahr Urlaub nehmen und dann täglich
zweimal trainieren.“ Na, ganz so drastisch ist es vielleicht
nicht, doch zeigte sich vor allem zu Beginn gegen die kompakt stehenden
und aggressiv anlaufenden Plauener die Probleme bei der Lösung
dieser engen Situationen. Hiemisch haderte in der Endeinschätzung
vor allem mit dem eigenen Team. „Nach der zweiten Halbzeit haben
wir auch keinen Sieg verdient gehabt“. Dem Gastgeber
wünschte er alles Gute. „Es war wieder ein Erlebnis hier vor
diesem ordentlichen Publikum zu spielen. Immer wenn Stimmung aufkam,
bekamen wir Probleme. Mit Heiko ist hier wieder auch ordentlich Zug
drin.“ Ein tolles Wortspiel, das aber keiner im VIP-Raum so
richtig bemerkte. Zweimal wurde in Probstheida an diesem milden
Samstagnachmittag doch noch gejubelt: Als Erfolgstrainer Uli Thomale
nach über neun Jahren wieder die Tribüne betrat („Das
ein Schützling von mir Lok-Trainer ist, macht mich stolz. Meine
Rolle sollte man nicht überbewerten.“) und als der
Chemnitzer FC gegen RB Leipzig das dritte Tor erzielte. Die Chemnitzer
haben es vorgemacht, wie man als Kellerkind trifft und punktet.
Vielleicht kann der Ex-Chemnitzer Rolleder noch mal im Vorerzgebirge
nachfragen – und bis zum nächsten Spiel am Sonntagnachmittag
(13:30 Uhr) in Nordhausen seine Kopfhaut schonen…
Quelle: L-IZ von Marko Hofmann - 26.10.2013