Sonntag, 03.11.2013  FSV Nordhausen - 1. FC Lok Leipzig  1:2 (0:2)

Leider kein Live-Bericht!

Albert-Kuntz-Sportpark: 1.896 Zuschauer
0:1 Rolleder (2.), 0:2 Engler (40.), 1:2 Löhmannsröben (73.)

Fotos zum Spiel 


+++ PRESSESCHAU +++

Nordhausen – Lok 1:2: Punkte-Ernte auf Rübenacker
Zweiter Saisonsieg für den 1. FC Lok. Beim Regionalliga-Aufsteiger Wacker Nordhausen siegten die Blaugelben auf einem katastrophalen Fußballplatz mit 2:1 (2:0). Lok markierte in einem umkämpften Spiel zum richtigen Zeitpunkt die Tore und hat nun den letzten Tabellenplatz verlassen. „Herzlichen Willkommen zu einem denkwürdigen Spiel“, begrüßte Nordhausens Stadionsprecher die 1.896 Zuschauer im Albert-Kuntz-Sportpark. Denkwürdig? Das ist gewiss etwas anderes, trotzdem hatte die Auswärtspartie der Lok beim Aufsteiger Nordhausen eine besondere Note. Nicht nur, weil Heiko Scholz und alle Pressevertreter überdurchschnittlich lang auf den Beginn der Pressekonferenz warten mussten, Scholz letztendlich vor versammelter Presse-Entourage beim Aufbau der Nordhäuser Sponsorenwand Zuarbeit leistete. Nicht nur, weil fast 500 Lok-Fans den Tabellenletzten zum Gastspiel nach Nordhausen begleitet haben. Eher, weil Lok endlich mal im vielbeschworenen Stile einer Spitzenmannschaft eiskalt zuschlug und das Glück auf seiner Seite hatte. „Ich bin überglücklich über die drei Punkte, denn wir kannten die schwierigen Bedingungen hier und hier werden auch noch gegen einige Truppen verlieren“, freute sich Lok-Trainer Heiko Scholz über seine ersten drei Punkte mit Lok auf einem Fußballplatz, der einem Rübenacker nach der Ernte glich. Tiefe Furchen, weit verbreitete Unebenheiten und fliegende Grasfetzen erschwerten fast alle versuchte, Fußball zu s p i e l e n. Kein Wunder, dass die Gastgeber oft den Weg zum Tor per Flugball suchten, allerdings nur einmal damit erfolgreich waren. In der 75. Minute war selbst der bis dahin starke Braunsdorf machtlos. „Da lag der Ball im Fünfer, 16 Beine standen drum rum und plötzlich war er drin“, kommentierte Scholz den einzigen Ergebnismakel. Eigentlich war es nur ein Missverständnis zwischen Logins und Krug, was Löhmannsröben die Möglichkeit zum Tor eröffnete. Der hier machtlose Steven Braunsdorf hatte vor allem in der ersten Halbzeit mehrmals glänzend reagiert, parierte gar zum zweiten Mal in dieser Saison einen Elfmeter. Robert Stark hatte in der 19. Minute in dankbarer Höhe geschossen. Zu dem Zeitpunkt gingen die Angriffe der Gastgeber in Serie, hatte die Lok-Defensive zuviel zu tun, war die Hoheit im Mittelfeld ganz klar auf Nordhäuser Seite. Doch: Diesmal vergab eben der Gegner seine Möglichkeiten, hatte Seifert auf der Torlinie noch die Kraft den Ball zu klären, während Lok vorn eiskalt zuschlug. Schon nach zwei Minuten hebelte Wendschuch mit einem Pass aus dem Lehrbuch für Fußball-Grundlagen die Nordhäuser Viererkette aus, Rolleder hatte wenig Mühe zur zeitigen Führung zu netzen. „Für ihn freut es mich ganz besonders. Er ist immer so fleißig, stellt sich in den Dienst der Mannschaft“, jubilierte Scholz. Rolleder wurde fortan bei jedem Zweikampf von den mitgefahrenen Lok-Fans gefeiert, auch, weil der Sturmtank noch eine Aktie am zweiten Tor hatte. Mitten in die langgezogene Drangperiode der Gastgeber schaufelte „Rolle“ den Ball zu Engler, der seinerseits aufs Tor marschierte und traf. „In letzter Zeit habe ich immer aufs kurze Eck geschossen, diesmal bekam ich den Tipp, ich sollte es mal ins lange Eck probieren. Und das klappt offensichtlich“, so der Torschütze, der den Platz als „Katastrophe“ bezeichnete. Das Geläuf war spätestens Mitte der zweiten Halbzeit am Rande der Unbespielbarkeit, machte es nun auch den Gastgebern schwer, den Rückstand aufzuholen. Ohne das beschriebene Missverständnis hätte Lok an diesem Tag wohl kein Gegentor mehr gefangen, zu sehr hatten die Gastgeber nach 45 Minuten nachgelassen. Aber so wurde es eine lange Schlussphase mit einem Beinahe-Niederschlag. Mit der letzten Aktion lag der Ball plötzlich erneut im Tornetz hinter Braunsdorf. Doch der umsichtige Schiedsrichter Philipp Kutscher aus Berlin hatte noch einmal alle Sehsinne geschärft und erkannt, dass der Leipziger Torhüter in seinem Hoheitsgebiet klar behindert worden war. Der Rest war Jubel über den ersten Sieg mit Scholz, dem die zahlreiche Unterstützung imponierte. „Wir sind Tabellenletzter, 500 Fans kommen trotzdem mit und machen super Stimmung. Wahnsinn.“ Aufgrund des großen Andrangs, 1.896 Zuschauer waren im Sportpark, musste das Spiel sogar zehn Minuten später anfangen. Kommenden Sonntag, 13:30 Uhr, kann der FCL diesen Auswärtssieg mit einem Heimerfolg gegen Viktoria Berlin vergolden und möglicherweise sogar die Abstiegsränge verlassen. Tabellenletzter ist man schon einmal nicht mehr.
Quelle: L-IZ - Marko Hofmann vom 03.11.2013