Samstag, 22.02.2014 ZFC Meuselwitz - 1. FC Lok Leipzig 0:0
Dank
einer starken Torhüterleistung und viel Kampf und Einsatz gelang
unserem FCL ein wichtiger Punktgewinn beim heimstarken Zipsendorfer
Fußballclub Meuselwitz.
Viele hunderte Fans waren aus Leipzig mitgekommen um das Team im Abstiegskampf lautstark voranzutreiben.
Am Ende stand das torlose Unentschieden, was zwar in der Tabelle noch
kaum Wirkung zeigte, aber für die Moral der Mannschaft von Trainer
Heiko Scholz unheimlich wichtig war.
Nun muß allerdings in den nächsten Auftritten der LOK-Elf
einiges besonders im Angriffsspiel viel besser und intensiver werden.
Man muß wieder spüren, dass eine Mannschaft auf dem Platz
steht, bei der alle elf Akteure auch unbedingt gewinnen wollen. Also
auf nach Auerbach nächsten Freitagabend.
RT
Bluechip-Arena Zipsendorf: 1.796 Zuschauer
Tore: Fehlanzeige
Fotos zum Spiel
+++ PRESSESCHAU +++
ZFC Meuselwitz vs. 1. FC Lok 0:0 - Sanels Sahnespiel
Punktgewinn
für den 1. FC Lok. Beim Regionalliga-Zwölften ZFC
Meuselwitz hielten sich die Probstheidaer schadlos und erreichten Dank
Sanel Boric ein 0:0. Vor 1.796 Zuschauer vereitelte der zuletzt
kritisierte Torhüter zahlreiche Chancen der Gastgeber und
sicherte den Punkt für die offensivschwachen Gäste.
Kurz
vor Schluss schlagen die Wellen auf der Tribüne im
Meuselwitzer Stadion hoch: „Was sind denn das für
Weicheier hier?“, poltert ein Zuschauer mittleren Alters nach
einem Foul an Lok-Verteidiger Armin Kilz auf der Tribüne
Richtung Leipziger Pressevertreter. Zugegeben: Armin Kilz
fädelte geschickt ein und war dankbar über den
Schiedsrichterentscheid für ihn in der Nachspielzeit. Der
Freistoß für die Lok brachte wie alle anderen vorher
nichts ein, trotzdem war der Herr auch mit dem Verweis auf die
Unbeeinflussbarkeit der Schiedsrichterentscheidungen durch ihn oder die
Leipziger Pressevertreter und ähnliche Gebärden von
Benjamin Boltze in der ersten Halbzeit nicht zu beruhigen und beendete
den Disput mit den eindeutigen Worten: „Aber ihr schreibt das
alles wieder schön, ihr ***!!“
Offenbar
war man in Meuselwitz ob des mageren Pünktchens gegen den
Tabellenletzten mächtig angefressen. Verständlich,
denn die Hausherren hatten reichlich Chancen, um den 1. FC Lok zu
besiegen, doch entweder scheiterten sie an sich selbst wie der wenig
zielstrebige und fahrige Sebastian Lastowski, der aus fünf
Metern den Ball nicht unterbrachte oder an Sanel Boric. Der bosnische
US-Amerikaner oder amerikanische Bosnier war gegen Hertha II vergangene
Woche noch der Dumme, nachdem ein direkter Freistoß unter
seinen Armen durchrutschte.
Am
Samstagnachmittag erwischte er dafür einen Sahnetag,
entschärfte in der zweiten Halbzeit einen platzierten
Fernschuss von Michael Rudolph, einen Schlenzer von Carsten
Sträßer und mit großartigem Reflex einen
Kopfball von Manuel Starke aus fünf Metern. Und war er doch
einmal geschlagen, klärte gleich zweimal Marcel Trojandt auf
der Linie. „Sanel hat heute stark gehalten und damit seinen
Fehler aus der letzten Woche ausgebügelt“,
kommentierte der zeitweise ähnlich starke Marcel Trojandt die
Leistung des Lok-Rückhalts.
Der neue Linksverteidiger erstickte durch gutes Stellungsspiel und
Spielintelligenz schon viele Meuselwitzer Angriffe über links im
Keim und bildete mit Kilz, Krug und Paszlinski einen soliden
Abwehrverbund. „Nach vorn müssen wir aber natürlich
mehr machen“, so Trojandt, der das Problem der Leipziger
Offensive, die nur zu vier Torschüssen kam, in einer zu
großen Angst vor Fehlern sieht. „Wir trauen uns im
Mittelfeld zu wenig zu. Da fehlt einer, der den Mut hat und einfach
losmarschiert.“ Oder das Leder einfach mit Auge und Ruhe zum
Nebenmann spielt. Weder Kevin Kittler – wieder mit vielen Fehlern
- noch Andy Wendschuch oder der zeitig ausgewechselte Juro Pejic
vermochten dies.
Rico
Engler und Sebastian Zielinsky waren kaum im Spiel und trafen bei
seltenen Einzelaktionen stets die falsche Entscheidung zwischen
Abschluss, Abspiel oder Dribbling. Stattdessen brach das
Mittelfeldspiel der Leipziger ob des Meuselwitzer Drucks in der
Anfangsphase zusammen, häuften sich Ballverluste durch Unterzahl
in Ballnähe und auch weil Rolleder in der Sturmspitze keine
Möglichkeiten hatte, Bälle zu sichern. Erst mit der
Einwechslung des unbekümmert aufspielenden Alexander Langner
erreichte Lok gleiche Spielanteile, wurde aber selten so
gefährlich wie kurz vor der Pause als Rolleder eine Engler-Flanke
nur knapp verpasste.
„Nach
vorn ist es einfach zu wenig“, befand deshalb auch Lok-Trainer
Heiko Scholz, der aber eine „richtig gute“ Abwehrleistung
gesehen hatte und betonte, dass sein Team „gegen eine Mannschaft
mit zehn Punkten mehr“ mithalten konnte. Meuselwitz’
Trainer Holm Pinder war sich sicher, dass die Zuschauer nicht
„das wahre Gesicht“ des FCL gesehen haben, „denn Lok
ist gefährlicher“. Pinder verzichtete auf einen Einsatz von
Raik Hildebrandt, der in der Winterpause an die Schnauder gewechselt
war. „Damit hätten wir ihm keinen Gefallen getan.“
Durch
die Siege von Auerbach in Babelsberg und Hertha II gegen Zwickau steht
Lok am Freitagabend beim VfB Auerbach enorm unter Druck. „Dort
müssen wir den ersten Dreier 2014 einfahren“, forderte ein
abgekämpfter Markus Krug, der sich ebenso wie Heiko Scholz
euphorisch über die mitgereisten 800 Lok-Fans äußerte.
„Die haben uns richtig gepusht, das hat uns in den kritischen
Phasen sehr geholfen.“ Und auch der eine oder andere clever
herausgeholte Freistoß – ohne dies beschönigen zu
wollen…
Quelle: L-IZ vom 22.02.2014 von Marko Hofmann