Sonntag, 11.08.2013  1. FC Lok Leipzig - ZFC Meuselwitz  1:3 (0:2)

Irgendwie hatte man heute nicht mehr erwartet und doch hätte man sich über ein positives Ergebnis für unseren 1. FC Lok gefreut. Aber die Zipsendorfer sind eben mit den Regionalligajahren ein ganz anderes Kaliber geworden als unser neu zusammengestelltes und zudem noch sehr junges Team. Trotz großen Einsatzes ging vor allem im Angriffsspiel jegliche Präzision beim Pass-Spiel verloren. So hatten die routinierten Gäste um den ehemaligen Lokisten Manuel Starke eigentlich leichtes Spiel. Sie brauchten nur auf Fehler und Gelegenheiten zum Abschluß zu  warten, was dann recht bald für sie Erfolg hatte. Der Pausenstand von 0:2 war schon ernüchternd genug, aber als die große Aufholjagd in der zweiten Hälfte einfach keinen Treffer für uns brachte, schlugen die Gäste ein drittes Mal zu. Das Tor für LOK wenig später erzielten sie gleich mal selber, in dem ihr Luck einen Schuß von Raik Hildebrand ins eigene Gehäuse abfälschte. Am Ende ein 1:3 und die Erkenntnis, dass die Punkte in dieser Saison für uns sehr schwer zu erkämpfen und zu erspielen sein werden. Da ist viel Geduld gefragt, auch bei der Anhängerschaft.
RT

Bruno-Plache Stadion Leipzig: 2325 Zuschauer
0:1 F. Müller (16.), 0:2 Latowski (32.), 0:3 Latowski (74.), 1:3 Luck (76./ET)

Fotos zum Spiel


+++ PRESSESCHAU +++

Lok Leipzig bleibt weiter ohne Glück - Latowski macht bei Meuselwitz den Unterschied
Der 1. FC Lok Leipzig steht nach zwei Spieltagen in der Regionalliga gemeinsam mit Plauen und Magdeburg im Tabellenkeller mit null Punkten. Am Sonntag verlor die Mannschaft von Trainer Carsten Hänsel gegen den ZFC Meuselwitz mit 1:3. Nach den Ausschreitungen in Babelsberg und der Verbannung der Fangruppe „Scenario“ aus dem Stadion stand gegen die Thüringer der Fußball im Mittelpunkt. Lok begann engagiert, erarbeitete sich aber keine zwingende Chance. Besser machten es die Gäste: Nach einem Freistoß traf Vadim Logins im Strafraum Daniel Ferl am Kopf. Schiedsrichter Lasse Koslowski aus Berlin pfiff und entschied auf Elfmeter. Frank Müller scheiterte zunächst an Lok-Keeper Steven Braunsdorf, traf aber im Nachschuss zur Führung. Die Probstheidaer ließen sich vom Rückstand nicht schocken und übernahmen die Initiative. Steve Rolleder hatte per Kopf in der 22. Minute die Gelegenheit zum Ausgleich, zielte aber über den Kasten von Torhüter Norman Teichmann. Lok zeigte immer wieder Probleme bei den Pässen und kam oftmals einen Schritt zu spät zum Ball. Latowski trifft doppelt: Sebastian Latowski, der auch schon für Hannover 96 und Eintracht Braunschweig spielte, versetzte den Leipzigern den nächsten Schlag. In der 32. Minute zog der Stürmer von der Strafraumgrenze ab und traf zum zweiten Meuselwitzer Tor ins lange Eck. Zwei Minuten später hätte er sogar weiter erhöhen können. Sein Schuss ging aber knapp neben den Pfosten. Lok war weiter bemüht, erarbeitete sich aber keine klaren Chancen. "Ich nehme die Niederlage heute auf meine Kappe, hätte die Mannschaft für ein Kampfspiel anders aufstellen müssen", schätzte Hänsel nach dem Schlusspfiff ein. Der Coach reagierte in der Halbzeitpause und brachte mit Markus Krug und Sebastian Dräger zwei frische Kräfte für Sebastian Seifert und Armin Kilz. "Wir haben in der zweiten Hälfte die Zweikämpfe besser angenommen", so Hänsel. Lok machte nun mächtig Dampf und stand in der 51. Minute kurz vor dem Anschlusstreffer durch Steve Rolleder. Ein Meuselwitzer Abwehrfuß war im letzten Moment noch dazwischen. Nach einer Stunde die nächste Großchance für Rolleder, der nach einer Ecke aus Nahdistanz an den Pfosten köpfte. Latowski machte in der 74. Minute allerdings alles klar und erhöhte auf 0:3. Nach einem Freistoß von Raik Hildebrandt verlängerte ZFC-Verteidiger Andreas Luck kurz darauf noch den Ball ins eigene Tor. Trotz einer gewaltigen Schlussoffensive der Leipziger geriet der Sieg des ZFC aber nicht mehr in Gefahr.
© LVZ-Online, 11.08.2013, 16:26 Uhr - von Matthias Roth/Steffen Enigk

Hänsels Kursänderung kommt zu spät
Die diesjährige Heimspielpremiere des 1. FC Lok ist missglückt. Gegen einen abgezockten ZFC Meuselwitz verloren die Probstheidaer mit 1:3 (0:2). Der Gastgeber bot vor 2.325 Zuschauern wieder eine kämpferische Partie, ohne allerdings in der Offensive die wenigen Abschlüsse zu veredeln. Vor drei Monaten war die Partie Lok Leipzig gegen den ZFC Meuselwitz noch ein lockerer Sommerfußballkick mit zwei Toren auf beiden Seiten. Man tat sich nicht weh, dachte lieber an den Sommerurlaub. Drei Monate später hatte es im Mittelfeld schon nach zehn Minuten öfter gekracht als damals. Hildebrandt gegen Starke, Müller gegen Hildebrandt, Starke gegen Kilz. Die Zweikämpfe lebten von großer Intensität. So wie es Lok-Trainer Carsten Hänsel vorhergesagt hatte. Seine Mannschaft hielt hier gut dagegen, geriet aber trotzdem in Rückstand. Weil Logins gegen Ferl zu ungeschickt in den Zweikampf im Strafraum geht, weil Schiedsrichter Lasse Koslowski – der ohne gerade Linie pfiff – sich falsch entschied? Der Berliner zeigte nach 16 Minuten auf den Elfmeterpunkt. Lok-Keeper Steven Braunsdorf hielt Frank Müllers Elfer zunächst, Müllers Nachschuss saß. Lok zeigte sich beeindruckt und musste nach 32 Minuten den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Nach langem Einwurf ließ Kittler Ex-Lok-Kicker Starke auf Sebastian Latowski ablegen, dessen Schuss mit Seltenheitswert im langen Eck einschlug. Trotz minimalem Aufwand führte der von 80 Fans unterstützte Gast. Lok ließ dagegen Finesse vermissen. Lange Diagonalbälle auf den kleinen Franz Bochmann, der gegen den 1,95 Meter großen Andreas Luck einen Schweren Stand hatte, brachten nicht den gewünschten Erfolg und Rico Engler war auf außen einmal mehr zu ängstlich. „Ich hatte mir unter der Woche einen Plan ausgedacht von dem ich dachte, dass er uns gegen Meuselwitz hilft. Er ist nicht aufgegangen, deswegen nehme ich die Niederlage auf meine Kappe“, gestand Lok-Trainer Carsten Hänsel nach dem Spiel. Zur Halbzeit versuchte er den Kurs zu korrigieren, nahm überraschend Sebastian Seifert und den unauffälligen Armin Kilz heraus und brachte Sebastian Dräger und Markus Krug. Vor allem Krug machte seine Sache auffällig gut, brachte die richtige Mentalität in die Lok-Elf, die 20 Minuten lang die Gäste einschnürte, aber zu selten zum Abschluss kam. Meuselwitz reichte dagegen eine Chance für ein weiteres Tor. Einmal stand Krug falsch, Frank Müllers Kopfball drückte erneut Latowski über die Linie. Das darauffolgende Eigentor von Lucks brachte Lok noch einmal Hoffnung, war aber nicht mehr als der Ehrentreffer. „Aber ich will nicht wissen, was passiert wäre, wenn Lok dann noch mal getroffen hätte. Dann wäre es sicher eng geworden“, so Gästetrainer Holm Pinder, der sich „wahnsinnig“ über die drei Punkte freute. Nach zwei Spielen ohne Punkt muss Lok am kommenden Freitagabend, 20 Uhr, gegen den direkten Konkurrenten VfB Auerbach die ersten drei Punkte einsammeln. Dann muss der Plan passen, denn aufopferungsvoller Kampf wie in Babelsberg oder gegen Meuselwitz kommt zwar bei den Fans gut an, bringt aber allein keine Punkte.
© L-IZ vom 11.08.2013 - von Marko Hofmann