Sonntag, 16.03.2014 Berliner AK - 1. FC Lok Leipzig 0:0
Verdienter Punkt in Berlin, keine Probleme mit den Gastgebers, tolle
Stimmung unter den LOK-Fans, die das halbe Poststadion in Beschlag
genommen hatten. Am Ende stand die Null auf beiden Seiten und jedes
Team war ob des jeweils einen Punktes zufrieden. Für LOK nach den
Pleiten gegen Hertha und Auerbach ein Lichtblick, aber die rettenden
Plätze noch "Lichtjahre entfernt".
RT
Altes Poststadion Berlin: 929 Zuschauer
Keine Tore!
Fotos zum Spiel
+++ PRESSESCHAU +++
Schiedlich, friedlich unentschieden
Der
1. FC Lok hat eine kleine Serie begonnen: Mit dem 0:0 beim Berliner AK
sind die Probstheidaer das erste Mal in dieser Saison in zwei Spielen
in Folge ungeschlagen. Vor 923 Zuschauern hatten die Gäste am Ende
Glück, den Punkt mitzunehmen. Ein Sieg war allerdings ebenfalls in
Reichweite, auch weil ein Vielgescholtener eine blitze-blanke Leistung
ablieferte. Abseits des Spielfelds hatten sich übrigens alle lieb.
Ein Bild mit Symbolcharakter? Als sich die Kicker des FCL für das
Gastspiel beim Berliner AK im Poststadion aufwärmen, gibt es auf
einmal einen dumpfen Knall. Der böige Wind hat die Trainerbank der
Gäste umgeworfen, Latten, Bänke und viel Plaste liegen
herrenlos herum, ehe sich zwei Ordner erbarmen und die Bank wieder
zusammensetzen. Aber nein: Heiko Scholz und Eric Eiselt müssen
keineswegs um ihre Jobs bangen. Auch wenn der Rückstand auf einen
Nichtabstiegsplatz nach dem Remis in Berlin weiterhin neun Punkte
beträgt, lebt die Hoffnung. „Die Jungs trainieren hart, sie
marschieren. Die Mannschaft ist absolut intakt“, teilte Heiko
Scholz allen Anwesenden auf der Pressekonferenz nach dem Spiel mit. Das
konnten die 923 Zuschauer im Stadion über die gesamte Spielzeit
beobachten. Der Tabellenunterschied von neun Plätzen war nicht zu
sehen, weil die Lok dort weitermachte, wo sie beim 1:0-Erfolg gegen den
FSV Zwickau vergangene Woche aufhörte und weil der BAK nach sieben
sieglosen Spielen am Stück den Kopf tief trug. Doch in Tore
münzten die Blau-Gelben dieses Verhältnis nicht um. In der
Anfangsphase vergaben Kittler, Krug und Zielinsky gute
Möglichkeiten, hätten gegen eine verjüngte
BAK-Mannschaft, die mit dem etatmäßigen Keeper der II.
Mannschaft, Dmitri Zabavni und einem erfrischend aufspielenden Mohammed
Touré aus der A-Jugend antraten, beizeiten klare
Verhältnisse schaffen können. Denn während die
Gäste zunächst auch spielerisch noch einmal verbessert
auftraten, schleppte sich der einstige Tabellenführer dahin, hatte
in der ersten Spielhälfte nur einen gefährlich
abgefälschten Schuss durch Cubukcu und einen Kopfball von Avcioglu
zu bieten. „Wir sind vor dem Tor derzeit ausbaufähig“,
kommentierte BAK-Trainer Özkan Gümüs das Offensivspiel
seiner Mannschaft, die allerdings in Hälfte zwei mehr für die
Offensive tat, aber weder Touré noch Hartmann, beide mit
Fernschüssen, konnten Latendresse-Levesque bezwingen. Und dieser
schien am Ende so gelangweilt, dass er selbst noch einmal für
Spannung sorgte. Erst ging er im eigenen Strafraum ins Eins-gegen-Eins
gegen Avcioglu, dann schoss er in der letzten Minute einen Angreifer
an. Kevin Kittler rettete mit cleverem Zweikampfverhalten gegen
Cubukcu. Überhaupt Kittler: Der Kapitän war in den ersten
drei Pflichtspielen des Jahres 2014 stets ein Unsicherheitsfaktor und
trug kaum zum Spiel bei. In Berlin kehrte er nach der Rot-Sperre
für Damian Paszlinksi in die Mannschaft zurück und leistete
sich kaum einen Fehler, stand sicher und war bei Standards immer wieder
gefährlich. Eine gute Rückkehr des Kapitäns, der zuletzt
viel Kritik einstecken musste. Am Ende stand die Null bei seinem Team,
zum dritten Mal in den letzten vier Spielen. Lok hat mit 26 Gegentoren
weiterhin die fünftbeste Abwehr der Regionalliga, aber auch mit
nur zwölf Treffern den schwächsten Sturm. Daran konnten auch
die Einwechslungen von Rolleder und Engler nichts ändern.
„Aber wir geben nicht auf und werden gegen Halberstadt am Freitag
alles tun, um den nächsten Dreier einzufahren. Unser Nahziel, den
letzten Tabellenplatz abzugeben, haben wir erstmal erreicht“, so
Heiko Scholz. Alles
getan haben auch die Verantwortlichen beider Vereine, um mit diesem
Aufeinandertreffen alle Negativschlagzeilen rund um das Hinspiel
vergessen zu machen. Die U10-Teams beider Vereine bestritten das
Vorspiel (Endstand 3:1 für Lok), die BAK-Kicker liefen mit einem
Spruchband „Willkommen Lok! Fußball verbindet
Kulturen!“ auf und am Rande des Spiels einigten sich beide
Vereine darauf, die 500 Euro, die beide laut NOFV-Urteil vom 17.1.
für ein integratives Projekt spenden sollten, dem Leipziger United
FC zukommen zu lassen in dem Asylbewerberkinder aus Grünau
spielen. „Wir wurden hier sehr freundlich empfangen. Für uns
ist alles vergessen und ausgeräumt“, freute sich
Lok-Präsident Heiko Spauke nach dem Spiel.
(Quelle: L-IZ vom 16.03.2014 von Marko Hofmann)