Samstag, 03.08.2013 SV Babelsberg 03 - 1. FC Lok Leipzig 1:0 (1:0)
Während es für die Zugfahrer schon gegen 9.30 Uhr vom
Hauptbahnhof losging, rollte der Bus der Votergemeinschaft um kurz nach
halb elf los. Er war bis auf den letzten der 50 Plätze belegt und
die Stimmung an Bord zu dieser ersten Auswärtsfahrt der Saison
einfach nur bombastisch. Der Fahrpreis von 14 Euro wurde wie immer
gleich zu Beginn eingesammelt. Auf den Autobahnen war enorm viel los,
sodass man gelegentlich um Staupausen nicht herum kam. Bei den
Temperaturen draußen gar nicht so schlecht, da stiegen
automatisch die PP-Bedürfnisse. Schon in Michendorf vor den Toren
Berlins gesellte sich die rollenden blauweißen
“Partybusse” der Staatsmacht zu uns, man war nun
registriert. Weit vor dem Babelsberger Stadion wurden alle zum
Aussteigen genötigt, es stand uns nun noch ein gut
viertelstündlicher Fußweg zum Spielort bevor. Dabei
marschierten gleich auch unsere Zugfahrer mit, für die Cops war
das natürlich praktisch, ein komplettes Rudel Richtung Stadion.
Gegen 13.10 Uhr war man am Gästeblock-Eingang, wo man für satte
10 Euro seinen Stehplatz löhnen durfte. Dazu konnte, wer wollte
und musste, Programme zu je 1 Euro erworben werden. Ein bunt gecovertes
Heft mit schmalem Inhalt.
Hier endet nun der gemütliche Teil der Tour. Alles was nun folgte,
ist in diversen Internetforum-Beiträgen ausführlich
beschrieben wurden. Ein kleiner Auszug daraus folgt diesem Bericht. Nur
soviel: Was die Masse der Babelsberger Fans und deren
Vereinsfunktionsträger (z.B. der Stadionsprecher) an politisch
infiltrierten Parolen, Gesängen und Schmähschriften an diesem
Nachmittag verbreiteten, hat mit “der schönsten Sache der
Welt” - dem Fußballsport - überhaupt nichts gemein.
Wenn sich der innere Haßpegel schon soweit ausdehnt in den
Köpfen der Anhänger, ist das schon sehr bedenklich und sollte
auch mal von den Medien und Verbänden beachtet und ergründet
werden. Investigativer Journalismus sollte sich nicht nur um fiese
Fleischproduzenten und nimmersatte Miethaie kümmern, sondern auch
um diese Art von übersteigertem Fanatismus. Alle Fans des 1.
FC Lok komplett in die politisch rechte Ecke zu stellen und sie mit
Sprüchen wie “Raus aus der Sonne, ihr seid braun
genug!” oder “Ihr seid Deutsche und wir nicht!” zu
beleidigen, hat man so noch nicht erlebt und verrät viel vom
inneren Zustand dieses Potsdamer Vereins. Die offen geduldeten
Wurfballons und langen Fahnenstangen mitsamt den Spruchbändern
sind der eigentliche Skandal und sollten sportgerichtlich ein Nachspiel
haben.
Das Spiel gab es ja auch noch. LOK konnte ganz gut mithalten,
versäumte es aber, aus den wenigen guten Chancen mindestens einen
Treffer zu machen. Stattdessen kassierte man nach einem Solo eines
gewissen Süleman Koc den einzigen Treffer des Tages. Das der
Torschütze ein einschlägig vorbestrafter
Spielcasino-Räuber osteuropäischer Herkunft ist, rundet das
Bild über Babelsberg 03 dieses Tages eindrucksvoll ab.
Die Getränkeversorgung für den Gästeblock ließ, um
zur Normalität eines Fußballnachmittages
zurückzukommen, auch sehr zu wünschen übrig. Nur ein
einziger Stand für die Masse der LOK-Fans, das war bei den
tropischen Temperaturen irgendwie dramatisch daneben, man wartete fast
eine halbe Stunde auf sein (alkoholfreies) Getränk.
Augenscheinlich indische Betreiber kümmerten sich heute um die
Bratwürste. Hier lief die Versorgung besser und auch mit der
Qualität sah es gut aus, die Tester vergaben eine glatte 2.
In der zweiten Halbzeit versuchte die Loksche alles, um wenigstens
einen Punkt heute mitzunehmen. Leider versemmelten sie sämtliche
gute Chancen, auch die letzte durch Markus Krug. Die Mannschaft wurde
nach dem Schlußpfiff trotzdem mit Ovationen aus unserer Ecke
bedacht. Die beiden Fanbusse - neben unserem gab es noch einen von
“Berg und Tal” - standen zum Glück gleich hinter dem
Gästebereich. Bei der Rücktour durch Babelsberg sahen wir
überall kleine Scharmützel zwischen Fangruppen und den trotz
Tropenhitze voll ausgerüsteten Cops. Schnell weg aus der
verbotenen Zone. Die Hitze forderte nun etliche Auffüllpausen.
Gegen 19.30 Uhr erreichte man völlig ausgepowert wieder unseren
Ausgangspunkt, den Hbf. von LE:
RT (nach Bericht des Randleipzigers)
Karl-Liebknecht-Stadion Babelsberg: 3.019 Zuschauer
1:0 Süleman Koc (28.)
Fotos zum Spiel
+++ FORUM +++
Übelste Hetz- und Gewaltaufrufe im Vorfeld, das ganze Spiel
über Provokationen und Beleidigungen aus dem Babelsberger Block,
das Werfen von Gegenständen in den Gästeblock, durch die
Leipziger Fans (u.a. Frau mit Platzwunde am Kopf) verletzt werden,
keine Rücksichtnahme auf Kinder, ein Stadionsprecher, der mit
seinen Provokationen gegen den Leipziger Anhang alle Grenzen
überschritten hat ... heute ist selbst den friedlichsten Lokisten
der Hals auf XL angeschwollen. Das, was die Babelsberger heute
abgezogen haben, geht gar nicht. Liebe Babelsberger, Ihr seid das
übelste kriminelle Gesindel dieser Liga. (Die Hex is wech!)
Die mit Pisse, Batterien, Steinen und Metall-Teilen gefüllten
Ballons wurden bei den Babelsbergern seelenruheg in roten
Brotkörben in den Block gebracht und dann an die "Fans" verteilt.
Hier kann mir keiner erklären, das die Verantwortlichen von 03
nichts gemerkt oder gewußt haben! (gruenauerLE)
Babelsberg kann einen nur leid tun solche Typen als Zuschauer zu haben,
welchen die Politik wichtiger ist beim Fußball als dieser selbst.
Babelsberg schämt euch, ihr ward ein ganz schlechter Gastgeber mit
Idioten als Fans, einem abartigen Stadionsprecher sowie völlig
überforderter und planloser Polizei. Zu den BFC-Fans sei noch
gesagt, dass diese friedlich in Erscheinung getreten sind…
(Bratwursttester)
So wieder aus dem schönen Babelsberg zurück, bin fast ohne
Unterbrechung als Nazi beschimpft wurden, habe Berliner, Hallenser,
Leipziger und Babelsberger Kampftruppen bei der Arbeit zugesehen. Ach
so Fußball wurde auch noch gespielt, hat aber nicht so
interessiert, heute standen die Klassenkämpfer im Mittelpunkt. Es
gibt ganz viele Menschen in diesem Verein, die sich von Montag bis
Freitag den Arsch aufreißen, damit es diesen Verein auch morgen
noch gibt. Am Wochenende ist dann die Fraktion der Kaputten dran und
reißt das geschaffene mit dem Arsch wieder ein. Vielleicht, es
ist ja nur eine Anregung, sollte man seine "Freunde" und
"Fanfreundschaften" überprüfen. Ich jedenfalls freue mich
über jedes Spiel, bei dem uns unsere "Freunde" nicht heimsuchen.
(löwenherz)
+++ PRESSESCHAU +++
Lok gegen Babelsberg: Sicherheitshinweise in Reisezügen zum Auswärtsspiel
Im Vorfeld des Auswärtsspiels von Lok Leipzig gegen den SV
Babelsberg 03 am Samstag weist die Bundespolizei darauf hin, dass die
Mitnahme von Glasflaschen, Getränkedosen und Pyrotechnik in den
Reisezügen auf dem Netz der Eisenbahnen des Bundes untersagt ist.
Dieses Verbot gilt am 3. August 2013 im Zeitraum von 6 bis 23 Uhr
sowohl für die Anreise als auch die Abreise auf der
Verbindungsstrecke Leipzig – Potsdam/Babelsberg. „Die
Untersagung ist erforderlich, da in der Vergangenheit alkoholisierte
Gruppierungen im Zusammenhang mit einem Fußballspiel erhebliche
Straftaten begangen und dadurch andere Reisende gefährdet und das
Eigentum der Deutsche Bahn AG beschädigt haben“, heißt
es in einer Pressemitteilung der Polizeidirektion Pirna. Glasflaschen
und Getränkedosen seien wiederholt gezielt als Wurfgeschosse gegen
Polizeibeamte, andere Fangruppierungen und Schienenfahrzeuge eingesetzt
worden.
Bei Verstößen droht Platzverweis: Nach Angaben der
Polizeidirektion wird die Einhaltung des Verbots durch
Einsatzkräfte überwacht. Darüber hinaus würden an
den Zusteigebahnhöfen Kontrollen durchgeführt. Reisende
werden gebeten, rechtzeitig vor Abfahrt der Züge an den
entsprechenden Bahnhöfen zu erscheinen. Bei Verweigerung der
Kontrollen beziehungsweise Verstößen gegen die
Allgemeinverfügung könne es zu einem Platzverweis durch die
Bundespolizei beziehungsweise zu einem Beförderungsausschluss
durch das Eisenbahnverkehrsunternehmen kommen.
© LVZ-Online, 31.07.2013, 14:02 Uhr
Kein Glück im ersten Punktspiel: Lok Leipzig unterliegt in Babelsberg - Lokfans stürmen Platz
Der 1. FC Lok Leipzig ist mit einer knappen Niederlage in die neue
Regionalligasaison gestartet. Im Auswärtsspiel gegen
Drittligaabsteiger SV Babelsberg trennten sich die Teams mit 1:0 (1:0).
Nach einer turbulenten Vorsaison reisten die Blau-Gelben mit einem
weitgehend neuformierten Team um Trainer Carsten Hänsel nach
Brandenburg – etwa 800 Fans zogen mit ihnen. Zu Beginn der ersten
Halbzeit präsentierten sich der Drittligaabsteiger und die
Probstheidaer auf gleichem Niveau. Keine Minute dauerte es nach
Anpfiff, da waren die Leipziger schon an der Grundlinie der
Babelsberger, doch die Gastgeber konnten klären. Das Spiel ging
hin und her, ohne dass eines der Teams die Chancen in Zählbares
umsetzen konnte. Einen Freistoß in der 25. Minute verschoss
Lok-Stürmer Franz Bochmann, Rico Engler setzte nach, legte auf
Kevin Kittler ab, doch der köpfte am Pfosten vorbei. Babelsberg
drängte anschließend verstärkt nach vorn. Süleman
Koc nutze in der 28. Minute die Gelegenheit und traf zum 1:0. Zehn
Minuten später war es erneut Bochmann, der vor das Gehäuse
der Gastgeber flankte, Babelsbergs Keeper klärte. Im Nachschuss
drückte Bochmann den Ball dann tatsächlich über die
Linie, doch Schiedsrichter Steffen Hösel entschied auf Abseits.
Lok drängte weiter vors gegnerische Tor, doch außer einer
gelben Karte für Marcel Trojandt kam nichts dabei heraus. Mit 1:0
ging es in die Kabine. Nach dem Wiederanpfiff legte Lok ein hohes Tempo
vor. Bei den Babelsbergern blieb vor allem der zweikampfstarke Koc
stets torgefährlich und hielt die Lok-Abwehr bei heißestem
Sommerwetter auf Trab. Der in der 56. Minute eingewechselte Kai
Druschky prüfte kurz darauf Lok-Keeper Steven Braunsdorf, der sich
davon nicht aus der Reserve locken ließ. In der 66. Minute warfen
Babelsberg-Fans Gegenstände in den Gästeblock. Drei Lok-Fans
kletterten daraufhin über den Zaun und stürmten aufs
Spielfeld. Der Sicherheitsdienst führte sie umgehend ab. Der
Schiedsrichter musste das Spiel für sechs Minuten unterbrechen.
Auch Lok-Coach Carsten Hänsel wechselte durch: Christoph Schulz
kam für Rico Engler, Patrick Lunderstädt für Armin Kilz.
Die Blau-Gelben zog es immer wieder vors Tor – wenn auch
erfolglos: Lunderstädt vergab freistehend in der 84. Minute.
Rolleder köpfte vier Minuten vor Schluss knapp am Tor vorbei. Am
Ende blieb es beim 1:0 für den SV Babelsberg. Die nächste
Chance zu punkten bietet sich den Blau-Gelben am kommenden Sonntag. Ab
13.30 geht es im Bruno-Plache-Stadion gegen den ZFC Meuselwitz.
© LVZ-Online, 03.08.2013, 15:39 Uhr - von joka
0:1 zum Regionalliga-Auftakt - Lok Leipzig verliert in Babelsberg
Fehlstart in die Regionalliga für den 1. FC Lok Leipzig! Bei
Drittliga-Absteiger SV Babelsberg gabs vor 3019 Fans ein 0:1 (Koc/25.).
Lok in der ersten Halbzeit zu passiv und mit Fehlpässen. Wurde in
der zweiten Halbzeit besser. Bochmann (72.) und Lunderstädt (84.)
vergaben aber Riesen-Möglichkeiten zum Ausgleich für die
Truppe von Trainer Carsten Hänsel. Blöd: In der 66. Minute
stürmten brannten in der sengenden Hitze einigen Lok-Chaoten die
Sicherungen durch. Fünf Mann stürmten den Platz, Schiri
Hösel (Rövershagen) musste das Spiel für 7 Minuten
unterbrechen. Zuvor hatten Babelsberger Idioten Gegenstände in den
Lok-Fanblock geworfen, zwei Lok-Fans verletzt.
© BILD-Leipzig-online vom 03.08.2013 - 16:53 Uhr