Auerbach vs. 1.FC Lok 2:0 - Die Last des Abstiegskampfes
Wieder
kein Hoffnungsschimmer für die Lok-Fußballer. Am Freitagabend
mussten sie sich beim VfB Auerbach nach einer zerfahrenen Partie mit
0:2 (0:1) geschlagen geben. Dabei blieben die Leipziger auch im
dritten Regionalliga-Spiel des Jahres ohne eigenen Torerfolg und
kleben auf dem letzten Tabellenplatz fest. Besonders Pech hatte
Keeper Sanel Boric, der in der 84. Minute nach einer vermeintlichen
Notbremse mit Rot vom Platz flog. Für das wichtige Auswärtsspiel im
frösteligen Auerbach hatte Lok-Trainer Scholz zwei Änderungen im
Kader vorgenommen. Engler und Wendschuch blieben zunächst auf der
Bank, für sie standen Grandner und Langner in der Startelf. Diese
erwischte einen ganz ordentlichen Start, konnte aber einmal mehr kaum
Torgefahr entwickeln. Nach den Anfangsminuten übernahm Auerbach
langsam die Kontrolle über das Spiel, zündete seinerseits aber auch
kein Chancen-Feuerwerk. Doch es gelang ihnen, Steve Rolleder an die
Kette zu legen, der als einzige Lok-Spitze aufgestellt war. Nur in
der 12. Minute wäre er seinen Bewachern um ein Haar entwischt, stand
beim Pass von Langner allerdings im Abseits. Lok konnte die Last des
Abstiegsgespenstes nicht abschütteln, das ihnen schwer im Nacken zu
sitzen schien. In der 20. Minute nahm dieses Gespenst weiter an
Gewicht zu. Kittler leistete sich im Vorwärtsgang einen Fehlpass,
Wemme bedient VfB-Torjäger Schuch, der Keeper Boric mit einem feinen
Lupfer keine Chance lässt und zum 1:0 für Auerbach trifft. Kurz
darauf hatte Lok Glück, dass ein Kopfball von Paul am Kasten vorbei
streicht. Lok nun geschockt, blieb die passende Antwort schuldig.
Immer wieder versuchten sie vergeblich, mit hohen Bällen Rolleder zu
finden. Es fehlte in der Offensive an Anspielstationen und an der
nötigen Präzision beim Abspiel. Kurz vor der Pause bewahrte Boric
sein Team nach einem gefährlichen Kopfball mit einer
reaktionsschnellen Faustabwehr vor dem 0:2-Rückstand. Im Gegenzug
blieb Lok wieder nur eine Fast-Chance, da VfB-Hüter Dölz eine
Trojandt-Flanke vor dem kopfballbereiten Rolleder wegfing. Es blieb
zur Pause beim 1:0 für die Gastgeber, Lok musste für die zweiten 45
Minuten allerdings deutlich aktiver werden, um aus dem Vogtland etwas
Zählbares mitnehmen zu können. Das hatte wohl auch Heiko Scholz
seinen Jungs in der Kabine vermittelt. Für Kittler lief nun
Wendschuch auf den Rasen und seine Truppe zeigte deutlich mehr Biss.
Über links tauchte Grandner gefährlich vor dem VfB-Tor auf, doch
Keeper Dölz tauchte blitzschnell ab und verhinderte den Ausgleich
(48.). Lok blieb am Drücker, fabrizierte in schneller Folge seine
ersten beiden Eckbälle.
Aber wieder hielt der gute Eindruck nur
etwa zehn Minuten an. Hektik, Spielunterbrechungen und Fehlpässe
erstickten den Spielfluss im Keim. Mitte der zweiten Halbzeit
reagierte Scholz, brachte erst Marzullo für Rolleder und dann Engler
für Langner. Eigentlich sollte Rico Engler ja für frischen Wind im
Angriff sorgen, doch in den letzten Spielminuten wartete eine
stattdessen eine völlig andere Aufgabe auf den 26-Jährigen. Denn in
der 84. Minute sah Lok-Torhüter Boric die rote Karte. Er war aus
seinem Kasten geeilt, um gegen den heranstürmenden Schuch zu klären.
Traf er den Ball? Traf er das Bein? Schuch wälzte sich nach der
Aktion auf dem Rasen, die Auerbacher unter den 1.350 Zuschauern
forderten lautstark den Platzverweis und Schiedsrichter Klemm tat
ihnen den Gefallen. Boric musste runter und da Lok bereits dreimal
gewechselt hatte, nahm Engler seinen Platz zwischen den Pfosten ein.
Dort führte er sich gleich mit einer absoluten Glanzparade ein. Der
auf die rote Karte folgende Freistoß klatschte an den Pfosten, den
Nachschuss aus Nahdistanz kratzte Engler reaktionsschnell von der
Linie.
Den zweiten Treffer machte Auerbach dennoch. Der in der
89. Minute gerade eingewechselte Bocek wurde von Wemme bedient und
machte mit seinem Tor alles klar. Auerbach gewinnt damit das dritte
Spiel in Folge zu Null, während bei Lok die Null seit drei Spielen
auf der Haben-Seite steht. Gelingen den Leipzigern im nächsten
Heimspiel gegen Zwickau (8. März/ 14 Uhr) endlich die ersten
Treffer?
Quelle: L-IZ vom 28.02.2014 von Jan Kaefer