Freitag, 16.08.2013 1. FC Lok Leipzig - VfB Auerbach 1:1 (1:0)
Flutlichtpremiere für uns in dieser Saison. Gegner Auerbach, mit
unserem Team wohl auf Augenhöhe und deshalb sollte ein Heimsieg
eigentlich Pflicht sein. Die Gäste, mit einem Dutzend Fans im
Gästeblock vertreten, haben zu Saisonbeginn auf dem Trainerposten
einen ähnlich jungen Mann inthronisiert wie bei uns Carsten
Hänsel. Der VfB-Coach Andreas Richter musste seine Spielerkarriere
auf Grund eines Herzleidens früh canceln und steht nun „nur
noch“ an der Linie. Dass es da auch aufregend und emotional
zugeht, war heute zu erleben. Nach Disput mit dem allgewaltigen
Schiedsrichter durfte er auf unserer ehrwürdigen Tribüne
Platz nehmen. Da stand es übrigens noch 1:0 für LOK. Steve
Rolleder hatte endlich mal getroffen, verwertete einen Abpraller vom
Gästekeeper zur Führung. Das passierte schon in der ersten
Halbzeit, die einfach nur grandios war. Unser Team schnürte die
weißgekleideten Auerbacher völlig ein und zeigte auch bei
den Angriffskombinationen viel Einfallsreichtum. Das Tempo konnte man
so aber nicht durchhalten, weswegen es wohl in der zweiten
Spielhälfte zu einem regelrechten Einbruch kommen sollte.
Außerdem wechselten die Gäste mit Bocek ihren
Toptorjäger ein, der mit 2m-Gardemaß Angst und Schrecken in
der LOK-Abwehr verbreitete. Ein Traumtreffer von Schuch brachte uns
dann leider um die wichtigen drei Punkte. So mußten die gut 2400
Fans in Probstheida am Ende noch froh sein, das 1:1 gehalten zu haben.
Die Rote Karte nach dem Spielende für unseren Kapitän Kevin
Kittler war dagegen ein Witz und eine Frechheit und geht auf das Konto
des Linien-Assis, der ein absichtliches Ballwegschlagens in Richtung
Schiedsrichter gesehen haben will. Da war er weit und breit der
einzige, selbst die TV-Kamera bewies, das dies eher ein Schuß ins
Blaue wegen der verlorenen Punkte war.
Am Rande noch etwas zu den derzeitigen atmosphärischen
Störungen in und um die blaugelbe Fanszene und deren
Verhältnis zum Vorstand. Dessen Offener Brief, abgedruckt im
Programmheft, ergab viele Reaktionen auch im Fanblock. Die
angesprochenen Scenarioristen versammelten sich heute auf der
Gegengerade, teils in weißen Shirts mit Extra-Aufschrift. Die
meiste Zeit gab es super Unterstützung für das Team, aber
auch provokative Gesänge und kurzes Bannerhissen. Im Block
hörte man bei den Diskussionen oft sehr unterschiedliche Meinungen
dazu. Die Gesänge mit „Pro HFC“ oder Scenario-Inhalten
wurden daher meist mit lautstarken „LOK-“Rufen quasi
übertönt - untrügliches Zeichen dafür, dass die
meisten Stammzuschauer auf der Geraden mit dieser Art
Unterstützung - zum Teil gegen den eigenen Verein gerichtet -
nicht einverstanden sind.
RT
Bruno-Plache-Stadion Leipzig: 2400 Zuschauer
1:0 Rolleder (31.), 1:1 Schuch (75.)
Rot: Kittler (Nach Spielende) Unsportlichkeit
Fotos zum Spiel
+++ PRESSESCHAU +++
Lokomotive Leipzig holt den ersten Zähler der Saison – Unentschieden gegen VfB Auerbach
Der 1. FC Lokomotive Leipzig hat in der Regionalliga Nordost den ersten
Punkt eingefahren. Nach Niederlagen in den ersten beiden Saisonspielen
errangen die Leipziger am Freitagabend gegen den VfB Auerbach vor
heimischer Kulisse ein 1:1 (1:0)-Remis. Einer starken ersten
Hälfte ließ das Team von Carsten Hänsel eine ebenso
schwache zweite 45 Minuten folgen. Lok begann vor rund 2400 Zuschauern
im Bruno-Plache-Stadion offensiv, hatte in der ersten Viertelstunde
gleich zwei gute Gelegenheiten. Zunächst parierte
VfB-Torhüter Markus Dölz jedoch einen Volleyschuss von
Patrick Lunderstädt, anschließend vergab Kevin Kittler nach
nach Vorarbeit von Rico Engler kläglich aus guter Schussdistanz.
Das engagierte Spiel der Hausherren wurde in der 31. Minute mit dem
Führungstreffer belohnt. Nach einer scharfen Hereingabe von Franz
Bochmann von der linken Seite ließ Dölz den Ball nach vorne
abprallen. Steve Rolleder war zur Stelle und schob den Ball ins Tor.
Nach dem Wechsel knüpfe Lok nicht an die gute erste Hälfte
an, die Gäste übernahmen stattdessen mehr und mehr das
Kommando. Konsequenz: Auerbach glich in der 75. Minute verdient aus.
Marcel Schuch spielte die Lok-Abwehr fast im Alleingang aus und
platzierte den Ball gekonnt im Leipziger Kasten zum 1:1-Ausgleich. In
einer fahrigen Schlussphase gelang Lok die Wende nicht mehr. Einen
traurigen Tiefpunkt setzte allerdings noch Kittler, der nach Spielende
noch die rote Karte sah – offenbar aufgrund einer verbalen
Entgleisung. Lok rückt durch den Punktgewinn vorerst auf den 14.
Platz vor und rangiert vor Magdeburg und Plauen, die beide noch ohne
Zähler sind, aber am Wochenende noch nachlegen können.
© LVZ-Online, 16.08.2013, 22:35 Uhr - von ala
Lok begeistert und baut ab
Der 1. FC Lok muss auf den ersten Saisonsieg warten. Gegen den VfB
Auerbach kam der FCL vor 2.417 im eigenen Wohnzimmer
Bruno-Plache-Stadion nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Nach einer
begeisternden ersten Halbzeit baute Lok gegen den Mitkonkurrenten um
den Nicht-Abstieg stark ab und kassierte den Ausgleich. Schiedsrichter
Felix-Benjamin Schwermer hatte in einer hitzigen Partie Mühe den
Überblick zu behalten und zeigte noch nach Spielende eine rote
Karte. Die Trainer beider Teams zeigten sich nach einer emotionalen
Partie jeweils ratlos. „Ich weiß nicht, ob ich mich
über den Punkt freuen oder mich ärgern soll“, diktierte
Auerbachs neuer Trainer Andreas Richter der Presse in den Block. Nimmt
man die erste Halbzeit muss Richter durchaus dankbar sein, dass seine
Auerbacher noch mit einem 1:1 nach Hause fahren dürfen. Die
Vogtländer fanden 35 Minuten quasi nicht statt, verwandten enorm
viel Energie darauf, das rauschende Lok-Spiel zu stoppen. Nach zehn
Minuten Beschnuppern hatten die Hausherren die Zügel in die Hand
genommen, kamen durch den überraschend startenden Patrick
Lunderstädt nach elf Minuten und durch Kapitän Kittler in der
13. Minute zu Chancen. Lok war wacher, spritziger, holte sich die
wichtigen Bälle durch viel Laufarbeit und geschicktes
Zweikampfverhalten im Mittelfeld und ließ die Vogtländer
durch die schnellen Tempogegenstöße kaum atmen. „Wir
reden immer viel, nehmen uns viel vor und verteilen Aufgaben. Aber dann
passiert das. In der ersten Halbzeit haben wir quasi nicht
stattgefunden“, befand Richter anschließend. Belohnt wurde
die starke erste Halbzeit allerdings nur durch ein Tor von Steve
Rolleder. Eine Eingabe des leichtfüßigen Felix Bochmann
ließ Auerbachs Keeper Dölz vor die Füße des
Sturmtanks fallen, der den Ball reinstocherte. Doch gemessen am Aufwand
den Lok betrieb, war das eine Tor zu wenig. „Die erste Halbzeit
habe wir Auerbach fast schon überrannt, zumindest deutlich
beherrscht“, analysierte Lok-Trainer Carsten Hänsel nach dem
Spiel. Keiner der Blaugelben, die erstmals in dieser Saison mit zwei
Spitzen spielten, fiel ab, der zuletzt schwache Rico Engler mischte im
einem von Zweikämpfen geprägten Spiel ebenfalls munter mit,
zeigte seine bisher beste Leistung in diesem Jahr.
Doch nimmt man die zweite Halbzeit, kann sich Andreas Richter
ärgern. Denn nun hatte sein Team die lange Busreise offenbar
vergessen und drängte Lok in die eigene Hälfte zurück.
Mit Martin Bocek brachte Richter zur Pause einen erfahrenen
„Leuchtturm“ für die Offensive, der das Kraut fett
machen kann. „Wir waren von Anfang auf ihn eingestellt. Dann kam
er und wir schienen plötzlich Angst zu bekommen“, zeigte
sich Hänsel selbst verwundert ob des Einbruchs nach einer
„begeisternden ersten Halbzeit“. Aber nicht nur Bocek
schien die Köpfe der Lok-Spieler auf einmal zu beschäftigen,
auch die Härte, das Gift und die Hektik, die nun auf den Platz
kamen, schienen dem Lok-Spiel nicht gut zu tun. Nachdem Rolleder in der
53. Minute Auerbachs Kapitän Steffen Vogel am Kopf traf und Vogel
nach einer Platzwunde nur mit Turban weiterspielen konnte, war eine
Viertelstunde purer Hektik eingeläutet. Auerbach kämpfte und
grätschte fortan, griff auch zu unorthodoxen Mitteln. Als
Lok-Verteidiger Sebastian Seifert an der Auslinie klar gefoult wurde
und behandelt werden musste, reagierte Auerbachs Trainer mit
hämischem Beifall Richtung Seifert. Schiedsrichter Felix-Benjamin
Schwermer aus Magdeburg, der fortan im Mittelpunkt stehen sollte,
schickte den Missetäter überraschend direkt auf die
Tribüne. Mit der Ausbootung Richters kippte das Spiel im nun zum
Hexenkessel mutierenden Plache-Stadion vollends. Nun fand Lok kaum noch
statt, für die Abwehr um Krug und Muwanga gab es keine Entlastung
mehr. Auch der erfahrene Kapitän Kittler tauchte ab und Bocek trat
in Erscheinung. Schon nach 47 Minuten strich der erste Kopfball knapp
am Tor vorbei, dann verwertete er einen Abpraller frei vor Braunsdorf
nicht. Ein Tor für Auerbach deutete sich an und Marcel Schuch
tütete es nach 76. Minuten ein. Dabei nutzte Auerbach den x-ten
Lok-Fehler im Spielaufbau zum Gegenstoß, Schuch ließ Krug
und Seifert mit einem einzigen Haken ganz alt aussehen und nagelte den
Ball in den Giebel. „Ich wünschte, wir würden mal
normale Tore bekommen und keine Tore durch Standards oder Tore der
Woche“, klagte anschließend Hänsel, der nach 60
Minuten Patrick Grandner einwechselte. Der reumütig
Zurückgekehrte hatte ein paar gute Szenen, aber zum wichtigen
Heimsieg konnte auch er Lok nicht verhelfen. Unrühmlicher
Höhepunkt der hitzigen Partie: Nach Spielende zeigte Schwermer
Lok-Kapitän Kittler rot. Angeblich soll er den Ball Richtung
Schiedsrichter-Assistenten geschossen haben. „In der zweiten
Halbzeit haben wir unseren Mut verloren und das Spiel damit aus der
Hand gegeben“, konstatierte Hänsel und wusste auch nicht,
was er von diesen unterschiedlichen Halbzeiten halten soll. Für
Lok geht es mit dem ersten Saisonpunkt im Gepäck am kommenden
Sonntag, Anstoß 13:30 Uhr, zum Staffel-Favoriten FSV Zwickau.
© L-IZ vom 17.08.2013 - von Marko Hofmann