Samstag, 22.09.2012 FSV Zwickau - 1. FC Lok Leipzig 1:0 (0:0)
Es ist ein zwiespältiger Eindruck, den der gemeine LOK-Fan vom
Auftritt seiner Mannschaft im westsächsischen Zwickau gewinnen
musste. Einerseits hat man am Ende das Spiel wieder verloren,
andererseits ist der Wille spürbar, in dieser Klasse bleiben zu
wollen. Ob das am Ende reicht, bleibt abzuwarten, in jedem Fall muss
künftig mit mehr Konzentration zu Werke gegangen werden. Denn ob
man vorn nicht trifft oder den Gegner durch eigene Fehler zu Gegentoren
quasi einlädt, liegt doch meist im gelegentlichen gedanklichen
Abschalten einzelner Akteure. Auch sollte man den sogenannten Standards
im Training mehr Beachtung schenken, selbst in der Bundesliga sind die
Mannschaften da auf dieser Strecke zu Mehrleistungen bereit.
In Zwickau hat man mit Steffen Kellig den Superman für
entscheidende Tore gefunden, nicht zufällig erzielte er auch den
Treffer gegen uns. Steve Rolleder oder Rico Engler haben sicher
ähnliche Potentiale, haben dies im Verlauf der Regionalligasaison
aber noch nicht zeigen können. Die Achse Torhüter Gäng
(in Zwickau von Lucas Wurster gut vertreten), Abwehrchef Kevin Kittler,
Mittelfeldstratege Kevin Walthier und die beiden erwähnten
Angreifer steht noch nicht so wie gewünscht und erhofft. Trainer
Marco Rose braucht sicher viel Geduld, aber auch klare Ansagen an die
Mannschaft, dass solche knappen Spielverluste auf Dauer für den
Klassenerhalt einfach nicht reichen.
Der Transport und Umgang mit den Fans sorgte in Zwickau wieder für
viel Wirbel. Da wurden die Zugreisenden schon von Werdau aus mit Bussen
als Schienenersatzverkehr zum Zwickauer Hauptbahnhof gefahren, die Fans gleich weiter zum Stadion gekarrt. So gut
geplant, so unzureichend ausgeführt, besonders von den hiesigen
Polizeikräften. Die, wie man hörte, wohl entschieden mehr
Fanatismus für ihren ausgeübten Beruf in sich tragen als die
ach so bösen Fußballanhänger. Wer nun wann und wobei
die ominöse(n) Scheibe(n) im übervollen Bus zum Bersten
brachte, wissen nur die Beteiligten. Wenn aber - aus reinen
Ermittlungsgründen - alle Insassen über Stunden im Bus quasi
gefangen gehalten werden, um sie per Bild und Dokumenten zu
katalogisieren, während draußen das Spiel läuft,
überschreitet das doch erheblich die sogenannte
Verhältnismäßigkeit. Erst fünfzehn Minuten vor dem
Ende(!) des Spiels waren alle Fans aus dem Bus raus. Zwischenzeitlich
überlegten einige Aktivisten im Gästeblock schon, den
Eingeschlossenen “brüderliche Hilfe” zuteil werden zu
lassen. Die markige Ausrüstung der Polizeikräfte mit
Pfefferspray, Gummiknüppeln und scharfer Munition ließ die
Leute am Ende davon absehen. Die Medienlandschaft berichtete wie
üblich mal wieder nur aus reiner Staatssicht, gleichgeschaltete
Presse hat in diesem Land wohl unerschütterliche Tradition.
Die Bustour für die Voter startete erfolgreich ab Treffpunkt,
allerdings erst kurz vor 11 Uhr, nicht jeder hatte die eigentliche
Abfahrtszeit von 10:30 Uhr richtig erkannt. Kurz vor Zwickau gesellte
sich eine Eskorte der Grünweißen zum Fanbus, daher fand
dieser ohne Probleme auch den richtigen Stellplatz. Der Eintritt von 9
Euro wurde um einen Euro Sicherheitszuschlag erhöht, ein
neuerdings übliches Prozedere. Programme wurden auch verkauft. Die
Traversen des Gästeblocks, jüngst Zielscheibe fanatischer
Schraubenbastler, stand inmitten verwilderter Büsche am Rande der
Laufbahn, keine Spur von echter Fußballatmosphäre. Die
gegenüber stehende rotweiße Zwickauer Tribüne hatte
ähnliche Probleme.
LOK spielte von Anfang an schwach, gegen schwache Zwickauer passierte
bis zur Pause nichts Dolles. Das Imbissangebot hier ließ
aufhorchen: Sogenannter “Wiegebraten” im Brötchen oder
die Bratwurstsemmel, zu je 2 Euro im üblichen Preisrahmen, fand
der Berichterstatter sehr schmackhaft. Ersterer wurde mit der
Höchstnote Eins bewertet, der saure Senf bei der Bratwurst
führte zur Note 2. Auch war die ganze Abwicklung optimal, alles
ging zack, zack - kein Vergleich zum endlosen Warten bei Hertha Zwo.
Die zweite Halbzeit brachte mehr Schwung, aber am Ende eben für
LOK keinen Erfolg. Stattdessen machte Kellig das Tor des Tages.
RT (nach Bericht vom Randleipziger)
Sportforum Sojus Zwickau-Eckersbach: 2310 Zuschauer
Schiedsrichter: Oliver Lossius (Göttingen)
1:0 Kellig (55.)
Fotos zum Spiel
+++ PRESSESCHAU +++
Lok Leipzig verliert auch in Zwickau – Sieben Verletzte nach Fan-Randalen
Der 1. FC Lokomotive Leipzig steht weiter im Tabellenkeller der
Fußball-Regionalliga. Die Blau-Gelben verloren am
Samstagnachmittag beim FSV Zwickau mit 0:1 (0:0) und können somit
nur drei Punkte aus fünf Spielen vorweisen.
Zu Spielbeginn lieferten sich etwa 50 Lok-Fans nach Angaben der
Polizeidirektion Südwestsachsen eine Auseinandersetzung mit der
Polizei, bei der sieben Personen leicht verletzt wurden. Wie die
Beamten mitteilten, seien von Leipziger Fans bereits während der
Fahrt eines Shuttle-Busses vom Bahnhof Werdau ins Zwickauer Stadion
zwei Scheiben des Fahrzeugs zerstört worden. Als die Gruppe dann
am Sportforum "Sojus" Eckersbach ankam, sei die Situation eskaliert.
Die Anhänger aus Leipzig hätten mit Gewalt versucht, eine
Absperrung zu überwinden. Durch ein aufspringendes Tor sei eine
Ordnerin von Lok am Kopf verletzt worden. Beamte seien mit
Gegenständen beworfen worden. Die Polizei habe Pfefferspray
eingesetzt, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Neben der
Ordnerin zählen nach Angaben eines Polizeisprechers drei weitere
Unbeteiligte sowie zwei Polizeibeamte und ein Lok-Fan zu den
Verletzten. Zwei der Randalierer nahm die Polizei in Gewahrsam.
Insgesamt wurden zehn Anzeigen gestellt: zwei wegen Beleidigung, zwei
wegen Widerstands gegen die Polizei sowie jeweils drei Anzeigen wegen
Körperverletzung und Sachbeschädigung.
Auch sportlich hat Lok am Sonnabend keinen positiven Eindruck
hinterlassen. Schütze des goldenen Tores vor 2310 Zuschauern im
Sportforum war der frühere Chemnitzer Steffen Kellig. Auszeichnen
konnte sich ebenso FSV-Keeper Marian Unger, der mehrfach sehenswert
gegen heranstürmende Gäste klärte. Das von Trainer Marco
Rose verletzungsbedingt neu formierte Leipziger Team, ging engagiert in
die Partie und versuchte den Zwickauer Spielfluss mit frühem
Pressing zu unterbinden. Die Gastgeber zeigten sich beeindruckt und
entsprechend hatte Lok-Defensivspieler Partick Grandner in der vierten
Minute die erste Chance. FSV-Torwart Unger zeigte aber keine Probleme
mit dessen Schuss aus 15 Metern. Auf der anderen Seite stand Marco
Wölfel in der 19. Minute urplötzlich frei vor Lukas Wurster,
der für den verletzten Stammkeeper Christopher Gäng ins
Lok-Gehäuse beordert wurde und hier gleich glänzend
reagierte. Mit Rückenwind aus dieser Möglichkeit kamen die
Gastgeber nun zunehmend besser ins Spiel und obgleich Lok diszipliniert
verteidigte, ergaben sich weitere Chancen. In der 40. Minute ging ein
Kopfball von Kellig über den Leipziger Kasten, in der 44. Minute
setzte Wölfel einen Freistoß aus aussichtsreicher Position
ebenfalls zu hoch an. Somit blieb es torlos bis zum Pausenpfiff. Mit
Wiederanpfiff der Partie wurden die Sorgenfalten auf der Stirn von
Lok-Trainer Rose immer größer. Die Zwickauer drängten
von nun an unaufhörlich auf die Führung, Blau-Gelb konnte
sich kaum noch entscheidend befreien. In der 55. Minute bekam Kellig
den Ball im Strafraum vor die Füße und der Stürmer
ließ Lok-Keeper Wurster keine Chance: 1:0 für Zwickau. Auch
im Anschluss gelang es den Leipzigern nicht, ihre Ordnung der ersten
Hälfte wiederzufinden. Die Gastgeber blieben am Drücker und
tauchten mehrfach gefährlich vor dem Leipziger Kasten auf –
ohne Zwingendes zu erreichen. Als die Leipziger in der
Schlussviertelstunde ihre defensiven Ketten lösten und Marco Rose
André Stratmann und Raik Hildebrandt einwechselte, wurde es noch
einmal spannend. Doch FSV-Keeper Marian Unger sicherte den am Ende
verdienten dreifachen Punktgewinn für seine Mannschaft.
Während die Zwickauer damit auf Tabellenplatz fünf
vorrücken, bleibt Lok im Tabellenkeller. In der kommenden Woche
treffen die Probstheidaer in der Leipziger Red-Bull-Arena auf
Drittliga-Absteiger FC Carl-Zeiss Jena.
© LVZ-Online, 22.09.2012, 22:55 Uhr - mpu/ rob
0:1-Niederlage gegen Zwickau
Schon wieder kein Tor für den 1. FC Lok. Am Samstag reichte es
für die Rose-Elf nur zu einem mageren 0:1 gegen den FSV Zwickau.
Überraschend fehlte Stammtorwart Christopher Gäng wegen einer
Bauchmuskelzerrung im Aufgebot. In der ersten Halbzeit versucht sich
Kevin Walthier beim Freistoß, bringt den Ball hoch in den
Strafraum (17.). Doch der Zwickauer Torhüter Marian Unger kann ihn
noch runter pflücken. Bei den nächsen großen Torchancen
scheiten Albert Spahiu (21.) und Rico Engler (41.) wieder am
gegnerischen Keeper. Aber auch Marco Wölfel ballert den
Freistoß für den FSV übers Lok-Tor hinaus (44). Nach
der Pause haut Kellig aus acht Metern das erste Tor für den FSV
rein (55.). Lok verstärkte zwar in der zweiten Halbzeit den Druck,
kam dennoch nicht nach vorn durch. So musste sich die Elf vor 2310
Zuschauern mit dem bitteren 0:1 zufrieden gegeben. Nächsten
Samstag geht es gegen den FC Carl Zeiss Jena im Leipziger
Zentralstadion ran.
Quelle: Bild-Leipzig vom 22.09.2012
FSV Zwickau vs. 1.FC Lok 1:0 - Wieder nichts in der „Lohntüte“
Einmal mehr auf Augenhöhe mit dem Gegner, einmal mehr keine Punkte
geholt. Auch beim FSV Zwickau ging der 1. FC Lok vor 2.310 Zuschauern
als Verlierer vom Platz. Torjäger Steffen Kellig sorgte für
das einzige Tor des Tages, Lok vergab dagegen seine Möglichkeiten.
Erst Spahiu, dann Engler, dann Hildebrandt und am Schluss noch Kittler.
Alle vier hatten ein Tor für den 1. FC Lok beim FSV Zwickau auf
dem Fuß. Doch sie alle scheiterten an Zwickaus Torhüter
Marian Unger. Am Zwickauer Neuzugang im Tor lag es aber nicht nur, dass
der 1. FC Lok einmal mehr trotz einer engagierten
(Auswärts-)Leistung keine Punkte zu verzeichnen hat. Vielmehr
verpassten die Blau-Gelben auch in Zwickau, sich für eine gute
Leistung zu belohnen. Die erste Halbzeit waren die Gastgeber vor
eigenem Publikum zahnlos. Lok störte mitunter zeitig, Unger konnte
als letzter Ungestörter viele Bälle nur nach vorn schlagen.
Das zentrale Mittelfeld gehörte über weite Teile Patrick
Grandner und Albrecht Brumme, der wie Albert Spahiu und Torwart Lukas
Wurster in die Mannschaft rutschte, weil mit Alexis Theodosiadis
(muskuläre Probleme), Fatih Alemdar (Adduktoren) und Christopher
Gäng (Bauchmuskelzerrung) gleich drei Stammspieler fehlten. Brumme
und Grandner machten dicht, nur durch einen verkümmerten
Rückpass von Kevin Kittler kam Zwickau zu einer dicken
Möglichkeit. Doch der enorm bewegliche Wurster blieb gegen den
durchgebrochenen Wölfel flink auf den Beinen und verhinderte das
Gegentor. Auf der Gegenseite fischte Unger einen Aufsetzer des
bemühten aber insgesamt glücklosen Spahiu (20.) und einen
Distanzschuss von Engler (41.) aus dem Winkel. Während Unger eine
ruhige Anfangsphase der zweiten Halbzeit erlebte, geriet Lukas Wurster
zunehmend in den Blickpunkt. In seinem Debüt in der 1. Mannschaft
war der 20-Jährige insgesamt ein zuverlässiger Rückhalt,
parierte nach 53 Minuten auch einen Distanzschuss von Ullmann. Beim
Gegentor der stärker werdenden Gäste war Wurster allerdings
machtlos. Grandner rutschte links am Ball vorbei, Kellig nagelte die
Eingabe des eingewechselten Davy Frick aus sechs Metern ins Tor (55.).
Trotz Wendekreis eines Dampfschiffes konnten weder Bachmann noch Krug
seinen Schuss blocken. Die Gäste reagierten geschockt, bekamen bis
zur 70. Minute kaum eine Offensivaktion zustande und
überließen den Westsachsen das Trapet. Höhepunkt waren
vier Ecken in Folge, zwei von ihnen unterlief Wurster ohne
Konsequenzen. Auf Lok-Seite probierte Marco Rose mit den Einwechslungen
von Werner, Stratmann und Hildebrandt noch einmal die Offensive
anzukurbeln, doch trotz Feldüberlegenheit in der Schlussphase
hatte Lok Mühe, Chancen zu kreieren. Nur noch Hildebrandt, der
frei vor Unger scheiterte und Kittler, der frei vor Unger mit links
verzog, hatten die Chance zum Ausgleich.
Zum dritten Mal in dieser Saison verlor der 1. FC Lok damit gegen
gleichwertige Gegner mit 0:1. „Schön spielen reicht nicht,
es muss auch mal wieder was bei rumkommen“, kommentierte ein
enttäuschter Kevin Kittler nach dem Spiel. Sein Trainer haderte
wieder mit den psychologischen Reaktionen seines Teams. „In
wichtigen Situationen gelingt es uns nicht, konsequent genug zu sein.
Insgesamt geht der Sieg von Zwickau in Ordnung." Durch die vierte
Niederlage im fünften Spiel rutschte Lok tief in den
Tabellenkeller, wo das Team mit seinem Potenzial eigentlich nicht
hingehört. Auffällig: In jedem Spiel geriet Lok in
Rückstand und immer kassierte Lok ein Gegentor in der
Anfangsviertelstunde einer Halbzeit.
Quelle: L-IZ vom 22.09.2012 - von Marko Hofmann