Samstag, 09.03.2013 1. FC Lok Leipzig - FSV Zwickau 0:3 (0:1)
Die Lage in Fußball-Probstheida ist prekär. Es brennt an
allen Fronten. Neben den offensichtlichen Geldproblemen sind die
sportlichen Aktivitäten der Regionalliga-Truppe genauso dünn
gesät. Der Heimauftritt gegen den FSV Zwickau geriet bei dieser
nervlich desolaten Verfassung der Spieler zum Desaster. Wobei es
eigentlich ordentlich gut losging. Aber die schnelle
Rückgabe-Nummer von Ronny Surma gab dem Ganzen eine
unglückliche Wende - von da an ging‘s bergab. Man weiß
als permanenter LOK-Anhänger derzeit gar nicht, auf welchen der
sonst so verehrten Kicker man sich überhaupt noch verlassen kann.
Jede Woche patzt ein anderer. Oder auch: Surma spielt vorne hui und
hinten grottenschlecht. Was soll das??!! Sehen wir hier in die Welt von
Traumtänzern, denen die pure Existenzangst der Fans um ihren
geliebten Fußballklub nichts anhaben kann? Jeder macht sich
derzeit seinen eigenen Reim auf die Situation. Nur gut, dass es weiter
ein nächstes Spiel auf dem Saisonplan gibt, wo die Truppe sich neu
aufstellen und wieder was gewinnen kann - zum Beispiel am Sonntag beim
FC Carl Zeiss Jena.
Für das Zwei-Jahre-Trikot und der grandiosen Retter-Sammelaktion
von René G. hat sich unser Fanclub Locomotion nun eingetragen
und die 200 Euro gleich bar bezahlt - übergeben bei der
Geburtstagsfete von UKW, im Anschluß an das Zwickau-Drama. Die
Feier war wie immer einsame Spitze - genauso wie die legendäre
Soljanka von Annett.
RT
Bruno-Plache-Stadion: 2.854 Zuschauer
0:1 Kellig (6.), 0:2 Brumme (51./Eigentor), 0:3 Paul (59.)
Trainerstimmen:
Marco Rose: „Wir
hatten uns viel vorgenommen, das war leider nach sechs Minuten
über den Haufen geworfen. Wir haben nicht die Mittel und Wege
gefunden, um Zwickau ernsthaft weh zu tun. Das ist schon
ernüchternd. Wir arbeiten schon länger an bestimmten
Problemen, die aber jede Woche wiederkehren. Es wird Zeit, den
nächsten Schritt zu machen.“
Torsten Ziegner: „Wir
wussten, dass wir defensiv gut stehen und wollten endlich vorne wieder
treffen. Die Art der Tore war für Leipzig natürlich bitter.
Aber manchmal braucht man solche Schützenhilfe, um wieder in die
Erfolgspur zu finden.“
(Quelle: www.lok-leipzig.com )
Fotos zum Spiel
+++ PRESSESCHAU +++
0:3-Heimdesaster: FSV Zwickau demütigt den 1. FC Lok Leipzig
Brisanz auf dem Platz. Brisanz auf den Rängen. Zum Sachsenderby
Lok Leipzig gegen FSV Zwickau wurde das Bruno-Plache-Stadion am Samstag
zur Festung! Hunderte Polizisten sicherten die als Risikospiel
eingestufte Partie, während Blau-Gelb auf dem Rasen vorerst
vergeblich gegen den Abstieg kämpfte. Rein ins Derby: Nach drei
torlosen Liga-Spielen und zwei Ausfällen machen die Gäste im
Bruno-Plache-Stadion von Beginn an Druck. Der Tabellendritte hungriger
als Lok (Tabellenrang 12). Nach nur sechs Minuten vertändelt Ronny
Surma an der eigenen Strafraumgrenze das Leder. Steffen Kellig nutzt
den Schnitzer eiskalt – 0:1. Den Schock verdaut Lok zunächst
ganz gut. Nach zwölf Minuten bedient Hildebrand Spahiu per
Freistoß. Der drischt aus zehn Metern aufs Tor. Unger klärt
per Faust. Steve Rolleder verpasst nach 25 Minuten die Chance zum
Ausgleich. Zwickau-Keeper Unger hatte statt den Ball in den Boden
getreten. Doch auch der Lok-Stürmer verpasste das Leder. Leipzig
bleibt zwar bemüht, doch die Gäste kontrollieren zunehmend
das Spiel, halten die Führung bis zur Pause. Was für ein Bock
nach Wiederanpfiff. Lok klärt zur Ecke. Der Ball kommt rein und
Albrecht Brumme steigt am höchsten. Der Lok-Mittelfeldakteur
köpft das Leder scharf und unhaltbar zum 0:2 in den eigenen Kasten
(50.). Leipzig danach völlig von der Rolle. Zwickau demütigt
die Gastgeber. Robert Paul köpft in der 59. Minute den dritten
FSV-Treffer ein. Zuviel für die 2854 Fans. Viele treten vorzeitig
den Heimweg an. Sie verpassen wenig. Das Rose-Team wirkt in den letzten
30 Minuten vollkommen konfus. In der 64. hat Kellig das 0:4 auf dem
Stiefel, schießt frei vor Gäng vorbei. Zwickaus Anhang
skandiert „Absteiger“ während die die Lok-Fans
„Kubald raus!“ fordern. Zwei ungenutzte Chancen von Spahiu
(78./82.) folgen noch - das war's für Leipzig... Trotz der
Niederlage bleibt Lok (vorerst) auf Tabellenrang 12. Doch
sämtliche Verfolger haben weniger Spiele als die Leipziger
absolviert. Cottbus könnte schon am Sonntag bei einem Sieg in
Rathenow an den Blau-Gelben vorbeiziehen.
© Bild-Leipzig-Online, 09.03.2013, 15:21 Uhr
Lok Leipzig verliert Derby gegen Zwickau – Fans verlassen enttäuscht das Stadion
Der 1. FC Lok Leipzig kommt im Abstiegskampf der Regionalliga nicht von
der Stelle. Am Samstagnachmittag verlor das Team von Marco Rose das
Sachsenderby gegen den FSV Zwickau deutlich mit 0:3 (0:1). Bei allen
drei Gegentoren machten die Hausherren es den Gästen einfach. In
der Offensive agierte Lok harmlos und ohne zündende Ideen. Eine
Reihe enttäuschter Fans trat weit vor Abpfiff den Heimweg an.
Zwickau erwischte vor rund 2800 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion
allerdings auch einen optimalen Start. Bereits in der 6. Minute
erzielte Steffen Kellig das 1:0 für die Gäste.
Lok-Verteidiger Ronny Surma hatte den Ball an der Strafraumgrenze
vertändelt und sich von dem Stürmer des FSV den Ball
stibitzen lassen. Lok-Coach Rose sah in dem Treffer nach Spielende den
Knackpunkt: "Wir hatten uns viel vorgenommen, das war leider nach sechs
Minuten über den Haufen geworfen". Das frühe Tor tat dem
Spiel entgegen aller Fußballweisheit nicht gut. Weitere
Torraumszenen blieben in Halbzeit eins Mangelware. Die Mannschaften
kämpften um jede Grasnarbe, neutralisierten sich im Mittelfeld.
Wenn es gefährlich wurde, dann zumeist nach ruhenden Bällen.
So drosch Leipzigs Albert Spahiu den Ball in der zwölften Minute
nach Freistoß von Raik Hildebrandt erstmals aufs Gehäuse des
FSV. Zwickaus Tortwart Marian Unger entschärfte die Situation
allerdings mit einer beherzten Faustabwehr. Die zweite Hälfte
begann wie die erste: mit einem Tor für die Gäste aus
Südwestsachsen. Fünf Minuten waren gespielt, als Albrecht
Brumme den Ball unhaltbar in den linken Winkel des eigenen Tores
köpfte – eine völlig missglückte Abwehraktion.
"Erst wird unser ganzes Spiel nach sechs Minuten über den Haufen
geworfen, dann machen wir uns das zweite Tor auch noch selbst rein",
ärgerte sich nach dem Schlusspfiff Loks Mittelfeldspieler Jens
Werner. "So wird es im Abstiegskampf schwer". Der Treffer machte die
Hausherren sichtlich wütend, Lok startete aufgeregte
Gegenangriffe. Tatsächliche Torgelegenheiten sprangen dabei
allerdings nicht heraus. "Wir haben nicht die Mittel und Wege gefunden,
um Zwickau ernsthaft weh zu tun. Das ist schon ernüchternd",
analysierte Rose.
Totenstille im Stadion - Zwickau legte hingegen eine beeindruckende
Effektivität an den Tag. Neun Minuten nach dem zweiten
ließen die Gäste ihr drittes Tor folgen. Robert Paul
köpfte den Ball nach einem Freistoss ungefähr vom
Elfmeterpunkt unbedrängt in den Leipziger Kasten. FSV-Trainer
Torsten Ziegner freute sich nach Spielschluss über die
erfolgreiche taktische Marschroute: „Wir wussten, dass wir
defensiv gut stehen und wollten endlich vorne wieder treffen. Die Art
der Tore war für Leipzig natürlich bitter. Aber manchmal
braucht man solche Schützenhilfe, um wieder in die Erfolgspur zu
finden.“ Das 3:0 verwalteten die Gäste klug. Zwickau
ließ die kopflos wirkenden Hausherren anrennen, kontrollierte
aber das Spiel und setzte immer wieder Nadelstiche in Form von Kontern.
Die Blau-Gelben kamen zwar noch zu einigen Torschüssen, an eine
Wende glaubten aber selbst die optimistischsten Fans der Blau-Gelben
nicht mehr. Bezeichnenderweise verließen viele Lok-Fans das
Stadion bereits weit vor dem Abpfiff. Am Ende herrschte in der Arena
allgemeine Resignation, eine Stimmung wie auf dem Friedhof. Die
Mannschaft wurde nicht einmal ausgepfiffen. Derweil scheint auch
Trainer Rose langsam die Geduld mir seinem Team zu verlieren: "Wir
arbeiten schon länger an bestimmten Problemen, die aber jede Woche
wiederkehren. Es wird Zeit, den nächsten Schritt zu machen." Die
Mannschaft und auch er selbst müssten sich nun hinterfragen.
Ausschreitungen zwischen Anhängern beider Mannschaften blieben
aus. Die Polizei bezeichnete das Spiel am Abend in einer Mitteilung als
"friedlich, ruhig, fantypisch und gewaltlos". Lediglich vier Anzeigen,
unter anderem wegen verbotener Pyrotechnik, stellten die Beamten aus,
jeweils gegen schon bekannte Tatverdächtige. Das Derby war vorab
zum Risikospiel ernannt worden. Die Bundespolizei kontrollierte am
Bahnhof Gaschwitz vor Spielbeginn anreisende Fans. Besucher durften
unter anderem keine Glasflaschen oder Getränkedosen bei sich
haben. Man durchsuchte unter anderem Taschen und Rucksäcke
anreisender Fans nach verbotenen Inhalten, wie Waffen oder
pyrotechnische Artikel.
© LVZ-Online, 09.03.2013, 15:42 Uhr - von Alexander Laboda