Sonntag, 26.08.2012 1. FC Lok Leipzig - SV Greif Torgelow 3:1 (1:1)
Es war ein mächtiges Stück Arbeit für unser Team, um
dieses erste Heimspiel am Ende erfolgreich über die Bühne zu
kriegen. Denn es begann mit einem echten Paukenschlag der Gäste.
Nicht genug, dass sie unseren letztjährigen Publikumsliebling
“Dieter” N’ Diaye überraschend in ihrem Aufgebot
präsentierten. Nein, obendrein machte dieser auch noch nach einem
überfallartigen Konter das 0:1, unglaublich. Aber unser neu
zusammen gewürfeltes Team schaffte die schnelle Wende, weil die
neue Nummer 11 Fatih Alemdar die für diese Regionalliga
unverzichtbare Klasse hat, den Ball unhaltbar beim Gegner einzunetzen.
Und nach der Pause sorgte Rico Engler für die nötigen
Siegtreffer. Erst vergab er noch einen “Riesen”, dann aber
schlugen seine Minuten. Besonders das 3:1 zum Zunge schnalzen, der Ball
passte haargenau ins obere Eck, ein super Tor. Da war LOK schon mit
einem Spieler mehr auf dem Feld zu Gange, damit sollten die ersten drei
Punkte dieser Saison sicher im Kasten sein. Wenngleich die Gäste
nie aufgaben und mit fast allen Kräften die Niederlage noch zu
verhindern suchten. Allein, es gelang ihnen nicht, LOK siegte am Ende
hochverdient.
Die doch recht spärliche Kulisse für ein erstes Heimspiel
nach der Sommerpause wird wohl neben den obligatorischen Noch-Urlaubern
auch den höheren Preisen im Bruno geschuldet sein, 15 Euro
für einen Platz auf der Tribüne sind eben kein Pappenstiel.
RT
Bruno-Plache Stadion Leipzig: 2.762 Zuschauer
Schiedsrichter: Felix Anger (Schmalkalden)
0:1 N’Diaye (10.), 1:1 Alemdar (27.), 2:1 und 3:1 Engler (48., 59.)
Gelb-Rote Karte für Rode (48.)
Fotos zum Spiel
+++ PRESSESCHAU +++
Erste Regionalliga-Punkte für Lok Leipzig – Rico Engler trifft gegen Torgelow doppelt
Der 1. FC Lokomotive Leipzig hat am Sonntagnachmittag den ersten Sieg
eingefahren. Vor 2762 Zuschauern gewann der
Fußball-Regionalligist im Bruno-Plache-Stadion mit 3:1 (1:1)
gegen den Torgelower SV Greif. Rico Engler gelang dabei ein
sehenswerter Treffer aus mehr als 20 Metern.
Lok-Trainer Marco Rose sagte nach dem ersten Dreier beim
Heimspieldebüt: „Meine Jungs waren sehr nervös, deshalb
war vom Spielerischen zunächst nicht viel zu sehen.“ Die
Anfangsphase gehörte den Gästen. In der zehnten Minute
konterten die Torgelower über die rechte Seite. Marcel Hegert
setzte sich im Laufduell ab und passte scharf in die Mitte, wo Djibril
N'Diaye lauerte. Der frühere Lok-Spieler wurde eher angeschossen,
als dass er den Ball kontrolliert verwerten konnte. Dennoch fand das
Spielgerät von seinem Oberschenkel den Weg ins Tor. Sein
Ex-Kollege Rico Engler konnte darüber später schmunzeln:
„Ich dachte nur: Das kann doch nicht wahr sein.“. Durch den
Rückstand nahm die Verunsicherung bei den Hausherren noch zu. Es
fehlte an Passgenauigkeit und an Konzentration bei der Ballannahme.
Dennoch gelang Lok Leipzig der Ausgleich. In der 26. Spielminute konnte
Felix Bachmann an der Torauslinie der Gäste einen Zweikampf
für sich entscheiden. Er passte den Ball zurück zu Fatih
Alemdar, der aus halbrechter Position im Strafraum die Kugel ins Tor
schlenzte. Nach dem Treffer kontrollierten die Blau-Gelben das Spiel
zwar etwas besser, blieben aber über Alexis Theodosiades’
linke Abwehrseite weiterhin anfällig für schnelle
Gegenstöße. In der 34. Minute landete eine Torgelower Flanke
bei Marcel Hegert. Lok-Schlussmann Christopher Gäng konnte den
Kopfball dieses Mal jedoch parieren. „Es war von uns keine gute
Halbzeit“, analysierte Rose später. Seine Mannschaft habe
die Bälle zu einfach verloren und sei nicht präsent gewesen.
„Dass es bis zur Pause beim 1:1 blieb, war die bis dahin beste
Nachricht für uns.“ In der Kabine forderte der Trainer mehr
Mut von seinen Spielern. Einer nahm dies besonders wörtlich: Rico
Engler. Direkt nach dem Seitenwechsel hatte er schon eine Riesenchance
zur Führung der Blau-Gelben, als er am Fünfmeterraum frei zum
Kopfball kam, den Ball aber neben das Tor setzt. Während die Fans
noch lautstark der Möglichkeit nachtrauerten, machte es Engler mit
dem Fuß deutlich besser. Einen schnellen Angriff schloss der
Stürmer mit einem überlegten Lupfer über den
herauseilenden Andre Greulich ab (47.). Kurz darauf schwächten
sich die Torgelower selbst. Sascha Rode sah nach rüdem Einsteigen
gegen Felix Bachmann die gelb-rote Karte (48.). „Damit war das
Spiel praktisch gelaufen“, sagte Greif-Torwart Greulich
frustriert. Seiner Mannschaft fehle es an Erfahrung, um mit so einer
Situation zurechtzukommen. Noch nicht genug hatte allerdings Rico
Engler. Spätestens mit seinem Traumtor in der 59. Minute war
Aufsteiger Lok Leipzig endgültig in der Regionalliga angekommen.
Mehr als zwanzig Meter vor dem Gästekasten verschaffte sich der
Stürmer etwas Platz vom Gegenspieler und zog aus der Drehung
ansatzlos ab. Greulich war zwar noch mit dem Fingern am Ball, hatte
jedoch ein drittes Mal das Nachsehen – 3:1 für Lok. Der
Torwart sagte dazu nur: „Mit einem Schuss habe ich nicht
gerechnet. Man sieht an solchen Situationen: Wir sind nicht mehr in der
Oberliga. Dort hätte sich so etwas niemand getraut.“ Der
Doppeltorschütze war später verständlicherweise besserer
Laune: „Wenn ich den ersten Treffer nicht mache, fliegt der Ball
beim zweiten Schuss sonst wo hin.“ Nach der bequemen Führung
flachte das Spiel ab. Die Blau-Gelben mussten nicht mehr machen, den
Torgelowern fehlte es in Unterzahl an Mitteln. „Es war eine
katastrophale zweite Halbzeit von uns“, sagte Gästetorwart
Andre Greulich. Enttäuscht war auch sein Trainer Jürgen
Decker: Es sei bitter, wie seine Mannschaft nach der guten ersten
Hälfte das Spiel verloren hat. Bei den Probstheidaern richtet sich
die volle Aufmerksamkeit nun auf das Stadtderby gegen RB Leipzig am
Sonntag (Anpfiff 14 Uhr). Andy Wendschuch geht nach dem ersten Dreier
mit einem „positiven Gefühl“ in das Spiel. Der
Mittelfeldmann war nach einer halben Stunde für Tino Oechsner
gekommen (Rose: „Er war nicht so präsent, wie er und ich uns
das gedacht haben.“). Auch Kevin Kittler freut sich bereits auf
eine große Kulisse („Für solche Spiele sind wir
Fußballer“). Nur Coach Rose trat auf die Euphoriebremse und
forderte Geduld: „Jedem in diesem Verein tut Demut gut.“
Sein Team müsse gegen alle Gegner hart arbeiten und immer am Limit
spielen. Dann griff der Trainer, gewärmt von einem Vereinsschal,
noch einmal in die Kiste der unvergänglichen
Fußballweisheiten. „Das nächste Spiel ist immer das
schwerste.“ Selten war dies so passend wie vor dem
innerstädtischen Kräftemessen.
© LVZ-Online, 26.08.2012, 16:12 Uhr - von Robert Berlin
3:1 nach 0:1 Rückstand - Lok dreht Spiel gegen Torgelow
Verdienter Sieg der Loksche über den Torgelower SC Greif. Vor 2762
Zuschauern dre Rose-Truppe das Spiel vom 0:1 in einen souveräne
Führung. Aufsteiger Torgelow beginnt druckvoll und wird gleich
gefährlich. Die erste Chance kann Kittler in höchster Not
klären – Kazak hatte aus 8 Metern abgezogen (4.). Lok
bemüht aber zu unkonzentriert und ungenau im Spielaufbau. Nach
einem Ballverlust spielt Torgelow einen mustergültigen Konter, den
ausgerechnet der Ex-Leipziger N'Diaye zum 0:1 abschließt (10.).
Die Blau-Gelben geschockt und nun völlig von der Rolle. Ein
Fehlpass jagt den nächsten. Schon nach 20 Minuten schickt Rose die
Ersatzspieler zum warmmachen. Die Drohung wirkte. Der erste
strukturierte Angriff von Lok führt prompt zum Ausgleich.
Über Schulz und Theodosiadis kommt der Ball zu Aldemar, der
lässt seinen Gegenspieler aussteigen und lupft den Ball ins Angel
(27.). Jetzt spielt Lok mit mehr Selbstbewusstsein. Aldemar (38.) und
Krug (41.) mit guten Chancen zur Führung. Doch Tormann Greulich
und Pfosten haben etwas dagegen. Die 2. Halbzeit geht aufregend los.
Erst trifft Engler nach Werner-Pass zur Führung (48.). Sekunden
später fliegt Rode nach rüdem Foul gegen Bachmann mit
gelb-rot vom Platz (49.). In Überzahl macht Lok den Sack zu.
Engler haut den Ball aus 25 Metern in den linken Winkel. Dann nehmen
die Leipziger den Fuß vom Gas und bringen das Ergebnis
souverän über die Zeit.
Quelle: Bild-online vom 26.08.2012 — 15:54 Uhr - von Uwe Schneider
Lok-Präsident Notzon nach dem Heimsieg: "Ich war von der Zuschauerzahl enttäuscht"
Es war das Comeback für den 1. FC Lok Leipzig in der
Fußball-Regionalliga vor heimischen Publikum: der 3:1-Sieg gegen
den Torgelower SV Greif am Sonntag. Doch was den Besucherandrang von
2762 Zuschauern anging, hatte sich Präsident Michael Notzon mehr
erhofft. „Ich will ja nicht miesepetrig sein, aber ich war von
der Zahl der Zuschauer schon enttäuscht“, gesteht er.
„Wir haben jahrelang darauf hingearbeitet wieder in der
Regionalliga zu spielen und hatten auch alles angerichtet“,
ärgert sich Notzon. Obendrein hätten die Fans immer gesagt,
sie seien es leid, gegen zweite Mannschaften zu spielen. „Jetzt
haben sie in der Regionalliga endlich erste Teams, wie es
beispielsweise mit Magdeburg oder Halberstadt der Fall ist“, so
der Präsident. „Was müssen wir also noch tun, um
Zuschauer zu bekommen?“ Zwar sei Torgelow kein namhafter Gegner,
„aber die Fans sollen ja auch wegen Lok kommen“, so Notzon.
Zumal es erst der Saisonbeginn ist. „Wenn es in der Saison eine
Phase geben sollte, wo wir schlechte Ergebnisse erzielen, würde
ich ein gewisses Verständnis aufbringen, sollte die Zuschauer
nicht in Strömen kommen.“ Immerhin hätten die
anwesenden Fans für gute Stimmung im Stadion gesorgt – was
beim Testspiel gegen den englischen Erstligisten FC Fulham nicht der
Fall war, obwohl an dem Tag rund 5000 Zuschauer die Partie verfolgten.
Loks Sicherheitsbeauftragter und Team-Manager Steffen Kubald sieht sich
hingegen in seiner Besucher-Prognose zum Heimspielauftakt
bestätigt. „Ich habe mit 3000 Zuschauern gerechnet. Also lag
ich gar nicht mal so schlecht.“ Dass nach mehrjähriger
Abstinenz dennoch nicht mehr Leipziger Interesse am heimischen
Regionalliga-Comeback des Traditionsvereins hatten, sieht Kubald unter
anderem durch die Sommerferien begründet. Zudem sei am Sonntag ein
Wetter gewesen, bei dem man auch mal einen Tag im Garten verbringen
könne. „Und wir müssen auch an den Geldbeutel der
Zuschauer und Fans denken“, so Kubald weiter. Beim Derby gegen RB
Leipzig hofft der Team-Manager unterdessen, „dass wir die
20.000-Grenze knacken“. Auch Notzon geht von einem großen
Andrang aus. Das ist jedoch nicht nur auf den Regionalliga-Klassiker
zurückzuführen. Auch die ersten Punkte nach dem zweiten
Saisonspiel „sind da nicht ganz unwichtig“
© LVZ-Online, 27.08.2012, 18:09 Uhr - von Anne Kunze
N´Diaye mit Torgelow zurück in Leipzig. Pfiffe der Lok-Fans machten ihm nix aus
Was für eine Überraschung im Plachestadion! Vor dem Spiel
beim 1. FC Lok zauberte Torgelow-Trainer Jürgen Decker (66)
Stürmer Djibril N´Diaye (22) aus dem Hut. Nicht nur
Lok-Coach Marco Rose (35) guckte verdutzt: „Ich dachte schon, er
wollte wieder bei uns anfangen.“ Dabei war „Dieter“,
wie er liebevoll von den Lok-Fans genannt wurde, im Sommer verschollen.
Wurde von Lok gekündigt und tauchte nur bei Facebook ab und zu
auf. Nun vermittelt ihn Ex-Keeper Martin Dolecek (29/jetzt
Thüringen Weida) an die Ostsee. Dieter: „Das ging alles ganz
schnell. Erst am Mittwoch hatte ich den Vertrag unterschrieben.“
Der Senegalese wurde aber nicht nur wegen seines Tores (das Spiel
endete 3:1 für Lok) von einigen Fans böse ausgepfiffen. Der
Stürmer nahm es locker: „Ich war vorbereitet. Das war
sicherlich nicht böse gemeint...“
Quelle: Bild-online vom 28.08.2012 — 00:18 Uhr - von cp