Mittwoch, 08.05.2013  RasenBallsport Leipzig - 1. FC Lokomotive Leipzig  0:0
Zentralstadion Leipzig

Der Geradenblock C im Zentralstadion glich heute einer Baustelle. Überall hohe Absperrgitter, das begann schon unten am Einlass, wo sogar schwarze Kunststoffplanen die Sicht auf mögliche Willkürakte der Security verwehren sollten. Oben war der größte Teil des Blocks einfach abgetrennt und komplett gesperrt, der Oberrang sowieso. Gegenüber in Block A dagegen Platz ohne Ende für das gehobene Publikum. Die sogenannten Programmhefte lagen neben Senf und Ketchup an den Imbiss-Ständen aus, wobei schon das Titelbild provozierend wirken sollte. Das sollten sie genauso schnell einstampfen wie das Programm vom Februar-Ausfallspiel. Topstimmung dann im blaugelben Lager, ein Riesenfahnentuch spannte sich über den gesamten Kurvenblock, beeindruckend! Gegenüber wedelte es nur schwach in rot und weiß, einfach nur aufgeblasen die Kunststoffhülsen der Marketing-Profis von Red Bull.
Nach kurzer Abtastphase startete unser Team verheißungsvolle Konter mit sehr guten Torgelegenheiten. Der ungeliebte RB-Spieler Frahn musste dann verletzt raus, was die RBler ziemlich verwirrte. Erst nach der Pause gab es mehr kritische Szenen vor unserem Tor, aber Gäng ließ nichts zu. Der 12. RB-Mann, ganz in schwarz verkleidet, stellte alsbald einen LOK-Spieler vom Platz. Kittler platzte eben der Kragen bei dem ganzen Mist, was der Pfeifenmann so entschied. Aber vom Jena-Heimspiel im Herbst weiß der Fan, dass LOK in Unterzahl eigentlich nicht so schlecht spielt - und so war es dann auch. Ein paar Rückpass-Paraden und ein Knallerreflex von Gäng hielten die Null hinten fest. Jubel in Ekstase im blaugelben Fankarree - während die RB-Fans selbst vor ihrer Jubelmeisterfeiermannschaft aus Block B in Scharen flüchteten. So wird das nie was mit rotweiß in dieser Stadt!
Nach dem Spiel wurde seitens der Polizei der Abmarsch der LOK-Fans von der Seite Elsterflutbecken Richtung Jahnallee voll gesperrt. So durften/ mussten ausnahmslos alle Blaugelben zunächst bis zum Kurvenblock laufen. Dort ging es aber nicht über die Treppe am Hauptgebäude vorbei die lange Allee zum Waldplatz. Nein, der ganze Fanmob wurde durch zahlreiche Straßensperren mittels Zaunsfeldern und uniformierten Cops bis zum Mückenschlösschen auf die Waldstraße beordert. Erst hier lockerte sich die Blockade, sodass man eine Tatra-4E mit Ziel Hauptbahnhof erreichen konnte. Die Bahn kam allerdings nicht weit, denn weiter vorn drängelten sich Besucher und Polizeifahrzeuge im lustig-lautstarken Wettstreit um die enge Fahrbahn. An der Gustav-Adolf-Straße hieß es daher: Raus und zu Fuß an der jetzt freien Wegstrecke an der Arena vorbei zur Tramhaltestelle Waldplatz. Hier wechselten sich allerdings Einrücker und Fahrschulwagen (!) der LVB ab, ehe mal eine echte Linie auftauchte, zuletzt erst natürlich meine 15. Mit der durfte ich eine Station bis Sportforum mit, dann hieß es, die Bahn fährt jetzt nach Grünau-Süd, denn die Odermannstraße ist wegen einer Demo dicht. Also ab in den SEV-Bus, der stand direkt am Fahrbahnrand der Haltestelle Sportforum. Es war kurz nach 21 Uhr, als der Silberpfeil loszuckelte. Eine Dreiviertelstunde später war ich dann endlich wieder daheim. Mein Fazit dazu - tolles Verkehrskonzept der Polizei..
RT

Zentralstadion Leipzig: 20.348 Zuschauer
Keine Tore!

Fotos zum Spiel

+++ PRESSESCHAU +++

Große Kulisse beim Leipziger Fußballderby – Unentschieden vor mehr als 20.000 Zuschauern
Derbytime in Leipzig: Perfektes Wetter, 20.348 Zuschauer, prächtige Stimmung im Fußballstadion. Was wünscht sich ein Männerherz vor Himmelfahrt mehr? Natürlich den Sieg seiner Mannschaft. Dieser Wunsch ging für keinen Leipziger Fußballfan am Mittwoch in Erfüllung, denn RB und Lok Leipzig trennten sich 0:0.
„Ich bin immer noch sehr aufgewühlt, es war ein intensives Derby, das seinem Namen alle Ehre gemacht hat“, sagte Lok-Coach Marco Rose, der seine Mannschaft für ihre kämpferische Leistung lobte. Trainer-Kollege Alexander Zorniger zeigte sich weniger zufrieden: „Wir hätten eine unserer großen Chancen nutzen müssen.“ Es könnte für lange Zeit das letzte Mal gewesen sein, dass RB und Lok Leipzig in einem Ligaspiel aufeinander trafen. RB ist seit Dienstag Meister, muss allerdings Ende Mai noch die gefürchtete Relegation für den Aufstieg in die 3. Liga überstehen. Der 1. FC Lok kämpft gegen den Abstieg in der Regionalliga Nordost.
Duell der beiden Fanlager - Doch das Leipziger Fußballderby stieß trotz oder genau wegen dieser großen Gegensätze auf ein riesiges Interesse. Für die Fans ging es in der Red-Bull-Arena vor allem um eine Frage: Welches Lager bringt mehr Anhänger ins Stadion und unterstützt sein Team am lautesten?
Die Rasenballfans wedelten bei ihrer Choreografie mit weiß-roten, aufblasbaren Stangen, hielten Bänder mit „Wir wissen, dass RB gewinnt, die Sonne geht auf, der Tag beginnt“ in die Luft. Auf der anderen Seite des Stadions konterten die Lok-Anhänger mit einem silbern-goldenen Transparent und der Aufschrift „Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Treue nicht“, zogen ein riesiges Laken in der gleichen Farbe mit ihrem Vereinsemblem über den Block.
RB vergibt seine Großchancen leichtfertig - Natürlich gab es auch sportliche Höhepunkte an diesem Abend vor Himmelfahrt: Das erste Achtungszeichen setzten die Hausherren bereits in der vierten Minute, als Christian Müller aus etwa 25 Metern abzog und der Ball nur knapp an der Latte vorbei rauschte. „Wir wussten dass es in diesem Duell hart zur Sache geht“, sagte der Abwehrspieler. Seine Mannschaft hatte trotzdem weitere gute Möglichkeiten in der ersten Halbzeit: Stefan Kutschke mit dem Kopf, Bastian Schulz per Flachschuss aus 13 Metern und Thiago Rockenbach durch einen Freistoß. Aber Lok wehrte sich, verteidigte clever, hatte allerdings vor dem Tor auch kein Glück. Alexis Theodosiadis verfehlte aus 20 Metern knapp den Kasten. In der 41. Minute stellte Ronny Surma mit einem Kopfball das erste Mal Benjamin Bellot auf die Probe. Doch es wollte in den ersten 45 Minuten einfach nicht klappen, Kutschkes Kopfball zwei Minuten vor der Pause klärte Jens Werner gerade so auf der Linie.
Fällt Kapitän Frahn verletzt aus? Die Bullen mussten übrigens ab der 21. Minute auf ihren Kapitän Daniel Frahn verzichten, der nach einem Zweikampf zu Boden ging und durch Matthias Morys ersetzt wurde. Die erste Diagnose nach der Partie: verdrehtes Knie, Probleme mit dem Innenband. Doch Zorniger war sich sicher: „Egal welche Verletzung Frahn haben sollte, unsere Ärzte und Physiotherapeuten werden Wunderhände besitzen und ihn bis zur Relegation wieder fit kriegen.“
Gäng freut sich über Klassenerhalt für Lok - Sein Team drängte gleich nach Wiederanpfiff auf die Führung, scheiterte zweimal hintereinander am starken Lok-Keeper Christopher Gäng. Der Torhüter freute sich über die kollektive Leistung seiner Mannschaft und erklärte strahlend: „Ich glaube mit dem Unentschieden ist der Nichtabstieg besiegelt.“ Lok stand ab der 66. Minute nur noch mit zehn Mann auf dem Platz, weil Kevin Kittler wegen Meckerns die Gelb-Rote-Karte sah. „Ich habe dem Schiedsrichter nur gesagt, dass er auch mal die Fouls von RB pfeifen soll“, sagte der verwunderte Lokspieler. Die Mannschaft von Marco Rose beeindruckte das nur wenig, sie kämpften weiter, gingen hart in die Zweikämpfe. Und der Gegner? Nutzte weiterhin keine seiner Großchancen. Kutschke köpfte in der 82. Minute an die Oberkante der Latte. Den Meistertitel durften die Roten Bullen trotzdem kurz genießen, in der Kabine ein Bier trinken und am Feiertag die Beine baumeln lassen.
Im Umfeld des Spiels gab es zwischen den Fanlagern keine Zusammenstöße, teilte die Polizei am Mittwochabend mit. Beim vergangenen Derby im September kam es nach der Begegnung zu Ausschreitungen. Die Polizei nahm elf Personen vorläufig fest.
© LVZ-Online, 08.05.2013, 21:23 Uhr - von Anne Grimm

Schwerer Unfall auf der A14 bei Döbeln - Zwei Polizisten kommen ums Leben
Auf der Autobahn 14 in Richtung Leipzig sind bei einem schweren Verkehrsunfall nahe der Abfahrt Döbeln Ost am Mittwochnachmittag zwei Beamte der Bereitschaftspolizei ums Leben gekommen, drei Beamte wurden schwer verletzt. Die Polizisten waren von Dresden aus in Richtung Leipzig unterwegs, um das Fußballspiel zwischen RB Leipzig und dem 1. FC Lok abzusichern. Nach einem plötzlichen Regenguss geriet ein Polizeifahrzeug gegen 15.15 Uhr ins Schleudern. Der Mannschaftstransporter durchbrach eine Leitplanke, stürzte einen Hang hinunter und überschlug sich, die Insassen erlitten schwere Verletzungen. Noch vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes, wurden sie von ihren Kameraden aus dem Wagen gezogen. Für zwei Polizisten kam jede Hilfe zu spät: Sie verstarben noch am Unfallort. Die verletzten Beamten mussten mit Rettungshubschraubern in Leipziger Krankenhäuser ausgeflogen werden. Die Feuerwehren Döbeln und Roßwein waren mit sechs Fahrzeugen vor Ort. Die Polizei entsandte umgehend einen Polizeiseelsorger an den Unfallort. Bis zum späten Mittwochabend blieb die Autobahn zwischen Döbeln-Ost und Döbeln-Nord in Richtung Leipzig voll gesperrt. Der gesamte Verkehr wälzte sich anschließend durch Döbeln. Die Ordnungskräfte reagierten pragmatisch: Im Kreisverkehr vor der Oberbrücke wurde ein Polizeifahrzeug postiert und der gesamte Verkehr über die Leipziger Straße in Richtung der Autobahnanschlussstelle Döbeln-Nord umgeleitet. Der Polizeipräsident der Direktion Leipzig, Bernd Merbitz, zeigte sich am Abend tief betroffen: „Die Kollegen wollten uns helfen und verloren ihr Leben. Dieser Verlust ist schmerzlich und tragisch.“
© LVZ-Online, 08.05.2013, 21:05 Uhr - von Johannes Angermann/ T.S.

Torlos vor Traumkulisse - Meister-Bullen remis im Derby gegen Lok:  20348 Fans verfolgten das Spiel in der Red-Bull-Arena +++ Frahn verletzt
Spiel eins nach der Meister-Krönung der Bullen! Doch ausgerechnet im Derby gegen den 1. FC Lok Leipzig reichte es für den Regionalliga-Champion nur zu einem 0:0. Trotzdem war es ein geiles Spiel: Beide Teams geben Vollgas, 20348 Fans sind in der Red Bull Arena. Die Stimmung grandios. Bis in der 14. Minute den Bullen-Fans der Atem stockt: Nach Flanke von Fandrich rutscht Torjäger Frahn (20 Tore) weg, mäht im Fallen Lok-Verteidiger Jens Werner um, der dann auf das rechte Knie von Frahn kracht (14.). Der Kapitän bleibt liegen, wird minutenlang behandelt. Umsonst. Er probierts dann noch mal kurz, muss aber abbrechen – in der 21. Minute humpelt Frahn mit Verdacht auf Innenbandriss vom Feld. Der Kapitän wird in der Relegation vermutlich fehlen. Für ihn kommt Morys. Den Schock merkte man den Bullen an. Der Auftritt längst nicht so souverän wie im letzten Heimspiel gegen Magdeburg (4:0). Und trotzdem die Zorniger-Elf mit zwei dicken Chancen: Schulz zielt rechts vorbei (23.), Kutschkes Kopfball-Torpedo klärt Werner mit der Stirn auf der Linie (43.). Aber Lok wehrt sich tapfer mit viel Kampf. Und hat diese Chancen: Theodosiadis läuft Hohender weg, sein Schuss geht aber drüber (13.). Und Surmas Kopfball fingert Bellot gerade so um den rechten Pfosten (41.). Nach der Pause die Bullen mit einem Chancen-Dreierpack (49., 52., 53.). Und aber der 66. Minute sogar in Überzahl: Lok-Abwehrchef Kittler sieht wegen Meckerns Gelb-Rot! Beim Spitzenreiter wird Kutschke in der Schlussphase zum Alleinunterhalter: Erst köpft er knapp drüber (78.), dann an den linken Außenpfosten (83.). Das Glück war diesmal kein Bulle. Drama am Rand: Auf dem Weg zum Fußball-Einsatz verunglückte am Nachmittag ein Polizeiwagen auf der A14. Zwei Beamte starben, drei weitere wurden schwer verletzt.
© BILD-Online, 08.05.2013 - 19:56 Uhr von Stefan Krause

Leipziger Derby 2013: Trotz Unentschieden, Sieg für Lok Leipzig
Die schlechte Nachricht vorweg – dieses Leipziger Derby 2013 forderte Menschenleben! Auf der Autobahn 14 in Richtung Leipzig sind bei einem Verkehrsunfall nahe der Abfahrt Döbeln-Ost am Mittwochnachmittag zwei Beamte der Bereitschaftspolizei ums Leben gekommen, drei Beamte wurden schwer verletzt. Die Polizisten waren von Dresden aus in Richtung Leipzig unterwegs, um das Fußballspiel zwischen RasenBallsport Leipzig und dem 1. FC Lok Leipzig abzusichern.
Dass es dann am Einlass zum Block A (Familienblock) keine weiteren Toten und Verletzte gab, grenzt dabei schon fast wie an ein Wunder. Denn hier spielten sich, nachdem das Spiel im Zentralstadion bereits zehn Minuten lief, unglaubliche Szenen ab. Während die Security immer noch penibel in kleinen Gruppen die Menschenmassen vor dem Stadion am Einlass kontrollierte, kämpften hier Familien mit Kindern ebenfalls um ihr Leben. Sie wurden nämlich gegen einen zusätzlichen Absperrzaun gedrückt und schrien förmlich vor Angst und fehlendem Sauerstoff. “Diese Anweisung kommt von oben”, so ein völlig überforderter Security-Mitarbeiter gegenüber Ostfussball.com. Als dann 18.20 Uhr freundliche Familienväter plötzlich auch zu aggressiven Hooligans werden, öffnet man endlich die Tore und verhindert eine völlig unnötige Massenpanik.
Die gesponserte Red-Bull-Choreo im Stadion sehen daher nur ganz wenige Zuschauer. Doch die rot-weißen Plastesäcke lassen zumindest erahnen, dass hier etwas ganz Großes und Tolles in der RasenBallsport-Kurve stattgefunden hat. Sympathische Sprüche wie “Tradition muss man sich erstmal leisten können!” runden anschließend diese Choreo-Aktion noch etwas kreativer ab. Die Zuschauer im Familienblock A applaudieren dazu lautstark und freuen sich gemeinsam mit ihren “Fans” im Block B über so viel geistigen Tiefgang. Auch die Modemarke Thor Steinar ist hier in den roten und weißen Vereinsfarben im A-Block von Red Bull der absolute Renner, obwohl doch ausdrücklich ein Verbot im Vorfeld dieser Partie ausgesprochen wurde.
Auf dem Spielfeld wehren sich derweil tapfere Lok-Spieler gegen sichtlich lustlose RB-Legionäre, wenn man einmal vom Stürmer Stefan Kutschke absieht. Dieser wechselt ja bekanntlich in der nächsten Spielzeit zum VfL Wolfsburg II, wo wir ihm schon heute viel Erfolg wünschen. Nach 90 Minuten steht es im Leipziger Zentralstadion dann auch völlig verdient 0:0-Unentschieden. Fast wäre gar noch der Supergau gelungen, wenn der Schiedsrichter auf Elfmeter gegen die millionenschweren RasenBallsportler direkt an der Strafraumgrenze entschieden hätte. Und so feiern die Fans aus Probstheida nach Spielschluss noch lange gemeinsam mit ihren Spielern, während die RB-Fans teilweise schon zehn Minuten früher das Stadion verlassen haben. So kann man trotz des Unentschiedens von einem Sieg für den 1. FC Lok Leipzig sprechen, welcher hier an jenem Tag jede Menge Sympathie und Applaus vom Leipziger Publikum geerntet hatte.
Quelle: www.ostfussball.com [ab] - 09.05.2013