Samstag, 17.11.2012  VfB Germania Halberstadt - 1. FC Lok Leipzig  0:0

Einen richtigen LOK-Fan kann nichts erschüttern, schon gar nicht eigentlich deprimierende Heimpleiten seiner Mannschaft. So durfte auch der reisewillige Randleipziger beim Auswärtsauftritt der Loksche in der Würstchen-Metropole Halberstadt nicht fehlen. Zusammen mit etwa 40 abstimmungswütigen Internetdauernutzern ließ er sich im gemütlichen Reisebus dahin kutschieren. Ab halb eins konnte dort vor Ort die notwendigen Dinge besorgt werden. Als da waren das Eintrittsbillett erwerben für stolze 9 Euro, die (wohl fast letzten) Programmhefte für je einen Euro kaufen und nach entspannter Einlasskontrolle samt Locomotion-Fahne-Besichtigung den hiesigen Imbiss entern. Glatte Note 1 wurde verteilt für leckere Brat- und Bockwurst, besonders die ausgebackenen frischen Brötchen fielen positiv auf. 2 Euro ist dafür wohl jetzt der in den unteren Ligen einheitliche Preis hier im Osten, inflationär bedingt eben. Das Bier kostete ebenfalls 2 Euro und hatte dabei keine promilleträchtigen Einschränkungen. Das Banneraufhängen erschien anfangs unmöglich, weil der Zaun zum Innenraum wegen der dichten Gitterstäbe kaum lichtdurchlässig war. Schon gar nicht für Finger und Fahne. Aber nette Ordner gaben Einlass und Hilfe zur Beflaggung. Zum Spielbeginn um halb zwei standen so ca. 150 bis 200 Lokisten im Gästeblockkäfig. Gegenüber machten sich - vor einer Riesenblockfahne “Ultras Halberstadt” - die heimische Fraktion bemerkbar. Klein und von den Unseren belächelt, aber mit ordentlicher Power. Von Lok-Scenario hörte man dagegen heute fast nichts, die meiste Stimmung kam doch von uns Votern. Die erste Halbzeit verlief für uns überraschend sehr dominant für LOK, nur leider haben wir keinen Knipser, der die Dinger mal rein macht. Der Willy wusste schon, warum er nach dem erfolgreichen Aufstieg mit LOK doch zum Konkurrenten wechselte. Oder doch nicht? Unsere Fans trugen es ihm jedenfalls nicht wirklich nach. Ja, aber nach der Pause verlor unsere Mannschaft mehr und mehr ihre Linie und es lief alles auf ein 0:0 hinaus. Bis kurz vor Schluss der Ball plötzlich im Tor von Lukas Wurster lag. Der Keeper hatte mal wieder vorbei gelangt, war’s das nun? Zum Glück nicht, denn der Schiri pfiff Abseits. Sehr zum Leidwesen von Willy Kronhardt, aber auch vom MDR, der in seiner Sportsendung penibel genau das Abseits widerlegte. Egal, am Ende war es doch ein Punktgewinn für uns und so durfte gemeinsam gejubelt werden. Gemeinsam? An den Gästeblockzaun verirrte sich nur Markus Krug…
RT (nach Bericht vom Randleipziger)

Friedensstadion Halberstadt:  1009 Zuschauer
Schiedsrichter: Giese (Großräschen)
Tore: Fehlanzeige

Fotos zum Ereignis


+++ PRESSESCHAU +++

1. FC Lok Leipzig ist auswärts erfolgreich und verlässt Abstiegsplatz
Der 1. FC Lok Leipzig hat in der Regionalliga den ersten Auswärtspunkt geholt. Bei Germania Halberstadt erkämpften sich die Probstheidaer ein 0:0. Der Aufsteiger profitiert damit vom Sieg des Stadtrivalen RB gegen Cottbus. Die zweite Mannschaft von Energie nimmt jetzt den vorletzten Tabellenplatz ein, während Lok einen Rang vorrutschen darf. Die Vorzeichen standen alles andere als günstig für den 1. FC Lok. Auswärts hatten die Blau-Gelben in dieser Saison noch nicht einen Punkt geholt und das 0:2 in der Vorwoche gegen Rathenow hat das Selbstbewusstsein nicht gerade gestärkt. Hinzu kam der vorletzte Platz in der Tabelle. In Halberstadt spielte die Statistik keine Rolle. Die Gäste aus Leipzig übernahmen nach dem Anpfiff sofort die Regie und erspielten sich gleich gefährliche Chancen. Patrick Grandner hatte in der neunten Minute die Führung auf dem Fuß. Seinen Schuss aus spitzem Winkel klärte Germania-Keeper Pascal Nagel mit den Fäusten. Dieses Duell wiederholte sich schon drei Minuten später erneut. Nach einem Konter schoss wieder Grandner aufs Tor und scheiterte gleich noch einmal am Halberstädter Schlussmann. Lok ließ auch in der Folge weitere Gelegenheiten ungenutzt und hätte in der 23. Minute fast einen Gegentreffer hinnehmen müssen. Der Kopfball von Falk Schindler landete aber knapp neben dem Gehäuse der Gäste. Nach einer halben Stunde nahmen beide Teams das Tempo etwas aus dem Spiel. Lok bemühte sich weiter gefährliche Angriffe aufzubauen, Germania lauerte auf Konter. In der zweiten Halbzeit spielte Halberstadt etwas ideenreicher, ohne aber zu klaren Möglichkeiten zu kommen. Den Männern von Trainer Marco Rose fiel in der Offensive dagegen nicht mehr viel ein. In den Schlussminuten verteidigte der 1. FC Lok den einen Punkt gegen die anstürmenden Gastgeber.
© LVZ-Online, 17.11.2012, 15:25 Uhr - von mro

Unentschieden gegen Halberstadt: Wieder kein Tor für Lok
Lok Leipzig spielte am Samstag gegen Germania Halberstadt 0:0 vor 1009 Zuschauern. Die Rose-Elf zeigte sich in der ersten Halbzeit zwar deutlich besser, doch zum Tor reichte es nicht. Markus Krug versuchte es aus 12 Metern, aber der Halberstädter Torhüter Pascal Nagel konnte ihn wegfausten (25.). Auch Patrick Grandner griff einige Male gut an, verlängerte mit dem Kopf auf Spahiu, doch der stand im Abseits (43.). Trotz dass die Gegner nervös wirkten, nutzten die Leipziger ihre Chancen einfach nicht genug aus. In der zweiten Hälfte entwickelte Halberstadt etwas mehr Druck, wirkte dennoch nicht gefährlich. Raik Hidebrandt bretterte den Ball einen Meter übers Tor hinaus (62.) und als Grander nach einer Ecke aus 10 Metern abzieht, kommt Nagel auch noch ran. Kurz vor Schluss dann das Tor für Halberstadt – aber Abseits (85.). Da hatte Lok noch mal Glück. Immerhin ein verdientes Unentschieden.
Quelle: Bild-Leipzig-online vom 17.11.2012 — 15:24 Uhr

Lok Leipzig holt ersten Auswärtspunkt / Nullnummer gegen Halberstadt - Sieg wäre drin gewesen
Vor dem Spiel wäre man mit einem 0:0 gegen Germania Halberstadt auswärts zufrieden gewesen. Im Nachhinein dürfte der Ärger über liegen gelassene Siegchancen aber größer sein als die Freude über den ersten errungenen Auswärtspunkt. Soviel vorneweg: Lok zeigt in dieser Regionalligasaison verschiedene Gesichter. Denkt man an das schwache Spiel gegen Optik Rathenow, das nicht einmal Oberliganiveau erreichte, erstaunt die Auswärtsleistung in Halberstadt umso mehr. Um so mehr sollte Coach Marco Rose auf Konstanz in der Truppe achten. Lok zeigte in der ersten Halbzeit gegen eine seltsam verunsichert wirkende Kronhardt-Elf eine engagierte Leistung und kam sogar zu richtig guten Chancen, die aber allesamt vom gut aufgelegten Halberstädter Keeper Pascal Nagel pariert werden konnten. Vor allem die Lok-Spieler Grandner und Krug taten sich bei den Offensivbemühungen hervor und schossen mehrfach gefährlich auf das Gehäuse der Halberstädter. Die ihrerseits kamen lediglich in der 26. Minute zu einer richtig gefährlichen Aktion, als Halberstadts Sturm-As Scheidler mit einem Kopfball das Lok-Gestänge nur um Haaresbreite verfehlte. Eine erste Halbzeit also, in der die Lok schon mit zwei Toren hätte führen können. Die bange Frage unter den rund 150 mitgereisten Lok-Fans lautete nun wieder: Würde sich die mangelhafte Chancenauswertung der ersten Hälfte im Fortgang der Partie rächen, würde man wieder wie immer mit leeren Händen von einem Auswärtsspiel heimkehren? Das gute Niveau der ersten Halbzeit jedenfalls konnte von Lok nicht gehalten werden. Eher passte man sich der fahrigen Spielweise der Hausherren an. Es wurde wieder mal deutlich, dass dem 1. FC Lok spielentscheidende Leute fehlen. Zu ungenau die Abspiele, zu gering die Durchschlagskraft und Spieler mit Torriecher? Fehlanzeige. So wendete sich die Partie immer mehr in Richtung einer typischen Nullnummer. Da half auch die Auswechslung des eher schwachen Schulz gegen Engler in der 77. Nichts. Weiterer Schwachpunkt der Lok: Die Verwertung von Standards. So wie in der 80. Minute, als Brumme der Ball nach einer schwachen Nagel-Abwehr im Strafraum quasi vor die Füße fiel. Doch statt die Chance zu nutzen, versammelte Brumme das Geschenk. Einziger Trost: Der erste Auswärtspunkt für Lok.
Quelle: Sachsen-Sonntag vom 18.11.2012 - von M. Weidemann