Sonntag, 03.03.2013  FC Energie Cottbus 2. - 1. FC Lok Leipzig  1:1 (0:0)

Fünf Minuten fehlten dem Team für den ersten Auswärtssieg. Bei der Reserve des Zweitligisten Energie Cottbus kassierte man nach eigener Führung von Surma noch den überraschenden Ausgleich. Schade um eine couragierte Vorstellung der Blaugelben, sie hätte mit den drei Punkten die richtige Würdigung gefunden.
Für die Voter hieß es schon früh Abfahrt vom Treff in der Nähe vom Hauptbahnhof. Kurz nach halb zehn rollte der 50er Bus in Richtung Lausitz, für 18 Euro (3 Euro mehr als geplant, weil nur 40 Leute da waren) durfte jeder Teilnehmer der Fahrt mitreisen. Nach einigen PPs erreichte man gegen 12.30 Uhr das Stadion der Freundschaft in Cottbus. Die Cops empfingen uns schon weit vor dem Spielort und eskortierten den Bus sicher ans Ziel. Der obligate Kauf von Eintrittskarte (8 €) und Programmheft (-chen zu 0,50 €) war schnell erledigt, nur die Fanclubfahne suchte noch ihren Platz. Die ca. 30 Mann starke Security-Group veranstaltete dabei ein regelrechtes Katz- und Maus-Spiel mit den Fans. Anmeldung, Anschauen und Rückmeldung - dieses Prozedere ersparte ich mir lieber. Gleich am einzig möglichen Aufhänger - direkt neben dem Gästeblock - wurde nach kurzem Disput mit der dortigen Ordnungskraft das Locobanner befestigt. “Fahne hängt gut!” - mit dieser SMS meldete sich sogleich der Firefighter von der Tribüne. Er hatte sich- auch für 8 € übrigens - eine viel bessere Sicht als die “gewöhnlichen” Gästefans gesichert. Für die wurden heute immerhin zwei Blöcke des schmucken Cottbuser Stadions geöffnet, dazu extra die Kurve mit den Wellenbrechern, für die zahlreichen Fanbanner. Das ganze Spiel hindurch wurde ordentlich Stimmung verbreitet, dazu per Megaphon lautstarke verbale Anregungen gegeben. Der Vorstand bekam da auch die Leviten gelesen, schließlich beschäftigt die Fans die immer noch unklare Finanzsituation ihres geliebten Vereins besonders. Wo und wohin das viele gesammelte Geld der Fans hingeht und womöglich schon wieder versickert ist, will man von den Verantwortlichen wissen!
In der Pause wurde das Imbissangebot im Stadion ausgiebig getestet. Die Bratwurst für 2,30 € war zwar sehr schmackhaft, unpassend dabei allerdings die Minipappe als Auflage sowie die trockene Weißbrotscheibe. Naja, und damit es recht schnell ging, wurde jedem gleich eine Senf-/Ketchup-Kombination verpasst. Das Angebot an sich war aber sehr ordentlich und konnte sich sehen und schmecken lassen - alles gut organisiert.
Die offiziell 434 Zuschauer, darunter mit denen auf der Tribüne sicher 300 Lokisten, sahen in der 2. Halbzeit eine zielsichere LOK-Elf, die nun auch nach vorn stärker in Erscheinung trat. Das half, für den Führungstreffer durch unseren Winterneuzugang Surma. Er reagierte nach einer Ecke am schnellsten und machte per Kopf das 1:0 - Riesenparty bei uns im Block. Nicht für alle Fans positiv, denn beim Jubelsprung an den Zaun verletzte sich ein Fan blutig an der Hand, was später ambulant behandelt werden musste. Nun aber versteckte sich das Team wieder, wollte das kostbare Gut nur noch verteidigen. Die bis dahin meist harmlosen Energie-Bubis schafften so tatsächlich den nie für möglich gehaltenen Ausgleich. Ein weiter Abschlag des Cottbus-Hüters erreichte niemand aus der LOK-Abwehr, dafür bekam Ziane den Fuß an den Ball und überwand unseren Keeper Gäng. Der Torschütze vollführte nun ein völlig unsinniges provokatives Tänzchen Richtung unseres Blocks, was für lautstarke Reaktionen unsererseits sorgte. Dann war Schluss, LOK hatte mal wieder Punkte liegen lassen, wie schon beim Heimmatch gegen Plauen.
Die Rückfahrt verlief dann ohne große Höhepunkte, außer… die “Red Bull-Aufkaufaktion” an der Raststätte. Für eineinhalb Stunden war die Verkaufstelle ein Ort der Vernichtung. Galt aber nur für zwei Kartons der Brausebüchsen, die fachgerecht durch die blaugelben Vernichter-Fans geöffnet, bezahlt (unter polizeilicher Aufsicht) und ausgeleert wurden. Das Pfandgut konnte danach in Kartons leicht triefend sichergestellt werden. Das Ganze kann übrigens auf “Fatzebock” per Video besichtigt werden (“Wenn wir wollen, kaufen wir Euch auf!”), ist also bereits öffentlich. Gegen acht Uhr am Abend erreichte man wieder unser geliebtes Leipzig - rühmliches Ende der geilsten und teuersten Auswärtsfahrt.
RT (nach Bericht des ehemaligen Randleipzigers)


Stadion der Freundschaft Cottbus: 434 Zuschauer
0:1 Surma (67.), 1:1 Ziane (85.)

Fotos zum Spiel


+++ PRESSESCHAU +++

Lok Leipzig gibt Auswärtssieg bei Energie Cottbus II kurz vor Schluss aus der Hand
Im Kampf gegen den Abstieg hat Fußball-Regionalligist Lok Leipzig die Chance verpasst, den Abstand zum Tabellenkeller auszubauen. Bei der zweiten Mannschaft des FC Energie Cottbus kam das Team von Trainer Marco Rose am Sonntagnachmittag nur zu einem unglücklichen Unentschieden. Der Ausgleichstreffer zum 1:1 (0:0) gelang den Gastgebern wenige Minuten vor Schluss. Zuvor hatten die 435 Zuschauer – darunter etwa 200 mitgereiste Lok-Fans – eine über weite Strecken überlegene Leipziger Mannschaft gesehen. Gleichzeitig bewiesen die Cottbuser, warum sie nur Vorletzter in der Tabelle sind. Die nur drei Punkte vor Energie liegenden Probstheidaer starteten besser in die Partie. In den ersten 30 Minuten zeigte sich Leipzig spielbestimmend, erarbeitete sich Chancen – Zählbares kam jedoch nicht dabei heraus. Zum Ende der ersten Halbzeit verflachte die Begegnung der beiden Abstiegskandidaten zusehends, Cottbus tat wenig für eine spannende Partie. In Durchgang zwei bauten die Gäste wieder mehr Druck auf und wurden dafür in der 68. Minute belohnt. Nach einer Ecke von Raik Hildebrandt köpfte Winter-Neuzugang Ronny Surma verdient zur 1:0-Führung ein. Cottbus hatte es bis dahin nicht vor das Tor von Christopher Gäng geschafft. In der Folge war Lok näher am 2:0 als Energie am Ausgleich. Dennoch verwandelte Djamal Ziane nach einem Fehler in der Leipziger Abwehr die einzige echte Torchance der Gastgeber und traf in der 86. Minute zum 1:1. In der verbleibenden Zeit konnten die Blau-Gelben nicht mehr nachlegen und verpassten so ihren ersten Auswärtssieg der Saison. Nach dem Erfolg von Hertha BSC II gegen den VfB Auerbach am Sonntag rutscht Lok Leipzig in der Tabelle von rang elf auf zwölf und rangiert weiter drei Zähler vor einem Abstiegsplatz.
© LVZ-Online, 03.03.2013, 16:24 Uhr - von maf

1:1 gegen Cottbus II - Lok zu dusslig zum Gewinnen
Zumindest hat Lok den Abstiegskonkurrenten auf Distanz gehalten. Aber beim 1:1 vor 434 Fans bei Cottbus II war für die Rose-Männer viel mehr drin! Lok weiter drei Punkte vor Abstiegsplatz 15. Tröstete nach Abpfiff aber kaum jemanden. Denn die Leipziger von Anpfiff weg besser. Und gleich mit der Riesen-Chance zur Führung: Nach Ecke köpft Theodosiadis aus einem Meter (!) über die Latte (18.). Lok macht hinten dicht. Vorn kommt aber oft der letzte Pass nicht an. Deshalb muss ein Standard für die Führung her. Hildebrandt schlägt eine Ecke auf den kurzen Pfosten, Rolleder verlängert. Abwehrchef Ronny Surma steht im Fünfmeterraum blank, muss nur noch die Stirn hinhalten (1:0/67.). Schon das zweite Tor des Winter-Neuzugangs (kam von SF Lotte)! Kurios nur: Lok verliert danach die Linie. Und kriegt total blöde den Ausgleich: Bei einem Freistoß pennt die Abwehr kollektiv, Ziane schiebt aus elf Metern ein (85.). Die einzige echte Chance der Lausitzer im ganzen Spiel. Fünf Minuten fehlten Lok am ersten Auswärts-Sieg...
© Bild-Leipzig-Online, 03.03.2013, 15:31 Uhr