Sonntag, 26.02.2012 FSV Zwickau - 1. FC Lok Leipzig 1:1 (1:1)
Der FSV Zwickau ist einer der wenigen Gegner in der tristen Oberliga,
der jahrzehntelange Tradition hat und wo die eigenen Fans ebenfalls wie
wir Fußball „leben“. Dazu steht dieser Verein zur
Zeit unangefochten auf Platz 1 der Tabelle und er fertigte uns im
Hinspiel mit sage und schreibe 3:0 in Probstheida ab. Deren Fans sangen
damals höhnisch gegen unseren alten Trainer „Sadlo
raus!“, eine Prophezeiung, die mittlerweile eintrat.
Mit unserem neuen Trainer W. Kronhardt geht es langsam aber stetig
wieder bergauf und das Saisonziel Aufstieg soll auf jeden Fall noch
erreicht werden. Die Spiele der Vorbereitung sahen spieltechnisch und
einsatzmäßig schon sehr gut aus, doch dies musste nun im 1.
Pflichtspiel der Rückrunde und dabei gerade gegen den
Spitzenreiter unter Beweis gestellt werden. Das wollte ich mir
natürlich nicht entgehen lassen und so besorgte ich mir
rechtzeitig eine der lediglich 330 Karten, die uns Zwickau zur
Verfügung stellte. Zur Zeit spielen diese nämlich nicht auf
ihrem angestammten Platz, der „Alten Halde“, sondern auf
einem größeren Sportplatz, etwas außerhalb von Zwickau.
Mit einem von den „Votern“ organisierten Bus, ging es ab
dem Leipziger Hauptbahnhof auf die Tour. Dies hat den Vorteil, man ist
unabhängig von Fahrplänen, hat keinen Kontakt und somit
keinen Ärger mit der Staatsmacht, kann sich mit vielen schön
unterhalten und dabei in aller Ruhe die eine oder andere
„Limonade“ genießen.
Am Spielort angekommen galt es, erst einmal Programme zu besorgen. Da
es am Gästeblock keine gab, ging ich eben mal zur Seite der
Gastgeber, was erstaunlicherweise relativ problemlos war. Dann ging es
in unseren Block und das Spiel fing kurz danach an. Pünktlich mit
dem Anpfiff ging ein Graupelschauer los, was unsere Anfeuerung für
unsere Mannschaft jedoch nicht lähmte.
Die Zwickauer legten los wie die Feuerwehr und schnürten uns in
unserer Hälfte regelrecht ein. Nach ca. 10 Minuten befreite sich
dann unsere Mannschaft allmählich vom Zwickauer Dauerdruck und
startete ihrerseits ein paar Angriffe. Nach einem kapitalen Fehler des
Zwickauer Torhüters, der einen Abschlag direkt einem unserer
Stürmer vor die Füße schoss, hatten wir die große
Chance zum 1:0, doch unserem neuen Stürmer A. Stratmann versagten
hier die Nerven. Nach einer weiteren Chance hatten wir das Glück
des Tüchtigen, denn ein Schuss aus spitzem Winkel wurde noch
abgefälscht und trudelte so ins kurze Toreck. Große Freude
natürlich bei uns Leipzigern, doch die Zwickauer griffen nun noch
mehr und engagierter an. Leider fiel dann auch, kurz vor der Halbzeit,
noch der Ausgleich, nachdem unsere Abwehr den Ball nicht aus dem
eigenem Strafraum bekam. Dann war Pause.
In der 2. Halbzeit drückten wieder die starken Zwickauer, doch
auch wir hatten die eine oder andere gute Chance. Wieder köpfte,
nach einem mustergültig über rechts vorgetragenen Angriff,
der neue Stürmer A. Stratmann fast unbedrängt aus Nahdistanz,
doch leider ging der Ball am Tor vorbei. Wie unser neuer Trainer W.
Kronhardt Fußball lebt, zeigte er, als er nach dieser 2.
vergebenen Großchance seinen Notizblock mit voller Wucht zum
Boden warf, hoffentlich hat er sich dabei nicht den Arm ausgekugelt!?
;-)
Dann drückten noch einmal vehement die Zwickauer. Unser neuer
Torwart C. Gäng wuchs dabei über sich heraus, bügelte
auch seinen einzigen Fehler nach einem katastrophalen Abschlag selbst
aus und hielt uns mit seinen Paraden im Spiel.
10 Minuten vor Abpfiff dann noch einmal ein Aufreger. Der neue
Kapitän J. Werner vertändelte in der eigenen Hälfte den
Ball, ein Zwickauer schnappte sich diesen und ging durch. Unser zu
diesem Zeitpunkt letzter Mann R. Engler foulte den Zwickauer und bekam
sofort vom Schiri die Rote Karte, Mist! Er wird nun bestimmt 3 Spiele
fehlen.
Zum Glück retteten die 10 Mann das Remis über die Zeit und so
konnten wir relativ zufrieden mit dem Punkt und vor allem mit der
gezeigten Leistung wieder nach Hause fahren. Nun gilt es aber am
Freitag durch einen Sieg gegen Erfurt II langsam in die Nähe der
Aufstiegsplätze zu gelangen.
UKW
Sportforum Eckersbach: 1.755 Zuschauer
Schiedsrichter: Dirk Simon (Merseburg)
0:1 Schulz (30.), 1:1 Kellig (43.)
Rote Karte: Engler (82./Notbremse)
FSV Zwickau: 26 Norman Wohlfeld
- 4 Robert Paul, 20 Marcel Trehkopf, 5 Mike Baumann, 17 Benjamin
Fuß - 8 Manuel Stiefel, 7 Torsten Ziegner (81./18 Maik Strobel) -
24 André Luge, 13 Marco Wölfel, 19 Davy Frick (85./21
Christian Hauser) - 9 Steffen Kellig (75./10 Jörg Laskowski)
1. FC Lok: 1 Christopher
Gäng - 11 Tino Schulze, 13 Kevin Kittler, 3 Markus Krug (53./5
Felix Bachmann), 8 Jens Werner - 19 Ivan Ristovski, 14 Albrecht Brumme
(58./25 Marcus Brodkorb), 15 Sebastian Seifert, 21 Rico Engler - 6
Christoph Schulz, 10 André Stratmann (68./4 Djibril
N´Diaye)
(Statistik LOK-Homepage)
Fotos zum Spiel
+++ PRESSESCHAU +++
Lok imponiert in Zwickau - Verdientes 1:1 beim Oberliga-Spitzenreiter / Engler sieht Rot, Krug verletzt
Es war ein Duell auf Augenhöhe, es war ein erstes Ausrufezeichen
des neuen Trainers, es war ein verdienter Punkt für den 1. FC Lok.
Die Probstheidaer trotzten gestern Oberliga-Spitzenreiter FSV Zwickau,
der in dieser Saison alle vorherigen Heimspiele gewonnen hatte, ein 1:1
(1:1) ab. Christoph Schulz brachte die Leipziger vor 1755 Zuschauern in
der 29. Minute in Führung, Steffen Kellig (42.) glich für die
Westsachsen aus. "Das Team lebt und wächst. Ich bin stolz auf die
Jungs, sie haben sich mit diesem schönen Erfolg für die harte
Vorbereitung belohnt", sagte Coach Willi Kronhardt, "die Mannschaft hat
die taktischen Vorgaben hervorragend umgesetzt und im gesamten
Abwehrverbund gegen starke Zwickauer sehr diszipliniert gespielt."
Allerdings hat sein Team das Unentschieden teuer bezahlt: Markus Krug,
der einen Ellbogen ins Gesicht bekam, musste mit geplatzter Lippe,
geschwollenem Antlitz und Verdacht auf Jochbeinbruch zum Röntgen
ins Krankenhaus, wird am Freitag (19.30 Uhr) im Plache-Stadion gegen
Erfurt II wohl ebenso fehlen wie Rico Engler, der in der 82. Minute
nach einem rüden Foul die Rote Karte erhielt. Für Kronhardt
eine umstrittene Entscheidung: "Da hat der Schiedsrichter
Fingerspitzengefühl vermissen lassen, Gelb-Rot hätte auch
gereicht." Zwickaus Trainer Nico Quade konnte mit dem
überraschenden Remis ("ein gerechtes Ergebnis") leben, sprach von
einer "niveauvollen, rassigen Oberliga-Partie, in der es mächtig
zur Sache ging". Er sah zwar besonders in der ersten Halbzeit
spielerische Vorteile für seine Mannschaft, "aber Lok hat
gebissen, kämpferisch dagegengehalten und besaß einige
Konterchancen." Eine davon nutzte Schulz. Der Stürmer jagte
Thorsten Ziegner im Strafraum den Ball ab und traf mit
abgefälschtem Schuss zum von 330 mitgereisten Gäste-Fans
umjubelten 0:1. "Leider haben wir es versäumt, das zweite und
dritte Tor nachzulegen", meinte Kronhardt, Gelegenheiten hatten wir
genug und Zwickau am Rande des K.o." So zeigte Neuzugang André
Stratmann zwar ein gelungenes Debüt im Angriff, verpasste aber
auch die Vorentscheidung. "Er hat sich gut behauptet, besitzt
Qualität, muss jedoch im Abschluss konzentrierter werden", sagte
Kronhardt über den 20-Jährigen. Zwickau biss sich an der
Lok-Deckung lange die Zähne aus, kam erst durch eine
Standard-Situation zum Ausgleich. Im Anschluss an einen Freistoß
von Ziegner war Kellig im Nachsetzen erfolgreich. Nach der Pause
drückte der FSV vehement, scheiterte aber mehrfach am
glänzend reagierenden Keeper Christopher Gäng. "Das war sein
bisher bestes Spiel im Lok-Trikot, deshalb haben wir ihn geholt", lobte
Kronhardt, der dennoch nicht rundum zufrieden war: "Es hätten auch
drei Punkte sein können. Wir müssen weiter schnell lernen, in
den nächsten Wochen nachlegen. Zwickau war nur ein erster
Schritt." Der neue Kapitän Jens Werner gab sich optimistisch.
"Wenn wir diese Leistung stabil abrufen, schaffen wir noch den
Aufstieg." Das hält auch Nico Quade für möglich: "Lok
hat sich entwickelt, Willi Kronhardt macht einen guten Job."
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 27.02.2012 - von Steffen Enigk
Der 1. FC Lok dampfte bei Oberliga-Spitzenreiter Zwickau zu einer Mini-Überraschung.
Mit Gäng (Tor), Kittler (Abwehr) und Stratmann (Sturm) standen
alle drei Neue in der Start-Elf. Zwickau trotzdem mit mächtig
Druck. Lok hielt mit enormer Laufbereitschaft gegen. Schon nach 17
Minuten die Chance zur Führung. Doch Stratmanns Schuss wurde vom
Zwickauer Trehkopf auf der Linie geblockt. Dann schlug es doch ein beim
Favoriten: Schulz hielt aus acht Metern drauf, Baumann fälschte
noch ab - 0:1 (28.). Die Antwort ließ nicht lange auf sich
warten. Kellig traf nach einem Ziegner-Freistoß noch vor der Pause (42.).
Stratmann hatte vor 1755 Fans die Chance zur erneuten Führung. Er
schaffte es jedoch, aus drei Metern am Tor vorbei zu köpfen.
Trainer Willi Kronhardt kickte vor Wut eine Wasserflasche weg (62.)
Lok die letzten neun Minuten nur noch zu zehnt. Engler sah nach
einer
Notbremse an Laskowski Rot. Es brannte aber nichts mehr an.
Quelle: BILD Leipzig vom 27.02.2012 - von Christian Paulus