Sonntag, 30.10.2011 VfL Halle 96 - 1. FC Lok Leipzig 0:1(0:0)
VfL Halle 96: 22
René Hartleib – 20 Patrick Selle, 5 Christian Sund, 2
Stefan Karau, 17 Robin Huth – 3 Sascha Rode, 14 Marius Nowoisky
– 15 Ricky Wittke (72./10 Stephan Neigenfink), 7 David Reich
(82./13 David Quidzinski) – 19 Steve Braun, 21 René
Beßler (62./9 Georg Ströhl)
1. FC Lok: 1 Martin Dolecek
– 5 Felix Bachmann, 12 Martin Schuster, 17 Thorsten Görke, 8
Jens Werner (46./9 Benjamin Fraunholz) – 2 Benedikt Seipel (82./7
Filip Racko), 14 Albrecht Brumme, 15 Sebastian Seifert, 19 Ivan
Ristovski – 4 Djibril N´Diaye – 18 Jiri Masek (61./21
Rico Engler)
Tor: 0:1 Engler (83./FE)
Gelbe Karten: Werner, Ristovski, N‘Diaye, Seipel – Beßler, Sund, Huth, Karau
Schiedsrichter: Stefan Prager (Merkendorf)
HWG-Stadion am Zoo: 1.315 Zuschauer
Statistik: LOK-Homepage
+++ PRESSESCHAU +++
VfL Halle vs. 1.FC Lok Leipzig 0:1 - "Schweinesieg" am Zoo
Der 1. FC Lok hat sein Auswärtsspiel beim VfL Halle hauchdünn
mit 1:0 gewonnen. Die Probstheidaer boten dabei keine ansprechende
Leistung, taten sich mit dem willensstarken und defensiv sicher
agierenden Gastgeber schwer. Ein Elfmeter, verwandelt durch Rico Engler
kurz vor Schluss, sorgte für die Entscheidung.
Die 1.000 Lok-Fans unter den 1.315 Zuschauern, die sich im Hallenser
Stadion am Zoo am Sonntagnachmittag versammelt hatten, hatten gewiss
größte Hoffnung, dass ihr Team das Kellerkind VfL Halle 1896
an die Wand spielen würde. Gerade der spielerisch ansprechende
Auftritt im Heimspiel gegen Luckenwalde bot Anlass genug zu dieser
Annahme. Doch die Hoffnungen wurden über die gesamte Spielzeit
enttäuscht. Leipzig agierte fahrig und teilweise unkonzentriert.
Das hatte unter anderem damit zu tun, dass der VfL Halle trotz
Personalproblemen, der Topscorer Georg Ströhl saß
zunächst nur mit Grippe auf der Bank, so gar nicht wie ein
Tabellen-13. spielte. Die Jungs vom ältesten Halleschen
Sportverein gingen robust in die Zweikämpfe, gaben keinen Ball
verloren und setzten der Lok damit schon beizeiten zu. Es hatte sicher
auch mit der taktischen Leistung der Gastgeber zu tun. „Unser
Ziel war es, die Seiten zu zumachen und die Lok durch die Mitte kommen
zu lassen“, erklärte der erste 28-jährige Trainer Lars
Holtmann nach Spielschluss. Das klappte exzellent. Die zuletzt so
starke Flügelzange des 1. FC Lok kniff nie, weil Halle auf den
Seiten oft Überzahl erzeugte. Der Weg durch die Mitte war
zugestellt. Folgerichtig resultierten die größten
Lok-Chancen in der ersten Hälfte aus Freistößen von
Kapitän Thorsten Görke, die der wieder starke René
Hartleib im Tor der Blauroten jedoch parieren konnte. Darüber
hinaus spielte das Geläuf auch eher dem Kellerkind in die Karten.
„Das ist ein ziemlicher Acker gewesen, auf dem wir kaum unser
Passspiel aufziehen konnten“, erklärte wiederum Mike Sadlo
nach dem Spiel. Bälle versprangen nicht selten und wenn einmal
über zwei Stationen kombiniert wurde, hatten die Gastgeber das
Leder bei der dritten Station stibitzt. Mit laufender Spielzeit wurde
Lok Leipzig zudem eher schwächer und Halle besser. Schon in der
ersten Halbzeit hatten die Gastgeber mit einem Volleyschuss von
Nowoisky aufs Kreuzeck die beste Möglichkeit.
Als sich auch in der zweiten Halbzeit beim 1. FC Lok insgesamt wenig
tat, wurde Halle mutiger. Eine halbe Stunde vor Schluss brachte
Holtmann mit dem unter der Woche kranken Ströhl die
gefährlichste Hallenser Kraft, die die Entscheidung
herbeiführen sollte. Wäre alles normal zugegangen, wäre
es auch so gekommen. Bereits drei Minuten nach Ströhls
Einwechslung rutschte der Ball quer durch den Leipziger
Fünfmeter-Raum zum Eingewechselten, der das Spielgerät
allerdings frei aus spitzem Winkel an den
„Außenwinkel“ nagelte. Drei Minuten später
schickte Ströhl per Kopf Mannschaftskamerad Steve Braun Richtung
Lok-Tor. Braun schob den Ball an Dolecek jedoch auch am Lok-Tor vorbei.
Und auch der eingewechselte Neigenfink traf nicht. Elf Minuten vor dem
Ende schoss er freistehend den Ball Dolecek in die Arme. Von Lok kam in
dieser Phase wenig, und wenn, dann ging es über Rechtsverteidiger
Felix Bachmann, der viel investierte, um das Leipziger Spiel
anzukurbeln. Einzig: Gefährliche Lok-Aktionen sprangen nicht
heraus. Der Sieg gelang aber auch so, weil Schiedsrichter Stefan Prager
sieben Minuten vor Schluss nach einem Vergehen von Sascha Rode an Ivan
Ristovski im Strafraum sofort auf den Punkt zeigte. Rode hatte einen
langen Ball in den Strafraum unterschätzt, Ristovski nahm ihn vor
ihm an und fiel, getroffen von Rodes Knie auf der Brust. Aufregung bei
den Gastgebern über diese Entscheidung, denn 20 Minuten zuvor
zeigte Prager bei einem Schubser von Görke im Lok-Strafraum nicht
auf den Punkt. Dem eingewechselten Rico Engler war es egal, er knallte
den Ball ins Tor.
Der Rest war Abwehrschlacht mit den besseren Konterchancen für die
Gäste, die aber allesamt verspielt wurden. Prager hätte zudem
bei zwei Situationen noch mal auf Elfmeter für Lok entscheiden
können.„Klar war es ein dreckiger Arbeitssieg, aber am
Anfang der Saison hat auch niemand gefragt, wenn wir gut gespielt und
trotzdem verloren haben“, erklärte Sadlo einleuchtend. Der
fünfte Sieg im sechsten Spiel bedeutet für
Fußball-Probstheida, dass mit dem 6. Platz der Anschluss an die
möglichen Aufstiegsplätze hergestellt wurde. Unter den
letzten fünf Spielen in diesem Jahr sind vier Heimspiele. Es lief
schon mal schlechter.
Quelle: L-IZ.de - Leipziger Internetzeitung vom 30.10.2011 - von Marko Hofmann
1. FC Lok bleibt in der Erfolgsspur
Probstheidaer gewinnen beim VfL Halle mit 1:0 / Rico Engler trifft per Elfmeter Fußball-Oberligist
Das Team von Trainer Mike Sadlo siegte am Sonntag beim VfL Halle vor
1315 Zuschauern, darunter 750 Probstheidaer Fans, mit 1:0. Der
eingewechselte Rico Engler verwandelte sieben Minuten vor Schluss einen
Foulelfmeter in einer ausgeglichenen, hart umkämpften Begegnung.
Die Leipziger liegen nach dem dritten Sieg in Folge nur noch zwei
Punkte hinter der zweiten Mannschaft von Aue, die auf Rang drei liegt.
Dieser Platz berechtigt mit großer Wahrscheinlichkeit zum Sprung
in die neue Regionalliga. Von Euphorie ist bei Sadlo indes wenig zu
spüren. So ruhig er wirkte, als es bei Lok katastrophal lief, so
besonnen gibt sich der 40-Jährige auch in erfolgreichen Zeiten.
Zum Thema Aufstieg redet er nur, wenn er danach gefragt wird. "Damit
beschäftigen wir uns derzeit nicht. Für mich ist trotzdem bis
auf den FSV Zwickau, der oben souverän seine Kreise ziehen wird,
jede Mannschaft für uns erreichbar. Wir müssen einfach weiter
punkten." Wie in Halle, wo die Leipziger spielerisch weit unter ihren
Möglichkeiten blieben. "Aufgrund der schlechten
Platzverhältnisse konnten wir nicht wie gewohnt unsere
Kombinationen aufziehen. Wichtig ist, dass wir auch mal so eine Partie
gewinnen. Oft genug haben wir gut gespielt und doch verloren", meint
Sadlo. Außerdem sei es besonders schwer gewesen, weil die
Hallenser extrem defensiv standen. Den Strafstoß nach dem Foul
von Patrick Selle an Lok-Mittelfeldmann Ivan Ristovski kommentiert
Sadlo knapp: "Wenn der Schiedsrichter pfeift, ist es Elfmeter."
Sechsmal hatte der Trainer die Saalestädter beobachtet. "Weil sie
stets gegen unseren nächsten Gegner antreten. Das ist ein
abwehrstarkes Team", erklärt der Coach und fügt an: "Sonst
interessiert sich in Halle keiner für den VfL, zu dem normal 100
Zuschauer kommen. Wenn wir dort antreten, sind gleich 1300 Leute da.
Klar, dass es für die Hallenser das Spiel der Saison ist." Ob der
1. FC Lok am Freitag (19 Uhr) Schlusslicht Gera empfängt, ist
ungewiss. Die Thüringer haben aufgrund von Altschulden und
für zwei Monate ausstehenden Spielergehältern angeblich 100
000 Euro Verbindlichkeiten. Wenn es ihnen nicht gelingt, diese Summe
schnellstens aufzutreiben, werden sie wohl bereits heute Insolvenz
anmelden. "Wir bereiten uns trotzdem so vor wie immer", sagt Sadlo.
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 01.11.2011 - von Norbert Töpfer