Mittwoch, 16.11.2011 FSV Zwickau - 1. FC Lok Leipzig 2:1 (0:0)
Landespokal - Achtelfinale
Die nächste Runde im Sachsenpokal führte uns heute nach
Zwickau, der Gegner dieses Achtelfinals stand ja bereits vor dem 3.
Runden-Spiel in Grimma fest.
Die Zwickauer sind ja klarer Spitzenreiter in unserer Oberliga. Das
Spiel dürfte somit auch eine Standortbestimmung für uns sein,
da kann man mal sehen, wo wir wirklich stehen.
Gespielt wurde heute in einem kleinen Stadion namens “Sojus
31”. Und so sah die Umgebung des Sportforums auch aus, alte
Häuser, eingeschlagene Scheiben. Man hatte echt das Gefühl,
dort war die Zeit weit vor der Wende stehen geblieben.
Eintritt in den Gästeblock bekam man nur mit einer Karte, das ist
nichts neues, aber diese bekam man nur im Vorverkauf in Leipzig, und
davon wurden auch nur 330 Stück verkauft. Mehr passten
offensichtlich nicht in den Gästekäfig, in den man von der
zahlreich anwesenden Staatsmacht unsanft gedrängt wurde.
Unschön.
Aber nun mal zum Spiel: Bei uns fehlte heute Stammkeeper Martin
Dolocek, dafür stand der fast 40jährige Boris Jovanovic im
Kasten. Und dieser musste in der ersten Halbzeit mehrmals Kopf und
Kragen riskieren, um uns vor dem Rückstand zu bewahren. Zwickau
stürmte drauf los, so war es eigentlich schmeichelhaft, dass wir
mit einem 0:0 in die Pause gingen. Kurz davor kamen wir immerhin zum
ersten Torschuss.
Die zweite Hälfte begann, wie die erste endete, nämlich mit
Zwickauer Offensivkraft. Und in der 60. Minute münzte diese sich
auch in ein Tor um. Jovanovic parierte einen Schuss aus Nahdistanz erst
glänzend, war aber dann gegen den Nachschuss doch chancenlos.
Aufgrund der Harmlosigkeit unserer Mannschaft war die Führung
verdient. Doch plötzlich kamen unsere Jungs besser ins Spiel. Sie
kombinierten besser und erarbeiteten sich mehr Ballbesitz. Leider blieb
dies fruchtlos, eine richtig zwingende Chance kam nicht heraus. Doch
als es fast niemand mehr für möglich hielt, köpfte
niemand anderes als “Dieter” eine Freistoßflanke von
Käptn Görke unhaltbar in die Maschen. Der Jubel im
knackevollen Gästeblock war natürlich riesengroß.
Wahrscheinlich war er das allerdings auch bei unserer Hintermannschaft,
denn direkt nach Wiederanpfiff und Anstoß für Zwickau
herrschte Chaos in unserer Defensive, zwei Zwickauer hatten ganz
leichtes Spiel, liefen durch und erzielten so das 2:1 im direkten
Gegenzug. So dumm darf man sich da nicht anstellen. Das war
natürlich die Entscheidung.
Am Ende gewann Zwickau durchaus verdient, allerdings schmerzt die
Niederlage natürlich aufgrund des späten Tores und wie
schnell es nach dem Ausgleich fiel.
Also wieder einmal ein frühes Aus im Pokal, nun kann sich die
Truppe auf den Oberliga-Alltag und die Aufstiegsambitionen
konzentrieren.
Mike
FSV Zwickau: 1 Denny
Kallisch - 11 Stefan Schumann, 20 Marcel Trehkopf, 17 Benjamin
Fuß, 8 Manuel Stiefel - 4 Robert Paul, 7 Torsten Ziegner, 24
Andre Luge, 19 Davy Frick (ab 89. 2 Axel Fuchsenthaler), - 5 Mike
Baumann (ab 57. 10 Jörg Laskowski) und 13 Marco Wölfel (ab
90.+1 18 Maik Strobel)
1. FC Lok: 20 Boris Jovanovic -
8 Jens Werner, 17 Thorsten Görke, 12 Martin Schuster (ab 72. 25
Marcus Brodkorb), 5 Felix Bachmann - 2 Benedikt Seipel, 14 Albrecht
Brumme (ab 62. 7 Filip Racko), 15 Sebastian Seifert, 6 Christoph Schulz
- 21 Rico Engler, 9 Benjamin Fraunholz (ab 57. 4 Djibril N´Diaye)
Tore: 1:0 Wölfel (60.), 1:1 N´Diaye (85.), 2:1 Laskowski (86.)
Gelbe Karten: Trehkopf, Stiefel - Jovanovic, Seifert, Schulz, Görke, Werner
Sportforum Eckersbach: 2.317 Zuschauer
Schiedsrichter: Lars Albert
Statistik: LOK-Homepage
+++ PRESSESCHAU +++
Für Lok Leipzig war im Achtelfinale am Mittwoch Schluss
Das 1:2 (1:2) beim Oberliga-Rivalen Zwickau - verdient, dennoch unglücklich.
Grusel-Botschaft schon vorm Anpfiff: Martin Dolecek, die Nummer 1 im
Tor, musste wegen Problemen am Hüftbeuger passen. Zudem fehlten
auch die Offensivkräfte Masek (seine weiche Leiste muss
womöglich sogar operiert werden) und Streubel (Schulter).
Im Kasten also mal wieder Boris Jovanovic. Der Lok-Oldie (39) hielt
nach dem 5:0 in Gotha zum zweiten Mal in dieser Saison. Und wiederum
mit Gesichtsmaske, um seine lädierte Nase zu schützen.
Er wurde vor den 2317 Zuschauern zum besten Mann. Sehenswert, wie er
nach 28 Minuten gegen Baumann und damit die Null in die Pause rettete.
Zwickau aber über weite Strecken einfach eine Klasse besser.
Nach dem Wechsel schlug es folgerichtig ein: Wölfel traf, nachdem
ihm Jovanovic eine Flanke unglücklich vor die Füße
faustete (60.).
Völlig überraschend der Ausgleich: N´Diaye köpfte
einen Görke-Freistoß am langen Pfosten ein (85.). Doch
mitten in den Jubel die erneute Führung für die Westsachsen:
Laskowski traf völlig frei (86.). Aus!
Quelle: Bild-Leipzig vom 17.11.2011 - von cp
Spätem Ausgleich folgt sofortige Ernüchterung
1. FC Lok verliert 1:2 in Zwickau und fliegt aus dem Landespokal / Oberliga-Spitzenreiter bestraft Probstheidaer Schlafeinlage
Siegesserie gerissen, Pokalträume zerstoben - der 1. FC Lok
unterlag gestern im Achtelfinale beim FSV Zwickau 1:2 (0:0). Dabei
standen die Probstheidaer vor 2317 Zuschauern im Sportforum Eckersbach
dicht vor der Verlängerung. Entsprechend angefressen war Mike
Sadlo. "Es kann nicht sein, dass wir durch einen Kraftakt den Ausgleich
schaffen und vom Anstoß weg gleich wieder ein Tor kassieren",
kritisierte der Lok-Trainer. Der eingewechselte Djibril N'Diaye hatte
in der 85. Minute einen Freistoß von Kapitän Thorsten
Görke zum 1:1 eingeköpft. Doch offenbar jubelten die
Leipziger zu lange. Die Konzentration war weg - und Zwickau sofort
wieder da. Im direkten Gegenzug schlug der Oberliga-Spitzenreiter
zurück. Jörg Laskowski bestrafte eine Schlafeinlage der
Gäste und besorgte den entscheidenden Treffer (86.). "Ein langer
Ball aus dem Mittelfeld in unseren Strafraum hat gereicht, dass wir die
Ordnung verlieren", ärgerte sich Sadlo, "das darf einfach nicht
passieren."
Der Coach musste auf mehreren Positionen umstellen. Für Martin
Dolecek (Bauchmuskelzerrung) rückte kurzfristig der
38-jährige Boris Jovanovic in den Kasten, für Jiri Masek
(Leistenbruch, Hinrunde beendet) stürmte Benjamin Fraunholz, zudem
fehlten die angeschlagenen Ivan Ristovski und Andreas Streubel. Lok
hatte sich auf eine Abwehrschlacht eingestellt - und bekam sie.
Zwickau, angetrieben vom überragenden Regisseur Torsten Ziegner,
dominierte klar, vergab aber seine Chancen. "Wir standen hinten ganz
gut, wollten und konnten lange das 0:0 halten", sagte Görke. Erst
als der keineswegs enttäuschende Jovanovic eine scharfe Hereingabe
nach vorn abklatschen ließ, staubte Marco Wölfel zur
überfälligen FSV-Führung ab (60.). "Wir haben die Partie
über 90 Minuten kontrolliert und hochverdient gewonnen", meinte
Zwickaus Trainer Nico Quade: "Bis auf den Standard zum 1:1 hat Lok doch
nichts zustande gebracht." Auch Sadlo bemängelte die
Angriffsschwäche seines Teams: "Wir waren zu mutlos, konnten kaum
Akzente setzen, haben unsere Konter nicht sauber abgeschlossen." Vor
dem Heimspiel am Sonnabend gegen Jena II vergrößerte sich
das Lazarett weiter. Martin Schuster (Knie) und Albrecht Brumme
(Fuß) wurden verletzt ausgewechselt, Felix Bachmann verließ
den Platz mit einem dicken Knöchel. "Wir müssen uns jetzt
schnell wieder auf die Liga konzentrieren", erklärte Görke,
"aber mit einer Offensiv-Leistung wie in Zwickau wird es schwer."
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 17.11.2011 - von Steffen Enigk