Sonntag, 11.03.2012 Grün-Weiß Piesteritz - 1. FC Lok Leipzig 0:4 (0:3)
Familiennachmittag in der Wittenberger Elblandschaft, für die
blaugelben Leipziger Fußballfans war das an diesem Sonntag
einfach nur genial möglich im Volkspark Piesteritz. Die
Autokarawane rollte also von Leipzig gen Norden, aber es ging auch
anders. Mit dem Bus nach Piesteritz, mit der Votergemeinschaft auf
Tour. Völlig ausverkauft mit 37 Lokisten ging es los um 11:15 ab
Hauptbahnhof, Busfahrer Jürgen in Hochform und stimmungsvolle
Mucke aus dem bordeigenen CD-Player. Passte irgendwie, diese
Ballermann-Hits von Roger Whittaker, DJ Ötzi, Onkel Jürgen
sowie die Greatest Hitscheibe der Helene Fischer. Eine sehr gute Stunde
später kurvte man schon in Wittenberg herum, dank der guten
Ausschilderung und der großen Polizeipräsenz war unser
eigentliches Ziel schnell gefunden. Ein Riesenpulk bevölkerte weit
vor der geplanten Anstoßzeit von 13:30 Uhr das weiträumige
Areal. Der Gästeblockbereich ist hier zum Spielfeld hin wieder mal
mit diesen unseligen Drahtgitterzäunen ultradichter Bauart
gemäß den DFB-Richtlinien abgetrennt. Was die seitliche
Sicht extrem erschwert wohl aber unvermeidlich scheint, es lebe das
Sicherheitsgefühl der Verantwortlichen. Am Ende alles
nebensächlich bei dem Endstand heute. Locker löhnte man beim
Eintritt zu den obligaten sechs den zusätzlichen Euro Topzuschlag,
für einen weiteren durfte man ein recht üppiges Programmheft
sein eigen nennen. Wer schnell noch einen Happen essen wollte,
musste sich genauso schnell am einzigen Grillstand einfinden und in der
Schlange davor einreihen. Steaks und Bratwurst vom Grill sind zwar
lecker, brauchen aber ihre Garzeit. Dafür war das Ergebnis echt
vom Feinsten. Das durchgebratene Steak in der frischen
Bäckersemmel kriegt glatt die Note 1, und für 2,50 €
stimmte sogar auch der Preis. Zwei Bierstände sorgten
übrigens für die erkleckliche Getränkeversorgung mit
Hasseröder Premium in Plastebechern, pfandfrei. Vom Randgeschehen
zurück auf den Platz. Dort tat sich gegen halb zwei noch nicht
viel, kein Wunder bei den Massen vor dem Einlass. Also verschob der
Gastgeber den Anstoß um eine Viertelstunde. Schon nach zwei
Minuten geriet unser Siegvorhaben in echte Gefahr, als die Piesteritzer
gefährlich vor Christopher Gäng auftauchten, unser Keeper
aber bravourös hielt. Ein kleiner Weckruf für die Mannschaft.
In der 17. Minute erwischte Schulz den Ball von der linken
Strafraumgrenze optimal und versenkte das Ding zum 1:0 - Riesenjubel
brandete bei den rund 800 LOK-Fans auf. Gleich war mehr Sicherheit da
und unser Team beherrschte den Laden. Als nach einem Freistoß von
rechts - der 40jährige Re-Aktivist Wellington hatte foul an
Fraunholz gespielt - der Ball im Strafraum zu Seipel kam, wurde dieser
unsanft gelegt. Referee Weißenborn aus Berlin gab
Strafstoß, und den versenkte Fraunholz prompt zum 2:0, frech
direkt in die Mitte des Tores. Die eigentliche Krönung folgte acht
Minuten später. Marcus Brodkorb erwischte den Ball suboptimal per
Fallrückzieher und lederte ihn unhaltbar in Netz. „Tor des
Monats“ raunte es neben mir, zurecht. Volksfeststimmung zur Pause
im Gästeblock, wann war das mal bei einem Pflichtspiel so, fragte
man sich. Einfach genial. Danach legte die LOK-Elf ein paar
Verschnäuferschen ein, ohne die Gastgeber groß zu
Gelegenheiten kommen zu lassen. Die Rufe der Fans nach
„Dieter“, der sich hinter unserem Tor permanent heiß
lief, verhallten leider vom großen Trainer-Zampano ungehört.
Willy weiß halt, was er will - und deshalb hat er wohl auch
Erfolg. Einen drauf legte in der vorletzten Minute Ristovski, der einen
abgewehrten Ball von halbrechts trocken ins Tor drosch. Dann war
Feierabend, ein glatter 4:0-Erfolg im Kasten. Am Zaun gab es viel Lob
für die Sieger von den LOK-Fans. Alles verlief sich
anschließend auf dem angrenzenden Parkplatz und überall
feierte man ausgelassen. Was im Bus nicht anders sein konnte, und nach
einem kurzen Tankstellenstop rollten wir wieder gen Leipzig.
Gegen dreiviertel sechs erreichte Busfahrer Jürgen mit seinen glücklichen Insassen wieder den Leipziger Hauptbahnhof.
RT
Stadion im Volkspark: 1.114 Zuschauer
Schiedsrichter: Andy Weißenborn (Berlin)
0:1 Schulz (17.), 0:2 Fraunholz (32.), 0:3 Brodkorb (40.), 0:4 Ristovski (89.)
Fotos zum Spiel
+++ PRESSESCHAU +++
Die Aufholjagd des 1. FC Lok geht weiter!
Nach dem 4:0 in Piesteritz kletterte die Truppe von Trainer Willi
Kronhardt schon hoch auf Oberligaplatz sechs, schnuppert am Aufstieg in
die Regionalliga.
Zum Spiel: Nach einem Eckball nagelt Schulz den Ball aus 18 Metern ins
rechte Eck – 1:0 (17.). Bereits das 3. Spiel in Folge, in dem der
Stürmer traf. So was nennt man einen Lauf.
Kollege Fraunholz legte das 2:0 nach, als er einen Foul-Elfer (Seipel
wurde von Zentgraf geklammert) frech in die Mitte schoss (31.) Und dann
gar das 3:0, ein Traumtor! Brodkorb traf mit einem Fallrückzieher
aus acht Metern (41.).
Nach der Pause schaltet Lok vor den 1114 Fans drei Gänge
zurück. Kurz vor Schluss trotzdem noch der 4. Kracher. Ristovski
zieht aus 16 Metern trocken ab - drin im linken Eck (89.).
Quelle: Bild-online Leipzig - cp
Grün-Weiß Piesteritz vs. Lok Leipzig 0:4 - Effektivität siegt
Effektiv hat der 1. FC Lok seine Chancen im Auswärtsspiel bei
Grün-Weiß Piesteritz genutzt und so mit 4:0 (3:0) gewonnen.
Nach einer guten Anfangsphase der Gastgeber, schlug Lok binnen 24
Minuten dreimal zu. Den Glanzpunkt setzte Marcus Brodkorb per
Fallrückzieher, im Tor vereitelte Christopher Gäng vor 1.114
Zuschauern zwei Großchancen.
Ungläubiger Jubel bei den Lok-Fans. War er das wirklich, und: War
das wirklich ein Fallrückzieher? 41 Minuten waren im Piesteritzer
Stadion im Volkspark gespielt, als Lok-Verteidiger Marcus Brodkorb
seine 188 Zentimeter Millimeter für Millimeter in die Luft drehte
und aus acht Metern das 3:0 erzielte. Der von den Lok-Fans
Vielgescholtene hatte tatsächlich per Traumtor für die
Vorentscheidung im Auswärtsspiel des FCL bei Grün-Weiß
Piesteritz gesorgt. „Bisher habe ich so nur beim
Fußballtennis gepunktet“, erzählte der 22-Jährige
nach dem Spiel freimütig. Sein Tor war das schönste der vier,
die der 1. FC Lok in Piesteritz erzielte, obgleich auch der
Führungstreffer von Christoph Schulz so nicht jedes Wochenende und
schon gar nicht auf jedem Sportplatz fällt. Im Anschluss an eine
Ecke köpfte Albrecht Brumme den zweiten Ball Richtung Strafraum,
wo Schulz 15 Meter vor dem Tor aus der Drehung mit links ins lange Eck
vollendete. Der dritte Treffer im dritten Spiel in Folge für den
Ex-Hallenser, der am vergangenen Mittwoch seinen 23. Geburtstag
feierte. Ein Treffer, der nach 17 Spielminuten der Dosenöffner
für das Lokspiel war. Bis dahin hatten die Jungs von Willi
Kronhardt Probleme, sich auf das forsche Angriffsspiel des
Tabellen-Zwölften einzustellen. Bereits nach zwei Minuten musste
Christopher Gäng das erste Mal abtauchen, als vor ihm Kevin
Gerstmann auftauchte. Gäng verhinderte somit zeitigen
zusätzlichen Druck für seine Mannschaft, die – einmal
durch das Schulz-Tor befreit – anständig nach vorn spielte
und mit einer gewitzten Freistoßvariante einen Elfmeter
rausholte. Seipel wurde im Strafraum von Piesteritz’ Christian
Zentgraf umgerissen. Fraunholz schnappte sich die Pille und besorgte
mit einem strammen Elfmeter in die Tormitte das 2:0. Mit Brodkorbs
drittem Tor fielen alle Lok-Tore in Hälfte eins durch oder nach
einem Standard, denn auch zu Brodkorb kam der Ball nach einer Ecke.
Zudem hatte der FCL auch nur eine einzige weitere Chance. Daniel
Zschiesche im Piesteritzer Tor ließ einen Fraunholz-Schuss nach
15 Minuten aus seinen Händen rutschen, der Ball ging zur Ecke. Lok
agierte unglaublich effektiv und entsprechend bedient war Uwe Ferl, der
Trainer der Gastgeber: „Meiner Mannschaft fehlt bei den
Situationen, die zu den Gegentoren führten die Cleverness. Dieses
Jahr können wir uns das noch leisten, aber wir müssen
für nächstes Jahr daraus lernen“, so der
Ex-Probstheidaer nach dem Spiel und er wird sicher auch die zweite
dicke Offensivaktion seiner Mannschaft gemeint haben. Direkt im
Gegenzug nach dem 2:0 war Sebastian Albert frei vor Gäng, aber
einmal mehr parierte der gebürtige Mannheimer im großen
Stil. Gängs Trainer Willi Kronhardt hatte keinen Grund mit der
Cleverness seines Teams unzufrieden zu sein. Ihm ging es eher um das,
was in der zweiten Hälfte passierte, nämlich (fast) nichts.
„30 oder 35 Minuten gute Mannschaftsleistung reichen mir nicht,
darüber muss ich mit meiner Mannschaft reden.“ Die
Erwartungen, die die letzte halbe Stunde der ersten Halbzeit bei den
mitgereisten 700 Lok-Fans weckte, wurden in der zweiten Halbzeit
schlicht nicht erfüllt. Lok verwaltete das Ergebnis und die
grün-weißen Gastgeber investierten viel zu wenig, um die
Probstheidaer zu gefährden. Folglich entspann sich ein müdes
Gekicke mit wenigen flüssigen Kombinationen und nur noch einem Tor
kurz vor Feierabend. Ivan Ristovski, der diesmal für Felix
Bachmann auf der linken Seite begann, jagte den Ball flach aus 20
Metern ins lange Eck. Kurz darauf war Schluss, Lok hatte den zweiten
Pflichtspielsieg unter Willi Kronhardt eingefahren, blieb auch im
dritten Spiel ungeschlagen, erzielte dabei insgesamt acht Tore und
kassierte bisher nur eines. Die Fans haben weiter allen Grund dazu, vom
Aufstieg zu träumen, erst recht nachdem auch an diesem Wochenende
auf allen Plätzen für Lok gespielt wurde. Der Tabellenzweite
VfB Auerbach spielte beim Chemnitzer FC II erneut nur remis,
Tabellenführer Zwickau schlug Dynamo Dresden II mit 4:0 und auch
Erzgebirge Aue II verlor zu Hause mit 0:3. Ein Sieg gegen die
Erzgebirgler am kommenden Sonntag, 15:00 Uhr, im Bruno-Plache-Stadion,
und Lok, nun Sechster, wäre endgültig wieder dicke drin im
Aufstiegsgeschäft.
Quelle: L-IZ.de - von Marko Hofmann 11.03.2012