Mittwoch, 25.04.2012  Chemnitzer FC 2. - 1. FC Lok Leipzig  2:1 (1:0)

Der Trend nach unten konnte auch in Chemnitz nicht gestoppt werden. Unser Spiel bei der zweiten Mannschaft des Drittligaaufsteigers Chemnitzer FC soll nicht groß anders als die letzten Pleiten verlaufen sein. Es endete jedenfalls mit einer 1:2-Niederlage, nur gut, dass auch Fortuna Chemnitz gegen Auerbach mit gleichem Ergebnis verlor. So bleiben die Aufstiegschancen weiterhin intakt und alles läuft auf ein Finale Fortuna gegen LOK hinaus.
An letztem Mittwoch abend sollte eigentlich wieder ein Fanbus der Votergemeinschaft fahren. Die Absagenflut der meisten abgrundtief enttäuschten Anhänger ließ den Fahrpreis in utopische 22 Euro pro Person hochschnellen, also - Bus storniert! Alle mit dem Zug, und der sollte 16.28 Uhr Richtung Chemnitz losfahren. Alle, das waren sieben Personen, inklusive Randleipziger. Der loggte sich kurzerhand bei vier Gefährten auf ihr bestehendes Sachsenticket ein, löhnte dafür nur sagenhafte 6,60 €. Am Chemnitzer Hauptbahnhof war die Polizei auf einen wohl 500 Mann starken Fanmob aus Leipzig polarisiert, mischte sich daher schnell unter die aufrechten Sieben, um sie zum Stadion Fischerwiese zu eskortieren. Ging alles sehr entspannt zu, sogar gelegentliche Wegabweichungen zu einer Nachbarschaftskneipe wurden geduldet. So bestellten die sieben Aufrechten dort gleich mal einen Tisch fürs CL-Gucken nach dem LOK-Match - man muss ja mal Prioritäten setzen…  Am urigen Kassenhäuschen des Gästeblocks wurden Karten und Programmhefte erworben, letztere erwiesen sich allerdings teilweise als Fehldrucke, da sie ein paar leere Seiten dabei hatten. Bis zum Anpfiff war nun noch fast eine Stunde Zeit, die auch für den obligatorischen Bratwursttest genutzt werden konnte. Diverse blaugelbe Fahnen schmückten alsbald den Gästeblock, ein Dutzend Scenarios verbreiteten ihre Sangeskunst und ein Chemnitzer Flaschensammler wartete am Blockeingang auf gläserne Beute - alles ganz relaxt. So schienen dann auch unsere elf Akteure auf dem Platz zu sein, denn so richtig kam da keine Siegermentalität zum Tragen. Gerüchte über ausstehende Siegprämien verbreiten sich da immer relativ rasch, das kann es aber nicht alleine sein, warum sich große Teile der Mannschaft so unmotiviert zeigten. Unbestritten, dass wir in dieser Oberliga keine Elitekicker haben können, aber was mit Teamgeist und Megaeinsatz zu schaffen ist, bewiesen die siegreichen Spiele im März. Selbst wenn da einige meinen, die Regionalliga sei für sie eine Nummer zu groß, sollte die Einsicht greifen, dass hier bei einem weiteren Jahr Oberliga die Lichter ausgehen können. Zur Pause also wieder der Rückstand, und gleich danach das 0:2 und oben drauf die Rote Karte für Ristovski - das war‘s dann für heute. Sahen auch die meisten Mitgereisten ca. 150 Leipziger so, denn es wurde begonnen, die Banner abzuhängen und sarkastische Sprüche abzulassen („Wir sind Leipziger und Ihr nicht!“). Nach Spielschluss ging das teils so weiter, der Frust bei den Fans saß halt tief. Schreckte Gäng, Bachmann und Krug nicht davor ab, sich doch zu bedanken und auf harte Diskussionen einzulassen. Wie man später hörte, verbot der Trainer der Mannschaft, an den Zaun zu kommen - er sollte doch die raue Stadionluft nach Niederlagen langsam kennen…
Unsere Zugfahrerkolonne wurde nun mit grüner Eskorte auf Heimatkurs geschickt, allerdings durfte man den geplanten Zwischenstopp in der Sky-Kneipe exzessiv verlängern. Da drinnen war es echt gemütlich, der halbe Liter Bier voll erschwinglich (2,- €) und das Live-Spiel aus dem königlichen Stadion von Madrid richtig spannend. Wie die Bayern dann ihr Elferschießen siegreich packten, hörten wir aber erst viel später. Denn der Zug nach Leipzig setzte sich bereits 22.45 Uhr in Fahrt, worauf wir eine Stunde später am Hauptbahnhof einrollten - auch hier warteten zahlreiche Cops auf unsere Ankunft. Zu viert und ohne Fanerkennungsmerkmale, aber mit einem lauten "Hurra, Hurra, die Leipziger sind da!" schlüpfte man unerkannt durch die Polizeikette - so der Randleipziger in seinem Tourbericht.
RT

Stadion an der Gellertstraße Chemnitz: 367 Zuschauer
Schiedsrichter: Lutz Rosenkranz (Plauen)
1:0 Jendrossek (39.), 2:0 Bochmann (52.), 2:1 Racko (90.)
Rote Karte: Ivan Ristovski (Lok 54./ Tätlichkeit)

Fotos zum Spiel



+++ PRESSESCHAU +++

Niederlagen-Serie bei Lok Leipzig hält an – Oberligist verliert beim Chemnitzer FC
Die Niederlagen-Serie reißt nicht ab: Oberligist Lok Leipzig hat das Spiel beim Chemnitzer FC II am Mittwochabend mit 1:2 (0:1) verloren. Damit konnten die Probstheidaer zum vierten Mal in Folge kein Punkte holen und haben die Chance verpasst, einen wichtigen Schritt in Richtung Aufstieg in die neue Regionalliga zu machen.
367 Zuschauer – darunter etwa 100 mitgereiste Lok-Fans – sahen eine erste halbe Stunde ohne Höhepunkte. Leipzig kam dann aber zu größeren Spielanteilen und verbuchte nach einem Freistoß in der 36. Minute eine gute Chance: Kevin Kittler schob den Ball nach einer Flanke nur knapp am Tor der Chemnitzer vorbei. Kurz darauf erwischten die Gastgeber Lok aber auf dem falschen Fuß - Christian Jendrossek erzielte den ersten Treffer für den CFC in der 39. Minute frei vor dem Kasten stehend.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit mussten die Leipziger zwei weitere Rückschläge einstecken: Franz Bochmann knallte den Ball unter die Latte und erhöhte auf 2:0 (52.). Nur zwei Minuten später trat Ivan Ristovski nach einem Foulspiel nach und wurde mit der Roten Karte vom Platz geschickt.
In Unterzahl gaben die Blau-Gelben nicht auf, das Spiel verlagerte sich zusehends in die Chemnitzer Hälfte. Klare Chancen kamen dabei aber zunächst heraus. In der Nachspielzeit konnte Filip Racko einen Abspielfehler in der Abwehr der Gastgeber nutzen und zumindest den Ehrentreffer erzielen.
„Es ist schon schade, dass wir nicht vorher so couragiert gespielt haben wie in den 37 Minuten in Unterzahl“, sagte Lok-Trainer Willi Kronhardt nach dem Spiel.
Mit einem Sieg hätte sich Lok Leipzig eine gute Position im Aufstiegskampf für die Regionalliga sichern können. Angesichts der komplexen Regularien könnten die Blau-Gelben auch von ihrem derzeitigen sechsten Tabellenplatz zu den Aufsteigern gehören. „Wie der Verband entscheidet und wie es am Saisonende aussieht, weiß der liebe Gott. Aber wir werden unsere Spiele machen“, gab sich Kronhardt kämpferisch. „Als ich hier angefangen habe, hat noch niemand nach dem Aufstieg gefragt. Jetzt sind wir in der komfortablen Situation, auch nach vier Niederlagen noch da oben zu stehen.“ Der Verein solle nun die Kräfte bündeln und zusammenstehen.
© LVZ-Online, 25.04.2012, 21:43 Uhr - maf

1:2 bei CFC-Bubis - 4. Lok-Niederlage in Folge
Wollen die Lok Spieler überhaupt aufsteigen? Gegen CFC II setzte es die 4. Niederlage in Folge! Vom Anpfiff weg ein echtes Krampf–Spiel bei den CFC-Bubis. 367 Zuschauer sahen Ballgeschiebe, Stoppfehler und Fehlpässe. Nur zwei Lok-Chancen in der 1. Halbzeit: Kittler mit Anspiel auf den glücklos spielenden N'Diaye. Der zieht vom Strafraum ab – zwei Meter am Dreiangel vorbei (11.). Dann schiebt Kittler den Ball aus fünf Metern am Tor vorbei (35). Chemnitz cleverer: Loks Defensive steht höflich Spalier als Jendrossek den ersten Chemnitzer Angriff aus sechs Meter abschließt (39.). In der 2. Halbzeit kommt Hildebrand für Fraunholz. Doch es geht los mit 'nem Riesen für den CFC – Gäng mit toller Parade (48.) gegen Jendrossek. Fünf Minuten später macht es Bochmann besser. Völlig allein gelassen knallt er den Ball am langen Pfosten ins Netz (53.). Jetzt dreht Ristovski durch, tritt nach und fliegt mit glatt „Rot“ vom Platz (54.). Dann auch noch Pech: Richter klärt einen Schulz-Schuss auf der Linie (63.), ein Kittler-Treffer wird wegen Abseits nicht anerkannt (72.). Lok mit optischen Übergewicht, doch mehr als das 1:2 von Racko sprang aber nicht mehr raus (90.). Dennoch hat die Niederlagenserie bleibt Lok auf einem Aufstiegsplatz und hat alle Chancen, diesen am 2. Mai in Jena perfekt zu machen.
Quelle: Bild-Leipzig online - 25.04.2012 - 20:44 Uhr - von Uwe Schneider