+++ LOK verschenkt wieder den Sieg - 1:1 gegen starke Zwickauer! +++ Nach schneller Führung in der 3. Minute durch Benjamin Fraunholz schafften die Gäste in der 2. Halbzeit noch den Ausgleich. Tolle Kulisse: 3367 Besucher im Bruno! +++ Am Sonntag nach Gotha, Anstoß schon 13.30 Uhr ! +++
Freitag, 11.09.2010  1. FC Lok Leipzig - FSV Zwickau  1:1 (1:0)

Freitagabend in Leipzig und für Fußballfans die gute Gelegenheit, mal in Probstheida vorbeizuschauen. Dort sollte der 1. FC Lok im Spitzenspiel der Oberliga auf einen alten Rivalen treffen, den FSV aus Zwickau. Die scheinen nach gerade überstandener Insolvenz plötzlich irgendwie eine neue Geldquelle erschlossen zu haben, wie kann es sonst sein, dass sie mit Stürmer Steffen Kellig aus Chemnitz einen echten Hochkaräter unter Vertrag nehmen konnten. Ihre Fangemeinde, gewohnt zahlen- und lautstark vertreten, wollte sich dieses Match ebenfalls nicht nehmen lassen und fand sich deshalb mit gut 300 Akteuren im Gästeblock ein. Die „rote chaotische“ Ultrafraktion erschien dabei etwas später, aber das lag sicher auch an der verschärften Sicherheitslage und der damit verbundenen Polizeikontrolle. Zum Spiel dann später…
Die Selbstherrlichkeit der Fußballverbände hat ein weiteres Kapitel hinzubekommen. Ein läppisches Länderpokal-Auswahlspiel bringt nun den Termin für das Leipziger Derby am 10. Oktober erneut zum Platzen. Man sieht, wie wenig Traditionsvereine in diesen Verbandskreisen noch eine Rolle spielen, das fünfte (Liga-) Rad am Hochgeschwindigkeitswagen Eventfußball eben.
Riesenkulisse heute Abend im Bruno, fast dreieinhalbtausend Besucher. Und die sahen einen Superstart ihres FCL, denn schon nach drei Minuten lag LOK in Führung. Benny Fraunholz schob den Ball am Keeper vorbei ins rechte Eck, ein Traum. Oder ein Trauma für das LOK-Spiel? Irgendwie weckte es die Gäste richtig und es entwickelte sich ein kurzweiliges Match. Mit beiderseitigen Torgelegenheiten. Und auch wieder einem Treffer von LOK-Urgestein René Heusel, ohne Anerkennung zu finden, blinde Schiris überall! Was der Mann aus der Landeshauptstadt da sah und nicht sah heute, erstaunlich und unverfroren zugleich.  In der zweiten Halbzeit drückte Zwickau immer mehr auf den Ausgleich, der unvermeidlich fallen musste. Danach feierte der westsächsische Anhang losgelöst im Pyrofeuer, was den anwesenden Cops nicht so gefiel. Die schritten prompt mittenrein ins Blockvergnügen. Dem Spiel tat das zum Glück keinen Abbruch, allerdings gelang unserem Team auch nicht mehr die Siegwende.
Für LOK gilt doch: Ohne Sieg nach drei Spielen - so mancher Bundesligist (Schalke, Stuttgart, Wolfsburg) wäre froh, wenn er bei gleicher Bilanz schon 3 Punkte auf dem Konto hätte wie wir. Aber sicher hat Achim Steffens Recht mit der süffisanten These, dass nur Unentschieden nicht zum Klassenerhalt reichen. Der erste Sieg ist fällig, wir hoffen auf Gotha.
RT

Bruno-Plache-Stadion: 3.367 Zuschauer
Schiedsrichter: Torsten Jauch (Benshausen)
1:0 Fraunholz (3.), 1:1 Kellig (70.)

Fotos zum Spiel



+++ PRESSESCHAU +++

Turbo-Start reichte wieder nicht zum Sieg
So schlecht ist das 1:1 gegen starke Zwickauer sicher nicht. Aber was hilfts, wenn der FC Lok nicht so recht von der Stelle kommt? Es war das dritte Remis im dritten Saisonspiel. Und wie bereits in Auerbach (2:2) und gegen Magdeburg II (1:1) hielt auch diesmal die Führung nicht. Ein Turbo-Start für die „Loksche", die vor 3367 Fans wieder von Kapitän Thorsten Görke (fehlte zuletzt wegen Gelb-Rot-Sperre) angeführt wurde! Schon nach drei Minuten verlängerte Benjamin Fraunholz eine Eingabe von Werner mit der rechten Innenseite ins lange Eck - 1:0, das zweite Saisontor des Stürmers. Aber die Gäste aus Westsachsen blieben ebenfalls brandgefährlich. Einen Seitfallzieher von Kellig, der vor ein paar Tagen aus Chemnitz kam, klärte Evers mit Glanzparade (18.). Und noch einmal zeigte Loks Nummer 1 seine Klasse, als er einen Freistoß von Jazwinski aus dem Winkel fischte (44.). Zwickau machte weiter Druck - und erzielte den verdienten Ausgleich. Nach einem Traumpass von Neumann traf Tor-Fuchs Kellig schließlich doch zum 1:1 (69.), dass ein paar Chaoten mit Bengalos feierten. Die Polizei klärte es umgehend. Zwei verlorene Punkte für den FC Lok? Trainer Achim Steffens umschriebs hinterher so: „Nur mit Unentschieden steigst du auch ab....."
Quelle: BILD Leipzig vom 11.09.2010 - von Christian Paulus

Auch gegen Zwickau reicht es nur zum Unentschieden
Drei Spiele hat der 1. FC Lok in dieser Saison absolviert und alle drei liefen nach einem ähnlichen Drehbuch: jedes Mal führen, jedes Mal ein Tor aberkannt bekommen, jedes Mal kämpfen, jedes Mal unentschieden. Vor 3.377 Zuschauer reichte diesmal eine zeitige Fraunholz-Führung nicht zum Sieg im Sachsenderby gegen den FSV Zwickau. Endstand: 1:1. Wieder ist es nichts mit einem Sieg für den 1. FC Lok Leipzig geworden. Im zweiten Heimspiel haben die Probstheidaer zum dritten Mal in dieser Saison eine Führung aus der Hand gegeben und stehen nun zum ebenfalls dritten Mal nur mit einem Punkt da. Diesmal war das Remis für den Gegner nicht unverdient. Zwickau spielte mit, Zwickau machte eigentlich sogar das Spiel. Der 1. FC Lok legte saftig los. Bereits nach 45 Sekunden köpfte Hildebrandt gefährlich aufs Tor. Drei Minuten später führte die Lok dann schon. Nach einem ewig fliegenden Freistoßschlag landete der Ball bei Heusel, der fünf Meter vor dem Tor clever zu Fraunholz ablegte. Dieser schob das Leder in die lange Ecke. Zwickaus Trainer Nico Quade analysierte später: „Da waren wir mit unseren Gedanken noch zwischen Altenburg und Leipzig". Wahrscheinlich in Borna, denn die gedankliche Ankunft der Gäste ließ noch 25 Minuten auf sich warten. Lok war anfangs präsenter. Fraunholz köpfte nach zwanzig Minuten drüber und Heusels Volleyschuss aus zehn Metern zischte am Kasten vorbei. Mit einem Abseitstor von René Heusel - damit wurde dem Torjäger bisher in jedem Spiel ein Tor aberkannt - endete der Chancenreichtum der Gastgeber. Zwickau hatte zwischendurch nur durch den kurz vor Transferschluss verpflichteten Steffen Kellig eine Möglichkeit. Dessen Seitfallzieher war aber nicht scharf genug, um hinter Evers einzuschlagen. Aber auch wenn Lok mehr Chancen hatte, das Spiel machte nach 25 Minuten nur noch Zwickau, allerdings ohne zu treffen. Evers musste lediglich eine Minute vor der Pause noch mal durch den Strafraum fliegen. Einen stark getretenen Freistoß von Jazwinski boxte er zur Seite.
Schon vor Anpfiff der zweiten Hälfte war klar, dass Lok nicht die komplette zweite Halbzeit dem Druck der eigentlich besser besetzten Zwickauer Mannschaft standhalten würde. 23 Minuten mussten die 3.000 Lokfans - bei rund 350 Zwickauern - allerdings auf den ersten Torschuss durch Hildebrandt warten. Dieser war zudem noch ungefährlich. Zwickau hatte sich derweil Stück für Stück ans Lok-Tor herangepirscht und beinahe genetzt, aber Kellig rutschte zehn Minuten nach Wiederanpfiff an einer scharfen Eingabe vorbei. Überhaupt waren die Zwickauer vor allem mit ihrem flotten Flügelspiel gefährlich. Mehrmals ließ sich ein Lok-Spieler aus der Deckung herauslocken, um dann mit einem Doppelpass überspielt zu werden. In der ersten Hälfte konnte zweimal noch eine Flanke unterbunden werden, beim dritten Mal kam Seifert zu spät. Erneut hatten die Gäste einen Angriff nach Schema F vorgetragen und wieder ließ sich die Hintermannschaft übertölpeln. Jazwinskis scharfe Eingabe verwertete Kellig. Sechs Meter vor dem Tor war das auch nicht mehr schwer. Urplötzlich war das Spiel wieder gleich verteilt. Lok kam nun wieder offensiv und kam auch am Strafraum an, jedoch ohne noch einmal zu treffen. Zwickau war, wie in der gesamten Spielzeit, bei Standards gefährlich, konnte aber auch nicht mehr treffen. Nach 93 Minuten stand das dritte Remis des FCL im dritten Spiel fest. Die Probstheidaer müssen nach zwei Wochen Wettkampfabstinenz mit dem Remis leben (können). Gegen eine stark besetzte Zwickauer Mannschaft war nicht viel mehr drin, auch wenn beispielsweise Sebastian Seifert auf links zu gefallen wusste. Wieder haben alle Spieler gekämpft, aber wieder kam die spielerische Komponente nicht hinzu und so reichte es wieder nicht zu einem Sieg. Der kann nächste Woche in Gotha eingefahren werden, wenn die Loksche auf Wacker Gotha und auf den ehemaligen Leipziger Torjäger Daniel Bärwolf trifft. Anstoß ist 13:30 Uhr.
Quelle: L-IZ.de - Leipziger Internetzeitung vom 11.09.2010 - von Marko Hofmann