+++ Eine tolle zweite Halbzeit brachte LOK fast den Auswärtssieg beim heimstarken FSV Luckenwalde! +++ Ca. 400 LOK-Fans feierten das 2:2 am Ende mit der Mannschaft! +++ Mittwoch ab 18 Uhr geht es weiter mit dem Abstiegskampf - bei Borea Dresden! +++

Freitag, 15.04.2011  FSV 63 Luckenwalde - 1. FC Lok Leipzig  2:2 (1:0)


Kurzfristig durfte man zu diesem Auswärtstrip ins brandenburgische Luckenwalde aufbrechen und per PKW die gut 150 Kilometer mit dem Randleipziger mitfahren. Über die A9 ging es an Dessau vorbei bis zur Abfahrt Niemegk, dann noch 20 km die Bundesstraße entlang nach Luckenwalde. Was auffiel, war die gute Straßenqualität, aber auch die verträumte Landschaft. In Haseloff winkte ein freundlicher David Hasselhof (Looking for freedom….), in Grabow steht ne Keksfabrik und in Schlalach grasiert das Scharlach - sinnfreie Wortspiele im Reisefieber. Halb vier sind wir gestartet, und kurz vor 18 Uhr erreichten wir den Seelenbinder-Ground in Luckenwalde. Gleich am Stadion ging es auf den kostenfreien (!) Parkplatz - dort traf man mit Thomas den dritten Locomotions heute, und für 6 Euro durfte man den Gästeblock betreten - endlich mal keine Abzocke.
Was allerdings auffiel: Der gesamte Gästeblockbereich bis hin zum Spielfeld war mit engmaschigen Bau-Zäunen umsäumt. Nach Aussagen der Ordner ist das hier nur üblich, wenn es der Gastverein ausdrücklich wünscht - oder die Polizei fordert. Eigentlich sollte das unnötig sein, fand man vorher. Aber was später so an den Zaunsfeldern herumgerüttelt und gelärmt wurde…  Das Seelenbinder-Stadion ist ein echtes Schmuckstück, eine markante Tribüne mit schwungvoller Dachkonstruktion, sonst ringsherum hüfthohe Geländer, hinter dem einen Tor zwischen drei Stufenreihen nur ein Trennungszaun. Daneben ein umzäunter Kunstrasenplatz, wie es schien. Das Fahnenaufhängen gestaltete sich dann etwas schwierig. Einerseits sollten die hiesigen Werbeschilder frei bleiben, andererseits wollte man den Fans nicht die komplette Sicht durch die Gitterstäbe nehmen. Apropos Gitter: Die Stäbe waren so dicht gesetzt, dass man unmöglich mit der Hand durchgreifen konnte, um die Strippen des Banners zu befestigen. Also ein Geduldsspiel, wie später auch für die Spieler auf dem Rasen. Der präsentierte sich aber in sehr gutem Zustand, wenn man da an die kahlen Stellen im Bruno denkt, oh je! Ein Plakat an der Tribüne kündete vom 12. Mann auf den Rängen, dann kamen die Akteure. Das Abtasten beider Teams dauerte bis zur 21. Minute, da kam eine Rechtsflanke in den LOK-Strafraum, wo der Schütze Henry Haufe zum 1:0 für die Luckenwalder einschob. Beides - Flanken und Schießen - geschah leider völlig unbehelligt von unseren Aktiven. Nun musste LOK kommen und es entwickelte sich ein echter Oberligafight. Wir bekamen mehr und mehr Freistöße in Tornähe, eine Sache für unseren Kapitän Torsten Görke, der auch gut draufhielt. Jens Werner hatte dann noch einen Riesen, dann war Pause.
Lecker und sehr zu empfehlen hier die gute alte Bratwurst, gar nicht alt, sondern gut durchgebraten und mit frischer Semmel und für nur 1,50 Euro. Auch das Bier konnte man trinken, mit Promille und 0,4 l für 2 Euro. Nicht schlecht Herr Specht!
Auch die Programmhefte konnten sich sehen lassen, nach kurzer Inspektion stellte man bei 20 Gesamtseiten nur 2 Seiten davon Werbung fest - alles andere war liebevoll und informativ ausgefüllt und komplett farbig. Man sieht gleich, dass sich da eine kompetente Werbeagentur drum kümmert.
In der zweiten Halbzeit erlebten die LOK-Fans ein irgendwie anderes blaugelbes Team. Jetzt war richtig Feuer drin und das durchgehend bei allen. Und die Einheimischen wurden echt beeindruckt und in ihre Hälfte geschnürt. Eine Ecke von Sebastian Kieback führte dann zum Ausgleich - Benny Fraunholz köpfte ein, der Jubelorkan an der Gästegeraden konnte ihm sicher sein. Und das war noch nicht alles: LOK blieb dran und schaffte, wieder nach einer Ecke, das 2:1, durch Benedikt Seipel! Was jetzt los war, kann sich wohl jeder denken. Soll es tatsächlich mal wieder einen Dreier geben, und das auch noch auswärts? Die Hoffnung währte genau sechs Minuten. Dann schwebte ein Freistoß in den LOK-Torraum und keiner der Blaugelben vermochte Henry Haufe zu stören - der Ausgleich für Luckenwalde. Am Ende wurde es noch brenzlicher für uns, als der Schiri den letzten Freistoß für den FSV noch mal wiederholen ließ. Jan Evers wehrte den zweiten Ball bravourös ab, wenigstens der eine Punkt gegen einen im Tabellenmittelfeld gesicherten Gegner war perfekt.
Schnell noch die Fahne vom Zaun geknüpft, ehe die berauschten Fanmassen den endgültig zum Erliegen bringen konnten. Passierte aber nicht, er hielt dem Druck stand. Beim Abmarsch zum Parkplatz und zum Fanbus gab es keine Probleme, nur unsere Abfahrt in die Gegenrichtung, erzwungen durch die Absperrungen, verschaffte uns einen „kleinen“ Umweg Richtung Berlin. Dafür präsentierte sich die neue Stadt-Umfahrung als optimalen Fahrtweg, weshalb man die A 9 recht zügig erreichte. Von da ging es schnurstracks nach Hause, gegen 23 Uhr war dies erreicht.
RT

Werner-Seelenbinder-Stadion Luckenwalde: 1.111 Zuschauer
Schiedsrichter: Stefan Prager (Merkendorf)
1:0 Haufe (21.), 1:1 Fraunholz (55.), 1:2 Seipel (78.), 2:2 Haufe (84.)

Fotos zum Spiel


+++ PRESSESCHAU +++

Wieder nur ein Unentschieden - 1. FC Lok Leipzig spielt 2:2 beim FSV Luckenwalde
Sie hatten alles gegeben, doch am Ende reichte es für die Oberliga-Kicker des 1. FC Lok Leipzig „nur“ zu einem 2:2 beim FSV Luckenwalde. Dabei hätte den Mannen von Trainer Mike Sadlo ein „Dreier“ im Abstiegskampf gut zu Gesicht gestanden. Doch in der ersten Halbzeit waren die Blau-Gelben einfach zu schwach. Folgerichtig kassierten sie in der 21. Minute durch Henry Haufe den 0:1-Rückstand. In der zweiten Halbzeit spielten die Leipziger wesentlich druckvoller und engagierter - und erfolgreich. Benjamin Fraunholz gelang in der 55. Minute folgerichtig per Kopf der Ausgleich. Nach weiteren richtig guten Einschussmöglichkeiten köpfte Benedikt Seipel den 1. FC Lok in der 78. Minute sogar in Führung - der Auswärtssieg war greifbar nah! Doch sechs Minuten vor Ultimo sorgte Haufe mit seinem zweiten Treffer zum 2:2 für große Ernüchterung auf Leipziger Seite. Schließlich war es bereits das elfte Remis in dieser Saison - das ist Liga-Spitze!
Quelle: Sachsen-Sonntag vom 17.04.2011 - von AN