Sonntag, 25.07.2010  Saisoneröffnung: 1. FC Lok - Hertha BSC 2.  0:3 (0:1)

Komisch: Trotz dieser 0:3- Klatsche verließen die meisten LOK-Fans das Bruno gar nicht so unzufrieden. Sie hatten nämlich eine blaugelbe Mannschaft gesehen, die ganz ordentlich ein Spiel gestaltete und sicher in der Abwehr stand. Nur die Torgefahr blieb dabei leider auf der Strecke - dies ist wohl das einzige Manko des Nachmittags.
Traditionell veranstaltet der Familienverein 1. FC Lokomotive zu Beginn der neuen Saison ein Stadionfest - eben für die ganze LOK-Familie. Kinder unter 12 Jahre hatten freien Eintritt, die anderen Anhänger zahlten jeweils 5 Euro. So ermittelten die Kassenwärter für das heutige Testspiel gegen die Zweite von Bundesligaabsteiger Hertha BSC 893 zahlende Besucher, dazu die jugendlichen Gratisnutzer, so sollte man auf rund 1200 Zuschauer kommen. Große Vorstellung der neuen Mannschaft, leider ohne den verletzten Hoffnungsträger Christian Kieback. Der verletzte sich bekanntlich schwer im Test mit der Zweiten gegen Nordost, Wadenbeinbruch und Bänderrisse und lange Pause wohl bis Jahresende. Und auch der neue Chefcoach fehlte, Achim Steffens liegt mit Lungenentzündung immer noch in der Klinik. So mussten selbst die Glückwünsche zu seinem 60. ans Krankenbett übermittelt werden, gestern war dieser ehrenvolle Tag.
Heute präsentierte sich ein Team, das schon den Stil von Steffens in sich hat. Der neue Abwehrchef Thorsten Görke, VfB-Urgestein aus der Zeit der Jahrtausendwende, hält die Youngster auf Trapp, gibt ihnen Sicherheit. Sah alles schon gut aus, nur nach vorn ging eben nicht so viel und wenn, dann vergab René Heusel die eine berühmte Großchance. Dann  der erste Hertha-Konter über links, der Ball flog in Tormitte, Jan griff daneben und gleich 0:1. Bis zum Wechsel gelang dann beiden nicht mehr viel.
Die Pausenbratwurst stärkte den Appetit auf mehr und endlich sollten auch Treffer für die eigene Mannschaft fallen. Meinten jedenfalls die LOK-Fans, die ihr Team von der proppevollen altehrwürdigen Holztribüne frenetisch anfeuerten. Apropos Feuer, wegen des Rauchverbots, auf das Kultsprecher Mirko vor dem Anpfiff extra noch mal hinwies, mussten die Glimmstängel bei den Fans in den Schachteln bleiben. Auf das “Löschwasser” musste man freilich nicht verzichten, dass durfte ohne Einschränkung konsumiert werden. Auf dem Feld agierten unsere Kicker weiter offensiv, ein Werner-Schuss ging leider knapp vorbei. Der Gegenzug brachte danach den nächsten Tiefschlag, Jan Evers schaute dem Ball nur noch hinterher - 0:2. Die Luft war raus, das dritte Tor der Hertha-Bubis passte dann irgendwie ins Bild. Aber die Loksche ließ sich nicht den Dampf nehmen, blies noch mal zum Endspurt - leider ohne zählbaren Erfolg.
Am Rande erwähnt: Für Lesefreunde gab es traditionell das neue “LOK-Stoff”, 52 Seiten randvoll mit Storys, Statistik und (leider teils sehr dunkle) Spielerfotos. Inhaltlich auf jeden Fall gelungen, Highlight sicher das vierseitige Interview mit unserem Startrainer Achim Steffens.
RT

Bruno-Plache-Stadion: 893 zahlende - insgesamt ca. 1200 Zuschauer
0:1 Torunarigha (32.), 0:2 Boyd (56.), 0:3 Boyd (77.)

1.FC Lok: 1 Jan Evers – 3 Markus Krug (46. 13 Stephan Knoof), 17 Thorsten Görke, 12 Paul Stöbe – 7 Alexander Kunert, 16 Raik Hildebrandt, 4 Reimund Linkert (67. 11 Kevin Adam), 8 Jens Werner, 15 Sebastian Seifert,– 9 Benjamin Fraunholz (65. 19 Julian Adam), 10 René Heusel (61. 14 Albrecht Brumme)

Statistik: LOK-Homepage

Fotos zum Spiel