Sonntag,
03.10.2010 Germania Halberstadt – 1. FC Lok Leipzig 2:2 (1:1)
Die Hoffnung auf
einen Auswärts-Dreier war zwei Minuten vor dem Ende passé,
denn
unser Team fing sich tatsächlich noch den Ausgleich ein.
Eigentlich ist dieser 3. Oktober ja ein Feiertag, aber so richtige
Feierlaune wollte bei den mitgereisten Fans dann doch nicht aufkommen.
RT
Friedensstadion
Halberstadt: 672 Zuschauer
Schiedsrichter:
Michael Jäntzsch (Meiningen)
1:0
Eggert (21./FE), 1:1 Brumme (25.), 1:2 Heusel (63.), 2:2 Gröger
(88.)
Trainerstimmen:
Achim
Steffens: Es macht mich einfach nur traurig und sprachlos.
Wir haben heute wieder Lehrgeld bezahlt. Warum kriegst du keinen
Lohn? Wir müssen aber weitermachen und irgendwann platzt der Knoten.
Andreas
Petersen: Es war heute wie ein schlechter Kinofilm, in dem
man sich immer fragt: „Wer ist der Mörder?" Es war
fußballerisch enttäuschend, aber eben spannend. Am Ende ein
gerechtes Unentschieden. Man ist nur so gut, wie der Gegner es
zulässt. Lok ist eben Kampf und Wille.
Quelle:
LOK-Homepage
+++ PRESSESCHAU +++
Fall
„Halberstadt Lok“ bleibt ungeklärt
Genau
zwei Minuten zu lang war das Gastspiel des 1. FC Lok in Halberstadt.
In der 88. Minute platzten erneut alle Siegesträume für die
Leipziger. Nach einem 2:2 in Halberstadt und dem fünften
Unentschieden der Saison, tummelt sich die Steffens-Truppe weiter im
Tabellenkeller. Man darf gar nicht daran denken, wo der 1. FC Lok
Leipzig stünde, wenn er alle Führungen in dieser Saison über die
Zeit gebracht hätte. Mit zwei Nachholspielen im Rücken, wäre die
Loksche sogar Kandidat für den Platz an der Sonne. Stattdessen steht
Lok-Trainer Achim Steffens mit seiner Truppe momentan auf der
Kellertreppe Richtung Landesliga.
In
Halberstadt gab es seit jeher für den FCL nichts zu holen und auch
diesmal sah es zunächst nicht danach aus, als ob der 1. FC Lok
diesmal besser aussehen würde. Halberstadt agierte mit hohen Bällen
und brachte dadurch enorm Unruhe in die Leipziger Abwehr - ohne
allerdings zu treffen. Bei einem Pfostenschuss kamen die Gastgeber
dem Erfolgserlebnis in der
Anfangsphase
am nahesten. Als zwanzig Minuten gespielt waren, gelang die Führung
dann doch, allerdings mit kräftiger Mithilfe von Schiedsrichter
Jäntsch. Der „schwarze Mann" wollte ein Foul von Evers am
Ex-Leutzscher Timo Breitkopf im Strafraum gesehen haben und zeigte
auf den Punkt elf Meter vor dem Tor. Tatsächlich hatte Evers aber
den Ball gespielt. Eggert war es egal, er schob abgeklärt ein. Die
Freude des Tabellen-Vierten währte aber nur kurz, denn der zeitig
eingewechselte Brumme wuchtete bereits acht Minuten später den Balls
ins Dreiangel. Kurioserweise endete damit erstmal das Fußballspielen.
Lok hatte vor der Pause noch zwei, drei Schussmöglichkeiten, aber
sonst flogen die Bälle zwischen den Strafräumen hin und her, ohne
dass sich etwas entscheidendes tat.
Das
ging bis zur 63. Minute so weiter, ehe der ebenfalls eingewechselte
René Heusel unbedrängt einnickte. Eine Görke-Ecke war am ersten
Pfosten durchgerutscht. Das vierte Saisontor für den
Lok-Dauerbrenner und das erste, das auch anerkannt wurde. Im
Halberstädter Friedensstadion, was momentan umgebaut wird, spielte
fortan nur noch Lok. Eine typische Situation, wie bei der Leipziger
Führung, konnten die Gastgeber eine Viertelstunde vor Schluss
allerdings klären und bei Fraunholz' Drehschuss acht Minuten vor
Ultimo war Halberstadts Torhüter Kischel ebenfalls im Eck. Die
Gastgeber zeigten sich dagegen bieder. Lange Bälle nach vorn und
gefährliche Standards waren die einzigen Mittel. Einen davon nutzten
sie kurz vor Schluss. Der Ex-Leipziger Robert Geber köpfte einen
Einwurf gegen den langen Pfosten und den Abpraller schob Gröger ins
lange Ecke. Evers zum x-ten Mal in dieser Saison chancenlos und schon
wieder stand Lok ohne Sieg da, denn kurz darauf war Schluss. Während
Steffens die Traurigkeit der Situation in den Vordergrund rückte,
war sein Amtskollege Andreas Petersen bereits in andere Sphären
abgeglitten. „Dieses Spiel war wie ein spannender Kinofilm bei dem
sich jeder fragte: ‚Wer ist der Mörder?'". Kann man so sehen,
muss man aber nicht. Ein spannender Kinofilm ist immerhin auch gut
und das war das Spiel nicht. Beide Mannschaften kämpften, aber
aufgrund des Halberstädter Ausgleichs blieb der Fall
ungeklärt.
Quelle: L-IZ.de - Leipziger Internetzeitung vom
04.10.2010 - von Marko Hofmann