+++
Tschechenstar mit Sieger-Gen - LOK überrollt die FCM-Reserve im
Germer-Stadion glatt 4:0! +++ Nun drei Heimspiele für LOK in
Serie, am Samstag gegen Borea Dresden steigt das erste davon,
Anstoß 15 Uhr! +++
Sonntag, 20.02.2011 1. FC Magdeburg II - 1. FC Lokomotive Leipzig 0:4 (0:3)
Frühjahr 2011. Wohin geht die Reise unseres 1. FC Lok?
Nachdem wir Mitglieder vor 14 Tagen die ach so tolle Kooperation mit
„Rasenball“ abgeschmettert haben und am folgenden Tag der
1. Derbysieg gegen die Chemiker seit mehr als 10 Jahren gelang,
herrschte neuer Optimismus in Probstheida. Dieser wurde jedoch durch
die Niederlage am vergangenem Wochenende gegen Auerbach jäh
beendet und so ging und geht weiter das Abstiegsgespenst bei uns Gelb
Blauen um. Ein Abstieg wäre tödlich für unseren Verein,
also gilt es dieses Gespenst zu vertreiben! Eine der wenigen
Möglichkeiten eines Fans, sich daran zu beteiligen, ist die, seine
Mannschaft auch in dieser schwierigen Situation zu unterstützen.
So machte ich mich also an einem trüben und kalten
Sonntagvormittag mit Franz auf, um unsere Loksche beim wichtigen
Auswärtsspiel gegen einen unmittelbaren Kontrahenten gegen den
Abstieg, nämlich die 2. Mannschaft vom 1. FC Magdeburg, zu
unterstützen. Je näher wir uns der Sachsen-Anhaltinischen
Landeshauptstadt näherten, umso besser wurde das Wetter. In
Magdeburg empfing uns dann ca. eine Stunde vor dem Spiel strahlender
Sonnenschein. Hatte dies etwas zu bedeuten? Sollte dies die
endgültige Wende zum Guten werden?
Nachdem wir die völlig überteuerten Eintrittskarten
(Erwachsene Stehplatz 8,- €, Kinder 4,- €) und die Programme
des Spiels besorgt hatten, begaben wir uns noch mal kurz ins Auto, um
uns für das bevorstehende Spiel zu stärken. Von dieser
Position aus wurden wir Zeuge, wie „gigantische“
handgezählte 19 gelb blaue Zugfahrer von sage und schreibe 6
Bullys der „Grünen“ eskortiert wurden, Wahnsinn!
20 Minuten vor Anpfiff begaben wir uns dann ins
Heinrich-Germer-Stadion, dem kleinen Bruder des Ernst-Grube-Stadions.
Dort machten sich beide Mannschaften bereits warm und liefen dann 14
Uhr ein. Die Magdeburger liefen in dunkelblauer Spielkleidung auf und
wir in schwarzer. Wer noch einen alten schwarz/weiß Fernseher
hat, wird wohl Probleme beim Auseinanderhalten der Mannschaften gehabt
haben. ;-)
Dann begann das Spiel.
Unsere Loksche war diesmal nicht nur topp motiviert, nein sie setzte
ihr Engagement auch auf dem Platz um. 2 Chancen in den ersten 10
Minuten wurden leider noch nicht genutzt, doch dann bekam unser neuer
tschechischer Spieler Pavel Devátý auf der rechten Seite
den Ball, setzte sich gekonnt durch und schloss seinen Angriff mit
einem Schuss aufs Magdeburger Tor ab. Der Torhüter bekam zwar noch
die Hand an den Ball, doch er sprang ihm über diese und trudelte
ins Tor. Großer Jubel unter uns ca. 250 Lokisten. Nur kurze Zeit
später gelang unserer Mannschaft aus einem Gewühl heraus das
2:0 und kurze Zeit später fiel gar das 3:0! - Das war dann auch
der Halbzeitstand.
In der 2. Halbzeit musste unsere Mannschaft dieses Ergebnis eigentlich
nur noch verwalten und wir Fans feierten unsere Helden mit uraltem gelb
blauem Liedgut. Da wurde unsere alte Hymne „Blau und Gelb sind
unsre Farben“ genauso geschmettert wie der Klassiker „Heja,
Heja FCL“ und selbst ein „7, 8, 9, 10 Klasse“
hallte aus mehreren Kehlen. Kurz vor Ultimo fiel dann sogar noch das
4:0 für uns, und dann war Schluss!
Die Mannschaft kam anschließend noch zu uns, ließ sich
gebührend, ausgiebig und verdient feiern und dann ging es
schnurstracks zum Auto und zurück nach Leipzig.
Das schöne Wetter nahmen wir dabei genauso mit wie die völlig
verdienten 3 Punkte. Wollen wir hoffen, dass unsere Loksche in dieser
Saison weiter so engagiert und erfolgreich spielt, dann verjagen wir
das Abstiegsgespenst hoffentlich ganz schnell aus Probstheida.
UKW
Und noch ein Bericht…
Nach dem eigentlich unnötig verlorenen Heimspiel letzte Woche
gegen Auerbach stand heute das erste Auswärtsspiel der
Rückrunde an. Die Vorzeichen waren nicht gut, denn am Vortag
gewannen sämtliche Konkurrenten im Abstiegskampf ihre Spiele. Umso
wichtiger war es natürlich für die Loksche, in Magdeburg beim
direkten Kontrahenten zu punkten. Für mich war klar, bei so einem
Abstiegskracher muss man dabei sein. So ging es gegen Mittag auf die
A14, über die man in ziemlich genau einer Stunde Magdeburg
erreichte.
Gespielt wurde heute im Heinrich-Germer-Stadion, einer Spielstätte
mit ganz viel altem Flair. Wir entschieden uns heute nicht für den
Gästeblock, sondern für die Tribüne. Man wird halt
älter. Dafür gaben wir dann aber auch stolze 10 Euro aus, man
gönnt sich ja sonst nichts.
Im Stadion hätte ich auch sehr gern den traditionellen
Bratwursttest absolviert, wenn es welche gegeben hätte. So wurde
es nur ein Bockwursttest, der aber dafür gut ausfiel. Die Wurst
bekam von mir die Note 2. Einziges Manko war, dass nur eine halbe
Scheibe Weißbrot dazu gereicht wurde.
Ein weiterer Nachteil war heute die sibirische Kälte mit
gefühlten Temperaturen von minus 20 Grad. Diese konnte man nur mit
mehreren Schichten Kleidung bekämpfen. Aber auch unsere Jungs
wollten dafür sorgen, dass es uns warm ums Herz wird, denn sie
legten gleich zu Beginn los wie die Feuerwehr. Schon vor dem
Führungstor hatten sie Chancen auf den ersten Treffer. Den
erzielte dann Pavel Devaty, unser tschechischer Neuzugang in der
Winterpause. Er wollte den Magdeburger Torwart überlupfen, dieser
bekam aber noch die Finger an den Ball, doch das Leder senkte sich dann
doch noch ins Tor. Lok blieb am Drücker, nach einem satten Schuss
wieder von Devaty war der Ball schon fast im Tor, doch im Nachsetzen
drosch ihn Benedikt Seipel in die Maschen. Das sorgte natürlich
für Jubel unter den 150 mitgereisten Fans im etwas zu klein
geratenen Gästeblock. Und es wurde noch besser, Rene Heusel
besorgte sogar noch einen Treffer. 3 Tore in elf Minuten und eine
3:0-Führung zur Pause, wann sah man das zuletzt bei LOK. Das war
wirklich eine klare Sache in der ersten Hälfte.
In der zweiten Halbzeit ließ es unsere Mannschaft dann ruhiger
angehen, das konnte man sich auch leisten bei diesem klaren Spielstand.
Die Magdeburger kamen auch zu Chancen, die aber vergeben oder Beute von
Keeper Jan Evers wurden, der heute einen sichereren Eindruck machte als
noch zuletzt. Er war wieder der gewohnt starke Rückhalt,
wenngleich er heute einige Male von seinen Gegenspielern auf die
Knochen bekam und mehrmals behandelt werden musste. Aber er hielt allen
Attacken stand und konnte durchspielen.
Lok legte noch ein Tor nach, wieder war es Devaty, der nach einem
Fehler der Magdeburger Abwehr frei auf den Hüter zulief und diesen
austrickste und zum 0:4 einschoss. Scheint eine gute Verstärkung
zu sein, dieser neue Tscheche.
Für mich noch sehr erwähnenswert war die 84. Minute, als
Martin Rießbeck, ein Talent aus der A-Jugend für Rene Heusel
eingewechselt wurde. Bewirken konnte er in der Kürze der Zeit
nichts mehr, allerdings hatte er eine ähnlich hohe Abseitsquote
wie Heusel…
Kurz darauf war Schluss, dann war wichtig, schnell ins warme Auto zu
gelangen und die Heimreise anzutreten, die dann auch ziemlich
zügig verlief.
Unser Tribünenplatz hatte übrigens noch mehr Vorteile, so
saßen wir direkt neben den Strategen vom Lokruf und waren dadurch
über alle Ergebnisse auf den anderen Plätzen umfassend
informiert. So hörten wir von einem Sieg von Aue II in Leutzsch
und einem 4:0 von Chemnitz in Meuselwitz. Das waren natürlich
Ergebnisse, die man hören wollte. Kurzum, es war ein gelungener
Sonntag. Doch der war nur eine Momentaufnahme, denn der Abstiegskampf
wird weiter gehen. Nun folgen drei Heimspiele in Folge gegen Borea
Dresden, Erfurt II und Gotha. Wenn man die erfolgreich bestreitet, wird
man vielleicht das Abstiegsgespenst endlich los.
Mike
Heinrich-Germer-Stadion: 320 Zuschauer
Schiedsrichter: Jacob Pawlowski (Berlin)
0:1 Devátý (19.), 0:2 Seipel (25.), 0:3 Heusel (30.), 0:4 Devátý (84.)
Fotos zum Spiel
+++ PRESSESCHAU +++
Lok-Befreiungsschlag - Sadlo-Team feiert 4:0-Sieg bei Magdeburgs Reserve
Der 1. FC Lok Leipzig gewann gestern mit 4:0 (3:0) bei der zweiten
Mannschaft des 1. FC Magdeburg und hat damit die Abstiegsränge der
Fußball-Oberliga verlassen. Pavel Devaty (20., 87.), Benedikt
Seipel (27.) und René Heusel (32.) sorgten für die
Probstheidaer Glückseligkeit. Die Gäste feierten die drei
Punkte, als ob sie gerade Meister geworden wären. Die 150
Leipziger Fans unter den 320 Zuschauern hatten Grund zum Jubel, denn
der wichtige Sieg im Kampf gegen den Abstieg war hochverdient für
die Gäste, aus deren starker Mannschaft der tschechische Zugang
Devaty nicht nur wegen seiner beiden Tore herausragte. Wie erwartet
musste Angreifer Benjamin Fraunholz verletzt passen. Für ihn
rückte Heusel in die Anfangself. "Es ist genau so gelaufen, wie
wir uns das vorgestellt haben, vor allem in der ersten Hälfte
waren wir bärenstark", freute sich Trainer Mike Sadlo. Aber ganz
zufrieden war der 39-Jährige doch nicht: "Nach dem Wechsel haben
wir zu defensiv gespielt. Sicher auch, weil die Jungs die
3:0-Führung in den Köpfen hatten. Andererseits war das auch
unserem enorm hohen Tempo in der ersten Halbzeit geschuldet." Zwei bis
drei seiner Jungs hätten aus einem homogenen Team herausgeragt.
Ihre Namen wollte der Lok-Trainer jedoch nicht nennen.
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 21.02.2011 - von Norbert Töpfer
4:0 - Lok überrollt Magdeburg II
Nach einer überzeugenden Leistung, hat der 1. FC Lok die zweite
Mannschaft des 1. FC Magdeburg mit 4:0 gepeinigt. Leipzig trumpfte in
der Offensive gut auf und ließ hinten wenig zu. Der erste
Auswärtssieg der Saison war gleichzeitig der höchste Lok-Sieg
in der Oberliga. Zwei Tore steuerte Neuzugang Pavel Devaty bei.
„Ich finde, wir sollten nicht über die Schwäche von
Magdeburg, sondern über unsere starke Leistung reden", entgegnete
Lok-Trainer Mike Sadlo demjenigen, der nach dem Lok-Sieg auf die
schwache Magdeburger Mannschaft hinwies. In der Tat waren die Spieler
aus der „Ottostadt", wie sie laut offizieller
Stadtmarketing-Strategie seit letztem Jahr genannt wird, nicht der
Gegner, der den 1. FC Lok Leipzig in die Bredouille bringen konnte. Es
schien so, als wenn sie einen Sack voller Missverständnisse mit
auf den Platz gebracht hätten. Nichts lief in der Offensive, und
in der Defensive wusste der 1. FC Lok, wie der Tabellen-13. ans Brett
zu nageln ist. Der Standardangriff der Leipziger lief über rechts,
fast immer waren mit Heusel, Seipel, Kieback und Devaty alle
Offensiv-Spieler beteiligt. Doch zwei von ihnen vergaben in der
Anfangsphase auch drei gute Chancen. Erst Seipel, bereits nach drei
Minuten, der den Ball freistehend neben das Tor knallte - dann Heusel,
der frei auf Magdeburgs Sträter zulief und zu lange zögerte.
Neuzugang Pavel Devaty machte es da besser. Wieder ein Konter nach 18
Minuten, diesmal bediente Heusel den Tschechen, der mit etwas
Glück zur Führung vollenden konnte. Bis dahin hatte Magdeburg
in diesem wichtigen Spiel gegen den Abstieg nicht stattgefunden. Lok
zeigte sich präsenter, aggressiver und gedankenschneller. Nach
einer Ecke von Kieback setze Devaty einen Kopfball an die
Lattenunterkante, den herausspringenden Ball knallte Seipel aus dem
Getümmel unter den Balken. Ein Viertel des Spiels war da erst rum.
Fünf Minuten später zappelte das Netz des Magdeburger Tores
wieder. Kieback bediente Seipel, der - über rechts - in den
Strafraum lief und vor Sträter auf Heusel ablegte, der den Ball
nur noch einschieben musste. Ungewohnte Glücksgefühle
für Blau-Gelb: Eine so hohe Pausenführung gab es zuletzt in
der Bezirksliga gegen die SG LVB, das war am 11. Mai 2007. Devaty und
Seipel vergaben kurz vor der Pause sogar noch weitere Chancen.
Magdeburg hatte nur eine dicke Möglichkeit. Nach einer
Ball-Stafette durch die sonst zugedeckte Mitte, tauchte Marcel Brendel
frei vor Evers auf, schaufelte den Ball allerdings neben das Tor.
Drüber schaufelte den Ball auch Sebastian Kieback nach dem
Seitenwechsel. Es sollte für lange Zeit die einzige Chance
für Lok bleiben, die sich nun mit der sicheren Führung weit
zurückzog und Magdeburg mal machen ließ. Doch erst nachdem
Trainer Wolfgang Sandhowe frisches Blut einwechselte, ging mal was nach
vorn für die Gastgeber. Die eingewechselten Joaquin Makangu und
Maximilian Gerwien vergaben allerdings aussichtsreich vor Evers.
Gerwien, nachdem er den Ball von Lok-Kapitän Görke in den
Fuß gespielt bekam. Makangu wurde beim Schussversuch am Rande der
Legalität behindert, sodass nur ein Kullerbällchen herauskam.
Als Magdeburg hinten ganz aufmachte, traf wieder Devaty. Nach
schöner Einzelleistung schob er das Leder durch Sträters
Beine. Mit dem 4:0-Erfolg gelang Lok der höchste Sieg in der
Oberliga und das sehr eindrucksvoll. Aber auch wenn die Abwehr sicher
stand und in der Offensive spielerisch vieles passte, sollte der Sieg
nicht überbewertet werden. Magdeburg II war einfach nur schlecht.
In der Hinrunde allerdings konnte Lok das nicht nutzen und kassierte am
Ende noch den Ausgleich. Diesmal war der Deckel beizeiten drauf. Am
kommenden Samstag kommt wartet das nächste Duell gegen den
Abstieg. Dann gastiert Borea Dresden, 14:00 Uhr, im
Bruno-Plache-Stadion. Bis dahin hat Lok auf jeden Fall die
Abstiegsränge verlassen und rangiert nun auf dem dreizehnten
Tabellenplatz.
Quelle: L-IZ.de - Leipziger Internetzeitung vom 20.02.2011 - von Marko Hofmann