+++ LOK schafft in letzter Minute den Ausgleich gegen Erfurts Reserve - Heiner Backhaus erzielte den Treffer zum 1:1! +++
Mittwoch, 02.03.2011 1. FC Lok Leipzig - FC Rot-Weiß Erfurt 2. 1:1 (0:0)
Gerade noch mal gut gegangen. In letzter Minute schaffte das blaugelbe
Team den Ausgleich durch Heiner Backhaus. Eine halbe Stunde zuvor
verirrte sich das runde Leder im Kasten von LOK-Reservehüter Alex
Glaser, ein Eigentor von Benedikt Seipel, mitten in der
größten Drangphase der Loksche. Bis dahin sah der
aufmerksame Zuschauer ein mäßiges Oberligaspiel, Chancen gab
es da für beide, aber ohne zählbaren Erfolg. Bemerkenswert die
Zahl der Besucher im Bruno, 1681 Fans wollten LOK live erleben. Ein
paar Kilometer weiter im großen Stadion kickte das Konstrukt RB,
das Regionalligaspiel gegen Braunschweig 2 sahen offiziell nur 1276
Leute. Allerdings, wie man aus der Presse erfuhr, gab es da sogar
Gutscheine für Getränke und eine Bockwurst. Wie
lächerlich muss man sich noch machen, um sich bei der Leipziger
Bevölkerung einzuschleimen? Dann lieber ehrlicher Fußball,
zum Beispiel in Probstheida. Dort bejubelte man am Ende das 1:1 gegen
Erfurts Reserve wie einen Sieg, einen Punkt gerettet, immerhin.
RT
Bruno-Plache-Stadion: 1.681 Zuschauer
Schiedsrichter: Patrick Kluge (Zeitz)
0:1 Seipel (62./Eigentor), 1:1 Backhaus (90.+1)
+++ PRESSESCHAU +++
Backhaus rettet 1. FC Lok einen Punkt
Routinier trifft in der Nachspielzeit zum 1:1 gegen starke Erfurter Reserve / Probstheidaer lassen viele Chancen ungenutzt
Haudegen Heiner Backhaus ließ die eigentlich schon
enttäuschten Probstheidaer Fans gestern Abend doch noch jubeln. In
der ersten Minute der Nachspielzeit traf der Mittelfeldmann nach einem
der Super-Einwürfe von Ersatzkapitän Stefan Knoof zum
hochverdienten 1:1 (0:0) für den 1. FC Lok Leipzig gegen die
spielstarke zweite Mannschaft des FC Rot-Weiß Erfurt. Doch im
Oberliga-Abstiegskampf ist dieses Remis zu wenig für die
Leipziger. Nur ein Sieg hätte ihnen etwas Luft verschafft. Der
umjubelte Torschütze war am Ende dennoch zufrieden. "Wir stehen
mitten im Abstiegskampf und müssen kleinere Brötchen backen.
In jedem Spiel nach der Winterpause waren wir die bessere Mannschaft.
Doch wir mussten immer wieder blöde Tore zum Beispiel nach
Standards hinnehmen." Er ist fest überzeugt davon, dass Lok
sich aus dem Keller verabschieden wird. "Auch, weil die Mannschaft
intakt ist. Das hat man doch gesehen, wie sie nach dem Ausgleich
zusammen gejubelt hat." Auch an die Fans hatte der Routinier
eine Botschaft parat: "Wir stehen in der Tabelle noch unten. Und
trotzdem wird offenbar erwartet, dass wir wie die Brasilianer
spielen." So wirkten die Leipziger, die ohne den verletzten Stammkeeper
Jan Evers und den gesperrten Kapitän Thorsten Görke antraten,
nun wahrlich nicht. Vor allem in Hälfte eins waren sie völlig
von der Rolle. Zum Glück für Lok ließen die in dieser
Phase überlegenen Gäste vier riesige Chancen ungenutzt. Lok
hatte vor der für einen Wochentag stattlichen Kulisse von 1681
Zuschauern zwei Möglichkeiten. Die erste ließ der diesmal
schwache Pavel Devaty mit einem missglücktem Heber (14.) aus, die
zweite Rene Heusel gemeinsam mit Benedekt Seipel (17.). Seipel wurde in
Hälfte zwei, in der sich Lok enorm steigerte und viele Chancen
erarbeitete, zum Unglücksraben. Beim Versuch, vor Christopher
Handke zu retten, traf er zum 0:1 (62.) ins eigene Tor. Die Leipziger
erholten sich schnell von diesem Schock, kämpften mit hoher Moral
um den Ausgleich. Doch das Erfurter Tor schien wie vernagelt. Devaty
(64.), Jens Werner (65.), Christoph Schulz (Lattenkopfball 75.,)
Benjamin Fraunholz (80.), Knoof (88.) vergaben hochkarätige
Möglichkeiten, so dass die ersten Zuschauer bereits das Stadion
verlassen hatten, als Backhaus mit seinem Schuss ins rechte Eck
für grenzenlosen Jubel sorgte. Der Euphorie konnte sich
Lok-Trainer Mike Sadlo nicht anschließen. "Die erste Hälfte
können wir vergessen, und zwar von beiden Mannschaften. Wenn wir
in der zweiten Halbzeit nur eine unserer drei hundertprozentigen
Chancen nutzen, gewinnen wir das Spiel. So wie es dann gelaufen ist,
müssen wir noch mit dem Punkt zufrieden sein." Sein Erfurter
Kollege Piet Schönberg war sauer über den späten
Ausgleich: "Aber angesichts der Chancen von Lok war das 1:1 gerecht."
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 03.03.2011 - von Norbert Töpfer