+++ Mit Unentschieden kommen wir nicht weiter, denn die Konkurrenz schläft nicht! Nur 0:0 gegen Chemnitz-Reserve bringt uns den Abstiegsplätzen immer näher! +++ Freitag 19 Uhr gilt es beim Aufsteiger FSV Luckenwalde endlich den Bock umzustoßen! +++

Sonntag, 10.04.2011  1. FC Lok Leipzig - Chemnitzer FC 2.  0:0


Die Luft wird dünner im Kampf um den Oberligaerhalt, unsere LOK schafft einfach keine Tore. Und mit der brutalen Dreipunkteregel für den Sieg fallen die fast schon obligatorischen Unentschieden für uns zu wenig ins Gewicht, zumal auch die Konkurrenz in Halle und Dresden nicht schläft. Geflucht, gemeckert und gegrübelt wird viel unter den blaugelben Fans - was ist nur geworden aus der Mannschaft, die doch mal mit Leidenschaft, Spielvermögen und Siegeswillen den Aufstieg in diese Oberliga Nordost so grandios vollendet hatte. Drei Jahre später ist man schon froh, wenn mal ein halbwegs gelungener Schuss Richtung gegnerisches Tor abgegeben wird und keiner der teils haarsträubenden Abwehrfehlern zu Gegentoren führt. Die meisten der eingesetzten Spieler sind mit der prekären Situation im Abstiegskampf einfach überfordert, und auch die Trainercrew beschäftigt sich offenbar mehr mit Fehlern der Schiedsrichter als mit denen der eigenen Spieler. Wohlgemerkt, der Einsatz und der Kampfgeist aller steht in dieser Saison nie zur Diskussion. Dabei kommt aber viel zu wenig raus, und da macht man sich halt auch in Fan-Kreisen Gedanken. Meist lange hohe Bälle auf die einzige Spitze Benny Fraunholz, einfach scheinende Abwehrfehler trotz Überzahl durch Libero, schwache Standardszenen per Ecken und Freistößen, viele Konzentrationsschwächen zum Ende der Spielzeiten, kaum Torschüsse. Vielleicht gelingt es, da bald Verbesserungen im Ausbildungsstand der Mannschaft zu erreichen, damit die vielen Livebesucher im Bruno endlich mal wieder was zum Jubeln haben.
In der Stadt sind wir immer noch der Publikumsmagnet in Sachen Fußball - das sollte doch Ansporn genug sein. Gerade jetzt, zwei Wochen vor dem Derby-Rückspiel!
RT

Bruno-Plache-Stadion: 2.075 Zuschauer
Schiedsrichter: Lutz Rosenkranz (Plauen)
Keine Tore!

Fotos zum Spiel


+++ PRESSESCHAU +++

Dürftige Nullnummer - 1. FC Lok kann auch Chemnitz II nicht schlagen und nähert sich den Oberliga-Abstiegsplätzen
Ein enttäuschter Trainer, eine frustrierte Mannschaft und 2075 unzufriedene Zuschauer: Für den 1. FC Lok wird nach dem gestrigen, leistungsgerechten 0:0 gegen die Chemnitzer Reserve die Luft immer dünner. Weil der VfL Halle 2:1 in Magdeburg gewann, haben die Probstheidaer nur noch einen Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, allerdings auch noch zwei Nachholpartien zu bestreiten. "Allein mit Unentschieden werden wir es wohl nicht schaffen", kommentierte Kapitän Thorsten Görke das zehnte Remis im 21. Saisonspiel und ergänzte leicht verzweifelt: "Wir rennen und kämpfen ohne Ende, versuchen alles, aber wir nutzen unsere Chancen nicht. Das ist auch eine Frage der Qualität." Im Duell der Kellerkinder habe man keine Mittel gefunden, das Abwehrbollwerk der Gäste zu knacken, räumte Mike Sadlo ein. "Die Bedeutung des Spiels war beiden Mannschaften anzusehen", meinte der Lok-Trainer, "sie haben sich neutralisiert, keiner wollte verlieren." Kaum Druck, wenig Mut, schon gar keine Kreativität und spielerische Klasse - Kampf, Krampf und Hektik bestimmten das 90-minütige Gewürge. Vielleicht bemühte Sadlo deshalb den Konjunktiv, beklagte Unvermögen und Pech in zwei Schlüsselszenen: "Was wäre, wenn..." Ja, wenn Benedikt Seipel Sekunden vor der Pause die Nerven behalten hätte, als der Mittelfeldmann frei auf den Chemnitzer Kasten zulief, aber den Ball vorbei schob. Oder wenn Schiedsrichter Lutz Rosenkranz aus Plauen in der 85. Minute auf den Punkt gezeigt hätte, als der agile Seipel im Strafraum zu Fall gebracht wurde. "Ein klarer Elfmeter", giftete Sadlo, "gegen uns werden oft solche Dinger gepfiffen, für uns nie, das hat fast schon Methode." Lok, das zunächst leidenschaftlich anrannte, sich aber meist auf blind nach vorn geschlagene Bälle beschränkte, besaß in der ersten Halbzeit Feldvorteile, gefühlte 70 Prozent Ballbesitz und die besseren Gelegenheiten. Doch Pavel Devaty (25.) und Seipel (29.) scheiterten an Keeper Chris Flader. Nach dem Wechsel wurden die Leipziger immer harm- und kraftloser, während die Chemnitzer plötzlich die Offensive für sich entdeckten und zweimal die Führung auf dem Fuß hatten: Tim Hunger (55.) verzog freistehend, Felix Schimmel bekam die Kugel aus fünf Metern nicht am gut reagierenden Jan Evers vorbei (70.). Lok hatte nur noch einen Kopfball von Seipel (63., knapp daneben) zu bieten. "Unsere Mittel sind begrenzt, wir haben personell kaum Alternativen", sagte Sadlo, "immerhin haben wir Chemnitz auf Distanz gehalten." CFC-Coach Kay-Uwe Jendrossek sprach zu Recht von einem "verdienten Punkt". Doch das 0:0 hilft keinem der beiden Trainer wirklich weiter.
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 11.04.2011 - von Steffen Enigk