+++ Zwischen Katastrophenfussball und Endkampfstimmung - LOK enttäuscht und überzeugt zugleich im Abstiegsmatch gegen Borea Dresden! +++ Das 1:1 sahen 1965 Zuschauer im Bruno +++

Samstag, 26.02.2011  1. FC Lok Leipzig - SC Borea Dresden  1:1 (0:1)


Das Spiel beim 1. FC Magdeburg hatte Appetit geweckt auf ein gutes und erfolgreiches Heimmatch gegen den Tabellennachbarn aus Dresdens Norden. Borea heißen die ja jetzt, sind schon länger im Oberligarennen. Und es fehlt ja immer noch das Hinspiel für uns im Spielkalender der Saison - Rudelbildung im Jägerpark war nur eine der Schlagzeilen nach der Absage im Herbst, als über Nacht hungrige Wildschweine das dortige Spielfeld demolierten. Die Dresdner haben da sogar ein Spendenkonto eingerichtet, unter dem Motto "Schwarzkittelüberfall". Da auch der erste 2011er-Termin dem Winter zum Opfer fiel, gibt es also heute den Rückkampf zuerst - hier im Bruno.
Während die Trambenutzer wieder problemlos bis nach Probstheida durchkommen, machen den Autofahrern immer noch stauintensive Umleitungen zu schaffen. Für die heute 2000 Fans aber kein zu großes Hindernis. Aber peinlich genaue Einlasskontrollen der nicht immer freundlichen Security, das ging bis hin zu kompletten Leibesvisitationen und Banner ausrollen. Anweisung wohl von oben, es ging auch um ein Fanmagazin der geschassten Blue Caps, was vor dem Stadion für 2 Euro verkauft wurde und vom Einlass einkassiert werden sollte. Die Ultras befinden sich derzeit, wie man hört, in kompletter Auflösung, weshalb es auch kein „Tatort Stadion“ mehr gibt. Resignation vor dem Kommerzclub RB? Alles andere wäre töricht.
Das Spiel begann recht schwungvoll, die LOK-Kicker erkämpften sich erste Chancen auf Tore. Schwierig der gefrorene Boden, der den Ball oft verspringen ließ, was zu seltsam anmutenden Spielpassagen führte. Jeder mit und gegen Jeden, lautete das Credo. Nutznießer in zählbarer Hinsicht leider dann die Gäste, über das Wie des 0:1 vermag man aber beim besten Willen kein klares Bild zu geben. Der Freistoßball segelte in unseren Strafraum auf eine Spielertraube zu, man hörte einen Pfiff und jeder dachte eigentlich, der Angriff ist abgeschmiert. Aber es war ein Elfmeterpfiff, warum und weshalb, das wussten nicht mal die Boreas. Unser zweiter Mann im Tor - Alexander Glaser vertrat den angeschlagenen Jan Evers - blieb bei der Ausführung ohne Abwehrchance. Diese unsinnige Entscheidung hatte fatale Folgen für unser Spiel, die Verunsicherung war greifbar. Zumal einige Krakeeler unter den Fans mehr verbal auf die eigene Mannschaft einschlugen als sie lieber mit anfeuernden Gesängen zu unterstützen.
Die Pausenversorgung wie immer für alle optimal, wenn man mal von den labbrigen Weizenbrötchen zur schmackhaften Bratwurst absieht. Ein knackiges Vollkornbrötchen für vielleicht 20 Cent mehr wäre doch mal eine gesunde Innovation. In der Hauptsache ging es heute aber um Punkte, die man in der zweiten Hälfte zurückholen wollte und musste. Mike Sadlo versuchte alles, um seine Jungs aufzubauen, er wechselte erst Stürmer Benny Fraunholz, dann Alex Kunert für mehr Mittelfeldpower ein. Der Clou gelang dann endlich durch Christoph Schulz, denn der machte prompt das 1:1. Unglaublich, wie sich die Blaugelben an diesem Erfolgserlebnis aufrichteten, jetzt gab es ein Powerplay allerbester Güte. Die so sicheren Gäste schwammen im eigenen Strafraum, leider nur gelang der Sieg für unsere leidenschaftlich kämpfenden Kicker nicht mehr. Dafür hatten sie sich nach dem Schlusspfiff des schwachen Schiris („Hoyzer, Hoyzer!“- Rufe des Publikums) den Applaus der Fans mehr als verdient. Weiter geht es am Mittwoch gegen Erfurts Reserveteam, alles ist weiter drin.
RT

Bruno-Plache-Stadion: 1.965 Zuschauer
Schiedsrichter: Oliver Lossius (Sondershausen)
0:1 Heinisch (24./FE.), 1:1 Schulz (77.)

Fotos zum Spiel