+++ LOK kann noch gewinnen - 2:0 im Heimspiel gegen FSV Zwickau vor leerer Gegengerade im Bruno! +++
Sonntag, 02.05.2010 1. FC Lok Leipzig - FSV Zwickau 2:0 (0:0)
Frustrierte blaugelbe Fanseelen lechzten nach ein wenig
Hoffnungsstrahlen. Die jüngsten Auftritte ihrer Mannschaft waren
nicht dazu angetan, in Euphorie zu verfallen, im Gegenteil. Einigen
Kickern war und ist es wohl nicht so richtig klar, dass es doch
irgendwie eine Verpflichtung ist, für den 1. FC Lokomotive
aufzulaufen. Nun, gegen die Westsachsen aus Zwickau sollte es am
späten Sonntagnachmittag endlich mit einem Erfolgserlebnis
klappen. Dass es erst 16:30 Uhr los gehen sollte, lag heute am
LOK-Nachwuchs. Der hatte bereits früh um 10 Uhr auf den
Rasenplätzen des Bruno anzutreten, es ging um den traditionellen
Danone-Cup. Außerdem wollten die LOK-Frauen endlich mal vor mehr
Publikum spielen, weswegen ihr Zweitligapunktspiel auf 14 Uhr angesetzt
war. Aber hauptsächlich von großem Interesse natürlich
die Erste und ihr Gegner FSV Zwickau. Dafür herrschte heute
Sicherheitsstufe Uno im Bruno, die Polizei drehte, wie man so
sagt, am großen Rad. Die nagelneu sanierte Gegengerade
sollte leer bleiben, damit die erwartet große Anhängerschaft
der Zwickauer nicht auf dumme Gedanken kommt. Ganz leer blieb die der
Dammsitztribünenfront gegenüberliegende Seite dann doch
nicht, denn die ganze Spielzeit über rekelten sich dort
gelangweilte Cops herum. Dafür sorgten die Gäste-Ultras mit
ihren Gesängen zu rhythmischen Trommelschlägen für nette
akustische Umrahmung. Der Kurvenblock der Fankurve 1966 kam dagegen
schwer an, im wörtlichen Sinne. Der ungünstige Platz im
Stadionrund kann wieder zum Thema werden, vielleicht wäre es
besser für die Stimmungslage, sich als Block am - von vorn gesehen
- linken Rand der Gegengerade zu versammeln.
Mit wesentlich mehr Einsatz startete unser Team in das Match. Die
Zwickauer waren wegen ihrer finanziellen Turbulenzen nur als bessere
Nachwuchstruppe unterwegs, versuchten aber bei Kontern, im
Fünferpack regelmäßig für Verwirrung zu sorgen.
Aber auch sie haben eine Abschlussschwäche! Die besseren
Gelegenheiten boten sich den Blaugelben, aber vor der Pause gelang auch
ihnen nichts.
Einen Tatort gab es heute nicht, auch kein aktuelles Programmheft,
dafür den Ladenhüter vom 13. März, dass stellte sich
allerdings erst beim späteren Lesen daheim heraus.
In der zweiten Hälfte zog LOK das Tempo noch mal stärker an.
Mit Erfolg, die Gäste gerieten ins Schwimmen, machten Fehler.
Einer wurde schließlich entscheidend für das 1:0, als Rico
Engler einen Ball aus dem Mittelfeld erlaufen konnte und einschoss. Es
bildete sich sogleich ein Jubelknäuel an der Seitenlinie und
endlich durfte Mirko wieder seine berühmte Mikroakrobatik
zelebrieren. Welch eine Erleichterung. Dabei hatte es im
Gästeblock gerade noch voll gerockt, tanzten die Red Chaoten
Walzer durch den Gästeblock. Das war ihnen nun gehörig
vergangen, eigentlich. Ultras sind ja unerschütterlich, was die
Bereitschaft zum Party machen angeht. Egal, wie es auf dem Feld
läuft, sozusagen immer unabhängig vom Spielgeschehen.
Fußballbegeisterung mit den vielen Ahs! und Ohs! sind doch aber auch nicht schlecht, oder? Dachten
auch Manu Starke und der Schiri, denn der fremdgezupfte wurde durch den
Pfiff des Spielleiters quasi metamorphos gleich zum
Elfmeterschützen. Halb hoch ins linke Eck verwandelte er zum 2:0,
das heutige Rätsel des Spielausgangs war damit genauso gelöst
wie die Stimmung unter den LOK-Fans. Trainer Trommer konnte zufrieden
sein, auch mit seiner Rückkehr auf den Chefposten auf Zeit. Das
kann nächstes Heimspiel schon anders sein, denn dann kommt Gera -
und Achim Steffens…
RT
Bruno-Plache-Stadion Leipzig: 2.128 Zuschauer
Schiedsrichter: Lars Albert (Muldenhammer)
1:0 Engler (53.), 2:0 Starke (77./ FE)
Fotos zum Spiel