+++ Pfingstsamstag war das letzte Heimspiel der Saison - gegen VfL Halle 96 verlor das blaugelbe Team erneut, diesmal 2:3! +++ 1501 Zuschauer sind LOK-Negativrekord, aber immer noch die meisten in der Oberliga - das sollte positiv für diesen Tag hängen bleiben! +++

Samstag, 22.05.2010  1. FC Lok Leipzig - VfL Halle 96  2:3 (1:1)


Großer Abschiedsbahnhof vor dem letzten Heimspiel: Manuel Starke, Anton Köllner, Robert Roscher und Robert Sommer verlassen in der Sommerpause unseren Verein. Deshalb gab‘s Blumen satt für die verdienstvollen Kicker, bei einer offiziellen Verabschiedung vor Spielbeginn durch den Vorstand. Und das folgende Match gegen die „Affen“ aus dem Zoo in Halle sollte der Aufbruch in eine neue erfolgreiche Zeit einläuten.
So motiviert begann auch das blaugelbe Team, sorgte mit schwungvollen Angriffen für gute Laune bei den Zuschauern. 1500 und einer waren gekommen, kurioserweise wollte dieser eine später jeder sein, der von der Zahl 1501 hörte. Die blaugelbe Fröhlichkeit war allerdings nach 18 Minuten schon wieder passé. Der erste Angriff der Gäste sorgte für entsetzte Gesichter im weiten Rund. Ein durch unseren Nachwuchskeeper Alexander Czempik noch toll abgewehrter Ball fiel ausgerechnet dem Hallenser Stein wie ein solcher vor die Füße - wieder ein Rückstand, einfach deprimierend. Das merkte man den Spielern dann auch an. Es wurde zum Glück schnell besser, denn über Starke und Jülich kam der Ball von links scharf nach innen, wo Christian Haufe goldrichtig stand und das 1:1 erzielte. LOK wollte nun die Führung und so bot sich Engler auch die Chance noch vor dem Seitenwechsel, wobei er aber knapp verzog.
Thema im heute wieder erschienenen Tatort natürlich die aus Fansicht „furchtbare“ Saison - mit den sinnlosen Spielverlegungen, dem teils lustlosen Gekicke der Mannschaft und der immer noch gewaltigen Fanliebe in der Probstheidaer Fanszene. Die Nummer 106 - wie immer auch mit viel Liebe gemacht - Infos und Storys von den LOK-Spielen gg. Erfurt 2., Dynamo 2., Halberstadt, Zwickau, Jena 2. und Auerbach sowie aus der 2. BL Fürth gg. Sechzig. 12 kompakte Seiten für 20 Cent, einmalig.
Die kalte Dusche folgte nach dem heißen Pausenimbiss. Schaltpausen in der LOK-Abwehr, die Gäste legten nach und es stand 1:2 und 1:3. Rat- und Fassungslosigkeit im Bruno, die Mannschaft schockte sich selbst und alle anderen. Der Offenbarungseid im Defensivbereich, da wird sich unter Achim Steffens künftig einiges, wenn nicht gar alles ändern. Alex Kunerts Anschlußtor mobilisierte zwar, allein ein Punktgewinn war uns heute leider nicht mehr gegönnt.
So richtig sauer war nach dem Schlußpfiff trotzdem kaum einer, Fans verzeihen eben viel, wenn Wille und Einsatz erkennbar sind. Und das konnte man den Blaugelben auf dem Rasen in keiner Phase absprechen. Am Club-Casino folgten für die Spieler nach dem körperreinigendem Duschen in den Gesprächen mit den verbliebenen ca. 50 Fans keine weiteren kalten Ergüsse. Sondern jede Menge Verständnis und Aufmunterung für die immer sehr kritisch gesehenen Akteure. Keine konstante Teamaufstellung, viele Verletzte und manche Nachlässigkeiten in der beruflichen Betreuung durch die Vereinsführung waren einige genannten Ursachen für den letztlich fehlenden Erfolg. Wobei man sicher auch kritisch hinterfragen muss, ob die finanziellen und medialen Ressourcen des Vereins zurzeit optimal genutzt werden. Priorität muss doch immer die Erste haben, sie ist das Aushängeschild und der Motor eines jeden Vereins, hier geschieht öffentliche Wahrnehmung und Besucherzuspruch. Sponsoren sollten dem spielenden A-Personal perspektivisch zur Seite stehen, in Job-, Ausbildungs- und Wohnungsfragen. In funktionierenden Familienbetrieben ist das selbstverständlich, so sollte das auch in der blaugelben LOK-Family zum Standard für alle gehören. Thema Nachwuchsarbeit: Nach dem RB-Doktrin für die Leipziger Region ist der Traum Bundesliga in Probstheida schwerlich zu vermitteln. An einer Reduzierung der einzelnen Jahrgänge kommen wir so wohl kaum vorbei, wenn wir weiter wirtschaftlich gesund den Verein am Leben erhalten wollen.
Die MV Ende Mai im Hotel am Paunsdorf-Center wird sicher einige dieser Fragen beantworten, doch sollten alle immer das Vereinswohl über persönliche Befindlichkeiten stellen. Auf ein Neues 2010/11 - nach dem letzten Auswärtsspiel kommendes Wochenende beim feststehenden Absteiger VfB 09 Pößneck.
RT

Bruno-Plache-Stadion: 1.501 Zuschauer
Schiedsrichter: Torsten Jauch (Benshausen)
0:1 Stein (18.), 1:1 Haufe (29.), 1:2 Ströhl (65.), 1:3 Ströhl (69.), 2:3 Kunert (76.).

Fotos zum Spiel