+++ Die
großen Rasenballsport-Profis besiegen mit viel Glück und
wenig spielerischem Glanz unsere LOK-Elf 1:0 +++ Ostermontag dann das
echte Derby gegen Grünweiß Leutzsch, 14 Uhr im
Zentralstadion! +++
Sonntag, 28.03.2010 1. FC Lok Leipzig - Rasenballsport Markranstädt 0:1 (0:1)
Derbys elektrisieren die Massen, gerade im Volkssport Fußball.
Mit RB und Leipzig in Verbindung gebracht, bleiben viele Fragen offen.
Die Begrifflichkeiten zu diesem Spiel im Zentralstadion könnten
Seiten füllen. Welche Leipziger Massen strömen zu einem
Derbymatch mit quasi „eingebürgerten“
Markranstädtern in die WM-Arena? Tradition trifft Kommerz, gerade
hier ein unversöhnliches Reizthema, will der Rote Bullen-Konzern
hier quasi ein Vermarktungs-Exempel statuieren? Das mit dem
Vereinsemblem ist ja schon ein unverblümter Versuch, hier
geltendes Verbandsrecht zu umgehen. Dank des Begriffs
„Marketinglogo“ nutzt man eine Lücke für die
Ankurbelung des eigenen Fanartikelgeschäfts - Schals, Fahnen,
Shirts und Pins mit dem RB-Logo sind ja schon im freien Verkauf in den
Shops. Und um nicht verdächtig zu scheinen, fehlen derzeit
Vereinswimpel einfach im Sortiment. Der (BILD) -Boulevard spielt da
voll mit, bringt tagelang riesengroße Werbeartikel aus der
Sportredaktion, natürlich inklusive farbigem Emblem. Die
öffentlich-rechtlichen Sender sind noch vorsichtig, verwenden auch
mehr den eingetragenen Namen Rasenballsport, vielleicht weht hier noch
ein hehrer olympischer Geist. Das alles nur als kleines Intro zum
eigentlichen Hauptspiel.
Sicherheitsrelevante Spiele finden in Leipzig im Zentralstadion statt,
und auf Wunsch der Polizei (und Drängen des Verbands?) so heute
auch dieses. Das Aufgebot ringsherum demnach auch recht stattlich,
neben dem uniformierten Fußvolk kreiste hoch oben der
unvermeidliche Hubschrauber, und das schon zwei Stunden vor Beginn. Der
kleine Haufen an verblendeten RB-Anhängern rechtfertigte das ja
auch… Großer Andrang herrschte dagegen im Sektor D im
LOK-Fanblock und auch die Gerade C bot guten Besuch von blaugelben
Fans. Rein sportlich gesehen waren die Rollen ebenso klar verteilt,
hier würden gleich engagierte Amateure gegen geldgierige Profis
antreten. Ich weiß, dieses Klischee ist eigentlich zu platt, aber
irgendwie trifft das bei einigen der Rotweißen doch zu. Ein
Neuhaus, Bick oder ein Rost würde sich doch nie zu solchen
Vereinen herablassen, aber die dicke Kohle von den Drogenherstellern
hilft schon. Die entsprechende Reaktion beim Einlauf der Spieler zum
Warmmachen wird da verständlicher. Zum eigentlichen Spielbeginn
dauerte es etwas, bis auch die Unparteiischen im Eingangstunnel
erschienen und alle auf den Platz kamen. LOK gewann den Anstoß
und war auch gleich hellwach. Nach einer Rechtsflanke von Ralf
Schreiber flog Anton Köllner heran und köpfte das Ding -
knapp links vorbei. Die Gäste waren gewarnt und legten einen
Zwischenspurt ein. Kurzes Durcheinander in der LOK-Abwehr und es war
passiert: Bick zog von der Strafraumgrenze ab, unser Jan konnte nur
nach vorn abklatschen und Nico Frommer brauchte nur noch einschieben.
Der Normalfall war eingetreten, die RB-Profis dachten an einen ruhigen
Nachmittag. Traf nicht zu, denn nach kurzem Rückstandverdauen
entwickelte sich eine rassige Partie, an der beide Parteien ihre
Anteile hatten. Einen Profifaller eines RB-ers wertete der sonst gute
Schiri mit Strafstoß, war das die Vorentscheidung? Nein, denn Jan
im Tor parierte großartig und powerte gleich mal den Fanblock
hoch auf 180! Das versprach eine mächtig gewaltige zweite
Halbzeit!
In der Pause verstand man es, doch einige Fanclubmitglieder
wiederzufinden, die in der allgewaltigen Blockmasse verloren gegangen
waren. Geschlemmt wurde auch, neben den üblichen Rostern und
Hacksteaks wurde auch Currywurstsuppe und Fischbrötchen gereicht.
Die geschnippelte Wurst mit Currysoße in der Pappschale
erwies sich als zwar schmackhaft, aber schwer löffelbar - ohne
Löffel, nur mit Minigabel. Da sind Veränderungen
angebracht…
Jetzt zur zweiten Halbzeit geriet die RB-Überlegenheit völlig
ins Wanken. Das blaugelbe Team erkämpfte und erspielte sich
deutliche Vorteile. Nur manchmal gelang es der Markranstädter
Söldnertruppe mit ein paar Kontern durchzubrechen. Aber was die so
an Hinfallern und Fehlschüssen produzierten, war schon
lächerlich. Schade, dass unsere Chancen von Ralf Schreiber,
Christian Haufe und Manuel Starke nicht mehr zum Ausgleich
führten. Das RB-Imperium kann sich glücklich schätzen,
die drei Punkte heute einzupacken, denn LOK war ganz nah dran am
Ausgleich.
So feierten alle im weiten, noch blauen Rund - die 6500 LOK-Fans ihr
super engagiertes Team und die restlichen Besucher den glücklichen
Pflichtsieg ihres Kunstvereins.
Festwiese und Stadionrückseite zum Elsterflutbecken waren beim
Abmarschieren für die LOK-Anhänger tabu, die Cops trennten
die Lager mit großem Aufwand, auch der Hubi kreiste in
großer Höhe. Es hat sich gelohnt, es gab keine erkennbaren
Problemfälle.
In einer Woche gibt es an gleicher Stätte das echte Derby in
Leipzig. Ein Sieg am Ostermontag gegen die Leutzscher und man zieht in
der Oberligatabelle wieder an ihnen vorbei.
Reini
Zentralstadion Leipzig: 7.498 Zuschauer
Schiedsrichter: Marcel Bartsch (Neustadt-Orla)
0:1 Frommer (9.)
Fotos zum Spiel
Die Trainer-Stimmen:
Tino Vogel (RBL): „Wir
mussten bis zum Schlusspfiff zittern. Wir haben es uns einfach selbst
schwer gemacht und haben uns die zweite Halbzeit selbst zuzuschreiben.
Wir haben besonders durch den vergebenen Elfmeter die Entscheidung
verpasst, aber am Ende zählen die drei Punkte."
Uwe Trommer (FCL): „Ein
Riesen-Kompliment an meine Jungs. Wir hätten einen Punkt verdient
gehabt. Toll, wie meine Mannschaft gekämpft hat. Wir waren sehr
nah dran. Im Vergleich zum Hinspiel hatten wir uns klar verbessert."
(Quelle: Lok-Homepage)
+++ PRESSESCHAU +++
Ein Derby, zwei Welten
Heute stehen sich im Zentralstadion Leipzig der Underdog 1. FC Lok und
der Liga-Dominator Rasen Ballsport gegenüber- angepfiffen wird das
Spiel um 14 Uhr. In der einen Welt gibt's gewisse, nun ja,
Luxusprobleme. Wie kriegt man einen souveränen Tabellenführer
bei elf Punkten Vorsprung noch motiviert? Mit hohen Zielen, macht
Trainer Tino Vogel via Pressekonferenz deutlich: „Wir wollen
mindestens 80 Punkte erreichen, 83 wären noch besser." Sein
Innenverteidiger Thomas Kläsener assistiert: „Wir wollen
alle Spiele in der Rückrunde gewinnen." In dieser Rechnung fehlen
also bei elf ausstehenden Spielen noch elf Siege - ein Erfolg im Derby
gegen Lok ist da fest eingeplant. Um so mehr, weil RBL aus dem Vollen
eines in jeder Hinsicht prall bestückten Kaders schöpfen kann
- mal abgesehen von Neuzugang Sebastian Albert, der noch an
„muskulären Disbalancen" (Tino Vogel) laboriert, aber auf
dem Wege der Besserung ist. An Selbstbewußtsein mangelt es
angesichts der 2010-er Siegesserie bei RB Leipzig nicht. „Wir
SIND die Nummer 1 in Leipzig", antwortet Tino Vogel auf die Frage, ob's
heute um eben jenen Titel gehe. Immerhin kommt die Ergänzung:
„Dies wollen wir bestätigen." Und zwar an einer Stelle,
deren Tage als „Zentralstadion" gezählt sind - am Mittwoch
machte der Stadtrat den Weg frei für die Umbenennung in „Red
Bull Arena". In der anderen Welt steht Trainer Uwe Trommer nach
Feierabend am Spielfeldrand eines Nebenplatzes des
Bruno-Plache-Stadions und bereitet seine „Loksche" auf den
Liga-Krösus vor. Heiß machen muss er seine Jungs nicht:
„Die sind motiviert bis in die Haarspitzen. Da muss man eher
aufpassen, dass sie nicht zuviel wollen." Und dann ruft er ins Spiel
hinein: „Jetzt zählen nur Kopfballtore!" Das Thema
„RBL-Kopfballstärke" bewegt ihn: „Da müssen meine
Spieler energisch mit hoch gehen. Manchmal reicht das ja schon."
Einsatz, Leidenschaft, Kämpferherz - diese Tugenden will die
Lok-Elf in die Waagschale werfen. Dabei wird sie mit Sicherheit die
Masse der Zuschauer als Verstärkung im Rücken haben.
„Wichtig ist, sofort voll bei der Sache zu sein, dann ziehen die
Fans mit. Die verzeihen auch mal einen Fehler, aber wenn sie merken,
dass 20 Prozent Einsatz fehlen, werden sie sauer - und dies zu Recht!"
Ärgerlich ist da nur, dass Uwe Trommer mit Torsten Jülich
(Gelbsperre) und den angeschlagenen René Heusel, Alexander
Kunert und Paul Stöbe gleich auf vier enorm wichtige Spieler
verzichten muss. Aber jammern gilt nicht: „Da müssen eben
die anderen ran. Die tolle zweite Halbzeit vom Mittwoch sollte das
nötige Selbstvertrauen geben."
Quelle: SachsenSonntag vom 28.03.2010 - von Jens Wagner
1:0-Derbysieg für RB – starkes Lok-Spiel wird nicht belohnt
Der Favorit hat sich durchgesetzt: Im Oberliga-Stadtderby Lok Leipzig
gegen Rasenballsport gewann RB am Sonntag vor 7498 Zuschauern im
Zentralstadion mit 1:0. Nico Frommer sorgte per Abstauber bereits in
der 9. Minute für die Entscheidung. Die erste Chance der Partie
hatten aber die Gasteber. In der zweiten Minute flankte Ralf Schreiber
in die Mitte, Anton Kölners Flugkopfball verfehlte das RB-Tor nur
knapp. In den nächsten Minuten entwickelte sich ein munteres
Spiel, bei dem beide Teams offensiv agierten. Das Tor machte
schließlich RB. Ein Müller-Freistoß von rechts wurde
nicht energisch genug geklärt, Müller konnte erneut nach
innen flanken, Hauck, der überraschend den Vorzug vor Christian
Reimann erhalten hatte, legte für Bick auf. Dessen Schuss wehrte
Evers noch ab, bei Frommers Nachschuss war er machtlos. Danach
übernahm der Tabellenführer das Kommando. „Wir hatten
in der ersten Halbzeit noch ziemlichen Respekt", meinte Lok-Verteidiger
Markus Krug anschließend. Er und seine Kollegen hatten vor allem
mit den schnellen Stürmern von Rasenballsport ihre Mühe.
Besonders Sebastian Hauck konnte sich regelmäßig gegen die
Verteidiger durchsetzen und für Gefahr im blau-gelben Strafraum
sorgen.
Lok versuchte dagegen zu halten, mehr als ein starker Schuss von Engler
nach 34 Minuten sowie ein Freistoß nach 40 Minuten sprangen aber
nicht heraus. Auf der Gegenseite hatte der agile Höfler mehrere
Gelegenheiten, die Führung auszubauen. Mit dem Pausenpfiff dann
Aufregung vor dem gut gefüllten Fanblock der Probstheidaer. Im
Duell mit Köllner ging Hauck umstritten zu Boden, Schiedsrichter
Marcel Bartsch entschied auf Elfmeter. Patrick Bick scheiterte aber am
gut aufgelegten Lok-Schlussmann Jan Evers. Die darauf folgende Ecke
brachte noch eine Kopfballchance für Kläsener, der aber am
Gehäuse vorbei zielte. Nach dem Seitenwechsel dann verkehrte Welt:
RB zog sich immer weiter zurück, stattdessen drängte Lok mit
aller Macht auf den Ausgleich. Der Trainer hat uns in der Halbzeit noch
einmal richtig heiß gemacht", verriet Markus Krug. Lok legte
jetzt jeden Respekt ab, spielte leidenschaftlich und engagiert. Ohne
den verletzt ausgewechselten Torjäger Rico Engler gelang es Lok
allerdings selten, Torgefahr zu entwickeln. Die beste Gelegenheit hatte
Schreiber nach 74 Minuten per Kopf. Auf der Gegenseite verwaltete das
Team von Trainer Tino Vogel den Vorsprung nur noch. Die
Kontergelegenheiten wurden nicht sauber gespielt, dem Spiel der Bullen
mangelte es an Präzision. Einzig Höfler sorgte nach 75
Minuten mit einer schönen Aktion für Torgefahr. Wir haben in
der zweiten Halbzeit zu wenig gemacht", so Höfler
anschließend. „Wir haben nur noch reagiert und haben Lok
das Feld überlassen." So mussten die RB-Fans die letzten Minuten
noch einmal zittern. Lok warf alles nach vorn. Haufe aus 15 Metern und
Starke in der Nachspielzeit konnten Sven Neuhaus im RB-Tor aber nicht
überwinden. „Wir haben das 2:0 nicht gemacht, da macht man
es sich selber schwer", so Tino Vogel nach der Partie. „Das haben
wir uns selber zuzuschreiben." Sein Gegenüber Uwe Trommer sprach
seiner Mannschaft dagegen ein „Riesenkompliment" aus. „Es
war ein anderes auftreten als im Hinspiel", sagte der
Lok-Übungsleiter. „Wir waren nahe dran, ein Punkt wäre
verdient gewesen."
Quelle: LVZ Online vom 29.03.2010 - von Stephan Lohse
Lok nah an der Sensation
Ritterliche 0:1-Niederlage gegen RB Leipzig vor 7498 Fans / Frommer trifft nach neun Minuten
Nach dem Abpfiff des kleinen Derbys marschierte Lok-Chef Steffen Kubald
im Stechschritt aufs Feld, drückte jeden blau-gelben
Fußballer an seinen Astralleib, war stolz wie Bolle. "Das war in
der zweiten Halbzeit klasse, die Jungs haben RB beherrscht", sagte der
Lokführer später und gab dem uninspirierten Gegner gleich mal
eine mit. "Soo gewinnt man keine Zuschauer." Aber soo gewinnt man
Spiele. Nico Frommers Tor (9.) verkürzte vor knapp 7500 Zuschauern
im Zentralstadion den Weg zum Aufstieg. Keine Böller, keine
Ausschreitungen, aber auch keine Tore für den 1. FC Lok: Im
blau-gelben Wohnzimmer staubten die, sagen wir, höchst
ökonomisch kickenden Rasenballer einen 1:0 (1:0)-Sieg ab.
Über dessen Logik wurde hinterher heiß diskutiert. Laut
Kubald und Lok-Coach Uwe Trommer hatten die Ihren mindestens einen
Punkt verdient. Trommer erinnerte an die schmerzhafte
0:3-Hinspiel-Pleite, als die Männer um Keeper Jan Evers
Angsthasen-Fußball gezeigt hatten. "Das war diesmal ganz anders,
viel beherzter. Ich ziehe den Hut vor meiner Truppe. Ein Unentschieden
wäre das gerechtere Ergebnis gewesen." Die Fraktion des
Tabellenführers und designierten Meisters sah das
naturgemäß ganz anders. "Wenn wir den Elfmeter reinmachen,
hätten wir nicht zittern müssen", spielte RB-Cheftrainer Tino
Vogel auf Evers Glanztat gegen Patrick Bick aus Minute 45 an. Markus
Krug war zuvor dem erstmals von Beginn spielenden Rasenballer Sebastian
Hauck an die Wäsche gegangen. Diesen Elfer kann man geben, muss
man nicht geben. RB-Sportdirektor Joachim Krug monierte zwar die erneut
maximal mittelprächtige Darbietung, ließ aber kein Zweifel,
wer sich den Dreier verdient hatte: "Wir! Wenn wir unsere Konter
vernünftig ausspielen, ist das Spiel früher entschieden." Die
Vorzeichen des kleinen Derbys (das große steigt am Ostermontag
zwischen Lok und Chemie) waren eindeutig: Außenseiter Lok wollte
erwähntes 0:3 vergessen machen, wieder Zucht und Ordnung im
eigenen Wohnzimmer herstellen. RB wiederum war spitz auf die
nächste Siegprämie, wollte vor großer Kulisse auch
Werbung für das Projekt Bundesliga machen.
Am Ende hielt der 1. FC Lok einen gefühlten Sieg in den ansonsten
leeren Händen, hatte RB wohl keinen neutralen Fan auf seine Seite
zerren können. Ingo Hertzsch, knieverletzt ausgeschiedener
Kapitän des Oberliga-Souveräns, sprach aus, was alle gesehen
hatten. "Das war in der zweiten Halbzeit einfach nur schlecht. Und ich
muss Herrn Kubald Recht geben: So gewinnt man keine Fans." Ruhig,
Brauner, streute Sportdirektor Krug an dieser Stelle ein. "Wir werden
in höheren Ligen einen ganz anderen und attraktiveren
Fußball spielen, die Zuschauer begeistern." Gestern schlug es
nach knappen zwei Minuten auch fast schon im Kasten von Sven Neuhaus
ein, doch Anton Köllners Kopfball landete Zentimeter neben dem
linken Pfosten. "Wenn der rein geht, geht vielleicht was",
philosophierte der gelbgesperrte Lok-Kapitän Torsten Jülich.
In der Folge ging zunächst nicht mehr viel für Jülichs
Kollegen, die folgerichtig in der 9. Minute das 0:1 verpasst bekamen.
Keeper Jan Evers fingerte einen Patrick-Bick-Volley aus dem Eck, war
gegen den Nachschuss Nico Frommers ohne Chance. Mit dem Gegentor wich
bei den Gastgebern der Glaube an die Sensation, bis zum Pausenpfiff
hatte RB alles im Griff, musste Evers mehrfach retten. Weil es zuweilen
überhart zur Sache ging und sich minütlich eine anderer
Fußballer am Boden wälzte, ließ Schiedsrichter: Marcel
Bartsch (Neustadt-Glewe) nach einer halben Stunde beide Kapitäne
antanzen. Ingo Hertzsch und Manuel Starke, selbst mehrfach rüde
zur Sache gehend, sollten beruhigend auf ihre Kameraden einwirken. Da
hatte der Schiri sozusagen zwei Böcke zu Gärtnern gemacht.
Seltsamerweise wurde es nach der Andacht durch den Unparteiischen
tatsächlich ruhiger. In der Halbzeit gab Lok-Coach Trommer dann
diese schlichte Losung aus: "Geht raus und spielt endlich
Fußball!" Und sie spielten. Und kämpften. Kamen zu Chancen.
Ralf Schreibers Hals war vier Meter vorm Tor ein paar Zentimeter zu
kurz, Christian Haufes Böller entschärfte Neuhaus,
schließlich köpfelte Starke übers Tor. Lok wird in der
Form der zweiten Halbzeit nicht mehr viele Oberliga-Spiele verlieren.
RB wird ganz sicher ein richtig gutes Spiel machen. Irgendwann.
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 29.03.2010 - von Guido Schäfer