+++  Wieder fehlen die eigenen Tore, so kann man kein Spiel gewinnen - auch nicht bei der 2. von Dynamo Dresden! +++

Mittwoch, 18.11.2009  Dynamo Dresden 2. - 1. FC Lok Leipzig  2:0 (0:0)

Alles zu diesem Spiel kann diesmal nur aus zweiter Hand berichtet werden, weil man wegen der doch meist üblichen Unwägbarkeiten im Stadionumfeld auf einen Livebesuch in Dresden verzichtete.
Das intensive Pokalspiel gegen Aue war noch in aller Munde, und man war gespannt, ob die Mannschaft bei Dynamos Reserve daran anknüpfen konnte. Immerhin ging die erste Halbzeit an das LOK-Team, das gepflegte Kurzpassspiel sah ordentlich aus, brachte aber keine Tore. Dynamo schon hier mit gelegentlichen steilen Ausflügen gefährlicher, bot insgesamt aber viel zuwenig.
Das änderte sich nach der Kabinenpredigt bei den Gastgebern, jetzt gingen die Schwarzgelben mit mehr Leidenschaft zur Sache. Prompt geriet unser Mannschaftsgefüge etwas durcheinander und - was sonst - ein Pass in die Spitze, auf Ronny Kreher und das 0:1 aus unserer Sicht war gefallen. Jetzt rotierten draußen die Fans im blaugelben Block, es flog wohl etliches an Silvestermunition in den Novemberhimmel. Sieben Minuten Spielunterbrechung, der Schiri drohte mit Abbruch, falls sich das noch mal wiederholt. Reimund Linkert ist jetzt auf dem Platz, er ersetzt den agilen, aber glücklosen Ralf Schreiber. Und das Glück fehlt uns weiterhin, denn nur ein paar Augenblicke später kassieren die Jungs das 0:2. Christoph Klippel köpft ein, nach einem Freistoß. Parallelen zum Aue-K.O. sind wohl nicht von der Hand zu weisen, in solchen Situationen fehlt es noch an Cleverness. Danach rieb sich LOK an den nur noch verteidigenden Dresdnern auf, der Anschlusstreffer gelang aber einfach nicht.
Fazit: Der triste Punktspielalltag im Tabellen-Niemandsland kann offensichtlich nicht alle durchgängig für Höchstleistungen begeistern. Daran werden wir uns als Fans in dieser zweiten Oberligasaison leider gewöhnen müssen - was verdammt schwer fällt.
Reini

Rudolf-Harbig-Stadion: 4.408 Zuschauer
Schiedsrichter: Lasse Koslowski (Berlin)
1:0 Kreher (65.), 2:0 Klippel (68.)

Fotos zum Spiel


+++ PRESSESCHAU +++

Zwei Tore und eine Unterbrechung
Die Gäste aus Leipzig waren in der ersten Halbzeit spielbestimmend. Sie hatten mehr Torchancen, agierten aber im Abschluss oft zu umständlich. Die Dresdner kamen erst nach der Pause besser ins Spiel und lieferten sich mit Lok einen offenen Schlagabtausch. Und sie waren effektiv: Kreher sorgte nach einem Pass in die Gasse für das 1:0. Danach war die Dynamo-Reserve sogar dominierend. Klippels 2:0 per Kopf kam folgerichtig. Dresden verwaltete nun die Führung. Leipzig zeigte ein letztes Aufbäumen. Große Chancen sprangen dabei aber nicht heraus.
Für Kopfschütteln sorgten einige der etwa 1.200 mitgereisten Lok-Fans. Sie schossen nach dem ersten Tor Leuchtraketen und Böller aufs Spielfeld und sorgten so für eine fünfminütige Spielunterbrechung. Laut 1. FC Lok wurden drei der verursacher identifiziert. Aber von den Dynamo-Fans konnten sich auch nicht alle benehmen. So wird die brennende Leuchtfackel im Dynamo-Block eine Geldstrafe nach sich ziehen. Außerdem versuchten einige Dresdner Hooligans vor und nach der Partie die von der Polizei durchgesetzte Fantrennung zu durchbrechen und lieferten sich Auseinandersetzungen mit den Beamten. Insgesamt 750 Polizisten waren im Einsatz. Es gab unter anderem neun Festnahmen und mehrere Platzverweise.
Quelle: www.mdr.de  - 18. November 2009, 18:43 Uhr


Nächste Strafe droht: Chaoten schaden Lok Leipzig beim 0:2 gegen Dynamo II
"Ich weiß nicht, wie lange man das Spiel noch betreiben will, um seinem Verein zu schaden." Lok-Boss Steffen Kubald verließ das Harbig-Stadion doppelt frustriert. Ihn ärgerte, dass der 1. FC Lok beim 0:2 (0:0) gegen die Dynamo-Reserve alles andere als ein Feuerwerk abbrannte, dafür aber ein paar Chaoten im Gästeblock das Zündeln übernahmen. Neun Leuchtraketen stiegen in der 65. Minute aus der mit 1000 Lokisten besetzten Ecke auf, als Ronny Kreher die Schwarz-Gelben nach Vorarbeit von Paul-Max Walther gerade mit 1:0 in Führung gebracht hatte. Als auch aus dem Dresdner Block, wo der Rest der 4408 Fans stand, drei Böller flogen und ein Bengalo aufloderte, musste Schiedsrichter Lasse Koslowski aus Berlin das Spiel unterbrechen. Nach sieben Minuten Pause ging es weiter und die Gastgeber machten drei Minuten nach Wiederanpfiff alles klar: Nach Freistoß von Maik Kegel köpfte Christoph Klippel unhaltbar für Jan Evers im Lok-Kasten ein. Evers musste danach noch zweimal stark gegen Kreher und Kegel (jeweils 70.) halten. Sportlich erfreulich war, dass der lange verletzte Reimund Linkert nach dem 0:1 zum ersten Saisoneinsatz kam. "Ich wäre gern bei einem 0:0 reingekommen", haderte er mit dem ersten Gegentor. Linkert und der ebenfalls eingewechselte Rico Engler sowie Christian Haufe probierten es in der Schlussphase mit Distanzschüssen. "Nach dem Tor haben wir die Ordnung verloren", kommentierte Trainer Jörg Seydler. In die Nachspielzeit mussten gestern nur die Ordnungskräfte. 750 Polizisten waren mit Hubschrauber und Wasserwerfern im Einsatz, um Auseinandersetzungen der verfeindeten Fanlager in der Stadt zu verhindern. Neun Personen wurden in Gewahrsam genommen, von 90 die Personalien aufgenommen. Der Chaot, der in der 7. Minute einen Böller aus dem Lok-Block warf, wurde von Überwachungskameras aufgenommen, auch von denen, die in beiden Blöcken Bengalos zündeten, soll es gutes Beweismaterial geben. "Wir werden uns von Dynamo die Namen geben lassen, Stadionverbote verhängen und sehen, wie wir das zivilrechtlich klären können", kündigte Kubald an. Beide Vereine werden trotz enormer Sicherheitsvorkehrungen (120 Dynamo-Ordner und 10 aus Leipzig waren vor Ort) wieder dicke Strafen vom Verband aufgebrummt bekommen.
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 19.11.2009 - von Jochen Leimert