+++ Schwacher
Start und starkes Finish - LOK schafft ein 2:2 gegen Aues Zweite in
letzter Minute! +++ Knapp 2500 Zuschauer sahen ein packendes
Spiel im Bruno, besonders in der 2. Halbzeit. +++ Sonntag im
Zentralstadion gegen Rasenball Markranstädt, Anstoß in der
WM-Schüssel ist 14 Uhr - MESZ! +++
Mittwoch, 24.03.2010 1. FC Lok Leipzig - FC Erzgebirge Aue 2. 2:2 (1:2)
Angesichts der verunglückten Startphase dieses ersten Heimspiels
der Rückrunde kommt man irgendwie in Erklärungsnot. Ist das
nun die berühmte Frühjahrmüdigkeit oder noch durch die
lange Eiszeit dieses Jahres bedingte Winterschläfrigkeit, die da
unsere blaugelben Kicker erfasst hatte? Die knapp 2500 Zuschauer im
Bruno mussten schon tief durchatmen, als sie nach nur drei Minuten den
erfolgreich abgeschlossenen Konter der Auer Bubis miterlebten. Und
schon fünf Minuten später lag der Ball erneut im LOK-Tornetz,
nach einem Freistoß der Auer Gäste. Beide Male reagierten
unsere Abwehrmänner viel zu spät, ließen ihre
Gegenspieler einfach laufen und abschließen. Ein grell
ernüchterndes 0:2 von der Anzeigetafel in der verwaisten
Südkurve blendete die Hoffungen auf einen Heimsieg bei den
LOK-Fans nun fast völlig aus. Aber da spielten sie nicht mit -
unsere Akteure auf dem Platz. Mit totaler Hingabe und vollem Einsatz -
Tugenden, die in der Vorrunde schon vergessen schienen - begann nun
eine rasante Aufholjagd. Zugegeben ziemlich holprig und immer mit der
unsäglichen Aussicht auf weitere Gegentreffer, den die
Lilaweißen Nachwuchskicker durch ihre durchdachte Spielweise
ständig heraufbeschwörten. Aber mit etwas Glück
überstand man diese kritische Phase in der ersten Halbzeit. Im
Gegenteil, kurz vor der Pause schaffte ein entschlossen abziehender
Rico Engler mit Superschuss ins lange Eck den wichtigen Anschluß
- die Wende zum Guten?
Neuer Tatort - die Nummer 102 erschien heute pünktlich zum
Heimspielstart 2010 nach langer Pause wieder. Noch mit
Erlebnisberichten aus dem für die Fankurvenfans damals
stürmischen Herbst, aber auch mit aktuellem Epilog zur
“Regenschlacht de Lux” bei den Dresdner Nordlichtern. Der
Ausblick auf das Derby gegen “Rattenball Markranstädt”
im Zentralstadion - dieser Name unserer WM-Schüssel gehört hier in Leipzig zur
heimischen Sporttradition - fehlt ebenso wenig wie der Ansporn, auch
künftig den Fußballfans dieser Stadt zu zeigen, wer wirklich
auf Heimat verbundenen Regional-Fußball steht.
Altes Programm - die heutige Nummer 10 der laufenden Saison trägt
das Datum 6.2.2010. Richtig, das ist der ursprüngliche Termin
während des harten Winters. Sechseinhalb Wochen später ist
das Heft wirklich nur noch Altpapier, zumal es ohne
branchenüblichen aktuellen Einleger keine wirklich wichtige
Informationsquelle für die Stadionbesucher sein kann. Schade, da
wurde was verpasst.
Zur zweiten Halbzeit erschien eine hoch motivierte LOK-Elf auf dem gut
präparierten aber doch etwas holprigen Platz. Jetzt kamen die
Gäste kaum aus ihrer Hälfte, praktizierte unser Team ein fast
totales Powerplay. Allein, es wollte keiner reingehen. Das ging die
komplette Dreiviertelstunde so, die Massen klatschten total begeistert,
eine Riesenstimmung trotz Rückstand. Kurz vor Ende aber lange
Gesichter bei den Blaugelben, denn die Auer erzielten nach Blitzkonter
ihr drittes Tor. Aber - es zählte nicht, Abseits. Weiter, immer
weiter, in Anlehnung an den legendären Oliver Kahn-Spruch
stürmte man unverdrossen weiter. In vorderster Front neben
Knallerstürmer Rico Engler immer unser Allrounder Manuel Starke.
Der schoss, legte ab und passte, was die müden Knochen noch
hergaben. Bis zur 92. Minute, als er im Strafraum zu Fall kam. Und das
Besondere kommt noch: Schiedsrichter Klemm pfiff Elfmeter! Tollhaus
Bruno, der Gefoulte schießt selbst und verwandelt knallhart
rechts - das 2:2. Die Gäste jetzt wütend, es wird gar nicht
mehr angepfiffen, alles feiert den Punkt ausgelassen und mit Ovationen.
Fußball kann auch gerecht sein.
Reini
Bruno-Plache-Stadion: 2495 Zuschauer
Schiedsrichter: Jens Klemm (Gröditz)
0:1 Schwitzky (3.), 0:2 Schaffrath (8.), 1:2 Engler (44.), 2:2 Starke (90+3./FE)
Fotos zum Spiel
+++ PRESSESCHAU +++
Starke erlöst Lok
Die Lok-Spieler feierten das eigentlich enttäuschende 2:2 (1:2)
gegen die zweite Auer Mannschaft gestern Abend wie einen großen
Sieg. Denn erst in der 3. Minute der Nachspielzeit gelang den
Gastgebern vor immerhin 2495 Zuschauern der Ausgleich. Manuel Starke
verwandelte einen umstrittenen Foulelfmeter. Er selbst wurde im
Strafraum von Andy Wendschuch umgerissen. „Man kann den
Strafstoß geben. Der Auer hatte mich schon vorher mehrfach
festgehalten. Der Schiri hat eben genau hingeschaut", meinte der
24-Jährige. Der agile Stürmer hatte auch die Vorlage zum
1:2-Anschlusstreffer gegeben, den Rico Engler fast mit dem Pausenpfiff
mit herrlichem Schuss aus 16 Metern erzielte. Mit diesem Halbzeitstand
waren die bis dahin schwachen Probstheidaer gut bedient. Sie wurden von
den technisch starken und schnellen Gäste phasenweise
vorgeführt. Die 1:0-Führung (4.) war ein Lehrbuch reifer
Konter, den Sylvio Schwitzky locker abschloss. Nur vier Minuten
später schob Sven Schaffrath zum 2:0 ein. Die Gastgeber wirkten
wie gelähmt. Aue ließ zum Glück für Lok bis zur
Pause zwei weitere hochkarätige Chancen ungenutzt. Mit
Wiederbeginn riss Leipzig das Geschehen an sich. Die Gäste hatten
noch eine hundertprozentige Möglichkeit in der 90 Minute, die sie
kläglich ausließen. Die Schützlinge von Uwe Trommer
erspielten sich sechs (!) Chancen, erst in der Nachspielzeit konnten
sie jubeln. Die Auer waren wütend, fühlten sich von
Schiedsrichter Jens Klemm (Gröditz) verschaukelt. Ihr Trainer
Thomas Matheja, ehemaliger Leipziger, blieb ruhig: „Wir haben bis
zum Anschlusstreffer überraschend gut gespielt. Schade, dass es
durch diesen zweifelhaften Elfmeter nicht zum Sieg reichte." Lok-Coach
Uwe Trommer ärgerte sich über die verschlafene erste
Halbzeit. „Aber mit dem Anschlusstor haben wir gezeigt: Wir leben
noch." Nach der Pause habe seine Mannschaft sensationell gefightet.
„Damit verdienten wir uns den Punkt, auch wenn das Tor
glücklich fiel. Ich bin zufrieden", fügte der 46-Jährige
an. Starke indes wurde nach dem Abpfiff von seinem Vater in die Arme
genommen. „Ich bin froh über den Ausgleich und glaube, meine
Leistung war heute ganz gut." Die von Lok war nur eine Halbzeit in
Ordnung. Was die Probstheidaer in Hälfte eins boten, hatte mit
Oberliga-Fußball wenig zu tun.
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 25.03.2010 - von Norbert Töpfer
Starkes Elfer rettet FC Lok einen Punkt
Gegen die Veilchen kam Lok gerade so mit einem blauen Auge davon... Der
1. FC Lok hat in letzter Minute ein 2:2 gegen die Auer Reserve
gerettet. Aber was war das für ein Grottenkick in Halbzeit 1! Lok
verpennte den Beginn und lag früh mit 0:2 hinten.
Schwitzky(5./nach Konter) und Schaffrath (8./nach Freistoß)
hatten die schläfrigen Leipziger unerbittlich abgestraft. Von den
unsortiert wirkenden Hausherren war lange nichts zu sehen. Erst eine
Minute vor der Pause war es Engler, der Lok mit seinem Anschlusstreffer
aus zwölf Metern im Rennen hielt. Nach der Pause drehte Lok zwar
auf, traf aber nicht. Erst in der 93. Minute wurden die 2495 Fans
erlöst: Nachdem Starke im Strafraum gehalten wurde, verwandelte
der Gefoulte den Elfer selbst. Abpfiff! Aus! Mächtig Glück
gehabt!
Quelle: BILD Leipzig vom 25.03.2010 - von Julia Kynast