Donnerstag, 24.07.2008 VfK Blau-Weiß Leipzig - 1. FC Lok Leipzig 0:1 (0:1)
- Testspiel -
Zwei Aufsteiger proben den Erstfall. So oder ähnlich kann man dieses Vorbereitungsspiel am Kantatenweg in Kleinzschocher beschreiben, denn die Blauweißen nehmen in der neuen Saison quasi unseren Landesligaplatz ein, haben sich in der starken Bezirksliga Leipzig klar an der Spitze behaupten können. Wir erinnern uns noch an die dramatische Partie vor einem Jahr gegen den VfK im Zentralstadion, als erst vier Minuten vor Schluss Sven Hellmund das erlösende 2:1-Siegtor gelang - für uns damals der entscheidende Kick zum Landesliga-Aufstieg. Heute fehlte diese Brisanz eigentlich, sollte man meinen…
Um zum Sportplatz in der Nähe vom Küchenholz zu kommen, war eine kleine Umleitung nötig. Denn an der Antonienstraße tobt momentan der Bauwahn, werden sowohl eine Brücke über den Elsterkanal als auch die Straßenbahngleise komplett saniert. Ferienzeit - Baustellenzeit, dies ist ja schon jahrelang das städtische Planungscredo. Nur gut, dass wenigstens die Parkplatzsituation heute gut gelöst war, denn die Plätze auf dem Gelände des VfK waren kostenlos. So gelangte das legendäre VfB Leipzig-Locomotion-Banner aus dem Gründerjahr 1994 per Automobil in die traditionsreiche altehrwürdige Arena, welche immer noch wie aus DDR-Zeiten „Stadion der Freundschaft“ genannt wird. Der Eintritt kostete heute für Vollzahler vier Euro, ermäßigungsberechtigte Fans durften ein Euro sparen. Programmhefte gab es allerdings diesmal keine, im Gegensatz zu den beiden Testspielen in den Jahren zuvor. Dafür ging heute die neue Nummer 82 des „Fan-Report“ an die Leserschaft, frisch aus dem Tintenstrahldrucker. Auf 48 Seiten kann man die vergangene Rückrunde ausführlich in Wort und Bild aus Fan- und Pressesicht noch mal neu erleben, somit die dramatischen Ereignisse des jüngsten Oberligaaufstiegs effektvoll nachvollziehen.
Das Spiel begann kurz nach 18.30 Uhr und viele interessierte Besucher umsäumten die Sportanlage, die mittlerweile auch in die Jahre gekommen ist. Trifft zumindest auf die Anzeigetafel zu, deren Nummerntafeln, wie man hörte, nur noch zu wichtigen Spielen rausgeholt werden. Wer denkt, auch die Ansagen kommen dort vom Turm, irrt. Das Mikrofon hat der Chef hier in persönlicher Obhut, und der sitzt irgendwo auf der Geraden. Unser Team zeigte den Fans heute ein anderes Gesicht als noch vor Wochenfrist gegen Dattenfeld. Der Ball lief super in den eigenen Reihen, es wurde schön kombiniert und Druck ausgeübt. Der Führungstreffer lag mehrmals in der Luft, so bei den Versuchen von Rico Engler, Tommy Kind und per Kopf von David Reich. Letzterer wurde dann erstes Opfer einer „härteren Gangart“ der Gastgeber. Aber erst noch das 1:0 für LOK, als eine Linksflanke der Nummer 23 David Quidzinski den Kopf von Manuel Starke fand – supergut!
Nach der Pause, man konnte Bratwurst und Bier (0,4 l für 2,65 € inklusive 50 Cent Becherpfand) konsumieren, gaben die vielen Spielerwechsel dem Geschehen eine sichtbare Qualitätsabwertung. Dazu gesellte sich von oben eine ordentliche Regenwasserdusche, die allerdings auch für mehr Speed auf dem Rasen sorgte. Trotzdem gelang kein weiterer Treffer, weder den immer forscher in die Zweikämpfe gehenden Blauweißen noch unseren Konterassen Aßmann und Kevin Adam. Hochverdienter Testspielsieg, ansteigende Form der Stammspieler, noch ein paar Reserven bei der Reserve – das soll als Kurzresümee genügen.
Reini
Stadion der Freundschaft Leipzig: 415 Zuschauer
Schiedsrichter: Jens Rohland (Regis-Breitingen)
0:1 Starke (33.)