+++ Pokal-Aus im Bruno: LOK verlor 0:2 gegen Budissa Bautzen - nach einer "unterirdischen" Vorstellung! +++ Die über 2600 Zuschauer waren enttäuscht über eine desolate Leistung ihres Teams - nun kann es nur besser werden. Am FR, 14.11. um 19 Uhr ist an gleicher Stelle dazu Gelegenheit - gg. SSV Markranstädt in der Oberliga! +++

 

Sachsen-Pokal / Achtelfinale

Samstag, 08.11.2008  1. FC Lok Leipzig - FSV Budissa Bautzen  0:2 (0:1)

 

Es gibt Tage wie diesen, da läuft einfach nichts rund. So ist der Sachsenpokal für diese Saison für den FCL schon wieder Geschichte. Oberliga-Rivale Budissa Bautzen erwies sich für das Team von Trainer-Guru Rainer Lisiewicz als eine nicht zu knackende Mannschaft. Wie schon vor Wochen im Punktspiel gewann die Mannschaft von Steffen Hammermüller 2:0, diesmal fügte sie uns sogar vor heimischer Kulisse im Bruno diese bittere Niederlage zu.

Die verbalen Attacken im Vorfeld über die Medien galten im Besonderen dem Gästecoach. Der hatte sich im „Hinspiel“ in der Oberliga über den angeblichen Benachteiligungstick bei LOK ausgelassen, was hier nicht so gut ankam. Dementsprechend fielen heute die Reaktionen bei der Anhängerschaft im Stadion aus. Besonders das Dammsitz-Publikum tat sich da mit Sprüchen hervor, nicht immer („Jammermüller“) mit gutem Sportsgeist.

Das schien irgendwie auch unser blaugelbes Team zu beschäftigen, fast zu lähmen. Wie soll man sich sonst diese Lethargie erklären, die manche Spieler heute offenbar befallen hatte? Eklatante „Stockfehler“ in der Hintermannschaft (Torsten Jülich), das Mittelfeld fand quasi nicht statt, vorn hingen Heusel und Engler im dichten Netz der starken Viererkette der Bautzner fest. Die Gäste riegelten ihren Strafraum regelrecht ab, störten durch ihr aggressives Pressing unsere Spieler außerdem schon in deren eigenen Hälfte. Ein Erfolgsrezept, wie sich zeigen sollte - leider. Die Revanche in den Köpfen, vergaß mancher LOK-Kicker im Strafraum seinen Gegenspieler. So fiel das 0:1 nach einem Eckball, als die Nummer 10 völlig freistehend den Ball links hinten im Evers-Tor versenkte. Zusätzlicher „Rucksack“ für die blaugelben Spielerseelen. Es wuselte und wurstelte weiter, ohne wirkliche Zielstrebigkeit. „Systemfehler“ würde bei diesen Ausfällen mein Computer anzeigen. Eher Hektik dann durch manche strittige Schiri-Entscheidung, die bei solchem Kampffußball nun mal nicht ausbleiben. Gegen diesen Gegner war heute kaum was möglich, es hätte mal einer draufschießen müssen, um wenigstens einen Sonntagstreffer zuzulassen - aber auch das fehlte im LOK-Spiel. Die Fans waren schockiert, zumeist mit dem Gästetrainer beschäftigt, den das alles aber kaum störte. Der stand mehr am Rasenrand, sprach oft mit seinen Akteuren. Die befolgten das Rezept mit großer taktischer Disziplin. Der 2er lenkte die Abwehrkette, vorne wirbelten bei Ballbesitz drei, vier Leute alles durcheinander.

Nach dem Aufwärmen am Glühweinstand durfte der LOK-Fan auf die 2. Halbzeit hoffen. Leider vergeblich, denn nach kurzem Zwischenspurt unseres Teams gelang den Gästen mit einem erfolgreichen Konter die Entscheidung. Aus kurzer Distanz wurde der Ball nach Eingabe von rechts ins Tor gelenkt - 0:2. Die Einwechsel von Tommy Kind und Ralf Schreiber konnten das Dilemma bei uns nicht ändern, das sonst so starke Angriffsspiel blieb heute leider völlig blass. So verabschiedete sich LOK wie schon im Vorjahr in der 2. Runde aus dem Sachsenpokal.

Übrigens: Wenn es nach dem Ordnungsamt geht, soll es bald keinen Glühwein mehr geben im Stadion. Auch kein Bier, Alkohol ist künftig generell gestrichen - 5 Stunden vorher und danach rings ums Gelände. Ein weiterer Baustein in Richtung sinnloser Reglementierung - die Vereine werden es mit dem zu erwartenden Besucherschwund wieder ausbaden müssen.

Reini

Schiedsrichter: Jens Stahlmann (Berbersdorf)

0:1 Pannach (15.), 0:2 Helcelet (69.)

 

Fotos zum Spiel

 

 

+++ STIMMEN +++

 

Rainer Lisiewicz (Lok-Trainer): "Glückwunsch an Bautzen - wir hatten uns heute viel mehr vorgenommen. Aber ich glaube, wir hätten heute noch Stunden spielen können und hätten kein Tor geschossen. Es fehlte einfach der letzte Biss, wir waren zu hausbacken. Bautzen stand sehr gut. Aber die Niederlage wirft uns nicht um, wir müssen nur die richtigen Lehren daraus ziehen."

Steffen Hammermüller (Bautzen-Trainer): "Es war ein heiß umkämpftes Spiel und bin natürlich froh, dass wir hier eine Runde weitergekommen sind. Mit etwas Glück, hätten wir noch das 3:0 machen können. Wir standen defensiv sehr gut. Lok hatte zwar 80% Spielanteil, aber keine großen Torchancen."

(Quelle: LOK-Homepage vom 09.11.2008)

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

7000 Euro teure Pleite 

Das war nicht der Tag des 1. FC Lok. 0:2 gegen Bautzen. Aus im Achtelfinale des Landespokals. Klar, dass die 2545 Fans enttäuscht waren. Und auch Trainer Rainer Lisiewicz ärgerte sich: „Das war hausbacken. Wir hätten noch stundenlang spielen können, ohne ein Tor zu erzielen." Den abgezockten Bautzenern langten dagegen zwei Chancen. Pannach traf nach einer Ecke völlig frei per Kopf (15.). Helcelet schob ebenso frei zum 0:2 ein (66.). Zwei Chancen hatte auch der FC Lok. Doch Hensgen, bester Leipziger, zielte genau auf die Fäuste von Torwart Katzwinkel (41.). Und der Schuss von Kind wurde auf der Linie geblockt (75.). Mehr war nicht. Bautzen durfte sich nach dem Erfolg auch noch über rund 7000 Euro freuen. Denn die Pokal-Einnahmen müssen bekanntlich geteilt werden.

(Quelle "BILD Zeitung" vom 10.11.2008 - von André Schmidt)

 

Pokal-Pleite für Lok-Fußballer 

Steffen Kubald nahm die sonnabendliche 0:2-Heimschlappe der Probstheidaer im Achtelfinale des Sachsen-Pokals gegen Budissa Bautzen mit Humor. Er gönnte sich in der Vip-Lounge des Plache-Stadions eine Zigarre und eine Apfelschorle. „Wie schon bei der Punktspiel-Niederlage ist uns nichts gegen diese unbequeme Mannschaft eingefallen. Der Gästesieg ist verdient“, erklärte der Lok-Chef und ergänzte lachend: „Im vorigen Jahr sind wir auch um die Zeit gegen Neugersdorf ausgeschieden und sind dann aufgestiegen.“

Zehn Minuten später war es vorbei mit seiner Ruhe. Eine Gruppe von Chaoten hatten in der Connewitzer Straße den Bus der Bautzener gestoppt und das Fahrzeug mit Farbe beschmiert. Alles ging ganz schnell. Nach 60 Sekunden waren die vermummten Jugendlichen wieder verschwunden. Budissa-Trainer Steffen Hammermüller steckte noch gestern der Schreck in den Gliedern. „Diese Unverbesserlichen stoppten plötzlich die Autos vor uns und standen vor dem Bus. Wir konnten nicht weiterfahren. Ich hatte ein mulmiges Gefühl und Angst, dass sie uns die Scheiben mit Steinen einwerfen.“ Soweit kam es zum Glück nicht. Trotzdem entstanden gefährliche Situationen, da plötzlich viele Autofahrer wendeten und die Flucht ergriffen. Die Bautzener riefen die Polizei. Die Ordnungshüter nahmen den so genannten Vorgang auf, damit die Gäste zur Schadensregulierung Versicherungsansprüche geltend machen können. Für Hammermüller war es kein angenehmer Nachmittag. Nach seinen Äußerungen beim Punktspiel in Bautzen („Es ist alte Lok-Schule, sich benachteiligt zu fühlen.“) wurde er von vielen Zuschauern mit Pfiffen und Schmährufen empfangen. Der Probstheidaer Klubchef Kubald reagierte diplomatisch: Er ging auf den Gäste-Coach zu, begrüßte ihn freundlich mit Handschlag.

Auf dem Feld ging es dann recht rustikal zu. Beide Teams schenkten sich nichts, was der gute Referee mit acht gelben Karten (4/4) honorierte. Die Leipziger fanden nie zu ihrem gewohnten Spiel. Sie waren zwar feldüberlegen, erarbeiteten sich aber nur fünf Chancen (Engler 14., Heusel 44., 45., Hensgen 44., Kind 78.), die sie ungenutzt ließen. Bautzen war cleverer. Für die 1:0-Führung (15.) sorgte der kleine (!) Thomas Pannach, der ungehindert einköpfte. Der 2:0-Endstand (69.) resultierte aus einem schnellen Konter. „Nach dem 0:1 fanden wir nicht die Mittel, um uns Chancen zu erarbeiten. Diese Niederlage wirft uns nicht um. Wir müssen nur die richtigen Lehren daraus ziehen“, meinte Kapitän Holger Krauß. Auch Trainer Rainer Lisiewicz wirkte gefasst. „Das war nicht unser Tag. Wir haben zu hausbacken gespielt. Uns fehlte der Biss. Wir hätten noch ewig spielen können, uns wäre in der Partie kein Tor gelungen.“ Bautzens Trainer Hammermüller sprach von einem „heißumkämpften Spiel“ mit 80 Prozent Ballbesitz der Leipziger, „das wir nach schnellen Kontern sogar mit einem Tor höher hätten gewinnen können.“

(Quelle "Leipziger Volkszeitung" vom 10.11.2008 - von Norbert Töpfer)