+++ NOFV-Urteil: Keine Punktabzüge und keine Platzsperre, dafür harte Reglementierung beim Kartenvorverkauf für das Heimspiel am SA, 18.10. gegen FCM 2.- Anstoß im Bruno ist 13:30! +++

 

NOFV-Urteil wird für Zuschauerschwund am SA beim Spiel LOK gegen FCM 2. sorgen

 

Es ist eine bewegte Woche für die LOK-Familie. Erst fängt sich das beliebte blaugelbe Team eine schmerzhafte Niederlage bei der Reservetruppe des Thüringer Zweitligaabsteigers Carl Zeiss Jena ein. Dann nutzen einige Chaoten die wohl völlig ungenügend abgesicherte moderne Arena an den Kernbergen zu wilden Cowboy-Spielen und mancher Wirrkopf gibt lauthals seinen braunen Senf dazu. Die elektronischen Ohren fangen jeden Laut medienträchtig ein, die Fernsehleute nutzen ihre Technik zur klaren TV-Beweisaufnahme. Was tun? Dies fragen sich alle fußballinteressierten Fans. Die Anwesenden geben gleich vor Ort die passende richtige Antwort, fahren den Schreihälsen offen über die Münder. Nachdenken sollte die erste Bürgerpflicht bleiben! Sahen auch die strengen Richter des NOFV-Sportgerichts so, als sie unseren Verein nicht in eine Schublade mit Hallenser und Erfurter Verhältnisse steckten. Die Geldstrafe von 1500 Euro sind wahrlich kein Pappenstiel, zumal noch die Ausfälle des Magdeburg-Spiels hinzukommen. Erstmals sind die Verbandsfunktionäre aber zu dem richtigen Schluss gekommen: Die wirren Untaten verrückter Einzeltäter können nicht immer einfach den Sportvereinen und - bei Punktabzügen - gar den aktiven Mannschaften angelastet werden!

Heute am Dienstag wurde die LOK-Geschäftsstelle zum Wallfahrtsort für gestresste Kartenkäufer. Laut Auflage des Sportgerichts gehen die knapp 2000 Billetts - abzüglich der 575 glücklichen Dauerkartenbesitzer - nur ausschließlich mit personaldokumentarischer Auflistung unter die Leute. Mann für Mann, Frau für Frau, Kind für Kind - (fast) ohne Ausnahmen und ohne Ermäßigungen. Nur auf Dammsitz und Tribüne werden sich am Samstag dann die polizeilich registrierten Fans an einem Sieg ihrer blaugelben Fußballgötter erfreuen können - hoffentlich. Das in Klammern gesetzte „fast“ bezieht sich übrigens auf unser Fanclubmitglied Jürgen aus Stuttgart, der heute dank feinsinniger Angestellten und eigener Überzeugungskraft für sich und seine beiden schaffenden Sohnemänner die notwendigen Dammsitz-Karten auch ohne deren Papiere erhielt - nach gründlicher Adressenüberprüfung versteht sich.

Reini, am 14.10.2008

 

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

Eingeschränkter Vorverkauf der Tickets für das Spiel gegen Magdeburg hat begonnen

Der Verkauf der Eintrittskarten für das Spiel gegen den 1. FC Magdeburg II an diesem Samstag (Beginn: 13.30 Uhr) hat begonnen. Aufgrund des NOFV-Sportgerichtsurteils nach den Vorkommnissen beim Spiel in Jena und der darin enthaltenen Auflagen werden für das Spiel gegen Magdeburg nur 1.425 Tickets verkauft.

Eintrittskarten sind nur im Vorverkauf und nur gegen Vorlage eines gültigen Personalausweises (und Registrierung der persönlichen Daten) erhältlich. Verkauft werden Tickets für die Tribüne zu 10 Euro und für den Dammsitz zu 7 Euro. Es gelten keine Ermäßigungen und kein freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahren, wie dies sonst bei Heimspielen im Bruno-Plache-Stadion üblich ist. Dauerkarten behalten ihre Gültigkeit.

Die Eintrittskarten sind ausschließlich im Vorverkauf im Fanshop der Geschäftsstelle erhältlich. Dort können die Tickets wochentags von 10 bis 19 Uhr und am Samstag von 9 bis 12 Uhr erworben werden.

(Quelle: "Pressenews" www.lok-leipzig.com vom 14.10.2008)

 

1. FC Lok kommt mit 1500 Euro Geldstrafe davon

Sportgericht droht im Wiederholungsfall Punktabzug und Geisterspiele an / Am Sonnabend nur 2000 Zuschauer zugelassen

Erleichterung beim 1. FC Lok: Der Fußball-Oberligist kommt nach den Vorfällen während des 0:2 verlorenen Spiels beim FC Carl Zeiss Jena II ohne Punktabzug davon. Der Verein muss 1500 Euro Geldstrafe zahlen und die nächste Heimpartie am Sonnabend gegen den 1. FC Magdeburg II (13.30 Uhr) unter teilweisem Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. 

Nur 2000 Zuschauer dürfen ins Plache-Stadion, alle Tickets müssen im Vorverkauf abgesetzt werden – gegen Vorlage des Personalausweises und bei namentlicher Registrierung aller Erwerber. Der FC Carl Zeiss erhielt 500 Euro Geldstrafe wegen nicht ausreichenden Ordnungsdienstes. Dieses Urteil fällte das Sportgericht des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) im schriftlichen Verfahren.

„Eine Verhandlung war nicht notwendig, weil der Sachverhalt unstreitig ist“, erklärte Stephan Oberholz, Vorsitzender des Sportgerichts. Am 4. Oktober hatten Lok-Anhänger antisemitische Parolen („Juden-Jena“) skandiert, Raketen aus den Gäste-Block abgeschossen, Feuerwerkskörper in den Innenraum geworfen und einen Nebeltopf gezündet. Die Partie musste für drei Minuten unterbrochen werden.

„Mit diesem Urteil können wir leben, es hätte schlimmer kommen können“, sagte Steffen Kubald. Doch der Lok-Chef weiß auch: „Das war der letzte Schuss vor den Bug.“ In der Urteilsbegründung seien dem Klub für den Wiederholungsfall Punktabzug und Geisterspiele ohne Fans angedroht worden. „Und davor sind wir nicht gefeit“, so Kubald. Finanziell trifft der Gerichtsentscheid die Probstheidaer nicht nur wegen der Geldstrafe hart. Da am Sonnabend mindestens 3500 Besucher erwartet wurden, rechnet Lok mit Einbußen von rund 10 000 Euro.

Laut Oberholz berücksichtigte das Gericht, „dass die rassistischen Rufe nur kurz angestimmt wurden und aus einer kleinen, abgrenzbaren Gruppe Leipziger Anhänger erfolgten“. Diese hätten gezielt provozieren und gegen den Lok-Vorstand opponieren wollen. Dass andere Fans lautstark einschritten, mit Pfiffen reagierten, dass Lok nicht wegen rassistischer Ausschreitungen vorbestraft ist und konsequent gegen Randalierer vorgeht, habe ebenfalls für den Klub gesprochen. „Im Verein ist etwas passiert“, so Oberholz, „es darf keine Toleranz geben gegenüber Grölern und Idioten, gegenüber Leuten, die den Fußball kaputt machen.“ 

Vor einigen Monaten hatte Oberholz den Halleschen FC wegen gleich lautender Rufe gegen Jena zu drei Punkten Abzug verdonnert. Damals wollte beim HFC niemand die Parolen gehört haben, der Stadionsprecher reagierte nicht, „und die Rufe dauerten weitaus länger an, kamen aus einem großen Block mit mehreren hundert Fans“.

Zurück zum Lok-Urteil. Rainer Lisiewicz kommentierte es mit zwiespältigen Gefühlen: „Sanktionen waren nötig, sie tun uns finanziell weh, aber ich bin froh darüber, dass nicht die Mannschaft bestraft worden ist.“ Der Trainer will jetzt das Gespräch mit den Anhängern suchen, vor allem mit den schwierigen, und am Freitagabend im Fan-Projekt vorbeischauen. „Ich möchte mit den Jungs reden, ihre Argumente hören, meine Position darlegen“, sagte Lisiewicz, „ich verstehe nicht, dass die jedes Jahr aufsteigen wollen und uns Knüppel zwischen die Beine werfen, mit dummen Sprüchen Punktabzüge riskieren. Das passt nicht zusammen.“

Das Sportgericht hatte für Sonnabend verfügt, dass 200 Tickets an die Gäste gehen. „Aber Magdeburg bringt keine Fans mit“, so Kubald, „und da wir 575 Dauerkarten und Sponsorentickets haben, geben wir 1425 Karten in den freien Verkauf.“ Der findet von heute bis Freitag (10-19 Uhr) im Plache-Stadion statt.

(Quelle: LVZ vom 14.10.2008 - von Steffen Enigk)