+++ Budenzauber in Riesa: LOK begeistert die 6000 Hallenbesucher mit tollem Fußball - zumindestens im ersten Spiel gegen Cottbus! +++ Dann leider der Rückschlag gegen Dukla Prag, 3:6 und wieder fehlt ein Treffer zum Erreichen des Halbfinals, wie schon 2008. +++ Das Spiel ZFC Meuselwitz - 1. FC Lok hat einen neuen Termin: SO, 15.02.2009, 14:00! +++

 

Samstag, 3. Januar 2009  Erdgas-Arena Riesa - Internationales Hallenmasters

 

Immer wieder Riesa. Es ist schon Tradition, dass die Loksche das Jahr mit einem echten Spektakel beginnt. Bereits zum vierten Mal in Folge stand unser Verein mit seinen Spielern und vor allem mit Unterstützung von unzähligen Fans in der Erdgas-Arena auf dem Hallenparkett. Knapp 2500 der vom Veranstalter benannten 6000 Besucher der schmucken Arena wollten eigentlich nur eine Mannschaft sehen - ihren 1. FC Lokomotive Leipzig!

Per Busflotte und mit privaten Pkws erreichten die Leipziger Anhänger das Gelände rund um die große Erdgas-Arena und die WM-Halle. Nicht mal die arktischen Witterungsverhältnisse konnten sie abhalten, zu diesem Highlight zu Jahresbeginn anzureisen.

Die Stimmung ist zu Beginn wie immer ausgezeichnet. Unser Team ist diesmal an dritter Stelle dran mit Spielen, Gegner sollte der derzeit einzige ostdeutsche Bundesligist Energie Cottbus sein. Und das blaugelbe Team legt sofort richtig los. René Heusel erwischt nach dem ersten Lok-Schuss aufs Piplica-Tor den Abpraller - 1:0 für den FCL. Die Halle gleicht einem Tollhaus, die blaugelben Fans sind aus dem Häuschen. Das schaukelt sich so weiter hoch, bis am Ende der 2x10 Minuten ein unerwartet klarer 3:1 -Sieg zu Buche steht. Das Halbfinale - das ersehnte Ziel - scheint schon erreicht, denn der nächste Gegner Dukla Prag hat seine erste Partie gegen die Lausitzer bereits klar verloren. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Mit dem Vorsprung des einen Sieges im Rücken kann man nichts anfangen, das eigene Angriffsspiel kommt völlig zum Erliegen. Parallelen zum Relegationskrimi im Sommer sind offensichtlich. Auch hier fand im Rückspiel der eigene Angriff nicht statt. Taktisch kann die Mannschaft mit einer Führung noch nicht richtig umgehen - das ist wie ein lähmender Schleier. Erst das 0:4 und 1:6 bringt Leben ins Lok-Spiel zurück, Kevin Adam und vor allem Manuel Starke (wurde „Bester Spieler des Turniers“!) mit seinem Super-Fallrückzieher schaffen fast noch die Wende, es fehlen am Ende nur Sekunden am rettenden vierten Tor. So geht das Spiel 3:6 verloren, damit auch der Traum vom Halbfinale.

Ist dies ein ausgewachsener Fluch von Riesa?

Das Turnier gewinnt gegen 18 Uhr - ausgerechnet - Dukla Prag, nach Neunmeterschießen gegen Energie Cottbus. Die Prager bedanken sich bei der Ehrenrunde bei ihren an diesem Tage größten Fans - den blaugelben Leipzigern!

Trotz der vermeidbaren Pleite feierten die Lok-Anhänger anschließend ihre Mannschaft. Die wird sicher daraus die richtigen Lehren ziehen - für eine erfolgreiche Rückrunde in der Oberliga!

RT

 

Gruppe A

 

 

 

Endstand

Spiele  Tore  Punkte

Energie Cottbus - Dukla Prag

3:1

 

1.

Dukla Prag

2  7:6  3

Energie Cottbus - 1. FC Lok Leipzig

1:3

 

2.

Energie Cottbus

2  4:4  3

1. FC Lok Leipzig - Dukla Prag

3:6

 

3.

1. FC Lok Leipzig

2  6:7  3

Gruppe B

 

 

 

Endstand

Spiele  Tore  Punkte

Viktoria Pilsen - MSV Duisburg

1:2

 

1.

MSV Duisburg

2  6:4  6

Global United - Viktoria Pilsen

2:2

 

2.

Global United

2  5:6  1

MSV Duisburg - Global United

4:3

 

3.

Viktoria Pilsen

2  3:4  1

 

Halbfinale

 

 

Dukla Prag - Global United

5:1

 

MSV Duisburg -Energie Cottbus

5:7

 

Spiel um Platz 3

 

 

Global United - MSV Duisburg

6:5

nach 9m-Schießen

Finale

 

 

Dukla Prag - Energie Cottbus

5:4

nach 9m-Schießen

 

Fotos zum Turnier

 

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

Und immer fehlt ein Tor

Der 1. FC Lok schafft`s beim Budenzauber in Riesa einfach nicht ins Halbfinale. Letztes Jahr fehlten dem Kultclub aus Probstheida ganze vier Sekunden, um das Aus in der Vorrunde zu verhindern. Anno 2009 beim Intersport-Hallenmasters fehlte wieder ein einziges Tor. Trainer Rainer Lisiewicz entschuldigte sich bei den 3000 Anhängern in Blau-Gelb: „Unsere tollen Fans hätten zwei Spiele mehr verdient gehabt. So nah waren wir noch nie am Weiterkommen dran."

Stimmt: Denn mit einem Blitzstart (Heusel traf nach vier Sekunden) stellte die Loksche die Bundesliga-Profis aus Cottbus 3:1 aufs Abstellgleis. Die anderen Tore erzielten Adam und Kunert. Weil Energie vorher Dukla Prag 3:1 abklemmte, hätte Lok gegen die Tschechen ein 2:4 gereicht. Aber schon nach drei Minuten stand`s 0:3, zur Pause 0:4. „Da haben wir das Halbfinale versaut", sagte Lisiewicz. Adlers 1:4 sorgte für Hoffnung. Aber nach dem 1:6 langten nur noch Adam und Starke hin - ein Tor fehlte.

(Quelle "BILD Zeitung" vom 05.01.2009 - von Knut Stahmer)

 

Starkes Traumtor 

Lok-Spieler Manuel Starke konnte sich nicht so richtig freuen über sein Traumtor bei den Riesaer Hallenmasters. Denn der Treffer nach tollem Fallrückzieher führte nur zum 3:6-Endstand gegen den späteren Turniersieger Dukla Prag. „Ein bisschen entschädigte dieses Tor für das unnötige Ausscheiden. Aber es war ärgerlich“, sagte Starke enttäuscht.

Zwei Stunden später konnte der 23-Jährige wieder lachen. 1500 Lok-Fans feierten ihn nach dem Finale für seine Ehrung zum besten Spieler der Veranstaltung. „Es war nicht mehr viel Zeit. Da habe ich den Schuss einfach riskiert“, beschreibt der Student sein technisches Kabinettstück. Es war umsonst, denn die Probstheidaer gingen im zweiten Gruppenspiel nach dem grandiosen 3:1-Sieg gegen Erstligist Cottbus gegen den tschechischen Zweitliga-Dritten unter. „Was wir gegen den Bundesligist richtig machten, ging gegen Prag schief. Einige von uns haben sich wohl schon im Halbfinale gesehen. Die Chance, in einem solch hochkarätig besetzten Turnier ins Halbfinale einzuziehen, kriegt man als Fünftligist nicht so schnell wieder“, wetterte Trainer Rainer Lisiewicz. Lok lief gegen Prag nach schnellem Rückstand ins offene Messer und fing sich Konter ein, so dass die Partie beim 0:4 zur Pause gelaufen war. Dabei hätte sogar eine Niederlage mit zwei Treffern Unterschied gereicht. Die Cottbusser und Prager nahmen das Geschenk dankend an. Dukla gewann vor 6000 Zuschauern (fast ausverkauft) das Finale mit 2:1 (3:3, 1:3) nach Neunmeterschießen. Die Tschechen mit dem ehemaligen Uerdinger Profi Günter Bittengel als Trainer konnten sich über 3000 Euro Siegprämie freuen. Der Klub, nicht mehr wie früher von der Armee unterstützt, wurde vor eineinhalb Jahren von einem privaten Sponsor gekauft. „Wir wollen mittelfristig wieder in die erste Liga, wenn es in dieser Saison klappt, umso besser“, erklärte Bittengel. Der Cottbusser Coach Guido Hoffmann, mit vier Bundesliga-Profis im Team, zeigte sich zufrieden. „Schade, dass wir unsere Führung nicht verteidigen konnten.“ Nach dem 3:1 war Daniel Ziebig, Energies Bester, vom Platz geflogen, weil er ein Tor mit der Hand verhindert hatte. Von da an lief bei den Lausitzern nichts mehr. Die Endspielpleite hakte der Verteidiger schnell ab. „Es zählt nur die Bundesliga. Wir haben den Vorteil der Erfahrung im Abstiegskampf. Wenn wir uns auf unsere Tugenden wie Kampfgeist und Kondition besinnen und die Zugänge gut einschlagen, haben wir eine Chance, die Bundesliga zu halten“, meint Ziebig aus der 108 000-Einwohner-Stadt Cottbus. Leipzig (510 000) wäre froh über solche Sorgen.

(Quelle "Leipziger Volkszeitung" vom 05.01.2009 - von Norbert Töpfer)

 

Nicky Adler: In der Bundesliga Blut geleckt

Der frühere Leipziger Nicky Adler (23) war beim hochkarätig besetzten Hallenturnier in der Riesaer Erdgasarena einer der auffälligsten Spieler in den Reihen des Zweitligisten MSV Duisburg. Trotzdem reichte es für die Westdeutschen am Ende nur zu Rang vier. 

Frage: Wo steht der aktuelle Tabellenzehnte Duisburg am Ende der Saison in Liga zwei?

Nicky Adler: Wir möchten oben angreifen, auch wenn der Abstand zu den Spitzenteams recht groß ist. Ob es am Ende mit dem Aufstieg klappt, steht auf einem anderen Blatt. Ich hoffe jedenfalls noch darauf, weiß aber auch, dass es äußerst schwierig wird. 

Sie standen nicht immer in der Anfangself. Das muss doch nerven?

Man will immer zur ersten Elf gehören. Bis zum Spiel in Freiburg (Anmerkung der Red.: 5. 10.) war ich in der Anfangsformation. Dort wurde ich noch vor der Pause ausgewechselt und musste sieben Mal zuschauen. Als ich gegen Oberhausen wieder eine Chance bekam, schoss ich mein erstes Tor für Duisburg. 

Dann kam der Trainerwechsel von Holger Fach zu Peter Neururer wohl im rechten Augenblick?

Für mich hat sich dadurch die Situation verbessert. Ich hoffe und glaube auch daran, unter Peter Neururer wieder erste Wahl bei den Duisburgern zu sein. 

Das klingt bescheiden, immerhin haben sie in Liga eins gespielt und sind mit 23 Jahren noch sehr jung. Haben Sie die Bundesliga weiter im Visier?

Ja. Ich durfte beim 1. FC Nürnberg dreizehn Mal in der Bundesliga spielen. Wer das schafft, hat für immer Blut geleckt, ganz oben dabei zu sein. Ich habe das Ziel, in der obersten Klasse Fuß zu fassen. Doch zur Zeit bin ich, wie der MSV Duisburg, davon noch ein Stückchen entfernt. 

Interessieren Sie sich angesichts solch anspruchsvoller Ziele noch fürs Fußball-Niemandsland Leipzig? 

Sehr sogar, auch wenn ich aufgrund der Entfernung nach Duisburg und durch meinen Job als Profi derzeit nur selten zu meinen Eltern nach Leipzig reisen kann. Ich bin gut informiert, was da passiert. Schließlich habe ich hier gelebt. 

Und was sagen Sie zum 1. FC Lok?

Ich freue mich natürlich über die positive Entwicklung von Lok. Immerhin habe ich sechs Jahre bei diesem Klub gespielt, erhielt dort einen Großteil meiner sportlichen Ausbildung. 

Wie kann Leipzig wieder nach oben kommen?

Nur wenn sich einer der beiden Vereine durchsetzt. Dann könnten sich mögliche, große Sponsoren auf diesen konzentrieren und ihn entsprechend unterstützen. Ich hoffe natürlich, dass es der 1. FC Lok ist. 

Zurück zu Ihnen, gefährden Sie nicht Ihre Karriere durch eine Verletzung beim Hallenfußball?

Das sehe ich anders. Ich habe noch nie erlebt, dass sich jemand in der Halle schwer verletzt hat. Man muss die Sache nur voll konzentriert angehen. 

Sie gehören zu den Profis, die während ihrer Laufbahn eine Ausbildung abschlossen...

Dazu haben mir meine Eltern stets geraten. Erst machte ich mein Abitur. Danach habe ich eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann abgeschlossen. Eine schwere Verletzung kann so schnell fürs Karriereende sorgen. Fußball ist nicht alles. Ich glaube, fürs Leben gewappnet zu sein, wenn ich irgendwann meine Laufbahn beende. 

Interview: Norbert Töpfer

(Quelle "Leipziger Volkszeitung" vom 05.01.2009)