+++ LOK in Gera ohne Dampf, vor knapp 1000 Zuschauern verliert das Team 0:2 beim 1. FC 03! +++ 300 Fans aus Leipzig-Probstheida unterstützten die Loksche im letzten Auswärtsspiel der Saison. +++ Aufstieg nach fünf Jahren erstmals ohne LOK - Glückwunsch an den ZFC Meuselwitz für den Sprung nach oben, weil Auerbach in Eilenburg patzte! +++

 

Pfingstsonntag, 31.05.2009  1. FC Gera 03 - 1. FC Lok Leipzig  2:0 (0:0)

 

Was kann es geistvolleres geben als zum Pfingstsonntag einen schönen Ausflug ins Thüringische zu machen. Für LOK-Fans bot sich da unwillkürlich das letzte Auswärtsspiel der Saison an, beim 1. FC Gera 03. Nun mag der rechnerisch begabte beim Blick auf die Tabelle der Oberliga einwenden, dass es doch da so um gar nichts mehr gehen würde, rein fußballerisch und aufstiegstechnisch. Das stimmt schon, aber für den echten Fan zählt nun mal nur der reine Fakt: Meine Mannschaft spielt und ich bin dabei!

Per Automobil startete man um die Mittagszeit in Leipzig, um die rund 50 km nach Gera zu bewältigen. Leider war das Fahrpersonal nicht so auf den heutigen Zielort geeicht, sodass man einen „kleinen“ Umweg über Borna, Meuselwitz (!) und Zeitz in Kauf nehmen musste. Beim ZFC war gegen dreiviertel eins entweder das ganze Dorf schon in der Bluechip-Arena - oder in der Kirche… Egal, wir hatten immer noch unseren eigenen Auftritt in Gera auf dem Zielzeiger. Kurz vor halb zwei erreichten wir Gera-City, fanden auch dank unserer aufmerksamen Beifahrerin Nicole (sie sah das Stadionschild rechtzeitig) gleich das Stadion der Freundschaft. Mein je, wie hatte sich das verändert. Kein Vergleich zu den Zeiten der DDR, als das Oval mit seinen verschobenen Betonkanten in den Kurven zum allgemeinen Verfall freigegeben war. Da half dann vor zwei Jahren natürlich auch die hier stattgefundene Bundesgartenschau kräftig mit, Stadion und Umfeld zu einem echten Schmuckkästchen umzugestalten. Nun, das Spiel lief, als wir ankamen, schon ein paar Minuten, also galt es, sich schnell die Karten und Programme zu besorgen. Das war hier - im Gegensatz zur Provinz Markranstädt, als es vor 2 Wochen bei erwarteten 2000 Zuschauern nur 200 Programme gab - kein Problem. Für 7 Euro Eintritt war sogar das Programm gratis dazu, weil das Billett extra gelb darauf gedruckt war. Sammler bekamen allerdings auch auf Wunsch die Karte dazu und bei Bedarf für je 1 € weitere Hefte. Die Gästekurve erschien dann doch sehr locker besetzt, so etwa 300 Fans aus Probstheida hatten sich eingefunden. Man stellte sich sogleich vor, wie sich die Massen hier gedrängt hätten, wäre es heute noch um den Aufstieg gegangen. Aber das Thema ist eben abgehakt. So stellte sich das Geschehen dann auch unten auf dem Rasen dar. Viel Lauf und Spiel, weniger Kampf und Krampf, eben locker vom Hocker. Der Vierte und der Dritte wollten ihren Fans nochmal ein ordentliches Spiel zeigen, nicht mehr und nicht weniger. Die ca. 50 Gera-Anhänger machten auch manchmal mächtig Power, aber nur dann, wenn sich unsere glorreichen Ultrafans mal eine kleine Pause von ihrem Sangesmarathon gönnten. Kam gut an, die lautstarke Unterstützung, das sah auch die Mannschaft so, wie man nach Spielende am Block sehen konnte. Am Imbisstand unten vor dem Block konnte der konsumierende Fan Bier und Bratwurst erwerben, die Preise lagen im oberen Stadionstandard. Das Bier soll allerdings ohne irgendwelche Prozente alkoholischer Art gewesen sein. Bis zum 0:1 spielte unser Team ihr Pensum relativ leidenschaftslos herunter. Nach dem Eigentor von Robert Roscher, der einen Freistoß von halblinks aus Evers-Sicht unhaltbar abfälschte, ging nochmal ein kleiner Ruck durchs Team, denn verlieren wollte man das Spiel dann doch nicht. Aber was 80 Minuten zuvor nicht gelang, klappte auch die letzten zehn Minuten nicht mehr. Leider fiel dann noch das 0:2 aus unserer Sicht, die Geraer konterten uns klassisch aus.

Insgesamt war es halt nur ein besseres Aufbauspiel, mit Blick auf die neue Saison. Trainer und Spielkonzept stehen da ja noch aus, man will sich seitens des Vorstandes wohl am letzten Spieltag verkünden. Im Gespräch soll neben dem amtierenden Nachwuchschef Jörg Seydler auch Achim Steffens sein, warten wir es mal ab.

Reini

 

 

Stadion der Freundschaft Gera:  986 Zuschauer

Schiedsrichter:  Andy Weißenborn (Berlin)

1:0 Roscher (81./Eigentor), 2:0 Franz (90.+1)

 

Fotos zum Spiel

 

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

Lok verliert durch Eigentor 

Die Luft ist raus beim 1. FC Lok. Der Oberliga-Dritte verlor am Sonntag vor 986 Zuschauern, darunter 400 Leipziger Fans, beim Tabellennachbarn 1. FC Gera 03 mit 0:2.

Nach chancenarmem, ausgeglichenem Match wurde Robert Roscher zur tragischen Figur. Der Manndecker fälschte in der Schlussphase einen Freistoß des Geraers Michael Franz mit dem Kopf zum 0:1 (81.) ins eigene Tor ab. Für den 0:2-Endstand sorgte Franz, der aus Nahdistanz einschoss. Lok-Coach Jörg Seydler bemängelte die harmlose Offensivwirkung seiner Jungs. Dagegen war Geras Coach René Grüttner, der das Team nur bis zum Saisonende betreut, „überglücklich“. Der Lok-Vorsitzende Steffen Kubald erklärte, dass die Trainerfrage erst nach dem Saisonabschluss-Spiel gegen den FC Eilenburg geklärt wird. Zu den Nachfolgekandidaten von Rainer Lisiewicz gehört auch Interimscoach Jörg Seydler. Offiziell als Trainer beworben haben sich der frühere Bundesliga-Spieler Niels Schlotterbeck, Nico Quade, der vorige Woche in Gera rausflog, der ehemalige Leipziger VfB-Spieler Heiko Brestrich sowie Hendrik Rudolph (vorher Hartenfels Torgau).

(Quelle: "Leipziger Volkszeitung" vom 02.06.2009 - von Norbert Töpfer)

 

Seydler soll Trainer bleiben 

Die Luft ist raus: Der 1. FC Lok vergeigte beim 1. FC Gera mit 0:2. Roscher (Eigentor/81.) und Franz (90.), sorgten für die erste Pleite von Interims-Coach Jörg Seydler (52), der auch nächste Saison weiter arbeiten darf. BILD erfuhr: Den Trainer-Kandidaten Baum (LVB) und Heinze (Mölkau) wurde abgesagt. Seydler wird diese Woche seinen Vertrag erhalten, wünscht zumindest 4 Neue. Und: Sturm-Juwel Engler soll doch gehalten werden.

(Quelle: "BILD Zeitung" vom 02.06.2009 - von Christian Paulus)

 

Grüttner-Einstand gelungen - Geraer rücken mit Heimsieg auf Platz vier nach vorn

Der Trainer-Einstand von Rene Grüttner ist gelungen. Mit dem 2:0-Erfolg gegen den Tabellendritten 1. FC Lok Leipzig hat sich Oberligist 1. FC Gera 03 vor 986 Zuschauern im Stadion der Freundschaft auf Platz vier nach vorn geschoben. "Ich bin glücklich. Die Mannschaft hat toll gekämpft. Wir haben Gas gegeben und bei den beiden späten Toren auch das Glück des Tüchtigen auf unserer Seite gehabt", resümierte Geras Interimscoach Grüttner sichtlich aufgewühlt nach dem Abpfiff. Sein Leipziger Gegenüber Jörg Seydler, der ebenfalls erst Anfang Mai Rainer Lisiewicz abgelöst hatte war nur mit der ersten Halbzeit zufrieden: "Da hatten wir sogar leichte optische Vorteile. Insgesamt sind wir im Angriffsverhalten aber viel zu harmlos. Das ist alles nicht zwingend, was wir vor dem gegnerischen Tor veranstalten."

Beim Gastgeber fehlte mit Hauser, Barich, Weißhaupt und Scholze die komplette Kreativabteilung. Somit beschränkten sich die Geraer auf den einfachen Fußball. Die Abwehr um die durch frühe gelbe Karten gehandicapten Innenverteidiger Fuhrmann und Strobel stand sicher, ließ kaum etwas zu. Den Leipzigern fiel in der Offensive nicht viel ein. So waren zwangsläufig Standards die Ausgangspunkte der wenigen Möglichkeiten. Nach einem Franz-Freistoß lenkte Lok-Schlussmann Evers den Kopfball von Geras Janke noch mit einem Reflex an die Querlatte (15.). Auf der Gegenseite musste man bis kurz vor der Halbzeit warten, ehe Köllner per Kopf nach Freistoß-Eingabe von Kunert (41.) und Engler per 18-m-Flachschuss am Roß-Kasten vorbei (43.) erstmals torgefährlich wurden. Auch nach Wiederbeginn plätscherte die Begegnung eher dahin. Janke hatte wiederum seinen zehnten Saisontreffer vor Augen. Nach einem Musterpass von Neubert lief er allein auf Evers zu, scheiterte aber (54.). Gera agierte taktisch diszipliniert, ließ sich nicht locken. Janke mühte sich vorn um Konstruktivität. A-Junior Fischer wusste im Mittelfeld zu gefallen. Den Gästen fehlte es im Spiel nach vorn an Zielstrebigkeit. Nur ein Mal musste 03-Torwart Rost eingreifen, als er einen 20-m-Freistoß von Engler zur Ecke abwehrte (75.). Vieles deutete auf ein torloses Remis hin, ehe Lok-Verteidiger Roscher eigentlich ohne Not per Kopf einen von Franz scharf vors Tor gezogenen Freistoß zum 1:0 in die lange Ecke verlängerte (81.). Die Probstheidaer warfen alles nach vorn. Adam traf nur das Außennetz (86.), ehe der Gastgeber in der Nachspielzeit zum k.o. ausholte. Janke gewann den entscheidenden Zweikampf gegen den Ex-Saarbrücker Jülich, bediente mit überlegtem Querpass den mitgelaufenen Franz, der nur noch einzuschieben brauchte - 2:0 (90.+1)

Gera 03: Roß, Fuhrmann, Strobel, Neubert, Friedrich, Ast, Schmidt, Franz, Fischer (82. Hauser), Neumann (46. Pohland), Janke.

Lok Leipzig: Evers, Sommer (70. Adam), Roscher, Jülich, Kunert, Knoof, Starke, Köllner, Schreiber (76. Kind), Heusel (62. Aßmann), Engler.

SR: Andy Weißenborn (Berlin). Z.: 986. Tore: 1:0 Franz (81.), 2:0 Franz (90.+1).

(Quelle: OTZ vom 02.06.2009 - von Jens Lohse).