+++ Wichtiger Auswärtssieg bei der Reserve des FC Rot-Weiß Erfurt, Tore von Ralf Schreiber und Norris Höhn bringen uns der Spitze wieder ein Stück näher! +++ 800 Fans sahen das Spiel im Steigerwald-Stadion, davon kamen die Hälfte aus Leipzig! +++ Am Samstag sind gegen Borea Dresden doch wieder Zuschauer erlaubt, weil der Einspruch noch läuft. Anstoß im Bruno ist diesmal 15 Uhr! +++

 

Mittwoch, 22.04.2009  FC Rot-Weiß Erfurt 2. - 1. FC Lok Leipzig  0:2 (0:1)

 

Mitte April stand der 1. Rückrunden-Spieltag der Oberliga-Saison 2008/09 an.

Dieser Termin ist zwar etwas spät, der Grund war jedoch die miserablen Witterungsbedingungen Mitte Februar, die den kompletten Spieltag damals ins Wasser bzw. den Schnee fielen ließen.

Von der Tabelle her hat sich seit diesem Zeitpunkt eigentlich nicht allzu viel geändert. Unsere Loksche war vor dem Nachholspiel genau so Dritter mit engem Kontakt zum einzigen Aufstiegsplatz wie Mitte Februar. Der damalige Spitzenreiter Zwickau steckt aber seit einigen Wochen in einer absoluten Krise und verliert fast nur noch, dafür standen vor dem Spiel die vollkommen unbeschwert aufspielenden Auerbacher und die Meuselwitzer vor uns.

Los ging es also mit 3 Mitfahrern am besagten Tag (ein Mittwoch, an dem ich glücklicherweise mal frei hatte) gegen 14 Uhr ab Holzhausen. Kurz hinter dem Hermsdorfer Kreuz meldeten sich diverse Jungpionierblasen und die Raucherfraktion der Autoinsassen. So steuerten wir den Rastplatz „Teufelstal“ an und wer stand dort gerade zum Picknick - unsere Mannschaft. Die Spieler aßen gerade leckere Nudeln und stärkten sich so für das schwere Auswärtsspiel gegen Erfurts Zwote. Von der Platzierung her dürfte es eigentlich kein Problem sein (Wir Dritter, Erfurt II Letzter), doch erstens waren bei uns mehrere Spieler gesperrt und verletzt, zweitens weiß man nie, mit welchem Kader die 2. Mannschaften der Profivereine auflaufen und drittens muss auch erst einmal ein Spiel beim Letzten gewonnen werden.

Nachdem die Raucherfraktion diverse Klimmstängel durchgezogen und man selbst dabei etwas Kommunikation mit dem Trainer und unserem Fanclub-Ehrenmitglied Kevin Rienaß betrieben hatte, ging es weiter gen Erfurt.

Gegen 16.30 Uhr trafen wir dann am Stadion ein. Dieses war noch vollkommen leer, das hatte aber den Vorteil, dass es noch Programme zum Spiel gab. Allmählich füllte sich unser Block etwas und auch auf der gegenüberliegenden Tribüne nahmen einige Heimzuschauer Platz. Insgesamt sollten es nur 801 Zuschauer werden, wobei die Kräfteverhältnisse auf den Rängen in etwa ausgeglichen waren.

Das Spiel ging los und unsere Mannschaft schnürte die Erfurter in den ersten  Minuten in ihrer eigenen Hälfte ein. Nach 5 Minuten änderte sich dies und wir kamen plötzlich nicht mehr aus unserer Hälfte heraus. Der Gastgeber hatte nun auch mehrere hochkarätige Chancen, die sie jedoch zum Teil kläglich versiebten. Da hatten wir ganz schön Dusel.

Nach ca. einer halben Stunde wurde unser schneller Stürmer Ralph Schreiber mit einem Steilpass auf die Reise geschickt und er verwandelte diese Chance eiskalt, indem er den Ball am herauseilenden Torhüter vorbei ins Netz schob.

Bis zur Halbzeit passierte nun nicht mehr viel, außer dass der sehr kleinlich pfeifende Schiri mit der einen oder anderen Entscheidung für beiderseitiges Kopfschütteln sorgte.

In der Halbzeitpause wollte ich eigentlich den obligatorischen Bratwursttest machen, doch bei einem Preis von 2,- € dafür hatte ich plötzlich keinen Hunger mehr.

Die 2. Halbzeit begann und unsere Mannschaft stand zum Großteil nur noch in der eigenen Hälfte. Nach vorn ging kaum etwas und das Wort Fußball-Spiel war an diesem Tag auch vollkommen deplaziert. Es war fast ausschließlich ein Kampf und Krampf beidseitig. Die Zeit verging und das Interessanteste waren noch die News aus Meuselwitz und Wolfen, wo unsere unmittelbaren Konkurrenten um den Aufstieg spielten.

Kurz vor Schluss der Partie, deren Ende man herbeisehnte, traf der gerade erst eingewechselte Norris Höhn zum 2:0. Danach war Schluss.

Wir feierten den Sieg und unsere Mannschaft und konnten dieser auch mitteilen, dass zumindest Meuselwitz gepatzt hatte und wir somit wieder näher an der Spitze sind. Vorbei an der an diesem Tag völlig relaxten Security und der Polizei verließen wir das Stadion und Erfurt.

Es war ein wunderschöner Tag, der mit dem Gewinn von 3 Punkten für das große Ziel Aufstieg gekrönt wurde. 

UKW

 

Steigerwaldstadion Erfurt:  801 Zuschauer

Schiedsrichter:  Sebastian Schmickartz (Berlin)

0:1 Schreiber (31.), 0:2 Höhn (90.)

 

Fotos zum Spiel

 

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

Lok-Notelf meistert Hürde Erfurt 

Der 1. FC Lok Leipzig gewann gestern Abend bei der zweiten Mannschaft des FC Rot-Weiß Erfurt mit 2:0 (1:0) und erhielt sich damit alle Aufstiegs-Chancen. Ralf Schreiber (31.) und der eingewechselte Norris Höhn (90.) trafen für den Fußball-Oberligisten aus Probstheida.

Im Team des Tabellenletzten spielten nur Thomas Ströhl, Christopher Handke und Denis Wolf aus dem Kader der Drittliga-Mannschaft. „Wir fahren am Sonnabend mit 17 Spielern nach Emden. Da können wir uns keine Experimente erlauben“, sagte Karsten Baumann, Trainer der Profis. Die Leipziger traten ohne fünf Stammspieler an (Alexander Kunert und Rico Engler verletzt, René Heusel, Torsten Jülich und Manuel Starke gesperrt). Abwehrspezialist Marcel Hensgen lief auf, obwohl er heute eine Abschlussprüfung im Lehrer-Studium zu bestehen hat.

Wegen der frühen Anstoßzeit (17.30 Uhr) fanden nur 400 Lok-Fans den Weg nach Erfurt, bei insgesamt 801 Zuschauern herrschte im Steigerwaldstadion eine triste Atmosphäre.

Die Erfurter wirkten zunächst gefährlicher als die Leipziger, denen kaum gefällige Kombinationen glückten, während sich das Schlusslicht zwei hochkarätige Möglichkeiten erspielte. So musste Anton Köllner nach einem Schuss von Thomas Ströhl auf der Linie retten (13.). Sieben Minuten später segelte 2,02-Meter-Mittelstürmer Ivalo Ivanow an einer Flanke von Christoph Göbel vorbei. Danach erwachten die Leipziger aus ihrer Lethargie. Stephan Knoofs Distanzschuss und Rene Ledwochs Kopfball verfehlten noch das Gehäuse. Doch nach 31 Minuten erkämpfte sich Ledwoch den Ball. Seinen genauen Pass erlief Ralf Schreiber, der eiskalt zur Führung einschob.

Gleich nach Wiederbeginn stoppte Erfurts Tobias Eckermann Lok-Stürmer Georg Froese regelwidrig im Strafraum. „Ein klarer Elfer“, befanden der Angreifer wie auch Coach Rainer Lisiewicz. Zehn Minuten später foulte Eckermann erneut, wieder blieb der Pfiff von Schiedsrichter Sebastian Schmickartz (Berlin) aus.

Leipzig war in Halbzeit zwei aktiver, ohne Glanzpunkte zu setzen zu. Erfurt mühte sich, aber den Schützlingen von Trainer Albert Krebs fehlten die Mittel. Trotzdem musste Lok bis zum Schluss um die Punkte bangen, weil Rot-Weiß mit hohen Bällen mehrfach gefährlich war. Erst der Sekunden zuvor eingewechselte Norris Höhn erlöste die Gäste mit einem herrlichen Schlenzer.

„Ich habe keinen Klassenunterschied gesehen. Aber so ist das immer, deshalb stehen wir unten“, ärgerte sich Krebs. Lisiewicz riss nach dem Abpfiff die Arme hoch. „Ein Lob für meine umformierte Mannschaft. Spielerisch lief es nicht wie gewünscht, doch die Einstellung hat gepasst. Wir hätten auch höher gewinnen können“, kommentierte der Trainer ein Spiel, das Oberliga-Mittelmaß darstellte.

(Quelle: "Leipziger Volkszeitung" vom 23.04.2009 - von Norbert Töpfer)

 

Widerstand gegen Verband und Chaoten

Es sollte ein Geisterspiel werden, doch zur Heimpartie des 1. FC Lok am Sonnabend gegen Borea Dresden sind nun doch Zuschauer zugelassen. Wie berichtet, hat der Verein gegen das Sportgerichts-Urteil wegen der Vorfälle in Zwickau – ein Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit – Revision eingelegt. Der Termin der Berufungsverhandlung steht noch nicht fest.

Unterdessen hat sich auch der Probstheidaer Fanclub „Dammsitz – Mitte“ an den Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV) gewandt. „Wir fordern: zieht dieses Urteil zurück“, heißt es in einem der Redaktion vorliegenden Brief. Darin distanzieren sich die Anhänger von den „Chaoten“ und schreiben: „Es ist eine Schande für den deutschen Fußball, dass ein paar solcher Idioten es schaffen, die Mehrheit der friedlichen Fußballfans in Verruf zu bringen.“ Dass beim Spiel in Zwickau Feuerwerkskörper abgebrannt wurden, bestreitet der Fanclub nicht, wohl aber rassistische Ausfälle. Entscheidend sei, dass die Gastgeber es ablehnten, Lok-Ordner in den Leipziger Block zu lassen, und dass die Zwickauer Polizei Lok-Hinweise ignorierte, dass Personen mit bundesweiten Stadionverboten in der Westsachsen-Arena waren.

In einem Schreiben an diese Zeitung kündigt „Dammsitz – Mitte“ zudem Widerstand an, sowohl gegen die Randalierer als auch gegen NOFV-Entscheidungen, Lok zu bestrafen. „Wir sehen nicht ein, dass ein paar unverbesserliche Chaoten, welche nur auf Krawalle aus sind, uns den Fußball oder unsere Loksche kaputt machen“, heißt es: „Wir werden andere Fanclubs und Einzelpersonen ansprechen, sich zukünftig bei solchen Vorkommnissen per E-Mail oder Brief an Lok, Presse, Rundfunk und NOFV zu wenden, um sich von solchen gewaltbereiten Typen zu distanzieren und der Öffentlichkeit zu zeigen, dass die Mehrheit der Fans friedlich ist.“

Chaoten, gleich von welchem Verein, seien keine Fans. Es könne nicht sein, dass „ein paar wenige“ den vielen vernünftigen Anhängern ihren Willen aufzwingen. „Die lachen sich eins über solche Urteile, denn sie haben erreicht, was sie wollten: uns zu schaden.“ Politik, Polizei und Justiz müssten konsequenter gegen diese Leute vorgehen.

(Quelle: "Leipziger Volkszeitung" vom 23.04.2009 - von Steffen Enigk)