+++ TOP-Ergebnis im ersten Relegationsspiel beim FC Schönberg 95: LOK gewinnt 2:1! +++ 3000 Zuschauer verwandelten das Schönberger Jahnstadion in eine LOK-Festung! +++ Großes Polizeiaufgebot aus mehreren Bundesländern vor Ort, es gab keine Probleme mit den Fans. +++ Am 22. Juni nun alles klar machen für die Oberliga, ab 15 Uhr im Zentralstadion! +++

 

Relegations-Hinspiel um den Aufstieg in die Oberliga

Samstag, 14.06.2008  FC Schönberg 95 - 1. FC Lok Leipzig  1:2 (0:2)

 

Die Karawane zieht weiter, am heutigen Samstag ging es für viele LOK-Fans in den Mecklenburger Nordwesten, zum ersten Relegationsspiel beim FC Schönberg. Ob per Auto und Bus im Konvoi, ob per Linienregio auf der Schiene oder im Sonderzug des Vereins - viele Wege führten in den Norden, um live vor Ort als Fan dabei zu sein. Falls man am Nachmittag nicht anderweitig beschäftigt war, durfte man als Daheimgebliebener wenigstens die Vorzüge der modernen Computertechnik nutzen - es wurde LOK-Ruf, das Internetradio, übertragen. Oder das Forum nach neuesten Nachrichten durchforstet. Sonderzug-Karten gab es so nicht nur die ganze Woche über in der Geschäftsstelle, sondern auch noch am Spieltag am Zug. Kritikpunkt dabei, dass ausnahmslos jeder den vollen Preis von 21 Euro zahlen musste, auch Erwerbslose, Rentner und Kindergartenkids. Da sollte man künftig mal in sozialeren Dimensionen denken.

11 Doppelstockwagen standen gegen 7:30 auf Gleis 16 des Hauptbahnhofs bereit, viele Fotografen nutzten die Gelegenheit, diese nicht alltägliche Traktion bildlich festzuhalten. Deswegen dauerte die Abfahrt auch etwas, der Zug rollte eine halbe Stunde später erst aus der Halle. Die Bundespolizei im Zug kam aus dem Land Bayern, war sehr locker im Umgang mit den Fans. Von denen erfuhr man auch den Grund der späteren Abfahrt. In Magdeburg seien wohl ein paar Fans nach Berlin aufgebrochen, deren Abfahrt gegen 9 Uhr geplant war. Ein Zusammentreffen dort sollte damit verhindert werden. In Bad Kleinen gab es keine Oberleitung mehr, deshalb ging es vorne weiter mit einer Diesellok. Dann auf freiem Feld eine offizielle Pipipause, alles stürmte hinaus in die Natur. Übrigens konnten keine Taschen oder Rücksäcke im Zug gelassen werden, weil der Sonderzug anschließend nach Lübeck zur Reinigung gefahren wurde.

Riesenpolizeiaufgebot in Schönberg, auf der Strecke zum Stadion keine Geschäfte offen, Rucksäcke mussten anfangs in bereitgestellte Container verfrachtet werden, als es immer mehr wurden, durften die letzten sie mit hinein nehmen. Eine extra Stahlrohrtribüne für gut 2000 Gästefans war ähnlich wie schon beim Pokalspiel gegen Bayern München aufgebaut worden.

Die ersten Zuschauerschätzungen lagen bei ca. 2500 Leipzigern und ca. 600 Einheimischen.

Das Spiel begann für die Schönberger mit einem Verletzungsschock: Ihr eigentlicher Kapitän Sven Wittfot erlitt im Gewühl einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch. Es dauerte ein paar Minuten und Lautsprecherdurchsagen, ehe medizinisches Personal und Tragematerial am Ort des Geschehens waren. Abwartendes Spiel beider, wenig Torgelegenheiten. Dann wird unser Stürmer Ralf Schreiber im Strafraum gelegt, der Schiri pfeift Elfmeter für uns. Holger Krauss nimmt das Geschenk dankbar an und verwandelt locker zur Führung! Das wichtige Auswärtstor, ganz in unserem Sinne. Dann wird René Ledwoch angeschlagen, er hat sich wohl den Arm ausgekugelt, für ihn kommt Urgestein Eric Eiselt. Wenig lautstarke Unterstützung von den zahlreichen Lokfans, dass sollte sich erst gegen Ende des Spiels ändern. Kurz vor der Pause, die wegen der Verletzungen fünf Minuten später als geplant begann, schaffte Rico Engler nach einem Konter das erlösende zweite Tor - Vorentscheidung?!

Die Bratwurstbrater von der Waterkant haben hier die Ruhe weg. Trotz Riesenandrangs am Stand wurden die Würste seelenruhig erst in der Spielpause auf den Grill gelegt. Aber irgendwie wurde jeder versorgt, der was zwischen die Kiemen brauchte.

Dann zweite Halbzeit, eigentlich beherrschte LOK die Szenerie. Aber urplötzlich stand es nur noch 1:2, die Schönberger überraschten unsere Abwehr total. Hatten danach noch etliche Gelegenheiten, einfach weil unser Team es auch versäumte, die Konter energischer auszuspielen. Jan Evers musste mehrmals supergut parieren. Es fiel zum Glück für uns kein Tor mehr für die ansonsten sehr freundlichen Gastgeber - nun geht es am 22. Juni im Zentralstadion um die Vervollkommnung des großen Aufstiegstraumes!

17:50 soll die Rückfahrt des Sonderzuges sein, es stehen auch Busse bereit. Am Bahnhof werden Getränke-Sixpacks verkauft, das Pack zu 6 Euro, da machen einige das große Geschäft mit dem Durst der Fans. Aber die sind eben froh, dass Bier und Wasser reichlich vorhanden sind...

Reini (nach Infos von LOKRUF und Mitreisenden)

 

Jahnstadion Schönberg:  2845 Zuschauer

0:1 Holger Krauß (30.), 0:2 Rico Engler (45+2.), 1:2 André Kalbau (58.)

 

Fotos zum Spiel 

 

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

DDP-Meldung vom 14.06.2008, 13:10 Uhr

Papiercontainer in Brand gesetzt

Schwerin (ddp-nrd). Die Polizei hat am Samstag in Schwerin 47 randalierende Fußballanhänger des 1. FC Lok Leipzig in Gewahrsam genommen. Die Gruppe hatte auf dem Weg zu einem Relegationsspiel ihres Klubs in Schönberg (Nordwestmecklenburg) den Polizeiangaben zufolge überraschend den Zug am Schweriner Hauptbahnhof verlassen und war anschließend randalierend und grölend durch die Innenstadt gezogen. Die Fans setzten einen Papiercontainer in Brand, zündeten Böller, zerschlugen Flaschen und warfen mehrere Werbeschilder um, wie ein Polizeisprecher sagte.

Zu dem Spiel des FC Schönberg gegen Leipzig am Nachmittag werden bis zu 3000 Anhänger aus Sachsen erwartet. Die Polizei ist mit einem massiven Aufgebot in der Kleinstadt präsent, um Ausschreitungen zu verhindern.

© ddp Deutscher Depeschendienst GmbH (Quelle: www.dernewsticker.de)

 

Lok ist auf Oberliga-Kurs
Die Leipziger gewannen gestern beim FC Schönberg mit 2:1
Der 1. FC Lok Leipzig ist auf dem besten Wege in die Oberliga. Beim ersten Relegationsspiel gegen den FC Schönberg 95 erreichte die Mannschaft einen 2:1-Auswärtssieg. Jetzt kann die Truppe von Trainer Rainer Lisiewicz am nächsten Sonntag im Zentralstadion Leipzig alles klar machen.
Die Leipziger "Aufsteiger vom Dienst" sind offenbar auch vom Tabellenzweiten der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern nicht zu stoppen: Schon in den ersten 45 Minuten machten Mannschaftkapitän Holger Krauß und Rico Engler mit ihren Treffern den Sieg klar - mehr als der Anschlusstreffer wollte den Schönbergern vor heimischen Publikum nicht gelingen.
Engler blieb eiskalt - Dabei musste der FC Schönberg frühzeitig einen herben Verlust hinnehmen: Kapitän Sven Wittfot - ein gestandener Kämpe, der schon vor fünf Jahren beim ersten Relegationsduell der Schönberger gegen eine Leipziger Mannschaft dabei war musste nach vier Minuten mit Schien- und Wadenbeinbruch ausgewechselt werden. Ein Rückschlag, den die Hausherren in den ersten 45 Minuten nicht so recht verdauten: Folgerichtig kam die Lok aus Leipzig immer besser in Fahrt und auch zu Toren. Nach einem Foul an Ralf Schreiber zeigte der Referee auf den Elfmeterpunkt - Routinier Holger Krauß ließ sich diese Chance nicht entgehen. Und just nach der ersten Riesenchance der Schönberger in der Nachspielzeit der ersten Hälfte schlugen die Leipziger eiskalt zurück: Rico Engler marschierte allein auf Torwart Norman Köhlmann zu und behielt die Nerven.
„In der zweiten Hälfte haben die uns aber mehr beschäftigt als uns eigentlich lieb war", zog Rainer Lisiewicz ein verhaltenes Fazit nach dem Spiel. Und lobte dennoch seine Mannen: „In Anbetracht der Umstände war's eine gute Leistung. Immerhin saßen wir den halben Freitag im Bus und so richtig schlafen konnte ja auch keiner. Deshalb waren die Jungs in den letzten 20 Minuten einfach platt." Für den Erfolg reichte es trotzdem.
Nun hat der 1. FC Lok Leipzig für das Heimspiel am nächsten Sonntag eine ideale Ausgangsposition: Mit einem Sieg im Rücken, entsprechend gestärkten Selbstvertrauen und einer beachtlichen Kulisse als 12. Mann will man ab 15 Uhr den Aufstieg unter Dach und Fach bringen. Gekickt wird übrigens nicht wie vom Verein gewünscht im Bruno-Plache-Stadion, sondern im Zentralstadion Leipzig - aus Sicherheitsgründen, sagten in der vergangenen Woche sowohl Polizei als auch Ordnungsamt. Dem Optimismus von Rainer Lisiewicz tat dies keinen Abbruch: „Natürlich wissen wir, dass die Schönberger auswärts ungeschlagen sind - aber ein Unentschieden reicht denen ja nicht." Allerdings muss der Ausfall von Rene Ledwoch verkraftet werden: Er wurde gestern mit einer schweren Schulterverletzung ausgewechselt.
Eine gute Adresse - Mit dem Thema „Oberliga" geht der Lok-Coach derweil noch eher vorsichtig um. „Erst mal den Aufstieg schaffen! Andererseits bin ich natürlich vorbereitet - auch in personeller Hinsicht. Es gibt Spieler, die ich gerne holen möchte. Und es gibt viele Spieler, die zu uns kommen wollen. Dies zeigt, dass Lok wieder eine gute Adresse ist. Aber dies alles wird erst nach dem nächsten Sonntag ein Thema."
Lok Leipzig: Evers - Ledwoch (35. Eiselt), Kunert, Knoof, S. Hellmund (78. Roscher), Starke, Krauß, Aßmann, Köllner, Engler, Schreiber (84. Heusel).
Zuschauer: 2875.
(Quelle: SachsenSonntag vom 15.06.2008 - von Jens Wagner)