+++ Trotz schnellem Führungstor durch René Heusel gelang wieder keine spielerische Weiterentwicklung - es reichte aber am Ende trotzdem für den Sieg und die Landesliga-Spitze! +++ Offiziell 2.352 Zuschauer sahen bei meist strahlendem Sonnenschein endlich wieder ein echtes Heimspiel im Bruno! +++ Nächstes Wochenende ist spielfrei, danach wartet (leider...) wieder das Zentralstadion: Am SO, 27.04. um 14 Uhr ist dort Anstoß gegen Dynamo Dresden II ! +++

 

Samstag, 12.04.2008  1. FC Lok Leipzig - FC Oberlausitz Neugersdorf  1:0 (1:0)

 

Hurra, wir sind wieder Spitzenreiter! Mit einem tollen Sieg gegen starke Neugersdorfer konnte sich unser 1. FC Lok die Tabellenführung der Landesliga Sachsen zurückerobern. Auch dank der teils überraschenden Punktverluste der unmittelbaren Kontrahenten Laubegast (2:3 in Pirna) und Dresden II (1:1 in Sebnitz) und des Spielrückstandes von Erzgebirge Aue II. Wer nun denkt, damit ist uns der Aufstieg nicht mehr zu nehmen, sollte schon genauer hinschauen, was da so an diesem sonnigen Aprilsamstag in Probstheida ablief…

Das schöne Wetter lockte viele Fans der Blaugelben zum Bruno. Ein echtes Heimspiel endlich wieder, nach den doch durchwachsenen Vorstellungen gegen Leutzsch II und Aue II in der vereinssterilen WM-Schüssel. Dass dies die übergroße altersübergreifende Fanmeinung ist, braucht eigentlich nicht nochmal besonders betont zu werden. Die Fans in der Kurve plakatierten dies dennoch sinnigerweise mit ihrem Schriftzug „Was Heimat ist, muss Heimat bleiben!“. Sie haben unter den „länderspielreifen“ Kontrollmechanismen im Hochsicherheitskomplex Zentralstadion auch am meisten zu leiden, wie man in der jüngsten Ausgabe des „Tatort Stadion“ Nummer 83 sehen und lesen kann.

Ein kurzer kräftiger Regenschauer in der Nacht zuvor legte Teile des Rasens und der Laufbahn im Stadion völlig unter Wasser. Mit schwerem Gerät, Besen und Schaufeln, viel Sand und Enthusiasmus schafften es Platzwart und verlässliche Helfer, das geplagte Rasenfeld in einen guten spielfähigen Zustand zu kriegen. Der Dank der Fans wurde über Sprecher Mirko an die Beteiligten übermittelt.

Mit viel Schwung startete die Loksche in die Partie. Mehrere Chancen ergaben sich, ehe schon nach zehn gespielten Minuten unser „Fußballgott“ einnetzte. Einen weiten Ball von Holger Krauss aus der eigenen Hälfte erwischte ein Neugersdorfer Abwehrkopf nur halb, das Leder fiel René Heusel direkt vor die Schuhe und der wuchtete es volley am chancenlosen Keeper vorbei - ein Toptor! Nun sollte doch befreit aufgespielt werden können, dachte man. Leider verlor sich das Team plötzlich wieder in hektischen „Kick-and-Rush“- Aktionen, es wurde meist planlos nach vorn geschlagen, auch noch völlig ungenau. Die Stürmer hechelten den Bällen so nur hinterher. Dann passierte ein Zusammenprall im Neugersdorfer Strafraum, beteiligt die  Nummer 11 Miroslav Hubeny und unser Sven Hellmund. LOK-Stürmer Thomas Wetzig blieb liegen, musste anschließend mit der Trage vom Platz geholt werden. Ein herbeigerufener Notarzt versorgte den Spieler im Sankra hinter der Tribüne, die Diagnose lautete „Verdacht auf Wadenbeinbruch“ - gute Besserung! Bis zur Pause machten die Gäste nicht groß Anstalten, selbst zu einem eigenen Treffer zu kommen.

Das änderte sich in der 2. Halbzeit. Nach kurzem Angriffswirbel seitens unserer Mannschaft setzten auch die Neugersdorfer eigene Angriffsakzente. Es kam etwas Hektik ins Spiel, auch weil der Schiri immer wieder auf die Tricks der tschechischen Gastkicker hereinfiel. Die fielen teils theatralisch und wollten unsere Abwehrspieler nur provozierten. Diese haben aber aus vergangenen Tagen offenbar gelernt. Jan Evers im LOK-Tor musste nun desöfteren seine Klasse demonstrierten, griff aber immer entschlossen zu. Spielten in der ersten Halbzeit die Gäste auf Zeit (besonders bei den vielen Abstößen vom Torwart), so taten dies nun die LOK-Spieler. Die eingewechselten Ralf Schreiber und Steven Assmann sorgten allerdings vorn für mehr spielerische Akzente, versuchten besonders mit Mittelfeldmann Alex Kunert zu harmonieren. Der junge Schreiber scheint seine lange Talsohle langsam durchschritten zu haben, mir scheint, den ehemaligen A-Junioren (auch Engler, Adam) fehlen die spielerischen Elemente im LOK-Angriff besonders. Da sollte schnell was passieren, im Hinblick auf die entscheidenden Spiele in naher Zukunft und auch auf die erstrebte Oberligatauglichkeit späterhin. Aber die Trainer Rainer Lisiewicz und Uwe Trommer sehen das genauso und sind da sicher schon auf Achse. Für heute reichte jedenfalls das Heusel-Tor zum Sieg - und das war für den Platz an der Sonne - wie eingangs erwähnt - schließlich die Hauptsache.

Reini

 

Bruno-Plache-Stadion Leipzig:  2.352 Zuschauer

Schiedsrichter:  Stefan Gärtner (DD-Cossebaude)

1:0 Heusel (10.)

 

Fotos zum Spiel

 

Rainer Lisiewicz (Lok-Trainer): "Wir haben heute trotz der frühen Führung unsicher gespielt.  Leider ist zurzeit niemand im Mittelfeld in der Lage, für Ruhe im Aufbau zu sorgen. Daher können wir mit unserer spielerischen Qualität  nicht zufrieden sein. Sollte sich die Diagnose bei Thomas Wetzig  bestätigen, wäre es ein teuer erkaufter Sieg." (Quelle: Lok-Homepage  vom 13.04.2008)

 

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

Lok bleibt an der Spitze - 1:0 Sieg gegen den FCO nach einer schwachen Partie

Lok Leipzig bleibt in der Sachsenliga Spitze: In einer höchst mäßigen Partie siegten die Probstheidaer gestern Nachmittag gegen "Kellerkind" Oberlausitz Neugersdorf vor heimischem Publikum mit 1:0.

Das Beste an dem Fußball-Nachmittag war aus Lok-Sicht ohne Zweifel das Ergebnis: Mit dem knappen Sieg sicherte sich die Mannschaft von Trainer Rainer Lisiewicz weiterhin den Platz an der "Landesliga-Sonne". So richtig zufrieden war damit allerdings keiner - zu schwach die Partie, zu mäßig die Leistungen der Leipziger gegen erschreckend harmlose Neugersdorfer.

Ein wenig ratlos schüttelte der Lok-Coach deshalb auch nach dem Schlusspfiff den Kopf: „Eigentlich ist das nicht zu verstehen." Und wagte dann doch den Versuch einer Analyse: "Unser Problem liegt im Mittelfeld - da fehlen uns derzeit einfach die Typen, die auch mal Ordnung ins Spiel bringen können.“

Entsprechend ungeordnet ging es denn auch auf dem Platz zu: Obwohl René Heusel schon nach elf Minuten die Weichen Richtung Sieg stellte, wirkte Lok gehemmt, nervös, ideenlos. Die Oberlausitzer standen in der Defensive um Kapitän Falko Thomas einigermaßen geordnet, taten allerdings nach vorne so gut wie nichts - fertig waren die Zutaten für einen ziemlich langweiligen Fußballnachmittag. Rainer Lisiewicz schwante angesichts dieser Leistung nichts Gutes für die Zukunft: "Mit der Qualität kann ich nicht zufrieden sein. Da müssen wir deutlich zulegen, wenn wir oben bleiben wollen." 

Das Problem: Es mangelt ihm mehr denn je an Personal. Erneut Verletzungspech: Ausgerechnet Offensiv-Aktivposten Thomas Wetzig musste kurz vor der Halbzeit ausgewechselt werden. Die niederschmetternde Diagnose: Verdacht auf Wadenbeinbruch. Schon wieder ein herber Rückschlag. Denn der Mangel an Typen, den der Lok-Trainer ausmachte, hat durchaus etwas mit einem weiteren handfesten Problem des Vereins zu tun. Mit Trinko, Rienaß, Eiselt, Sommer, Metzner, Hensgen, Engler und nun auch Wetzig ist fast eine komplette Mannschaft an potenziellen Stammspielern entweder verletzt oder gesperrt.

Da kommen die anstehenden zwei Wochen Pause zum Durchschnaufen gerade Recht: Hoffen wir mal, dass ein paar Blessuren dann verheilt sind. Immerhin wartet am 27. April der Knaller gegen die Zweite von Dynamo Dresden (Anstoß 14 Uhr im Zentralstadion).

Jammern gilt trotz der Schwierigkeiten allerdings nicht. „Jetzt müssen es eben auch die Leute richten, die da sind“, nahm Rainer Lisiewicz die gesunden Lok-Kicker in die Pflicht. Und ergänzte: "Die Truppe hat ja in dieser Saison durchaus schon gezeigt, dass sie es drauf hat." 

Lok: Evers, Starke, Krauß, Köllner, Ledwoch, Kunert, Irrgang, S. Hellmund (67. Aßmann), Knoof (86. Adam), Wetzig (42. Schreiber), Heusel

(Quelle: Sachsen-Sonntag vom 13.04.2008 - von Jens Wagner)